Flüssiger Horror – Dark Water



Vom Ende der 1990er bis Anfang der 2000er wurde in Japan eine Reihe von interessanten Horrorfilmen produziert und ein Film kam auch in den Westen, der 1998 produzierte „The Ring“.  Der Film kam so gut an, dass man sich entschloss auch weitere solcher Filme nach Deutschland zu holen und es kam wie es kommen musste: Anfang der 2000er schwemmten einige kleinere Indy- Label den Markt mit reichlich Stoff aus dem asiatischen Raum. Viele von diesen Titeln waren entweder japanische Horrorfilme oder auch koreanischen Actionstreifen. In dieser „Flut gab es auch Titel, die sogar von den Studios in Hollywood noch einmal aufgriffen und neu verfilmt wurden. Dabei waren Titel wie „The Ring“, „The Grudge“ und „Dark Water“. Allerdings waren die japanischen Originale die etwas besseren Filme, nicht bei den Effekten aber dafür in der Erzählweise, sie waren einfach authentischer. Ähnlich ist das auch bei dem letzten genannten Film „Dark Water“, denn der japanische Film kam 2004 hierzulande auf DVD in die Videotheken und in den Handel. Die Geschichte ist auch ausheutiger Sicht noch durchaus aktuell, denn sie verbindet ein wenig ein Familiendrama mit Horror. Dabei bezieht sich das Familiendrama eher um die geschiedenen Eltern und der Streit um die Besuchsrechte für das Kind.

 

Getrennte Wege, neue Umgebung
Gerade frisch von ihrem Mann getrennt, beginnt für Yoshimi eine harte Zeit. Denn Ihr Ex- Mann beansprucht das Sorgerecht ihrer kleinen Tochter Ikuko. Doch sie möchte das Sorgerecht für ihre Tochter natürlich behalten, das Problem ist nur, das Yoshimi eine eigene Wohnung und einen Job vorweisen muss. So macht sie sich erst einmal auf die Suche nach einer Wohnung gemeinsam mit ihrer Tochter besucht sie eine Wohnung nach der Anderen. Leider sind alle besuchten Wohnungen über dem Budget der Familie aber nach längerer Suche werden sie dennoch fündig. In einer Art riesigen und kahlen Mieterkaserne, recht weit weg vom Kern der Innenstadt bekommen sie noch eine Wohnung

Nach kurzer Zeit ziehen beide dort ein und Yoshimi kann sich um einen Job bemühen. Einige Zeit vergeht und ihr Ex- Mann versucht immer wieder sie zu torpedieren. Erst holt er einfach die Tochter vom Kindergarten ab und versucht mit aller Macht das Sorgerecht zu bekommen. Als wäre das nicht schon stressig genug, fällt Yoshimi ein Fleck an der Decke ihres Schlafzimmers auf. Sie misst diesem Fleck aber erst keine Bedeutung bei, da sie mit anderen Sachen größere Sorgen hat. Ihr Vermieter verspricht ihr allerdings den Fleck zu beseitigen. Dann verirrt sich ihre Tochter Ikuko auch noch auf das Dach des Hauses, weil die Tür dorthin offensteht. Auf dem Doch findet die Kleine eine kleine rote Tasche. Yoshimi glaubt, dass sie wohl jemand vermissen wird und gibt die Tasche dem Hauswart, in der Hoffnung es meldet sich jemand.

Nach dem der Fleck in der Wohnung entfernt wurde, die Tasche scheinbar seinen Besitzer hat, scheint es ruhiger zu werden, doch nach einiger Zeit taucht die Tasche wieder auf und auch der Fleck an der Decke des Schlafzimmers ist wieder da. Damit nicht genug, denn in dem Haus passieren scheinbar seltsame Dinge und sie sieht immer ein seltsames Mädchen aber keine Angehörigen. Dann wird auch noch der Fleck an der Decke in der Wohnung immer größer und bei den Nachforschungen stellt sie fest, dass die Wohnung obendrüber völlig überschwemmt zu sein scheint. Aber wer hat das Wasser laufen lassen und wer ist dieses Mädchen was sie immer sieht?

Langsam glaubt sie verrückt zu werden und sie gerät in einen Sog aus Angst, Grauen und den steigenden Glauben an den Wahnsinn. Sie glaubt sogar, dass ihr Ex- Mann etwas mit den Ereignissen zu hat. Noch bevor sie völlig den Verstand zu verlieren droht scheinen sich die Ereignisse logisch erklären zu lassen aber das scheint nicht dafür zu sorgen, dass sich die gruselige Lage bessert, viel mehr verschlimmert sich die Situation immer weiter und dann kommt auch noch ein grausames Geheimnis ans Licht.

 

zum Film
Der Film wurde im Jahr 2001 unter der Regie von Hideo Nakata gedreht und basiert auf dem gleichnamigen Kurzgeschichtensammlung von Koji Suzuki, welcher ja schon die „The Ring“ Bücher schrieb. Das Drehbuch wurde übrigens von Kenichi Suzuki und Yoshihiro Nakamura geschrieben. Bei der Musik kehrte aus Ring auch ein bekannter Komponist zurück, denn ein Großteil des OSTs kommt von Kenji Kawai, bekannt ist er hier auch vor allem wegen des Soundtracks zu „Ghost in the Shell“ und „Patlabor“.

Passend zum Film erschien auch ein Manga aus der Feder von Meimu, der Manga basiert aber auf dem Kurzgeschichtenroman von Koji Suzuki und beinhalltet die Geschichten in Manga-Form.

Der Film war so erfolgreich, dass sich Hollywood dem Stoff annahm und eine eigene Version von Dark Water drehte. In den Hauptrollen waren Tim Roth und Jennifer Connelly zu sehen. Dark Water hat großen Einfluss auf die amerikanischen Verfilmungen von genommen, denn die Suche des untoten Mädchen nach einer Mutter, als auch der Einsatz von Wasser in Ring 2, fanden ihren Ursprung in dem Film. Aber auch die Ähnlichkeit von Mitsuki mit Samara aus „The Ring“ ist nicht abzustreiten, denn sie ist das Vorbild für amerikanische Neuinterpretation.

Hierzulande wurde der Film im Jahr 2004 auf DVD in deutscher Synchronfassung von Highlight Film bzw. Highlight Communication AG vertrieben. Leider blieb bisher ein Blu Ray Release auf der Strecke, einzig die Ring Filme aus Japan fanden den Weg auf Blu Ray in Deutschland.

 

Fazit
Dark Water ist heute schon ein Klassiker des japanischen Horrorfilms und basiert, wie schon Ring, auf dem gleichnamigen Roman von Koji Suzuki. Da der Film allerdings auf einer Kurzgeschichte beruht, nimmt man sich hier und da durchaus einige Freiheiten. Doch diese Freiheiten tun dem Film tatsächlich gut aber ohne die grobe Rahmenhandlung zu vernachlässigen. Auch aus heutiger Sicht kann der Film durchaus noch begeistern, auch wenn der Horror eher als subtiler Teil des Films daherkommt. Jumpscares gibt es nicht dafür aber ein Mix aus Thriller- und Gruselgeschichte. Außerdem hat er eine atemberaubend gute Bildsprache und das Wasser in Form von Regen oder Pfützen nimmt eine zentrale Rolle ein. Der Film versucht zu dem immer wieder eine Brücke aus vergangenen Zeiten zur jetzigen Realität des Films zu schlagen, das gelingt dem Film leider nicht immer und dadurch entstehen leider immer wieder längen. Wenn es dann aber zu Sache geht, kommen sie wieder, diese „was so ist das“ Momente. Gerade im Vergleich zum amerikanischen Remake, ist das Original immer noch der bessere Film. Wer also wenige auf Splatter steht und mehr den klassischen subtilen Horror bevorzugt, sollte sich den Film auf jeden Fall mal zu Gemüte führen, auch wenn er nicht ganz die Klasse eines “Ring- Original“ erreicht.

 

  • Genre: Horror
  • Entstehungsjahr: 2001
  • Typ: Movie
  • Regie: Hideo Nakata
  • Drehbuch: Kenichi Suzuki, Yoshihiro Nakamura

zur DVD

  • Sprachen: japanisch/deutsch DD 5.1
  • Untertitel: –
  • Extras: –

Dark Water

8.3

Gesamtwertung

8.3/10

Pro

  • dichte Atmosphäre
  • tolle Bildsprache

Kontra

  • einige Längen
  • durchwachsene deutsche Fassung

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2 Thoughts to “Flüssiger Horror – Dark Water”

  1. Martin

    Gesamtwertung

    7

    Der Film ist echt klasse.

    Aber leider hat die DVD keine deutschen Untertitel!
    Bei japanisch nicht wirklich optimal…

    1. SF

      Hi Martin, danke für dein Kommentar. Tatsächlich gibt es keinen Untertitel. Mein Fehler, habe es extra noch mal geprüft. Danke für den Hinweis.

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