The Legend of Zelda: Skyward Sword HD



Wow, ist es tatsächlich schon wieder ganze 10 Jahre her, seit dem „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ für die Wii veröffentlicht wurde? Ja es sind schon wieder 10 Jahre her, ich erinnere mich noch gut an die limitierte Version mit dem goldenen Motion- Plus Controller. Hach ja, ich werde wohl alt. Doch seit einiger Zeit gibt es nun ein Remaster vom Skyward Sword mit dem Zusatz „HD“ für die Nintendo Switch, der Zusatz HD ist deswegen wichtig, weil der Titel eine sehr eigenen Grafikstil hatte, welcher wie ein Acrylbild wirkte und dadurch in geringer Auflösung durchaus schön aussah.

Schlägt sich nun Skyward Sword HD nun besser als noch im Jahr 2011, schließlich wurde neben der Bewegungssteuerung noch eine „normale“ Steuerung in das Remaster gepackt.

Aber schauen wir erstmal worum es denn in dem Titel überhaupt geht.

 

Anders als andere Zeldatitel
Skyward Sword ist, laut Nintendo, eher vor den anderen Zelda- Titeln angesiedelt (bis auf Breath oft he Wild). Das Land Hyrule ist noch nicht entdeckt und auch die Erdoberfläche hat von den Menschen noch keiner gesehen. Statt auf der Erde leben diese nämlich in einer Himmelstadt, genannt Wolkenhort und obwohl sie eine Art Vögel haben auf denen man reiten kann, hat noch niemand die Wolkendecke durchbrechen können. Auch Zelda ist keine Prinzessin, sie ist die Tochter des Direktors der Ritterschule wo der junge Link seine Ausbildung absolviert. Unser späterer Held kennt Zelda schon seit Kindheitstagen und ist mit ihr aufgewachsen, zwischen beiden existiert daher mehr als ein festes Band einer guten Freundschaft.
Nun steht euer Tag bevor, denn ihr müsst an der Vogelreiter- Zeremonie (eine Art Vogelwettrennen in dem ihr beweisen müsst, dass ihr den Vogel beherrscht) teilnehmen. Hier werdet ihr auch mit der Steuerung des Vogels vertraut gemacht. Natürlich besteht ihr die Prüfung und dürft den Rest des Festes mit Zelda verbringen und zum Finale dürft ihr mit ihr in den Wolken eure Runden drehen, doch dann passiert es: ein Wirbelsturm erfasst Zelda und zieht sie durch die Wolkendecke, ihr könnt nichts unternehmen und müsst unverrichteter Dinge nach Wolkenhort zurückkehren.
Jetzt beginnt eure Bestimmung, denn ihr müsst mit Hilfe des Schwertes und des darin wohnenden Geistes Phai (das Schwert ist Phai) durch die Wolkendecke auf das Erdland hinabgleiten und Zelda finden und sie retten.

Noch keine Open World
Skyward Sword wird gerne als Vorgänger zu „Breath oft he Wild“ gesehen, denn viele Mechaniken sind ähnlich zum Switch- Starttitel. Das kann man auch so stehen lassen, denn der Wolkenhort dient als Hubwelt zwischen den einzelnen Gebieten und Dungeons. Sonst werdet ihr aber eher durch die Gebiete geführt und könnt hier und da auch mal etwas erkunden.

Bei eurem bis zu 50 Stunden andauernden Spielerlebnis mit Link, erwarten euch wieder abwechslungsreiche Dungeons und abgedrehte Personen. Dabei wird es gerade in den Dungeons nie langweilig, sie gehören sogar zum Besten was es in den Zelda- Titeln bisher gab, abwechslungsreich und vor allem fordernd. Auch die Endbosse wirken noch größer und fordern mehr als noch bei Ocarina of Time und Twilight Princess, in „Breath of the Wild“ gab es zwar welche aber die waren relativ einfach. Auch das Bezwingen der anderen Gegner verlangt euch mehr an spielerischem Können ab als noch in den anderen Titeln der Reihe. Das liegt nicht nur an den Gegner, wovon viele schon aus anderen Teilen der Reihe bekannt sind, sondern vor allem an der Bewegungsteuerung. Jeder eurer Schläge muss gut platziert werden, denn so ziemlich jeder Widersacher lässt sich nur durch eine spezielle Strategie besiegen. Laufen müsst ihr, wie mit dem Nunchuk Anno 2011, mit dem linken Joy Con Stick und visiert ihr eure Ziele an, mit dem rechten Joy Con gebt ihr dann die Hiebe ab. Zieht ihr den Controller nach links, überträgt sich die Bewegung komplett ins Spiel, das Gleiche gilt für rechts und auch für Hiebe von oben nach unten oder auch diagonale Hiebe. Gepackt hat mich damals aber die Steuerung am Anfang, hier musstet ihr erst einmal das Schwert aus einem Stein ziehen, und dazu musstet ihr den Controller auch umgekehrt halten. Danach bewegte man den Controller langsam nach oben und zieht im Spiel so das Schwert aus dem Stein- das war einfach klasse gemacht. Die neue Version übernimmt diese Möglichkeit komplett in die HD- Variante und macht es hier und da sogar etwas besser. Schluss die Zeit in der man einfach wild rumgefuchtelt hat, jetzt ist eine gewisse Taktik angesagt. Doch eine Schattenseite hat die Steuerung leider, zockt man zwei bis drei Stunden am Stück, kann es schon vorkommen, dass euch der Arm doch etwas müde wird. Aber das tiefere Spielerlebnis entschädigt auch für einen etwas lahmen Arm, hier hätte man ab und an durchaus gern mal eine Option für einen klassischen Controller. Was dieser Zeldatitel mit Breath oft he Wild gemeinsam hat, ist eure Stamina-Anzeige, so könnt ihr z.B. sprinten, müsst aber aufpassen, dass eure Anzeige nicht in den Keller rutscht, dann atmet Link ganz schön tief durch und muss sich erst einmal kurze Zeit erholen. Klettern und Hangeln könnt ihr hier auch ohne Probleme (Uncharted lässt grüßen) aber auch hier geht Kraft verloren und ihr müsst sehen, dass ihr ab und zu eine Verschnaufpause einlegt. Auch weitere Items sind mit an Bord, so habt ihr eine Art Käfer, mit dem ihr versteckte oder Enge Räume aus der Ferne erreichen könnt und so verborgene Schalter umlegt oder Geheimgänge findet.

Veränderungen zur Wii- Fassung- Hilfe ich kann nicht Steuern
Wie anfangs schon erwähnt kommt die Switch Fassung mit einer neunen Steuerungsalternative daher. Denn neben der Motionsteuerung, dürft ihr Link auch mit JoyCon- oder Pro Controller durch Hyrule schicken. Dafür müsst ihr allerdings erst einmal euer Hirn etwas verknoten, dieses auf den Kopf stellen, fünf Mal schütteln und dann dürft ihr loslegen. Denn die Schwerthiebe. Welche hier sonst ein wenig intuitiv über die Bewegung macht, macht ihr nun mit dem rechten Stick des Controllers. What? Ja! Ihr drückt keinen Knopf, sondern zieht den Stick nach oben, links, rechts und eben diagonal. Sicherlich gut gedacht, dass viele Gegner eben solche Trefferzonen haben aber für die Steuerung eher weniger geeignet. Bis diese Art der Steuerung verinnerlicht wurde, seid ihr schon gefühlt 20-mal wieder bei der Motionsteuerung gelandet. Netter Versuch, leider keine echte Alternative. Zu dem gibt es noch einige Verbesserungen:

– Phai kann euch per Knopfdruck nun Hilfe geben, ihr entscheidet also wann sie erscheint

– Dialoge können vorgespult werden

– Items werden bei erster Begegnung/Benutzung erklärt

– Videosequenzen können übersprungen werden

– es wird automatisch gespeichert und auf Wunsch auch manuell

– Tutorials lassen sich auch überspringen

Optik in HD, Sound gleich
Die wieder mal etwas eigenwillige Optik entschädigte damals für das Gefuchtel mit dem Controller, Nintendo setzte nämlich auf einen weniger realistischen Stil und setzte wieder mehr auf Comicgrafik. Doch es ist auch nicht wirklich comichaft, es handelt sich eher um einen Mix aus Twilight Princess und Wind Waker. Jetzt könnte man sagen: „…wieso setzten die schon wieder auf so bunte Grafik…?“ Doch ich kann euch beruhigen, die damals neue Engine zauberte zwar durchaus bunte Grafiken auf den Schirm, doch wirkte sie sehr stimmig und war weniger kitschig als ich angenommen hatte. Daran ändert auch das HD Upgrade nicht viel, klar: einige Texturen sind noch immer schwammig aber das Gesamtbild wirkt nun Schärfer. Die Oberwelten und Dungeons sind sehr detailliert und abwechslungsreich. Auf Grund der damals begrenzten Hardware kann man es sicherlich nicht den absoluten Grafiküberkracher nennen, doch gerade im Vordergrund ist das neue Zelda- Abenteuer mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Animationen sind flüssig und selbst wenn viel auf dem Bildschirm zu sehen ist, geht die Framerate niemals in die Knie. Dazu bedient sich Nintendo eines Tricks, der Hintergrund wird dabei, gerade am Boden zu sehen, etwas verwaschener und detailärmer dargestellt, das spart Kapazitäten (Field of View wird halt reduziert). Doch auch schöne Licht- und Schatteneffekte runden das grafische Bild ab (auch wenn hier das HD- Bild weitere kleine Alterserscheinungen zu Tage fördert), leider ist aber auch nicht alles Gold was glänzt, ist die Grafik doch trotzdem mit einigen Fehler behaftet, so gibt es hin und wieder mal Clippingfehler und man haut mit dem Schwert halb durch eine Wand und auch Kantenglättung ist nicht die beste ihrer Art. Das sorgt aber nicht dafür, dass es jetzt ein schlechtes Zelda wäre, die Grafik ist durchaus gut, wenn das Alter und die Plattform bedenkt von der es kommt. Noch kurz etwas zum Sound des Spiels, wie zu erwarten war ist er gewohnt gut. Die Ohren werden mit bekannten und vielen neuen Melodien verwöhnt und die Musik passt sich jeder Situation perfekt an.

leidiges amiibo
Das Spiel selbst hat einige „quality of life“ Verbesserungen so habt ihr bessere Tutorials und ständige Hilfestellungen, wenn ihr es denn wünscht. Ja, es gibt sogar ein Schnellreisesystem, dass euch an die wichtigen Orte bringt, ohne das ihr so lange laufen müsst. Doch diese Funktion gibt es leider nur mit einem bestimmten amiibo, welcher auch noch völlig vergriffen und teuer ist. Warum macht man sowas? Anstatt, dass ihr alle Zelda- amiibos benutzen könnt, muss es der Prinzessin Zelda Skyward Sword amiibo sein. Für diesen „Service“ gibt es Abzüge in der „B-Note“

Fazit
Was damals neu war und für viele Fans einerseits innovativ und andererseits nervig muss heute nicht unbedingt schlechter, besser oder gar richtig gut sein. Das beweist „The Legend of Zelda: Skyward Sword HD“ sehr eindrucksvoll. Denn die Optik ist immer noch ein Streitpunkt und da ändert auch die neue Auflösung nichts dran. Besonders hervorzuheben sind die kleinen Verbesserungen, welche den Einstig in das Spiel durchaus erleichtern. Doch diese kleinen Anpassungen werden durch das letzte Viertel des Spiels einfach wieder mit Füßen getreten, denn es gibt dermaßen viel Backtracking und Gegnerverwurstung, dass es einem zum Hals rauskommen möchte. Hier muss man sich sehr stark durchbeißen, sonst seht ihr niemals den Endingscreen. Auch der amibo- Zwang macht, auch wenn es nur ein Service am Rande ist, vieles irgendwie weiter nervig. Das klingt jetzt sicherlich negativer als es soll aber die Entscheidungen hier mehr zu machen oder auch mal weniger, kann und will ich nicht nachvollziehen.

Doch ist „Skyward Sword HD“ nun ein guter Zelda- Titel? Sind wir mal ehrlich, der Titel fristet unter den Spielern immer noch ein Schattendasein, weil es eben so ist wie es ist. Aber es ist ein gutes Zelda- Game, auch wenn es keine Perle ist, bleibt es wie seine anderen Vertreter ein gutes The Legend of Zelda. Damals habe ich das Spiel noch gelobt, heute bin ich weniger überschwänglich, weil es einfach zu viele Ecken und Kanten hat, was zwar kein Genickbruch ist aber eben zum Ende hin einfach nur nervt. Gerade weil man so viele Fleißaufgaben machen muss, dafür ist aber das Ende der eigentlichen Geschichte sehr schön und lässt einen die Tortur durchaus für einen Augenblick vergessen.

Ihr habt das Game noch aber keine Konsole oder wollt die Wii nicht noch mal anschließen, dann schaut es euch zumindest einmal an. Wer das Original noch nie hatte, kann und sollte auf jeden Fall zugreifen, denn ihr seid wirklich lange beschäftigt und könnt eine schöne Zeit haben, auch wenn das Ende etwas sehr arg gestreckt wurde.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Action Adventure/RPG
  • Entstehungsjahr: 2021
  • Plattform: Switch
  • Hersteller: Nintendo
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

The legend of Zelda: Skyward Sword HD

7.8

Gesamtwertung

7.8/10

Pro

  • schönes Grafikupgrade
  • immernoch schönes Artdesign

Kontra

  • im letzten Viertel echter Grind
  • viel Backtracking
  • "normale" Steuerung leider sehr fummelig

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