Steine und Steinzeit- Lego „The Flintstones“


Oh man, ich liebe Zeitreisen, zumindest scheint es so, schließlich beginnen schon so einige Reviews mit den Worten: „heute reisen wir mal in der Zeit zurück“. Das hat zwei Gründe, zum einen gefallen mir natürlich auch viele Klassiker über die kaum noch berichtet wird und zum anderen auch Titel oder eben Merchandise zu klassischen Franchises. So werde ich auch hier wieder ein wenig in der Zeit zurück reisen und trotzdem bekommt ihr etwas Modernes. Wie das zusammenpasst? Ganz einfach, denn auch dieses Mal werde ich euch einen Einblick in ein LEGO- Set geben, ich schaue auch zu gerne mal über den Tellerrand was Merchandise oder Fanartikel angeht und wie schon bei dem „Voltron Defender oft he Universe“ von LEGO, gibt es halt wieder ein Set des dänischen Klemmbausteinspezialisten. Einige von euch werden sicherlich noch die Feuersteins kennen, für die wenigen unter euch, will ich kurz erklären um was es geht.

zurück in eine moderne Steinzeit
Die Serie „The Flintstones“, zu Deutsch auch „Familie Feuerstein“, entstand tatsächlich in den Jahren von 1960 bis 1966 und umfasste ganze 166 Episoden in sechs Staffeln. Die Idee die Serie, welche ja eine steinzeitliche Version des 20. Jahrhunderts darstellt (Fernsehen, Telefon, Radio usw.), wurde von Hanna- Barbera Productions (William Hanna, Joseph Barbera) erdacht und produziert. Die Hanna-Barbera Production Inc. dürfte einigen von euch auch ein Begriff sein, denn viele Serien um die 60- 80er Jahre wurden von dem Studio erdacht und Produziert, die bekanntesten Franchises neben Familie Feuerstein dürften wohl die Serie „Scooby Doo“, „Die Jetsons“  und „Die Schlümpfe“ (die Idee zu den Schlümpfen stammte aber nicht von dem Animationsstudio) sein.

In der Serie „The Flintstones“ ging es um die gleichnamige Familie und deren Freunde und Nachbarn die Geröllheimers. Ähnlich wie später bei den Simpsons wurde hier der alltägliche Beziehungs- und Ehewahnsinn parodiert und zwar mit allem was dazu gehört (inkl. Kinder und Haustiere). So gehen sie Arbeiten, die Frauen kümmern sich um den Haushalt und die Kinder und die Haustiere treiben die Besitzer in den Wahnsinn: Dino z.B. springt Fred ständig ins Gesicht. Natürlich entsprach dieser Wahnsinn, die Aufmachung, Musik und das Weltbild dem Zeitgeist der 1960er Jahre.

vom Zeichentrick zum Legoset
In der Zeit bis heute, gab es natürlich schon viele Spielwaren und Merchandiseartikel zur Serie, denn ganz ist sie nie in der Versenkung verschwunden. Allerdings gab es vom dänischen Klötzchenspezialist noch nie ein Set zu dieser Serie. Dank der Lego Ideas Plattform sollte sich das ändern. Denn der Designer des Sets Andrew  Clark, brachte die Familie Feuerstein in die Lego Welt, denn 2017 ging sein Set online. Nach einigen Updates und Veränderungen gelang es ihm tatsächlich im Jahr 2018 das magische Ziel der 10.000 Stimmen zu erreichen. Denn diese Zahl ist wichtig, um überhaupt von Lego Beachtung zu finden und in den Votingprozess innerhalb der Legogruppe zu kommen. In seinem Designentwurf war die gesamte Familie inkl. Auto und Haus vertreten, natürlich auch nebst Ortsschild von Bedrock und Briefkasten. Der Rest ist im Prinzip Geschichte, denn das Set ist nun seit März 2019 im Handel für 59.99 Euro zu haben. Der Vertrieb findet wie immer exklusiv über die Legoshops und den Onlineshop von Lego statt.

 

irgendwas ist anders
Der ursprüngliche Entwurf sah eine Teilezahl von 770 vor, natürlich inklusive aller Minifiguren. Denn Neben dem Haus, gab es ja auch, den Briefkasten das Auto, eine Art Standfuß für das Auto und das Ortseingangsschild. Geblieben von dieser Teileanzahl sind 748 Teile. Die Abweichung scheint tatsächlich gering und das Set scheint auch in der Endfassung tatsächlich fast der Originalidee zu entsprechen. Allerding wurde von den Legodesignern einige Änderungen vorgenommen. Die guten Änderungen sind unter anderem das, dass Dach des Hauses nun komplett abnehmbar ist, die Hausfassade runder wirkt und somit eher wie ein Stein aussieht und das der rollende Untersatz der Familie ein echtes Stoffdach bekommen hat. Leider gibt es auch Abstriche, so ist die Familie nicht komplett, denn Bamm Bamm und Pebbles fehlen, Dino ist verschwunden, das Haus hat nicht alle Einrichtungsgegenstände und auch am Ortsschild, Briefkasten und Auto wurde eingespart bzw. auch komplett weggespart. Allerdings ist das Set trotzdem sehr nahe am Grundentwurf und macht natürlich trotzdem Spaß.

Stein auf Stein
Cool: am Anfang des Aufbauheftes gibt es noch einmal ein paar Informationen zu den eigentlichen Designern des Sets, wie das bei den „Ideas“ durchaus üblich ist.

Der Aufbau des Sets gestaltet sich durch die Aufteilung in Bauschritte als sehr einfach. Alle Tüten sind nach Bauschritten durchnummeriert und werden erst geöffnet, wenn die Bauanleitung dies auch verlangt. Diese Anleitung ist wie immer übersichtlich und gut strukturiert, allerdings kann ich einige Bauschritte nicht ganz nachvollziehen, denn es hier und da legt man sich einfach nur einen Stein zurecht und geht zum zweiten Schritt, um einen Stein darauf zu klemmen und dann geht es mit Schritt drei weiter. Hier hätte man den einen oder anderen Schritt zusammenziehen können, dann wäre die Anleitung auch etwas dünner.

Sonst gibt es an dem Aufbau und dem Heft auch nichts zu meckern, denn es gibt tatsächlich nicht einen einzigen Aufkleber in dem Set, egal ob das Bild an der Wand, der Briefkasten  oder auch das TV-Gerät, alle Teile sind bedruckt und das finde ich sehr gut. Nicht immer gelingt es nämlich die Aufkleber wirklich gerade auf die Steine zu bringen und im Alter muss man immer Angst haben, dass sich die Kleber wieder lösen könnten.

Nach ca. 45 Minuten maximal einer Stunde hat man das Set zusammengesetzt und darf sich daran erfreuen. Gut gemacht ist auch das Ausklappen des Hauses im hinteren Bereich, so kann man Figuren und einige Teile auch neu Anordnen oder das Set sogar bespielen.

Wer das Set als Sammelset erwerben möchte muss auch nicht allzu viel Platz einplanen, denn das Set ist mit den Ausmaßen von ca. 32 cm Länge, 16 cm Höhe und ca. 17 cm Tiefe (wenn alles nebeneinandersteht) durchaus gut zu platzieren. Da der Briefkasten und das Auto flexibel aufstellbar sind, ist eine schöne Ausstellung gut zu realisieren.

Fazit
Das „The Flintstones“ Set vom Klemmbausteinspezialisten Lego ist durchaus gut gelungen, es ist sogar bespielbar und daher interessant auch für Spontankäufer ohne Sammlerhintergrund. Allerdings muss man auch sagen, dass einige Veränderungen bzw. Einsparungen nicht hätten sein müssen. So finde ich das Wegfallen von Dino leider sehr schade, auch die Veränderungen am Auto und dem Wegfall des Fußes sind zweischneidig. Denn das Auto hat jetzt zwar ein echtes und auch schönes  Stoffdach bekommen, dafür fallen allerdings auch Befestigungen für Extras weg. Leider fehlt auch das Ortsschild von Bedrock und an Details wurde hier und da gespart. Aber trotzdem ist das Set durchaus gelungen, auch wenn der Preis einigen etwas zu hoch erscheint. Denn 60 Euro ist sicherlich nicht günstig aber auch nicht wirklich teuer für einen Lizenzbausatz. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt und nicht auf Ideas unterwegs ist, kann man das Set auf jeden Fall ohne Hürden genießen. Wer das Set des Sammelns wegen kauft, sollte auf jeden Fall auch nach individuellen Legofiguren Ausschau halten, wie Dino und Co. damit das Set dann wirklich komplett ist.

wir danken LEGO für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares

Lego Ideas „The Flintstones"

59.99
7.6

Gesamtwertung

7.6/10

Pro

  • schönes Retroset
  • tolle Details...
  • viele Verbesserungen zum Ideas-Set
  • keine Aufkleber

Kontra

  • einiges weggespart
  • ... leider fehlt einiges

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