Mario Tennis Aces


Unser Testmuster kam leider etwas später, was wir allerdings nicht so schlimm finden, denn Tennis scheint gerade wieder etwas im Aufwind zu sein. Nicht nur, das Mario Tennis Aces erschien, sondern auch die Turniere in Wimbledon fingen an, als ich mit dem Review angefangen habe. Im Verlauf des Turnieres habe ich mich natürlich durch alle möglichen Modi aus dem neuen Tennisableger von Mario gespielt. Nun bin ich durch, Wimbledon ist vorbei und Angelique Kerber hat als erste deutsche Spielerin seit 1996 wieder diesen Titel auf dem heiligen Court gewonnen. Aber wir driften zu sehr auf die Realität ab, obwohl sie auch interessant ist. Natürlich ist Mario Tennis Aces keine echte Simulation, das soll sie auch gar nicht. Es fühlt sich eher wie ein Mario Kart mit Tennisschlägern an. Das liegt tatsächlich am Aufbau des Spiels, denn der ist ähnlich wie beim Funracer. Allerdings gibt es tatsächlich eine kleine Geschichte, welche euch je nach Können ca. 4-6 Stunden beschäftigen kann.

 

mit dem Filzball zur Herrschaft
Das rappelt im Pilzkönigreich, denn etwas stimmt nicht. Alles hat mit Wario und Waluigi zu tun, denn sie haben es geschafft den magischen Schläger aus der Solarius-Ruine zu stehlen. Doch nicht nur das, sie haben es auch geschafft den uralten Dämon Luzius, samt seines violetten Rauchs, zu entfesseln und streben nun nach der Macht über das Pilzkönigreich. Die völlige Macht erlangen unsere Antagonisten nur mit insgesamt fünf Artefakten, hier muss Mario einfach eingreifen, sich einen Tennisschläger schnappen und diese vor Wario und Waluigi finden und das Pilzkönigreich Luzius zu befreien.

eine Story völlig absurd
Ja, diese Geschichte klingt nicht nur völlig absurd und bescheuert, sie ist es auch aber sie ist dadurch auch wirklich witzig und wird für euch ein großes Tutorial sein, in dem ihr die Fähigkeiten gelehrt bekommt, welche ihr später auf dem Court tatsächlich auch benötigt. Anfangs werdet ihr lernen wie ihr Aufschläge richtig platziert, zurückschlagt oder eure Kraft entsprechenden eines längeren Knopfdruckes noch ausbaut. Damit ihr aber nicht nur langweilige Basics lernt, folgen noch Slices und Spins, ihr lernt den Ball besser zu platzieren und ihn anzuschneiden. Das alles klingt doch noch stark nach einem echten Tennisspiel, ändert sich allerdings recht schnell im Verlauf der Geschichte.

Gegen seltsame Begegnungen und Geisterescheinungen helfen nun einfach mal keine einfachen Konter oder Angriffe mit einfachen Tennisschlägern. Denn neben neuem Equipment, wie z. B. Spiegel- oder Eistennisschlägern, benötigt Mario auch besondere Fähigkeiten in den Matches, um zu gewinnen. Daher stehen euch  im Verlauf der Geschichte auch coole weitere und vor allem spezielle Bewegungen. Neben den üblichen Spezialschlägen, gibt es auch die Möglichkeit einen Salto zu vollziehen, um doch noch an einen verpassten Ball heranzukommen. Nun gibt es auch noch einen richtig fiesen und schnell Schmetterball und auch die Zeitlupe kann sich sehen lassen. Dank der langsam vergehenden Zeit, ist es möglich auch einen schnellen Ball zu erwischen und so eventuell das Match noch mal zu drehen.

Ganz so einfach ist das allerdings nicht, ihr müsst nämlich mit langen Ballwechseln, Spins und ausgefallener Spielweise eure Energieleiste aufladen und erst wenn ihr Energie gesammelt habt, könnt ihr die speziellen Fähigkeiten nutzen.

So ist auch für gute Spieler durchaus Abwechslung geboten, einen Ball in die Ecken schmettern oder gar diesen direkt auf den Körper eures Gegenüber zu donnern und dann auch noch gewinnen kann durchaus interessant und herausfordernd werden. Garniert wird die kleine wirre Geschichte dann noch mit witzigen Bosskämpfen. Hier werden eure Fähigkeiten dann richtig auf die Probe gestellt.

Aber auch das Timing für das parieren von starken Angriffen eures Gegenübers ist geboten, denn Schlagt ihr zu früh, geht auch euer Tennisschläger zu Bruch und der Ballwechsel geht zu Ende. Ihr dürft zwar weiter spielen, bekommt womöglich einen schwächeren Schläger aus eurem gesammelten Portfolio. Passiert das mehrmals und euer Portfolio ist aufgebraucht, führt das zum Ausscheiden und ihr habt verloren. Natürlich kann das auch mit eurem Gegenspieler passieren, allerdings gestaltet sich das gegen die CPU recht schwierig.

schwing den Joy Con
Neben der Story könnt ihr auch einzelne Matches  und auch den so genannten „Realmodus“ spielen. Der Modus kann mit bis zu vier Spielern auf einem Bildschirm gespielt werden. Allerdings erinnert dieser Modi doch recht schmerzlich an das Wii Tennis und es fühlt sich auch so an. Mit dem Stick (oder auch automatisch) rennt ihr zum Ball und prügelt auf ihn ein, allerdings versagt hier du da mal die Erkennung der Bewegung und die Bälle werden nicht gespielt, schade.

Bei den kleinen Matches hingegen flutscht es ähnlich gut wie bei Mario Kart, denn mit bis zu vier Spielern an einem Bildschirm und der Verwirrung auf dem Court, wird das Spiel so richtig witzig und spielt die Stärken ordentlich aus. Mario Tennis Aces macht sich also auch als Partyspiel richtig gut, nur einen Wehrmutstropfen gibt es, denn Turniere zu zweit oder viert sind leider nicht möglich. Ihr spielt immer einzelne Matches und diese sind recht kurz. Auch die Tatsache, dass man ständig im Splitscreen spielt ist seltsam, zwar wirkt es erst mal komfortabel aber der Bildschirm wird kleiner und so leidet die Übersicht. Eine klassische Ansicht wie man sie aus früheren Titeln oder anderen Ablegern kennt, wäre besser gewesen.

 

keine Platzwahl und seltsame Texturen
Bei all den recht coolen Dingen gibt es allerdings auch seltsame Designentscheidungen, so könnt ihr im Spiel euren Court nicht wählen, dieser wird euch immer vorgegeben. Mal spielt auf Asche, auf einer Art Erde und aus einem Rasenplatz.

Gerade Rasenplatz ist doch etwas verstörend. Denn sehen unsere Helden und Antagonisten alle sehr gut aus, flimmert und schiebt sich der Rasencourt ständig hin du her. Dabei sieht er immer unscharf aus und wenn man länger drauf schaut, wird man wohl hypnotisiert oder irre. Die Umgebung dagegen sieht gut aus und ständig passiert auch etwas, wie man dem Rasen allerdings nicht einfach eine schönere Textur verpasste, ist völlig unklar.

 

Online ohne Puste
Während das Spiel ein echter Partykracher mit Quickiepotential ist, geht dem Spiel online ein wenig die Puste aus. Denn ähnlich wie im Mehrspieler, gibt es auch hier keine echten Turniere, sondern auch nur kurze Matches und Tiebreaks. Allerdings gibt es von Nintendo selbst organisierte Turniere, diese stehen euch nur begrenzte Zeit zu Verfügung und ihr müsst euch innerhalb dieser Zeit in der Rangliste nach oben spielen.

Bis zu zwei Spieler an einer Konsole dürfen sich online austoben, diverse aber wenige Einstellungsmöglichkeiten wie eine etwas umständliche Courtwahl und das Ausschalten der Spezialattacken gibt es obendrauf. Wenn ihr mehr möchtet müsst ihr eine Freundesrunde starten, dann dürft ihr tiefer in die Einstellungen eingreifen und könnt die Internetqualität besser beeinflussen.

Es ist sehr schade, das Nintendo hier immer noch einen merklichen Zwang bzw. eine Vorauswahl vorschreibt, das ist im Jahr 2018 einfach nicht mehr zeitgemäß.

Einen Lokalen Multiplayer gibt es auch, da ich allerdings nur eine Konsole besitze und nur ein Spiel vorliegt, haben wir zum Test leider keine Möglichkeit gehabt den Modi zu testen.

 

Fazit
Mario Tennis Aces schafft es tatsächlich die Schwächen der Vorgänger auszubügeln und ein rundes Paket abzuliefern. Einzig die seltsamen Designentscheidungen und bis zum Patchzeitpunkt, schlechtes Balancing, trüben den Spaß ein wenig. Für mich ist immer noch diese Rasentextur etwas verstörend, leider hat der Patch daran nichts geändert. Allerdings kann Nintendo viele der Kritikpunkte mit Updates beheben, es sollen ja auch noch mehr spielbare Charaktere geben, eventuell kommt ja da noch mehr. Die Bewegungsteuerung ist leider nicht perfekt und stört im Realmodus einfach, dafür weiß die witzige Geschichte zu gefallen. Auf jeden Fall bekommt ihr ein rundes Spiel, welches hier und da etwas fordert aber immer Spaß macht und im Mehrspieler seine Stärken ausspielt.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Sport
  • Entstehungsjahr: 2018
  • Plattform: Switch
  • Hersteller: Camelot Software
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-4 (Splitscreen), 1-2 (online)

Mario Tennis Aces

7.7

Gesamtwertung

7.7/10

Pro

  • coole Matches
  • hat das Zeug zum E-Sportitel
  • witzige Geschichte

Kontra

  • seltsame Designentscheidungen
  • Splitscreen etwas sinnlos

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