Schreckweg 3.0 – Luigi’s Mansion 3



Ach Zeitreisen werden nie alt, denn spätestens seitdem ich diesen Titel in der Hand hielt musste ich doch an das Jahr 2002 bzw. an Mai 2002 denken. Denn neben dem coolen kleinen Konsolen- Würfel „Game Cube“ wurde eine neue Strategie bei Nintendo gefahren. Anders als noch bei den Vorgängerkonsolen, wurde nämlich kein Startitel mit Mario in der Hauptrolle angeboten. Diesmal hatte Nintendo dem Bruder von Mario den Vortritt gelassen und ihn auf Geisterjagd geschickt. Damit hatte Luigi tatsächlich das erste Mal ein eigenes Solospiel. Es sollte auch das letzte Solo- Game für einige Jahre sein, bis Nintendo dann im Jahr 2013 „Luigis Mansion 2“ für den 3DS veröffentlichte. Anders als im Vorgänger, war Luigi nicht mehr nur in einer Villa unterwegs um Mario zu finden, sondern musste vorrangig Professor I. Gidd helfen König Buu wieder einzufangen und auch Mario wieder zu befreien. Hier kam auch ein neuer Sauger für die Geisterjagd Einsatz und die Spielmechanik wurde noch mal erweitert. Denn dank eines speziellen Lichtes konnte Luigi nun auch Geheimnisse aufdecken. Ja, der neu Schreckweg 9/15 war schon ein Meisterwerk der Technik. Im Oktober 2018 veröffentlichte Nintendo dann als kleinen Snack den ersten Teil der Reihe noch einmal für den 3DS, schließlich warteten die Fans schon auf den angekündigten dritten Teil- diesmal für die Nintendo Switch.
Da sind wir nun, „Luigis Mansion 3“ ist passend zu Halloween 2019 erschienen und er macht nun auch die Switch unsicher.

Entspannung pur?
Luigi, Mario, Peach und die Toads sind tatsächlich geladene Gäste in einem Luxushotel. Da ist die Entscheidung natürlich nicht schwer, sich einfach auf den Weg zu machen und der Einladung zu folgen. Gerade weil ein schöner und entspannter Urlaub ist nicht falsch, also setzen sich Luigi, sein Bruder und der Rest seiner Freunde in den Bus und ab geht es in das Schöne Luxushotel und immer der Entspannung entgegen. Kaum angekommen, wird erstmal eingecheckt, doch gerade für Luigi scheint die Reise anstrengender gewesen zu sein als gedacht. So versinkt er in seinem wirklich schönen Zimmer in ein kurzes Nickerchen. Doch ein wirklich erholsamer Schlaf wird es nicht, denn er wird durch einen Schrei aus dem Schlaf gerissen und findet sein Zimmer völlig verändert vor.

Doch kurz nach dem er sein Zimmer verlassen hat, sieht er sich auch König Buu gegenüber und der sinnt auf Rache. Irgendwie schafft es Luigi durch den Flur des Hotels und mittels Kleiderschacht zu entkomme. Doch es gibt zwei Probleme: zum einen ist er völlig unbewaffnet und zum Zweiten hat König Buu seine Freunde in Gemälde gebannt und das heißt, er muss sie retten.

Doch Luigi wäre nicht er selbst, wenn er nicht einen Schreckweg auftreiben könnte und genau hier hilft ihm der Polterpinscher und dieser führt euch zum neuen Schreckweg F-LU, jetzt kann die Geisterjagd beginnen.

Mehr Funktionen
Damit ihr euch mit dem neuen Hightech- Sauger auch vertraut macht, dürft ihr mit Hilfe vom Polterpinscher ein kleines Tutorial absolvieren, in dem ihr über die Grundlegenden Funktionen informiert werdet. So könnt ihr natürlich wieder die Geister aufsaugen und müsst dieser vorher mit dem Stroboblitz blenden, das ist bekannt. Auch das Pusten ist jetzt keine neue Funktion und sollte den meisten von euch schon bekannt sein. Neu ist tatsächlich, dass ihr bei angesaugtem Geist, diesen durch die Luft schleudern könnt und so auch andere Geister schlagen dürft. Aber auch der so genannte Druckstrampler ist eine neue und auch wichtige Funktion, mit dessen Hilfe kann Luigi nämlich über kleine Hindernisse springen oder Geisteransammlungen um sich herum zerstreuen. Diese Funktion verschafft unserem unfreiwilligen Helden immer etwas Luft, wenn viele Geister um ihn herum auftauchen. Doch auch der Saugschuss ist neu, hier verschießt der Schreckweg einen Pömpel der angesaugt werden kann, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder Geheimnisse aufzudecken.

Doch das wohl wichtigste Feature ist wohl „Fluigi“, eine glibbrige Version von Luigi. Durch seine Konsistenz kann er an Orte gelangen, die Luigi nicht erreicht. Selbst über unüberwindbare Hindernisse, Zäune, Stachel u.ä., sind für den glibbrigen Freund kein Problem. Schließlich müssen auch Schalter umgelegt werden, damit es weiter geht. Was im zweiten Teil der Reihe her Beiwerk war, wird hier tatsächlich gut und sinnvoll integriert. Ihr werdet allein immer wieder zwischen dem echten und dem Glibber- Luigi wechseln, um z.B. Schalter umlegen zu können. Sonst bewegt sich der dritte Luigis Mansion Teil echt nach am klassischen Gameplay. Ihr blendet Geister mit dem Stroboblitz (der kann wie immer auch geladen werden) und könnt dann die Geister einsaugen. Allerdings gibt es nun auch Geister, die sich mit Schildern oder sogar Sonnenbrillen schützen, hier müsst ihr vorher mit dem Druckstrampler die Gegenstände aus den Händen blasen oder mit dem Schreckweg versuchen die Brillen von den Geisternasen zu saugen, um dann das gewohnte Prozedere anzuwenden.

I. Gidd im VB
Wer das Erstlingswerk noch kennt, weiß, dass der Professor immer über den Game Boy Horror mit euch in Kontakt getreten ist, bzw. hier auch die Karte zu finden war. Das grundsätzliche Prinzip ändert sich in Teil drei nicht aber diesmal Professor I. Gidd hat in seiner Weisheit und seinem Erfindertum das Kommunikationswerkzeug der Zukunft geschaffen, denn der Virtual Boo (er ist natürlich an Nintendos Virtual Boy angelehnt) ermöglicht diese Kommunikation und beherbergt neben der Karte auch eine Schnellreiseoption in das das tragbare Labor von Professor I. Gidd.

Zusammen an einem Bildschirm
Luigi‘s Mansion 3 hat neben dem klassischen Singleplayer- Part auch einen Kooperativen Modus, de Überraschung: ihr könnt das gesamte Abenteuer auch mit einem Freund zusammen an einem Bildschirm bestreiten. Dabei hat Fluigi immer 25 Lebenspunkte und fast alle Fähigkeiten die auch Luigi hat. Er kann neben seinen besonderen Fähigkeiten also auch Geister blenden, den Druckstrampler einsetzen und Geister einsaugen. Doch was besonders gut ist, wenn zu zweit gespielt wird, kann man sich immer die Arbeit teilen und das Spiel auch besser genießen, der teilweise umständliche Wechsel im Singleplayer fällt so komplett weg und man hat zusammen spaß. Doch Achtung ist angesagt, denn Wasser verträgt der Fluigi nicht, denn verschwimmt er, kann aber kurze Zeit danach wieder aktiviert werden.

Multiplayerspaß und zwei Modi
Wenn ihr ein wenig Mario Party- Gefühl wollt, ist der „Polterpark“ genau das Richtige für euch. Denn mit bis zu sieben weiteren Spielern an einer Switch- Konsole könnt ihr euch in zwei Teams bei drei Disziplinen messen. Die „Poolmünzjagd“ ist fast das witzigste, denn hier sitzen die Teilnehmer auf Gummitierchen und ihr müsst so viele Münzen im Pool finden wie möglich. Doch es gibt auch gefahren durch Minen, die bringen natürlich keine Punkte. Bei „Kanonade“ müsst ihr im Team möglichst viele Hindernisse mit einer Kanone zerstören, auch der Diebstahl von Kanonenkugeln eures Gegnerteams ist möglich. Die „Geisterjagd“, wie der Name schon sagt, schickt euch auf die Jagd nach Geistern, das Team mit den Meisten Geistern gewinnt.

Doch der interessaste Mehrspieler wird wohl der Wirrwarr-Turm sein. Diesen Modus könnt ihr auch hier mit bis zu sieben weiteren Spielern per Internet oder Lokal mit drei weiteren Switch-Konsolen auf Geisterjagd gehen. Das Besondere an diesem Modus, das Level wird in jeder Runde neu generiert. Ihr erlebt diese Jagd also immer neu, denn die Zimmer im Turm sind immer neu angeordnet und so werden die Matches immer frisch und interessant gehalten, damit ihr euch nicht darauf einstellen könnt. Innerhalb eines Zeitlimits müsst ihr immer wieder versuchen an die Turmspitze zu gelangen.

Optisch beeindruckend, gewohnter Sound
Luigi’s Mansion war damals schon auf dem Game Cube ein wirklich beeindruckendes Spiel, denn das Spiel aus Licht und Schatten und den schön texturierten Umgebungen war such schön anzusehen. Dazu kamen noch die coolen Animationen von Luigis. All das findet ihr auch im dritten Teil mit noch mal ganz vielen Schippen drauf. Denn das Spiel ist eines der bestaussehensten Games für Nintendos Hybridkonsole. Auch hier gibt es das Spiel aus Licht und Schatten, coole Wassereffekte und auch wieder das Perspektivenspiel mit den Spiegeln. Denn die Kamera ist wie immer in einer festen Position und ihr sehr nicht, was es auf eurer Seite gibt. Daher solltet ihr eure Umgebung immer im Blick haben, nur so löst ihr alle Rätsel. Besonders schön sind auch die ganzen Physikspielerein, ihr müsst euch über Wasser pusten, per Sauger hangeln und Ketten ziehen. Ganz besonders hübsch ist dabei eine Etage, in der es so viele Pflanzen gibt, hier wächst Gras auf dem Boden und wenn ihr den Schreckweg benutzt, bewegen sich die Grashalme mit. Dabei läuft das Spiel stets butterweich und ohne große Fehler ab.

Bei der Musik und bei der akustischen Untermalung gibt es neben der gewohnten Kost auch neue Interpretation von bekannten Musikstücken. So werdet ihr zum Beispiel das Theme von Professor I. Gidd als Klingelton eures Virtual Boo’s vernehmen. Aber auch die typischen Rufe, von Luigi nach seinem Bruder, sind wiedermit dabei- drückt einfach mal das Steuerkreuz auf eurem Pro Controller.

Anmerkung zur Steuerung
Grundsätzlich an sich an der Steuerung von Luigi nicht viel geändert, er kann nicht rennen ist aber ohne den Einsatz des Saugers etwas agiler, als noch in den Vorgängertiteln. Allerdings wird Luigi immer noch recht träge, wenn er einen Geist an der Angel hat oder einen Gegenstand mit dem Schreckweg transportieren muss. Auch die Bewegung sind dann, wie schon im Erstling, etwas eingeschränkt und weniger dynamisch.

Allerdings könnt ihr nicht nur mit Analogstick steuern, sondern habt auch die Möglichkeit das Zielen auf die Bewegungssteuerung umzustellen. Aber diese Möglichkeit ist sehr gewöhnungsbedürftig aber mit Übung durchaus machbar. Trotzdem würde ich zu der normalen Steueroption raten, die ist bei der einigen Hektischen Situationen besser.

Fazit
Luigi’s Mansion 3 ist eine Fortsetzung, mit der wohl niemand gerechnet hat und doch haben sich viele einen Teil für die Switch gewünscht. Nintendo machte den Wunsch wahr und liefert tatsächlich ein fast rundum gelungenes Spiel ab. Die Inszenierung ist gelungen, auch wenn die Geschichte echt platt ist und auch die Optik kann überzeugen, das Spiel sieht einfach fantastisch aus. Richtig cool ist der kooperative Modus, mit dem man tatsächlich die gesamte Story durchspielen kann. Aber auch der Wirrwarr-Turm überzeugt und macht jedes Mal wieder Spaß. Es wird euch im Prinzip eine konsequente Weiterentwicklung geboten ohne große Experimente, allerdings ist das auch nicht wichtig: die wenigen Veränderungen bereichern das Spiel und es fühlt sich immer och frisch an. Das liegt wohl auch daran, weil es nicht zu jeder Konsolengeneration ein neues Luigi’s Mansion gibt. Der wohl beste Kniff in dem Spiel, jede Etage in dem Hotel hat ein völlig eigenes Thema und somit ist das Spiel schon optisch sehr abwechslungsreich. Einzig der Steuerung hätte man eventuell mehr Optionen spendieren können. Trotzdem würde ich das Spiel uneingeschränkt empfehlen, denn Optik, Sound und Gameplay passt einfach. Auf jeden Fall nicht verpassen!

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Action- Adventure
  • Entstehungsjahr: 2019
  • Plattform: Switch
  • Hersteller: Next Level Games
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2 koop/bis zu 8 online und lokal (4 Switch Konsolen)

Luigi's Mansion 3

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • schöne Optik
  • tolly Physik
  • Koop- Modus
  • der Wirrwarr- Turm ist klasse

Kontra

  • Steuerung nicht ganz zeitgemäß
  • Story wie immer dünn

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