Steine und Mario – Lego x Mario



Ach ja, das Jahr 2020 ist schon verrückt, denn durch Covid_19 haben sich so einige „normale“ Sachen einfach geändert. So fanden keine Messen statt, es gab keine größeren Events und auch an Front für Entwickler in der Games- und Spielzeugbranche hatte sich einiges verschoben. Doch darum soll es gar nicht gehen, viel mehr ist das Jahr 2020 für Nintendo ein durchaus wichtiges Jahr, schließlich hat das Hausmaskottchen Mario in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag. Das dies ein Grund ist zu feiern sollte klar sein, daher dachte hat Nintendo unterschiedliche Partnerschaften und eine davon besteht tatsächlich mit dem dänischen Klötzchen- Hersteller Lego. Das klingt erstmal echt cool und scheint zumindest bei den klassischen Mario Bros Teilen aus den 80er und 90ern Jahren, rein optisch, auch zusammenzupassen. Für mich auf jeden Fall klang die Kooperation auf jeden Fall ganz cool, schließlich begleitet mich der Klempner seitdem ich ein Kind war und das heißt, seit dem Nintendo Entertainment System. Nintendo hat also schonmal einen echten Stein im Brett, denn ich bin immer noch ein großer Fan des japanischen Videospielkonzerns. Bei Lego verhält es sich sicherlich ähnlich, auch wenn ich viele Jahre mit den Noppensteinchen nicht viele Verbindungen gepflegt habe, doch seit einigen Jahren bin ich gerade bei diversen Lizenzsets und Sammelobjekten Feuer und Flamme, ja ich liebe auch Lego.

Alle Voraussetzungen sind also erfüllt, um mir mit den Lego Sets und Mario eine schöne Zeit zu machen, doch ich muss das aus zwei Richtungen angehen. Wieso? Das erfahrt ihr im folgenden Text.

Coole Technik
Ich mag Technik und liebe einfach auch Spielerein die man eigentlich nicht benötigt, daher besitze ich ja auch Alexa und Nutze sie hier und da auch in meiner Wohnung als Sprachassistent für viele Dinge. Daher freut mich die Verbindung von analogen Spielzeugen und Technik einfach um so mehr, da hier zwei Welten aufeinandertreffen und sich super kombinieren lassen.

Also zurück zur Technik, in dem Starterset von Lego x Mario erhaltet ihr Bausteine, eine Schnellanleitung (nein, keine Bauanleitung) und eben einen Mario mit gespenstig schwarzen Augen, sehr creepy auf jeden Fall. Mit diesem Set könnt ihr eine kleine Variation eines klassischen Mario- Kurses gestalten: grüne Fläche, Steine, Fragenzeichenblock, die klassische Röhre und der Zielfahnenmast. Ein recht rundes Paket zu einem, als UVP, recht hohen Preis (dazu später mehr).

 

Aufbau ohne Anleitung
Anders, als in klassischen Lego Sets, findet ihr in der Packung keine Aufbauanleitung aus Papier, lediglich eine Anleitung wie ihr die Lego x Mario App runterladen könnt, findet ihr in der Box. Diese App ist sozusagen eure zentrale Anlaufstelle.

Ach ja, die Batterien für den Mario solltet ihr nicht vergessen, diese müssen am besten schon vorher eingelegt sein, denn Mario funkt und kommuniziert per Bluetooth mit eurem Smartphone. Habt ihr diese Schritte gemacht, werdet ihr in der App schon in der Mario-Welt begrüßt, denn ihr seht erstmal nur den Schriftzug du die grüne Röhre, welche als Startsymbol herhält. Wird die Fläche berührt finde ihr euch in einer Art Oberwelt, ähnlich der von Super Mario Bros. 3 oder den New Super Mario Teilen, wieder. Hier habt ihr zumindest schon einmal eine Abbildung eures Startersets, mit einem Touch auf den Kurs, findet ihr eure Aufbauanleitungen und Beispielvideos.

Step 1: Mario
Als erstes dürft ihr euren Mario die Hose anziehen und die Mütze aufsetzen, danach wird erklärt wie der Mario funktioniert. Denn unter der Kunststoffhaube verbirgt sich tatsächlich Technik, so habt ihr einen LCD-Bildschirm, damit der Klempner Augen hat und auch eine Anzeige für eure Errungenschaften. Dazu gesellt sich ein kleiner Lautsprecher für Musik und die typischen Mario Sounds, ein Gyrosensor (damit werden die Bewegungen und Sprünge erfasst) und ein Scanner an den Füßen. Das Zusammenspiel aus allen Teilen ergibt ein technisch interessantes Lego- Teil. Denn wenn ihr mit Mario springt, gibt er auch die passenden Geräusche dazu aus: den Sprungsound und die Mario- Laute, welche ja von Charles Martines eingesprochen wurden. Extra für das Lego- Set wurden sogar neue Sprüche ergänzt: „Lego Mario Time… wuhuuu“.

Der Scanner an der Unterseite kann übrigens die Farben der Steine erfassen, so unterscheidet er z.B. unter blau für Wasser, grün für Rasen und rot für Feuer. Entsprechend bekommt ihr auch das Geräusch dazu, bei Feier kommt dann noch das Verbrennen des Marios dazu, wie man es aus Mario 64 kennt. Seit ihr zu lange auf dem roten Legostein, hat der arme Klempner dann kreuze in den Augen- Tod.

Step 2, die Gegner
Im zweiten Schritt dürft ihr euren ersten Gumba aufbauen, auch hier ist das erste Feld in dem Schritt die Anleitung, wie in dem klassischen Aufbauheft, wird hier Schritt für Schritt jeder Abschnitt erklärt. Ein Vorzug muss ich der App an der Stelle geben: man kann das Bauprojekt in den Abschnitten immer dreidimensional drehen und schauen ob man alles richtig gemacht hat, das geht natürlich auf Papier nicht. Der Gumba hat au der Oberfläche übrigens einen Scan- Code, welcher von Mario erfasst werden kann und auch hier gibt es dann passenden Geräusche dazu. Ja, auch das typische Münzgeräusch erklingt aus dem kleinen Lautsprecher von Super Mario.

 

Step 3, die Welt
In den folgenden Abschnitten dürft ihr dann Schritt für Schritt eure Welt zusammenbauen. Diese besteht aus dem Startpunkt, die Röhre, einem Mittelteil, die Welt und dem Ende, also die Fahne. Auch der Anfang und das Ende sind mit entsprechenden Scannern ausgestattet und sorgen für typische Mario Sounds, dazu weiß der Klempner beim Scannen der Röhre, dass der Kurs beginnt, die Mario Musik beginnt zu klingeln und auf dem LCD- Display im Bauch wird euch die Kurszeit angezeigt. Jetzt dürft ihr über euren selbst zusammengestellten Kurshüpfen und Gegner platt machen, Fragezeichenblöcke aufdecken (diese haben auch einen Scanner, hier wird per Zufallsgenerator euer Bonus angezeigt), selbst einen Wolkenplattform gibt es, auf dem ihr Mario abstellen könnt, diese wird natürlich auch als solche erkannt, jetzt müsste ihr sie nur schweben lassen und ihr sammelt Münzen und dann ist Zieleinlauf- fertig.

Die Welten könnt ihr euch selbst gestalten und natürlich dürft ihr sie auch vergrößern, dafür gibt es natürlich auch weitere „analoge DLCs“.

die Zusatzpakete
Was wäre Lego ohne zusätzliche kleine Pakete, welche in die Welt des aktuellen Themas passen? Genau, nichts. Denn egal ob die City Linie oder auch die Lizenzsets, es gibt immer verschiedene Sets, welche die Hauptsets ergänzen. So ist das auch beim Mario und Lego, den neben dem Starterset mit dem Mario, gibt es natürlich auch hier verschiedene Thematiken in unterschiedlich großen Sets zu völlig unterschiedlichen Preisen. Da gibt es für Mario allein schon die Kleidung für Feuer Mario, Katzen- Mario, Baumeister- Mario uvm. Doch auch die viele Welten aus der Mario- Landschaft wurden abgebildet. So bekommt man auch Yoshi samt Haus, habt einen Wüstenabschnitt, Buu Huus Spukgarten und sogar Bowsers Festung. Diese Sets bauen sich ähnlich gut auf wie schon das Starterset. Dazu wählt ihr in der App nur das „Ergänzungssymbol“ aus und wählt das Set das ihr bauen Möchtet und habt. Auf diese Weise habt ihr nachher nicht nur Gumbas, sondern auch Shy Guys, Buuhs und viele Gegner mehr. Selbst die „Blind Packs“ lassen sich in die App aufnehmen und sind dann Bestandteil eures Kurses, denn einige Gegner gibt es nämlich nur da.

All das klingt so echt cool und logisch, doch ihr seid auf die App immer angewiesen.

Technik und Smartphone
Wie vorher schon erwähnt kann Mario die Farben unterscheiden, Scannen und eben per Bluetooth mit eurem Smartphone kommunizieren und das ist auch wichtig, denn wenn ihr den Mario mit der App verbindet habt, bekommt dieser auch erst einmal ein Update. Das ist wichtig, sonst erkennt er einige Steine nicht. Auch die Zusammenfassung eures Scores, wird von der App gespeichert. Denn ist der Mario verbunden und ihr startet einen Kurs läuft auf dem Smartphone die Musik mit und ihr seht am Ende eines Kurses eure Werte. So könnt ihr euch nicht nur online mit anderen Spielern messen, sondern auch eure Kurskreationen teilen.

Im Prinzip war es das dann auch schon, ihr baut auf, entwerft euren Kurs und lauft diesen dann ab, das ist das was ihr macht. Spätestens ab hier gibt es zwei Stimmen die man hört, zum einen die des Lego- und die des Nintendo- Fans mit Sammlerfetisch.

Der Lego- Fan wird sich sicherlich über die neuen Bauteile freuen aber er wird ernüchtert sein. Denn wirklich alles findet immer in Verbindung mit der App statt und das ist halt für viele nicht das typische Lego. Zu dem wird hier auch, bis auf das Aufbauen des Kurses, wenig Kreativität gefordert. Aber auch sonst gibt es eher wenig für den Lego- Fan zu entdecken.

Bei dem Nintendo- Fan mit Sammlerfetisch verhält es sich etwas anders, der wird sich zumindest auf den Mario stürzen und die größeren Kurse besitzen wollen. Aber auch nur um sie zu besitzen. Hier ist dann wieder zu wenig mit dem Legobausteinen möglich.

Doch woran liegt das?
Diese Frage ist gut, denn wenn ihr die Sets aufgebaut habt und abgelaufen seid ist es das gewesen. Klar, ihr könnt die Sets in die Vitrine stellen oder in der Box belassen aber so richtig was damit bespielen geht einfach nicht. Es fehlt etwas an den Sets, denn man hat nach dem Bauen du die Kurse ausprobieren einfach nichts mehr zu tun. Klar gibt es viele Sets aber wenn ihr alle habt ist auch das durch. Weder der Lego-, noch der Nintendo- Fan werden gleichermaßen gut befriedigt. Was mich tatsächlich zum Fazit bringt.

Fazit
Lego x Mario klingt erstmal cool, gerade die technische Seite und die Raffinesse mit dem Aufbau in der App wissen den Technikfan sicherlich zu begeistern. Aber auch der Nintendo- Fan wir zumindest optisch seine Freude haben.

Leider krankt es an vielen Stellen, so schön die Designs der Gegner auch geworden sind, man bespielt die Sets vielleicht ein oder zwei Mal, doch dann stellt man es weg. Zu dem wirken die Sets allein, selbst bei großen Kursen, stets nackig. Den irgendwie fehlt einfach etwas, ein Unterbau eine Deko im Hintergrund. Das Konzept wirkt so einfach nicht wirklich rund, daher werden sich beide Lager, egal ob Lego oder Nintendo, nicht ganz damit anfreunden können. Zumal die App auch ihre Probleme hat, so stürzt sie hier und da gerne mal ab, kann die Anleitungen nicht laden oder hat Darstellungsprobleme.

Dazu stellt sich die Frage: für welche Zielgruppe sind diese Sets? Denn ab 6 Jahren werden sie meist empfohlen aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der 6-jährige Super Mario kennt? Klar, durch einwirken der Eltern (man projiziert immer unbewusst Geschmäcker) könnte da ein „haben wollen“ Effekt da sein aber allein wohl eher nicht. Selbst die Nintendo- Zielgruppe mit höherem Alter ist schwer zu erfassen, da hier wohl auch nur der Mario interessant wäre. Daraus ergibt sich eine geringe Schnittmenge, zu der ich mich zähle, der Lego mag und Nintendo- Fan und Sammler ist. Diese Käuferschicht wird sich die Sets kaufen und hinstellen oder nur Besitzen aber darüber hinaus könnte zumindest der Langspielspaß dem Kauf im Wege stehen. Ich persönlich mag die Sets aber findet sie halt zu nackig und dafür dann ein wenig zu teuer. Gerade das Einstiegsset für 70 Euro ist schon hart, hier würde eine UVP von 50- 55 Euro reichen (viele Händler verkaufen das Set für 46 Euro). Doch das teuerste Set ist die Bowser- Festung mit 99,99 UVP. Die Designs sind durchaus gelungen aber drum herum fehlt es einfach an dem gewissen Etwas. Für Nintendo- Sammler auf jeden Fall zu empfehlen, für den Lego- Spieler eher ein: „schau es dir erst einmal an“ Ding.

Wir danken LEGO für die Bereitstellung des Rezensionsmaterial

Lego X Mario

7.2

Gesamtwertung

7.2/10

Pro

  • interessante Idee...
  • tolle Mario- Lizenz
  • Aufbau in der App clever...
  • Brettspielcharakter...

Kontra

  • ...leider nicht zu Ende gedacht
  • wenig Langzeitmotivation
  • ...Papieranleitung wäre cool
  • ...ohne echte Idee dahinter

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