Todeswünsche – Angels of Death



Wir kennen sie alle, diese cooles Hollywoodfilme oder auch Anime- Superhits, welche dann bei Erscheinen auch mit einem Stück Software gesegnet werden. Dabei handelt es sich stets um Videospiele die oft eher zu der Sparte „Trash“ gehören. Entweder werden die Titel ihren Vorbildern nicht gerecht, sind lieblos produziert, stecken voller Fehler oder sind rundum einfach totaler Lizenzschrott. Sicherlich gibt es immer mal einige kleine Lichtblicke, gerade Spiele die zwar auf Filmfranchises beruhen aber nicht startgleich zum Film erschienen sind oder auf Kultreihen basieren und somit lediglich das Franchise bedienen. Es gibt vor allem im Anime Bereich viele Kultserien aus Anime und Manga, welche regelmäßig wieder „versoftet“ werden. Darunter zählen vor allem die Spiele rund um Dragon Ball und One Piece, diese wurden seit je her immer wieder als Videospiel aufgelegt. Viele der erschienenen Titel sind echter Durchschnitt, einige sind ok und weitere eher Software- Trash. Die Qualität schwankt also enorm und das gibt es seit vielen Jahren sogar schon umgekehrt. So entstehen entweder Mobilegames oder kleine Indy-Titel zu denen dann tatsächlich Webserien, Manga, Light Novels oder gar ganze Animeserien entstehen. Auch hier gibt es prominente Beispiele, so wurde vor allem „Phantasy Star Online“ als Anime umgesetzte. Allerdings leiden die Animetitel meist an der Vorlage, erzählt das Game schon eine dünne Geschichte oder bedient sich eines bestimmten Stilmittels, kann das oft nicht in die Produktion übertragen werden und der Anime fühlt sich dann eher wie ein Spiel an. Ebene für Ebene wird hier dann halt im Episodenformat abgegrast.

Eine Tragödie
Die 13-jährige Rachel Gardner kommt eines Tages in einer Art Keller zu sich und kann sich nur schwer daran erinnern was passiert ist, noch wo sie ist. Sie erinnert sich nur an Bruchteile ihrer Vergangenheit. So irrt sie erstmal in dem Keller herum und liest die Hinterlassenschaften unbekannter Leute an den Wänden des Gemäuers. Dann, plötzlich erinnert sie sich an etwas und das beantwortet sich selbst einige Fragen. So weißt sie nun, dass sie wohl Zeuge eines Mordes geworden ist und sie auf Grund ihrer psychischen Verfassung von ihren Eltern zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde.
Doch der Raum und die Flure erinnern nicht an ein Krankenhaus, es scheint viel mehr zu sein. Plötzlich wird Rachel bewusst, dass sie schauen muss ob sie ihre Eltern findet. So durchsucht sie die Kellerräume, immer mit dem Ziel: „es muss doch einen Ausweg geben“.

Der Sensenmann kommt
Bei der Suche nach einem Ausweg und dem Studieren der kryptischen Nachrichten an en Wänden wird sie überwältigt. Denn Plötzlich nimmt sie eine Bewegung war, doch Glück gehabt, es waren nur Vögel. Das glaubt sie zumindest, doch plötzlich taucht ein in Mullbinden gewickelter Typ auf, der seine Sense einfach nicht stillhalten kann und versucht Rachel zu töten. Ihr gelingt es nur mit knapper Not zu entkommen und ein nächsthöheres Stockwerk zu erreichen und so scheinbar auch ihrem Peiniger zu entkommen. Allerdings soll es nicht die letzte Gefahr auf ihrem Weg durch dieses Labyrinth gewesen sein.

Onkel Doktor und die Augen
Erstmal in sich in Sicherheit wiegend, wird sie von einem seltsamen Mann in einem weißen Kittel angesprochen. Er stellt sich ihr als ihr behandelnder Arzt Dr. Daniel Dickens vor und kommt mit ihr ins Gespräch. Er scheint tatsächlich ein netter und durchaus verständnisvoller Mann zu sein, er lächelt stets und spricht immer mit abgeflachter Stimme. Er will Rachel helfen von der Etage zu kommen um so dem Mörder zu entkommen, allerdings stimmt auch etwas mit dem Doktor nicht. Spätestens als der Doc ihr in die Augen schaut und sagt, er sehe auf einem Auge schlecht und er könne mit ihren Augen viel besser sehen, wird klar er will sie bzw. ihre Augen für sich selbst. Doch dazu muss er sie töten und schon wieder schwebt sie in höchster Gefahr. Noch schlimmer wird es, als plötzlich der Typ mit der Sichel wiederauftaucht und kurzerhand in dem Geschehen mitmischen will. Er hebt die Sense, sieht dabei in Rachels Gesicht und stoppt plötzlich.

Der leere Blick
Doch was hat ihn abgeschreckt oder beschäftigt den Serienkiller, dessen Name übrigens Isaac Foster ist, schließlich wollte er sie doch unbedingt töten. Doch Isaac bemängelt ihren leeren und traurigen Blick, daher kann er sie einfach nicht töten, es würde ihm kein Spaß machen, wenn sie nicht lächelt und ihre Augen voller Leben glänzen. Allerdings bittet Rachel mit Nachdruck darum getötet zu werden und tatsächlich kann sie Isaac das Versprechen abringen, mit einer Bedingung: er würde sie erst umbringen, wenn sie ihm nützlich ist beim Finden eines Ausgangs aus diesem Labyrinth. Denn schnell merkt er, dass sie tatsächlich Köpfchen hat und ihr eine Hilfe sein, für sie reicht das aus und willigt in den Deal ein. Was beide noch nicht wissen, der Weg wird mehr als Beschwerlich, denn die vielen Etagen und verwinkelten Gängen mit Schaltern und Fallen sind nicht die einzigen Hindernisse. Die Gefahr geht auch von weiteren Insassen dieses Komplexes aus und alle wollen den beiden flüchtigen an das sprichwörtliche Leder. Das Finden des Weges und der Ausbruch scheinen nicht einfach zu werden.

zum Anime
Angels of Death ist eine 16-teilige Anime Serie von J.C. Stuff aus dem Jahre 2018 und entstand unter der Regie von Kentarō Suzuki. Basieren tut die Serie auf dem gleichnamigen Videospiel von Makoto Sanada, welches schon 2016 erschien. Entstanden ist das Spiel im RPG Maker und erschien für PC und Nintendo Switch. Noch im selben Jahr wurde auch ein Manga unter dem gleichen Namen, basierend auf dem Videospiel, veröffentlicht. Geschrieben wurde der Manga von Makoto Sanada (Schrieb die Story) und Kudan Nazuka, welcher die Zeichnungen entwarf. Selbst eine Romanreihe wurde veröffentlicht.

Später erwarben Crunchyroll und Funimation die Ausstrahlungsrechte, hierzulande erscheint nun Angels of Death bei Universum Anime mit deutscher Synchronisation auf DVD und Blu Ray. In der deutschen Tonfassung hört ihr unter Anderem Sarah Tkotsch, Nicolas Böll, Michael Deffert, Konrad Bösherz, Christin Marquitan und Friedel Morgenstern.

Fazit
Puh, ein Fazit muss her und was soll ich sagen, Angels of Death ist ein brutaler und Genre typischer Anime. Brutal soll hier aber nicht unbedingt negativ aufgefasst werden, denn der Tod soll hier auch spürbar sein, schließlich sind viele Antagonisten tatsächlich gefährlich und bevorzugen (wie im Spiel auch) bestimmte Tötungsrituale. Das wird natürlich im Anime auch entsprechend behandelt und ist somit sicherlich nicht immer etwas für zarte Gemüter. Auch alles andere ist durchaus unterhaltsam, doch es gibt einen Haken. Da der Titel auf einem Videospiel beruht, hat man auch immer den Eindruck, dass der Anime eine Art Levelstruktur verfolgt. Denn jede Ebene, welche die beiden Protagonisten erreichen, endet mit einem noch aggressiveren oder durchtriebeneren Hüter dieser Etage, ähnlich wie ein Endgegner. Dazu kommt, dass beide jedes Mal ein Rätsel lösen müssen und auch Schlüssel und Schalter finden müssen, um auf eine weitere Etage zu kommen. Durch diese Erzählweise wirkt es eher wie ein „SAW Light“ als Videospiel, da man sich nie wirklich in den Titel einfühlen kann. Angels of Death bleibt etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück. Was mich besonders nervt, ist diese weinerliche Fragerei von Rachel nach ihrem Tod, spätestens in der dritten Episode nerven diese Parts immer wieder. Trotzdem unterhält der Anime durchaus, doch man hat vieles davon leider schon woanders gesehen und man merkt einfach immer wieder, dass der Anime einfach auf einem Videospiel basiert. Mir hat die deutsche Vertonung gefallen, denn die Charaktere kommen gut rüber und auch der Soundtrack, allem voran das Ending mit dem Titel „Pray“ von Haruka Chisuga, ist gut gelungen. Solltet ihr also einen Animetitel suchen, den man gut wegschauen kann, seid ihr hier richtig. Aber das Rad wird hier nicht neu erfunden, vielmehr eher anders interpretiert.

 

wir danken Universum Anime für das Rezensionsexemplar

  • Genre: Action/Horror
  • Entstehungsjahr: 2018
  • Typ: Serie
  • Regie: Kentaro Suzuki
  • Charakterdesign: Miki Matsumoto

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: deutsch, japanisch DD 2.0/DTS HD Master 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: –

Angel of Death

7.7

Gesamtwertung

7.7/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisationen
  • schöner Soundtrack
  • interessante Settings

Kontra

  • Rachel Garner nervt manchmal
  • zu viel Videospielcharakter

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