Akira


Cyberpunk at ist best, so oder so ähnlich wird es wieder immer gesagt bzw. geschrieben, wenn man von Akira spricht. Dem Anime zum Manga von Katsuhiro Otomo, oft als Meisterwerk und Begründer des Cyberpunkgenres bezeichnet.
Wir schreiben das Jahr 1991, ein schöner 9. Mai und ein japanischer Animationstitel hat es doch tatsächlich in die deutschen Kinos geschafft. Was heute noch immer unglaublich klingt, war Anfang der 90er Jahre schon fast ein Wunder, schließlich fanden vor allem die großen Disney Animationsfilme eher den Weg in die deutschen Kinosääle, gerade weil sie sanftere Töne einschlugen und so besser für Familien geeignet waren. Anders als die Zeichentrickfilme von Disney, war aber AKIRA kein Familienfilm, sondern ein düsterer und ernster Science Fiction Epos, der vor allem an ein erwachseneres Publikum gerichtet war.

Doch kann Akira auch heute noch überzeugen oder ist der Anime nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit? Doch worum geht’s in Akira?

Das Jahr 2019, der Ausbruch des dritten Weltkrieges ist schon ganze 31 Jahre her und gipfelte in einer riesigen Explosion mitten in der Metropole Tokio, eine Wucht die fast die ganze Stadt dem Erdboden gleich machte. Doch aus den Ruinen von Tokio haben sich mit der Zeit neue Gebäude und Wolkenkratzer erhoben und bilden die neue Metropole Japans. Willkommen in Neo Tokio. Eine Stadt voller Neonfassaden und Leuchtreklamen gaukelt der Bevölkerung und vor allem Aussenstehenden einen Wohlstand vor, den es gar nicht gibt. Schaut man genau hin, ist die Großstadt ein Sündenpfuhl für Vergnügungssüchtige. In denen von Suchscheinwerfern beleuchteten Straßen toben erbitterte Straßenkämpfe zwischen den Anhängern der verschiedensten sozialen Gruppen.

Kurzum: Das 21. Jahrhundert ist geprägt von Gewalt, Protesten und Motorradgangs, der Zerfall der Gesellschaft scheint stark fortgeschritten. Die Regierung hat kaum noch Überzeugungskraft und oft regieren Straßengangs die Stadt und die Polizei muss sich schon auf die Unterstützung der Armee verlassen. Aber auch politische Gegner der Regierung sind nicht ungefährlich, so kommt es immer wieder zu Ausschreitungen in denen auch Menschen zu schaden kommen oder sogar ums Leben kommen.
In all diesem Chaos lebt auch Kenada, dieser doch recht schwer erziehbare Junge ist selbst Anführer in einer Motorradgang und sein Kumpel Tetsuo ist auch immer mit dabei. So kommt es, dass die Gang um Kaneda sich mit anderen Gangs prügeln will, doch dabei geht diesmal etwas schief: Während Kaneda bei der Verfolgung nur knapp einem Molotowcocktail ausweichen kann, ist Tetsuo noch immer auf der Jagt nach einem gegnerischen Bandenmitglied.
Es gelingt ihm sogar ihn zur Strecke zu bringen, doch bei der Weiterfahrt passiert es, ein Kind das wie ein Greis auszusehen scheint, taucht plötzlich vor seiner Maschine auf. Bei der Kollision bleibt das vermeintliche Kind vollkommen unverletzt, während das Motorrad von Tetsuo in Flammen aufgeht und in die Luft fliegt.
Nach der Explosion ist Tetsuos Motorrad nur noch Schrott und er selbst liegt verletzt auf der Straße. Als er zu sich kommt steht er vor einem recht stark gealterten Kind, kurz darauf sieht er sich dem Sicherheitspersonal des Militärs gegenüber und wird mit dem seltsamen Kind abgeführt und in ein Militärkrankenhaus gesteckt. Selbst Kaneda weiß nicht, wo sein bester Freund abgeblieben ist und macht sich auf die Suche nach ihm. Doch er bleibt verschwunden.
Tetsuo hingegen sieht sich selbst in Krankenhaus um und entdeckt seltsamen an sich er scheint Kräfte zu haben, die er nicht kennt, denn er kann Dinge nur mit den Gedanken tun. Das nutzt er und flieht aus dem Krankenhaus, unterwegs holt er seine Schwester ab um mit ihr zu fliehen. Leider treffen beide auf einige Mitglieder der erst kürzlich verprügelten Motorradgang, so kommt es zu einer Prügelei und Tetsuo wendet seine PSI- Kräfte an um seiner Schwester und sich selbst zu helfen. Kurz darauf taucht auch Kaneda auf und bietet seine Hilfe an. Da tickt sein Hirn vollkommen aus und er scheint durch zu drehen, seine Kräfte spielen verrückt und das ruft das Militär auf den Plan und Tetsuo wird wieder abgeführt, um in die Forschungsabteilung des Militärs überführt zu werden.
Kaneda kann das nicht verhindern und wird rabiat vom Militär zurückgewiesen. Doch was hat das ganze auf sich? Wieso wird aus den PSI- Kräften so ein Geheimnis gemacht und wo für werden sie erforscht? Was hat es mit den alt aussehenden Kindern auf sich? Wird Tetsuo völlig die Kontrolle über sich verlieren? Was bedeutet „Projekt Akira“?

zum Anime
Dieser im Jahre 1988 stammende Animeklassiker ist nicht nur das Highlight in jedem Animeregal, sondern auch nach wie vor erschreckend real. Denn Spannungen zwischen Bevölkerung und Regierung sowie der Rassenhass sind auch heute noch sehr aktuell. Die Animationen von Otomos Meisterwerk müssen sich auch heute nicht hinter aktuellen Animeproduktionen verstecken, denn alles ist bis ins Detail genau gezeichnet und so machen selbst die Hintergründe eine wirklich gute Figur. Kein Wunderm hat doch Katsuhiko Otomo für eigens für Akira mehr als 160000 angezeichnete Cels anfertigen lassen. Panini hatte 2005 eine Neuauflage des Anime auf den Markt gebracht, diese beinhaltete ein überarbeitetes Bild sowie eine neue Synchronisation. Leider leidete etwas die Farbechtheit des Anime unter der Bildüberarbeitung, vieles wirkt zu hell und farbenfroh für das düstere Geschehen. Des weiteren lässt sich auch über die Synchro streiten, die einen finden sie gut, die anderen sind eher Fans der alten Kinofassung und wünschen sich diese Version. Jetzt im Jahr 2014 hat sich Universum die Rechte am Kultanime gesichert und hat ihn auf DVD und erstmals auf Blu Ray mit völlig überarbeiteten Bild in beiden deutschen Fassungen und der japanischen Synchronisation veröffentlicht.

Fazit
Mehr als 20 Jahre nach der Kinopremiere in Deutschland ist Akira noch einmal als limitierte Steelbookversion bei uns erschienen. Gerade die Blu Ray kann sich sehen lassen, denn Akira war noch nie so scharf und klar. Trotz des Alters, wirkt der Anime so frisch wie noch nie zu vor. Über den Inhalt müssen wir hier nicht mehr viel sagen, nur so viel: Holt euch den Anime, so schnell werdet ihr nicht wieder die Chance auf eine Version haben. Ein echter Kultanime den man einfach besitzen muss, gerade weil die Qualität des Films auch heute noch überzeugt.

 

wir danken Universum Anime für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Cyberpunk/Action/SciFi
  • Entstehungsjahr: 1988
  • Länge: 124 min
  • Regie: Katsuhiro Otomo
  • Charakterdesign: Katsuhiro Otomo

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch;deutsch DD 5.1/DTS-HD 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Animation Library, Art Works Gallery, Booklet (32 Seiten), Making Of, Original Japanischer Trailer

Akira

9.5

Gesamtwertung

9.5/10

Pro

  • absoluter Kult
  • Begründer des Cyberpunk
  • coole Optik
  • kaum Längen
  • gute deutsche Synchronisation

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