Das Jahr 1997, ein Cyberpunk Comic verzaubert die Manga-Fans und eben einen Filmproduzenten und Regisseur. Doch eben dieser Regisseur ist gerade mit seinem, bis dahin, größten Filmprojekt fertig geworden, denn 1997 lief auch die Titanic ein zweites Mal aus, diesmal allerdings auf der großen Leinwand. Doch scheinbar ist der besagte Comic ein Herzensprojekt und so hört man von James Cameron immer wieder, wie gerne er den Manga verfilmen würde. Die Rechte an dem Stoff hatte er sich schon gesichert. Dann wurde es etwas ruhiger um das Projekt, allerdings kamen dann die Arbeiten an Avatar und den Nachfolgefilmen dazwischen. So stieg er als Regisseur zwar aus, schrieb allerdings am Drehbuch und produzierte den Film. Er übergab den Regiestuhl an Robert Rodriguez weiter, wollte dem Projekt weiter treu bleiben und übernahm unter mit Jon Landau die Produktion. Es ging hierbei um die Manga- Verfilmung „Alita“ vom Zeichner Yukito Kishiro. Nach dem der Film im Februar 2019 bei uns im Kino lief und nun seit Juli 2019 auf DVD, Blu Ray und dem digitalen Weg zu haben ist, blicken ich noch einmal auf dieses Mammutprojekt, denn der Film ist es Wert gesehen zu werden. Wieso? Das verrate ich euch weiter später.
gefallene Gesellschaft
Die Erde ist ziemlich am Ende, viel ist nicht mehr geblieben nach dem Ende des „Großen Krieges“. Denn einst gab es ganze 12 reiche und große Himmelstädte, diese Städte standen einst für Fortschritt und den Reichtum, doch dann war es zu Ende und was blieb war Zerstörung und Leid. Doch das ist nu ganze 300 Hundert Jahre her und das Jahr 2563 ist anders. Denn nicht alle Städte sind damals gefallen, die Himmelstadt Zalem schwebt noch immer da oben und sie schweb über der Stadt Iron City, ein Zufluchtsort für Menschen aus aller Welt. Doch die Gesellschaftlichen Regeln gelten hier nicht mehr. Denn oben in Zalem leben nur die Auserwählten und reichen Menschen und in Iron City wohnt der Rest. Hier liegen Armut, Einsamkeit und eben der Tod durchaus nahe beieinander.
Im Zentrum der Stadt gibt es zudem einen Ort der Buchstäblich für Iron City steht, die Müllkippe von Zalem. Hier landet wirklich alles was oben nicht mehr als wichtig erachtet wird. Das kann wirklich der letzte Müll und Schrott sein, doch es gibt auch durchaus auch die ein oder anderen Perlen in den Müllbergen. Vor allem in Sachen Technik lässt sich hier eine ganze Menge finden und für eigene Zwecke weiterverwenden.
An diesem Ort wohnt der Wissenschaftler Dr. Dyson Ido, er ist ein echter Kybernetikexperte und für allerlei technische Reparaturen an Cyborgs und kybernetischen Erweiterungen zuständig. Gibt es Probleme mit dem Cyborgarm? Dann weiß Ido Rat aber auch bei der Anbringung der technischen Module ist er immer die erste Wahl. Die meisten Teile, welche er dafür nutzt, findet er auf dem Schrottplatz von Zalem bzw. Iron City.
wer suchet, der findet
Eines Tages wandert Ido wieder über den Schrottplatz, natürlich auf der Suche nach brauchbaren elektronischen Teilen. Berge von Elektroschrott hat er nun schon durchsucht und dass ein oder andere Teil gefunden. Doch dann entdeckt er etwas interessantes, einen weiblichen Torso, der einfach so auf dem Schrottplatz liegt und noch völlig intakt zu sein scheint. Er entschließt sich diesen defekten Cyborg mitzunehmen.
Daheim in seiner Werkstatt angekommen macht er sich auch gleich ran und komplettiert den Torso mit teilen aus deiner Werkstatt und gibt dem Cyborg den Namen Alita.
Nach dem Erwachen versucht Alita sich an ihr altes Leben zu erinnern um herauszufinden wo denn ihre Bestimmung ist. Natürlich nährt das auch ihre Neugierde und eben diese Sehnsucht etwas herauszufinden bringt sie direkt in die dunkelsten Ecken von Iron City, in der sie auch den Schrotthändler Hugo kennen lernt. Auch er ist auf der Suche nach einer Bestimmung und einem Traum aber gerade Alita geht dieses Thema sehr aggressiv an und kann eines Abends nicht glauben was sie sieht. Denn der gute und durchaus auch besorgte Doktor Ido geht regelmäßig einfach weg und nun offenbarte sich sein dunkles Geheimnis. Doch diese andere Seite von Alita „Ziehvater“ weckt in ihr etwas, etwas das anders ist als die Neugier nach ihrem früheren Leben. Doch mit zunehmender Nachforschung wer oder was sie ist, scheint sie sich immer mehr in Gefahr zu bringen und das soll weitreichende Konsequenzen für sie, Hugo und auch Ido haben…
zum Film
Alita: Battle Angel ist der Film zum Kultmanga von Yukito Kishiro und entstand unter der Regie von Robert Rodriguez im Jahr 2018. Das Drehbuch wurde von James Cameron und Laeta Kalogridis geschrieben während Tom Holkenborg die Musik zum Film komponierte. Der Film selbst hat extrem viele Referenzen aus dem Manga zum Vorbild, so zum Beispiel die schwebende Stadt Zalem über Iron City, denn hier wurde der Schauplatz für den Film fast detailgetreu übernommen. Entstanden sind die Aufnahmen in Austin, Texas und der Handlungsort „Iron City“ ist Panama Stadt. Auch sonst wurde vieles aus dem Manga fast 1 zu 1 adaptiert und teilweise noch stärker Ausgearbeitet. Ja, auch die großen Augen von Alita wurden in den Film übernommen und sorgen so für den Anime- bzw. Mangalook.
In die Rollen der Hauptakteure schlüpften u.a. als Alita Rosa Salazar, Doktor Dyson Ido wurde von Christoph Waltz (der sich noch mal selbst synchronisierte) und Zapan von Ed Skrein gespielt. Aber auch Jennifer Connelly, Michelle Rodriguez, Jai Courtney sind im Film zu sehen.
Der Film sollte ursprünglich im Juni 2018 in den USA und im Juli in Deutschland in den Kinos anlaufen, doch der Start wurde erst auf Dezember 2018 und schließlich auf Februar 2019 verschoben. Leider war dem Film nur ein mäßiger Erfolg beschert, man rechnete sogar beim Studio mit einem schlimmeren Einspielergebnis, doch ob es für ein Sequel reichen wird ist bisher unbekannt. Denn gerade die Blu Ray Käufe könnten darüber entscheiden ob es weiter geht, denn ursprünglich ist ALITA: Battle Angel als Film- Trilogie angelegt.
Fazit
Alita Battle Angel ist ein zu Unrecht missachteter Film, denn hier kommt so einiges zusammen. Beginnend mit einer wirklich atemberaubenden Optik, die man so nur selten in einem Film sieht. Gerade in Hinblick auf den Manga, wurden die Orte tatsächlich sehr gut für den Film adaptiert. Nur Iron City wirkt noch nicht so düster und riesig wie in der Vorlage, das liegt aber tatsächlich wohl an den mit Absicht beschränkten Orten der Geschehnisse im Film.
Auch bei den Charakteren wurde Wert daraufgelegt, dass sie ihren Vorbildern so ähnlich wie nur möglich sehen, daher wurde auch Alita so geschaffen wie sie im Film zu sehen ist, nämlich mit großen Augen und einem agilen Auftreten. Ganz verschleiern kann man die CGI Technik für das Gesicht zwar nicht aber noch nie sah eine am Computer generierte Figur mit ihren Gesichtszügen so gut aus.
Auch die Geschichte entspricht tatsächlich in den meisten Teilen der des Manga, einzig die Darstellung von Hugo ist etwas verändert worden, hier und da wurden nur kleine Details umgeschrieben. Diese Details sind eher zu vernachlässigen und fallen kaum auf. Hier muss einfach ein Lob sein, denn hier wurden nicht nur die Figuren übernommen, sondern die gesamte Geschichte wurde in einer moderneren Form auf den Bildschirm gezaubert.
Doch es gibt auch Kritik, denn man hat sich bei einigen Szenen etwas viel Zeit gelassen und dafür andere wieder zu schnell erzählt, so herrscht ein kleines Ungleichgewicht. Ich will hier auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, da ich sonst einiges spoilern würde.
Unter dem Strich ist Alita Battle Angel die bis dato beste Manga- Realverfilmung. Denn es wurde wenig umgeschrieben, die Charaktere sind gut interpretiert, hier sollte vor allem Christoph Waltz erwähnt sein er überzeugt als Ido einfach und das Gesamtbild ist einfach stimmig. Leider nimmt der Film zum Ende etwas zu viel Fahrt auf und verschenkt tatsächlich ein wenig Potential.
- Genre: Sience Fiction/Action
- Entstehungsjahr: 2018
- Typ: Movie
- Regie: Robert Rodriguez
- Drehbuch: James Cameron, Laeta Kalogridis
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: englisch DD2.0, spanisch, französisch, italienisch, deutsch DD 5.1/DTS HD MA 5.1 englisch DTS HD MA 7.1
- Untertitel: deutsch, englisch, französisch, ungarisch uvm.
- Extras: 2 Stunden Bonusmaterial