Eine Welt nach dem Tod, gibt es sie oder ist es ein Mythos? Es gibt viele Menschen die von Nahtoderfahrungen berichten, doch nie konnte man etwas Ă€hnliches auch nur ansatzweise nachweisen. Der Stoff ist nach wie vor aktuell und gibt viele AnsĂ€tze fĂŒr div. Spekulationen und auch Stoff fĂŒr BĂŒcher und Filme in denen böse Geister durch die Welt der Lebenden streifen um ihnen zu schaden. Ein anderer Ansatz ist, dass Geister oder Seelen von verblichenen Menschen, welche noch eine unerledigte Aufgabe haben, durch die Welt streifen und um Hilfe ersuchen. Wir können sie nicht sehen, doch es gibt Vermutungen und Experimente die versuchen dieses umherirrenden Seelen sichtbar zu machen. Es bleibt also die Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Dieser Frage muss sich auch der OberschĂŒler Yuzuru Otonashi stellen, als er eines Nachts mitten auf einem Schulhof zu sich kommt und sich nicht einmal an seinen vollen Namen erinnern kann. Neben ihm steht ein MĂ€dchen namens Yuri Nakamura und erzĂ€hlt ihm erst mal, dass er sich in einer Zwischenwelt befindet, eine Welt zwischen dem Leben und dem Tod. Er sei nun in dem Totenreich, eine Art Ăbergangswelt und er soll ihrer Wiederstandgruppe beitreten um der Wiedergeburt zu entgehen. Dann erzĂ€hlt das etwas durch geknallte MĂ€dchen, welches eine Waffe auf ein unschuldig aussehendes weiĂhaariges MĂ€dchen richtet, dass er unsterblich sei und sich nicht unterordnen solle.
Doch der OberschĂŒler ist leicht ĂŒberfordert mit der Situation und begibt sich zu dem WeiĂhaarigen MĂ€dchen und das noch in der Hoffnung sie sei normaler, doch auch sie scheint ein wenig gaga in seinen Augen. Hat sie doch die Ruhe weg und das obwohl sie von Yuri, auch âYurippeâ genannt, bedroht wird. Er kann auch nicht glauben das er unsterblich sei und wird aber kurz darauf, als Beweis fĂŒr seine Zweifel, von dem weiĂhaarigen Engel selbst mitten durch die Brust hindurch erstochen. Wenig spĂ€ter wacht er blutgetrĂ€nkt aber lebendig in einem Krankbett wieder auf und schlieĂt sich auch tatsĂ€chlich der Widerstandsgruppe gegen die Engel und somit der Wiedergeburt an.
FĂŒr Otonashi wirkt es trotzdem fremd und unorganisiert, wirken doch die Mitglieder der âTotenreichsfrontâ unorganisiert und leicht durch geknallt. Ab hier kĂ€mpft er an der Front gegen die Engel und die vorherrschende und angepasste Zwischenwelt, doch dabei hegt er trotzdem Zweifel, ob es wirklich der richtige Weg ist sich gegen die Wiedergeburt zu stellen und Gottes willen zu bezweifeln.
Genau an dieser Stelle erschlieĂt sich fĂŒr den Zuschauer eine weitere Komponente der Serie, denn jeder der Protagonisten des Anime hat seine eigene und auch tragische Geschichte seines Todes. Viele der Mitglieder haben einen tragischen Tod erlitten und werden in den Episoden behutsam behandelt. Doch die zentrale Frage bleibt: Wieso gibt es die Widerstandgruppe und warum ist Yuzuru Otonashi in der Zwischenwelt?
zum Anime
Die 13 teilige Animeserie entstand 2010 unter der Regie von Seiji Kishi und wurde der Ăberraschungshit in Japan im selben Jahr. Die comedyartige Darstellung der Charaktere steht im krassen Gegensatz zu den eher tragischen Geschichten die, die mehr als ein Dutzend Figuren zu ihrem Tod zu erzĂ€hlen haben. In den 13 Episoden werden viele der Figuren genauer hinterfragt und beleuchtet, so erfĂ€hrt man als Zuschauer was den jungen Menschen denn passiert ist und wird immer wieder auf den maĂgeblichen Boden zurĂŒck geholt. So drehen sich viele der Geschichten um das Sterben an sich, unschöne Erlebnisse und ein unschönen und unfaires Leben. Diese Themen beschĂ€ftigen die jugendlichen so sehr, dass sie nach dem Tode nicht wirklich ruhen können. Man Blickt in jeder der Episoden teilweise tief in die Seele einer in den Vordergrund gerĂŒckte Person. Trotzdem wird natĂŒrlich die Story um die Widerstandgruppe weiter erzĂ€hlt und schafft einen wirklich grandiosen Spagat.
Bei der Synchronisation wurde nicht gespart, im Original gibt es schon nur Superstars der Sezen zu hören und auch in der deutschen Version hat Universum sich nicht lumpen lassen. So laufen bekannte Sprecher wie Tanya Kahana (spricht Yuri) und auch Jan Makino (die Stimme von Otonashi) auf und geben dem Anime auch in der deutschen Fassung die nötige QualitÀt und hauchen ihm echtes Leben ein.
NatĂŒrlich gibt es auch mĂ€chtig aufs Ohr, gerade der Titelsong âMy Soul, your Beatsâ geht richtig ins Ohr. Geschrieben wurde der Song ĂŒbrigens von Jun Maeda und eingesungen von Lia (in Episode 4 von LiSA), doch auch sonst kann der Soundtrack voll und ganz ĂŒberzeugen, die PianostĂŒcke fĂŒgen sich wundervoll in das Geschehen ein und ergĂ€nzt wird das Ganze dann von pfiffigen jungfrĂ€ulichen Band- Songs in SchuldbandqualitĂ€t. Gerade in Japan war der Anime mit der letzten OVA Folge 14 ein Riesenhit, Aniplex und P.A. Works haben hier den Nerv der Japaner getroffen, eine Fortsetzung scheint aber nicht in Sicht, wieso verraten wir euch aber hier an dieser Stelle nicht.
Fazit
Angel Beats ist wieder mal so ein Ăberraschungshit wie schon Haruhi Suzumia zu seiner Zeit und hat auch ein Ă€hnliches Schema. Etwas tragische Figuren verpackt in eine witzige und auch actionreiche Story, die ihren Blick aber immer wieder auf die Figuren schwenkt um diese noch genauer zu beleuchten. Bei Angel Beats steht genau diese Nebengeschichte der Figuren im krassen Gegensatz zu dem eher actionreichen und auch witzigen Kampf gegen die Engel. Doch die Geschichte wird so clever erzĂ€hlt, dass man das nĂ€chste Volume kaum abwarten kann, so steigert sich die Spannung ins unermessliche und man will unbedingt weiterschauen. Universum Anime hat hier nichts falsch gemacht und prĂ€sentiert einen optischen und auch inhaltlichen Leckerbissen als 13- teile Anime- Serie Plus der 14. Zusatzepisode. Sehr guter Anime mit kritischem Unterton, unbedingt anschauen.
wir danken Universum Anime fĂŒr das Rezensionsexemplar
- Genre: Comedy/Drama
- Entstehungsjahr: 2007
- Typ: Serie (13+ 1 Episoden/ 25 min.)
- Regie: Seiji Kishi
- Charakterdesign: Katsuzo Hirata
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: japanisch/deutsch DD 2.0; DTS HD 2.0
- Untertitel: deutsch
- Extras: Audiokommentar Episode 1, Vorschau Epsiode 6, Textless Opening/Ending