Bayonetta


Im Januar 2010 erreichte Europa ein Spiel, welches nicht nur völlig Durchgeknallt, sondern auch kinoreif inszeniert war. Natürlich fehlte bei dem Spiel der Sex nicht und so räkelte, tanzte und kämpfte sich eine Hexe, dessen Kleidung aus ihren Haaren bestand, durch die Konsolenwelt. Das Debut feierte das von SEGA vertriebene Spiel damals auf der Xbox 360 und der Playstation 3. Die Rede ist von der Umbrahexe Bayonetta, welche nicht nur einen Engelsarsch tritt, sondern sich durch ganzen Horden durchprügelt. Doch der Titel verkaufte sich auf den Konsolen nicht so gut wie erhofft und das trotz der durchweg guten Bewertungen in der Fachpresse. Das war auch der Grund, dass der Titel von SEGA nicht mehr finanziert wurde und niemals ein Nachfolger auf diesen Konsolen oder gar PC erschien. Es blieb also lange ruhig, erst zurzeit der Wii U wurde es wieder interessanter, denn Nintendo sprang als Publisher und Geldgeber für PlatinumGames ein und so entstand auch der zweite Teil, allerdings exklusiv für die Wii U.

Nun haben wir das Jahr 2018 und Nintendo hat vor einigen Monaten den dritten Teil der Reihe in einem kurzen Teaser angekündigt. Natürlich ist es nur wirtschaftlich beide Teile noch einmal für die aktuelle Nintendo Switch zu veröffentlichen. Doch kann der Titel auch auf der neuen Konsole überzeugen?

Bei der Story ist alles beim Alten
Die Umbrahexe Bayonetta kann sich nur Bruchstückhaft an ihre Vergangenheit erinnern und macht sich deshalb auf die Suche nach den Augen der Welt, genauer gesagt nach dem rechten Auge der Welt. Dank des etwas zwielichtigen Informanten Enzo soll es gelingen, denjenigen ausfindig zu machen, der dieses Auge besitzt. Nach einem seltsamen Zwischenfall auf einem Friedhof, in dem Enzo beinahe entführt und nebenher noch Rodin herbeigerufen wird (er versorgt Bayonetta mit allen wichtigen Utensilien und Waffen), kommt es zum Kampf zwischen Bayonetta und diversen Engelsformen. Doch hier findet sich ihr Artefakt nicht und sie muss weiterziehen.

Ihr Weg führt sie in die Stadt Vigrid, hier trifft sie auch auf die Hexe Jeanne. Während des Zusammentreffens dringen immer wieder Fetzen aus der Vergangenheit in das Gedächtnis unserer Heldin aber so richtig erinnern kann sie sich nicht. Die Suche muss also weitergehen und in diesem Kreuzzug nach ihrer Erinnerung tritt sie diversen Engelsgestalten in den Arsch. Wieso diese Engel ihr an den Kragen wollen, weiß sie natürlich nicht. Allerdings tritt sie mit vier Waffen (zwei in der Hand und je eine an jedem Fuß), ordentlich Schlagkraft und Sexyness gegen diese geflügelten Gegner an… der Rest ist Geschichte.

Steuerung mit einem Wisch
Die meisten Spieler unter euch dürften sicherlich noch mit der Steuerung der Hexe vertraut sein, für die Switch Version gibt es nun die Möglichkeit (mobiler Modus) die Kämpfe mit einem Wisch zu erledigen. Tippt ihr also auf den Touchscreen könnt ihr Bayonetta befehle geben und sie führt automatisch ihre Angriffe aus. Leider kommt diese Art der Steuerung natürlich nicht an das ausgefeilte Steuerungssystem per Tastendruck heran. Denn nur so gehen die Combos in euer Blut über und ihr lernt sie perfekt auszuführen. Vor allem aber auch, ist der Tastendruck für die Climax- Attacken (Finish) einfach besser. Denn habt ihr die Basics drauf, könnt ihr mit den Kombinationen so richtig in die Vollen gehen. Das ist nicht nur präzise, sondern geht auch besser von der Hand, als das Wischen über den Touchscreen. Für die Anfänger ist das Wischen aber durchaus ok.

 

Kleiner Tipp: wenn ihr am TV zockt, macht das mit dem Pro Controller, dieser liegt besser in der Hand und sorgt für weniger Krämpfe in der Hand.

Abgedreht bis völlig durchgeknallt
Optisch hat sich an Bayonetta nicht allzu viel getan, es ist ein Port und Punkt. Allerdings muss ich hier mal die Ladezeiten hervorheben, denn reist ihr in eine neue Welt, war der Ladeschirm zum Üben diverser Moves zwar cool aber es dauerte teilweise echt lang bis man wieder im Spiel war (PS3). Bei der Wii U Fassung war es schon besser und die Switch Version lädt von allen Konsolenversionen am schnellsten. Teilweise so schnell, dass man kaum Zeit hat seine Combos zu üben.

Das ihr nun die komplette Palette der abgedrehten Kämpfe genießen könnt, klar viele Texturen sind etwas matschig und wirken altbacken aber das ist nur im TV Modus so auffällig. Hier sieht man dann leider auch das Bayonetta nur in 720p auflöst und leichte Treppchen bildet. Allerdings fällt das alles im Handheld- Modus nicht wirklich auf, denn Unterwegs sieht das Spiel wirklich gut aus und kann so tatsächlich optisch punkten.

böse Zunge
Da Bayonetta noch nie die netteste und schon gar nicht niedlichste Person war und ist, muss natürlich auch die Vertonung stimmen. Hier greift vor allem die hervorragende englische Synchronisation, denn die laszive Art von Bayonetta wird sehr gut von der englischen Stimme getragen. Aber auch die Sprüche kommen punktgenau und sehr witzig daher, so muss das sein. Ihr dürft natürlich auch auf die japanische Fassung zugreifen. Beide Versionen werden deutsch untertitelt. Ansonsten bekommt ihr, wie schon bei der Wii U Veröffentlichung, den coolen japano Soundtrack um die Ohren gefeuert.

lass uns Cosplay machen
Natürlich hat Bayonetta nicht nur ihre Haare als Kleidung, in der Nintendo- Fassung dürft ihr mit vier weiteren Kostümen durch die Welt reisen. Allerdings verändert sich nicht nur das Aussehen von unserer Umbrahexe, auch die Angriffe werden optisch verändert. Ein Beispiel: im Peach- Outfit, seht ihr bei den Spezialangriffen dann Bowsers Fäuste. Aber auch mit dem Kostüm von Link gibt es einige optische Neuerungen, so darf die Hexe nicht nur aussehen wie der junge Held, sie darf sogar das Masterschwert schwingen. Eine coole Idee und optisch schön anzusehen.

Fazit
8 Jahre hat der erste Teil der Reihe nun schon auf dem Buckel und das sieht man dem Titel durchaus auch an aber die Switch- Fassung ist der Port, mit der besten Ladezeit. Klar, optisch lockt man keinen mehr vor dem Ofen hervor aber spielerisch ist es immer noch ein Brett und man kann es nun sogar auch unterwegs erleben. Hier spielt Bayonetta dann auch die Stärken aus, denn Mobil sieht das Spiel natürlich schön aus und macht eine Menge Spaß, endlich dürft ihr eure Skills auch unterwegs beweisen. Wer also noch einmal das durchgeknallte Abenteuer der Umbrahexe erleben möchte, der sollte zugreifen, gerade weil beim Kauf von Bayonetta 2, der erste Teil gratis als Code beiliegt.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

ab 18 Jahren freigegeben

  • Genre: Beat’em up/Action
  • Entstehungsjahr: 2009/2018
  • Plattform: Wii U/Switch
  • Hersteller: Platinum Games
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: englisch, japanisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Bayonetta

8.4

Gesamtwertung

8.4/10

Pro

  • sehr flüssig
  • viel Action
  • kurze Ladezeiten
  • unterwegs spielbar

Kontra

  • Grafik etwas altbacken

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