Ach das Leben kann so schwer sein, wir ziehen um, es verĂ€ndern sich stĂ€ndig unsere LebensumstĂ€nde und auch wir beeinflussen dabei nachhaltig unsere Umwelt. Vor allem fĂŒr Kinder ist dieser Umstand mehr als schwer und benötigt ein wenig Eingewöhnungszeit. Bis diese abgeschlossen ist, gibt es meist heftigen Wiederstand und auch dem MĂ€dchen in “Chihiros Reise ins Zauberland” ergeht es so.
Chihiro muss umziehen, auf dasLand. Denn ihr Vater wurde versetzt und das heiĂt, sie muss sich von all ihren Freunden verabschieden. Zum Abschied hat sie ihren ersten BlumenstrauĂ bekommen, von ihrer besten Freundin. Chihiro ist nicht sonderlich begeistert, was man ihr auch anmerkt, denn sie liegt auf dem RĂŒcksitz im Auto ihrer Eltern und zickt rum.
Die Drei sind unterwegs zu ihrem neuen Heim und Chihiros Vater verfĂ€hrt sich erst einmal krĂ€ftig und landet in einem WaldstĂŒck. Dort hĂ€lt er vor einem seltsamen GebĂ€ude, nun packt ihn die Neugier und er will wissen was sich wohl dahinter befindet. Chihiro ist von anfang an dagegen, doch ihre ĂberredungskĂŒnste sind nicht von erfolg gekrönt und schon findet sie sich, am Arm hĂ€ngend ihrer Mutter, im Tunnel des GebĂ€udes wieder. Aus dem Tunnel raus, stehen Chihiro und ihrer Eltern auf einer riesigen Wiese, auf der vereinzelt ein paar HĂ€user stehen. Doch die Neugier ist noch nicht ganz befriedigt. In einer EinkaufsstraĂe angekommen hat Chihiros Vater etwas zu essen ausgemacht und man stĂŒrzt sich, trotz Chihiros Warnung, auf das doch so genĂŒssliche Mal. Chihiro schaut sich derweil ein wenig um und merkt nicht das sich ihre Umgebung ein wenig verĂ€ndert. Kaum steht sie auf einer BrĂŒcke vor einem riesigen GebĂ€ude, als es dunkel wird und die tot geglaubten HĂ€user anfangen in prĂ€chtigen Farben zu leuchten. Als Chihiro bemerkt was los ist, geht sie zu ihren Eltern, doch diese haben sich in grunzende Schweine verwandelt und sie bekommt es mit der Angst zu tun. Doch sie weiĂ, der einzige Weg sie zurĂŒck zu verwandeln liegt in diesem riesigen GebĂ€ude. Sie macht sich auf den Weg dort hin und glaubt ihren Augen kaum. Seltsam aussehende Gestalten betreten die BrĂŒcke und das GebĂ€ude ist voller Leben. Nun muss sie hinein und erfĂ€hrt, das es ein Badehaus fĂŒr Götter ist. Hier muss sie nun Dienst verrichten und trifft auf zukĂŒnftige Freunde und auch Neider. Auf ihrem beschwerlichen Weg muss sie viel wegstecken und seltsame Abenteuer bestehen…
zum Anime
Chihiros Reise ins Zauberland entstand im Jahr 2001 unter der Regie von Hayao Miyazaki und wurde vom Studio Ghibli realisiert. Der wundervoll gezeichnete Film konnte sogar in Amerika punkten und wurde als bester Animationsfilm, mit einem Oscar ausgezeichnet, auf Grund dieses Erfolges, lief er sogar hierzulande in den deutschen Kinos bundesweit. Auf der Berlinale 2002 gewann er sogar den Goldenen BĂ€ren.
Der Film selbst hat viel versteckte Andeutungen, welche man nur selten versteht, so geht es zum einen um das Thema Umweltschutz und auch wie die Menschen in Harmonie mit ihrer Umwelt leben könnten. Ein groĂes Beispiel dafĂŒr ist der Auftritt eines schlammigen und stinkenden Monsters, welches Shihiro sĂ€ubern muss, nach dem der ganze Dreck weggespĂŒlt wird und davon flieĂt, zeigt sich ein sauberer und verjĂŒngter Flussgott. Auch der Badebetrieb, welcher sark an die Edo Zeit des alten Japans angelehnt ist, hat einen interessanten Querverweis. Denn in der japanischen Orginalfassung werden die Angestellten des Badehauses als “yuna” (Badefrau) bezeichnet. In der damaligen Zeit wurden allerdings auch die Prostituierten als so bezeichnet, welche damals auch in solchen BadehĂ€usern tĂ€tig waren. DIe Leiterin solcher Einrichtungen wurden “yubaba” (alte Badefrau) bezeichnet. Auch heute ist es noch so, dass Prostituierte nicht ihren richtigen Namen verwenden.
Fazit
Chiros Reise ins Zauberland beweist eindrucksvoll, dass Animationefilme mehr bieten können als stumpfe Gewalt oder gar billige aufgebauschte Storys. Klar die Szene mit den Schweinen geht auch heute noch ein wenig seinen eigenen Weg und verschreckt immer wieder, doch an der QualitĂ€t des Film ist nicht zu rĂŒtteln, es ist und bleibt ein Meisterwerk, auch nach ĂŒber zehn Jahren. Gerade jetzt wo er noch einmal auf Blu Ray erscheint und ein brillantes Bild liefert, sollte man ihn sich noch mal nach Hause holen.
wir danken Universum Film fĂŒr das Probeexemplar
- Genre: Fantasy
- Entstehungsjahr: 2001
- Typ: Movie
- Regie: Hayao Miyazaki
- Charakterdesign: Hayao Miyazaki
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: deutsch, japanisch DD 5.1/ DTS HD Master 5.1/ DTS HD Master 6.1
- Untertitel: deutsch
- Extras: Japanische Original-Trailer & TV-Spots, Storyboards zum kompletten Film, Studio Ghibli Trailershow, Synchronisation: Nina Hagen bei der Arbeit