Oh man, die Fernsehlandschaft der 90er Jahre, was für eine Wucht. Da gab es Talkshows in denen sich die Gäste regelmäßig einen Seelenstriptease gönnten und so ihr Leben vor millionen von Menschen ausbreiteten. Dann war da noch das Kinder- und Animeprogramm auf RTL II, wir erinnern uns, Sailor Moon, Monster Ranger und natürlich Dragon Ball und Dragon Ball Z (ab 2001). Neben Sailor Moon erreichte auch die Dragon Ball Serie, auf Basis des Manga von Akira Toriyama, schnell auch hierzulande Kultstatus. Während man bei der ersten Serie noch sehr an der Synchronisation rumgeschnippelt hatte, um Kind gerecht zu werden, wurde die Z- Ära nicht nur gut vertont, sondern war auch ein bildgewaltiger und actionreicher Anime. Hier zogen sich die Kämpfe teilweise über gefühlte 20 Episoden und man fieberte jedes Mal aufs Neue mit Son Goku und seinen Freunden mit. Nun zum Jubiläum im Jahr 2009, von der Serie wurde von Toei Animation eine überarbeitete Fassung veröffentlicht. So wurde die Serie nah am Manga produziert bzw. geschnitten, Füllerepisoden fielen raus und das Bild wurde in HD neu abgetastet. Damit das Bild rund wurde, gab es auch eine neue Synchronisation. Nun hat Kazé Deutschland sich die Rechte an der ersten Staffel der Kai- Serie gesichert und veröffentlicht diese nun in zweimonatigen Abstand in sechs Blu Ray Boxen.
Rufen wir uns doch einfach noch mal die Geschichte in Erinnerung
Dragon Ball Z/Kai gibt die Story ab Kapitel 195 des Manga wieder, in dem Son Goku ein beschauliches Familienleben führt. Er ist mit der etwas temperamentvollen Chichi verheiratet und zusammen haben sie auch ein Kind: den Sohn Son Gohan. Auch Goku´s Freunde sind verteilt auf allen Kontinenten der Erde Unterwegs, um zu trainieren und stärker zu werden. Selbst Piccolo will sich Son Goku noch einmal stellen, schließlich hat dieser ihn ja beim Kampf besiegt. Ein friedliches Leben für alle wie man meinen könnte, doch eines Tages soll dieser Frieden gestört werden. Denn bei einem Besuch bei Muten Roshi von Goku und seinem Sohn Gohan passiert es. Eine große Macht mit unglaublicher Kraft hat sich der Erde genähert und ist auf dem Weg zur Insel des Herr der Schildkröten Dort angekommen steht dieser Typ, ein Außerirdischer, vor Son Goku und erklärt ihm, dass er ein Saiyajin sei wie er selbst und stellt sich als Radditz vor. Doch dieser seltsam langhaarige Typ hat nicht etwas friedliche Pläne, sondern wirft Son Goku vor, dass er die Erde hätte zerstören sollen und betiteln ihn als Kakarott.
Goku will natürlich seine Freunde schützen und geht auf den Saiyajin los, wird aber von dessen übermenschlicher Kraft überwältigt. Diese Chance nutzt Radditz, um Gohan zu entführen und den am Boden liegenden Goku zu einem Duell zu fordern bzw. fordert er in auf mindestens 100 Menschen zu töten. Erfüllt er diese Bedingung nicht, muss sein Sohn sterben und alle Menschen auf der Erde werden von ihm ausgelöscht.
Auf Grund dieser aussichtslosen Situation schließen sich Piccolo und Son Goku zusammen, um den Saiyajin zu besiegen. Doch gerade als der Kampf aussichtslos erscheint und beide am Limit kämpfen, tritt plötzlich Son Gohan auf den Plan und verpasst Radditz eine ordentlichen Tritt, welcher ihn erst einmal aus der Fassung bringt. Die Chance scheint günstig und Piccolo wendet seine geheime Attacke, die Höllenspirale an. Leider geht diese daneben und ein zweiter Versuch muss her.
So nimmt Goku den Saiyajin in die Zange und Piccolo wittert seine Chance, doch die Kraft wird unseren Helden nicht verschonen und schon ist die unterwegs, die Höllenspirale. Dieser kräftige Lichtstrahl durchbohrt den fiesen Außerirdischen und natürlich Goku. Beide sterben auf dem Schlachtfeld durch Piccolos Hand, doch der Störenfried Radditz tritt nicht ab ohne vorher bescheid zu geben, dass noch zwei weitere Saiyajins auf dem Weg zu Erde sind und diese sollen noch viel stärker sein.
Jetzt gilt es sich an das Training für die Ankunft zu machen, um diese zwei Eindringlinge abzuwehren. Aus diesem Grund soll der verstorbene Son Goku im Himmel bei Meister Kajo seine Kraft trainieren, während die anderen beim Erdengott trainieren und die Dragonball´s suchen, um ihren Freund wiederzubeleben. Werden sie es schaffen ihre geliebte Erde in einem Jahr zu retten?
zum Anime
Als Akira Toriyama damals nach Dr. Slump, den Manga Dragon Ball aus der seiner Feder „spuckte“ war es 1984 und von solch einem Erfolg ist damals niemand ausgegangen. Denn der Manga war so erfolgreich, dass Toei Animation auch einen Anime im Jahr 1986 startete. Dieser umfasste dann die Manga Kapitel bis zur Nummer 194. In diesen Kapiteln begleitet ihr den, noch jungen Helden in seiner Kindheit bis zu seinem Jugendalter. Hier bestreitet er nicht nur seine ersten großen Kampfturniere, sondern trifft auf neue Freunde und natürlich auch seine ersten Feinde.
Später folgte dann Dragon Ball Z, das war 1989 und diese Serie durchbrach dann alle Rekorde, weltweit. Dabei teilt sich die Serie in insgesamt vier Saga´s: Saiyajin-Saga (bis Episode 35), die Freezer-Saga (Episoden 36–125), Cell-Saga (Episoden 126–199) und natürlich die Boo-Saga (Episoden 200–291)
Auf Grund des Erfolges des Anime und auch des Manga, folgten natürlich auch diverse Videospiele für viele Konsolen, der neuste Ableger ist dabei das 3DS Abenteuer „Dragon Ball Z Extrem Butoden“, welches von Bandai Namco vertrieben wird. Aber auch 13 Kinofilme wurden produziert, viele davon kamen aber nie wirklich an die Qualität der Serie heran.
Im Jahr 2009 war dann das 20jährige Jubiläum von Dragon Ball Z und Toei erschuf eine HD Fassung der Serie unter dem Namen „Kai“. Die meisten alten Originalsprecher sind im der japanischen Version wieder dabei.
Bei der neuen deutschen Fassung waren aber viele der alten Sprecher nicht mehr verfügbar. Son Goku wird diesmal nämlich nicht von Tommy Morgenstern gesprochen, diesen Job übernimmt Amadeus Strobl, welcher schon in Dragon Ball GT vertreten war. Aber auch Vegeta hat eine neue Stimme, denn nach Oliver Siebeck darf Florian Hoffmann beweisen wie gut er als Vegeta ist. Doch es gibt auch wieder bekannte Stimmen aus dem Dragon Ball Z- Universum, so ist der Offsprecher immer noch Roland Hemmo und auch Rüdiger Evers ist als Meister Kaio wieder mit an Bord. Die neue Synchronisation entstand hier in Berlin bei der TV+Synchron GmbH unter der Regie von Sabine Winterfeldt, sie schrieb auch das Dialogbuch.
Übrigens strahlt Pro Sieben MAXX ab 16.11.2015 die neue Fassung immer Montags bis Freitags, um 15:45 Uhr aus.
Fazit
Dragon Ball Z Kai ist erfrischend und altbekannt zugleich, die Serie bietet die bewährte Kost von Dragon Ball Z und das in einer neuen optischen Präsentation. Das Material ist zwar alt, wurde aber aufgehübscht und in ein HD- Gewand gepackt, es gibt sogar einige neue Szenen, die sich aber leider stark von dem älteren Material abzeichnen. Allerdings hat das keinen Einfluss auf die Spannung, denn die ist immer noch genau so hoch wie einst bei der Erstausstrahlung. Was mich aber besonders überrascht hat, gerade bei dem vielen Ärger wegen der Synchronisation, ist gerade eben diese, welche mich umhaut. Denn die Stimmen sind gut gewählt und es wirkt alles einfach stimmig, der Shitstorm bei Kazé von vielen Fans war einfach unberechtigt. Man denkt sich in der ersten Episode: „…ok das sind sie also, die neuen Stimmen…“ aber dann geht es flüssig weiter zum Rest und es stimmt einfach irgendwie trotzdem alles und es fühlt sich gut an. Der Mix aus neuen und alten Sprechercast ist einfach sehr gut gelungen.
Allerdings ist mir aufgefallen das die Höllenspirale von Piccolo keine echtes Loch in Gokus Brust hinterlässt, hier wurde wohl ein wenig retuschiert, schade. Doch sonst gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, für alle Dragon Ball Fans: geht die Blu Ray kaufen!
danke an Kazé für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares
- Genre: Action/Drama
- Entstehungsjahr: 2009-2014
- Typ: Movie
- Regie: Yasuhiro Nowatari/ Naohiro Terazaki
- Charakterdesign: –
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0
- Untertitel: deutsch
- Extras: Postkarten, Episodenguide