Heimliche Blicke


Ach ja, wir kennen es alle: das Schlüsselloch. Doch was befindet sich dahinter, welches Geheimnis verbirgt sich  hinter dieser kleinen Öffnung? Vielleicht ist es einfach nur ein leerer Raum, eine Abstellkammer oder vielleicht sogar die Wohnung einer attraktiven Nachbarin oder eines attraktiven Nachbarn. Wir wissen es nicht, aber die Fantasie wird dabei schon etwas angestachelt. Man stelle sich nur vor, man könnte Personen beobachten, ohne dass sie es bemerken und sie so sehen wie sie wirklich sind, ganz ohne Lüge und Täuschung.

Aber lassen wir das mal beiseite, so schön und interessant sich das auch anhören mag, ich habe da etwas ganz anderes erlebt bzw. erlebe es noch und weiß ehrlich gesagt, einfach nicht weiter. Wer ich bin? Mein Name ist Tatsuhiko Kido und ich bin 18 Jahre alt. Mein Leben ist gerade dabei sich zu verändern, denn vor kurzem bin ich nach Tokyo gezogen, wohne allein in einer kleinen Wohnung und besuche eine Kunsthochschule. Doch irgendetwas war von Anfang an sehr seltsam, ich hatte ja versucht mit Yoneyama darüber zu sprechen, er hörte mir aber nie wirklich zu. Das Problem: ich hatte ein kleinen Loch in der Wand, durch dieses Loch konnte man erst nie etwas sehen, aber eines Tages, nach einer Feier mit Yoneyama, war ich halb benommen im Zimmer herum geirrt und da war ein Licht. Durch das ominöse Loch in der Wand kam ein Lichtstrahl, wie betäubt, schaute ich hindurch und ich sah es…naja sie… sie schien sich selbst zu befummeln. Erst dachte ich träume und schaute noch einmal hindurch, doch da war es plötzlich: das Auge. Jetzt war mir klar wieso ich mich immer so beobachtet fühlte, ich wurde beobachtet. Seltsam war nur, als ich damals in die Wohnung einzog und mich bei den Nachbarn vorstellen wollte, war niemand in der Wohnung nebenan zu erreichen, so nahm ich an es würde keiner in der Wohnung wohnen.
Nach diesem Erlebnis wollte ich meine vermeintliche Nachbarin zur Rede stellen, das sollte sich allerdings als schwerer herausstellen, als ich dachte. Kaum stand ich voller Elan vor ihrer Tür um sie darauf hinzuweisen, das dort in der Wand ein Loch ist, streckte sie ihren Kopf raus und was sah ich: eine recht attraktive junge Frau in meinem Alter, als sie mich sah wollte sie sofort in ihre Wohnung zurück stürmen und die Tür schließen. Allerdings gelang es mir noch in die Wohnung zu kommen, hätte ich mal genauer aufgepasst, denn dieses Erlebnis sollte mein Leben nun vollkommen auf den Kopf stellen. Als ich sie zur Rede stellen wollte stolperten sie und ich, kurzer Zeit später lagen wir aufeinander und das hätte für Außenstehende sicherlich sehr nach einem Verbrechen ausgesehen. Doch statt zu schreien, zog sie plötzlich eine Digitalkamera irgendwo her und schoss von dieser verfänglich aussehenden Situation ein Foto.
Ihr könnt euch vorstellen, ich war mit dieser Situation nicht gerade glücklich und forderte sofort die Kamera bzw. mein Foto zurück. Statt mir aber das Bild zu geben, wollte sie schreien und das Foto veröffentlichen oder sie würde es löschen aber nur unter einer Bedingung: das wir uns gegenseitig beobachten würden. Ich dachte ich hörte nicht richtig und ohne mich zu Wort kommen zu lassen stellte sie plötzlich Regeln auf, diese sollten so lauten: Jeder darf jeden beobachten, dabei soll ich ihr am Montag, Mittwoch und Freitag  zusehen und sie darf mich dafür am Dienstag, Donnerstag und Samstag durch das Loch in der Wand beobachten.
Mit der Androhung, das ich das Loch verschließen würde, hielt sie nur die Kamera hoch und meinte: „…Tatsuhiko …Kido…bitte lass das Loch offen…“
Ich weiß bis heute nicht woher sie meinen Namen wusste, ich weiß nur, dass ich eine perverse Nachbarin habe, die mir zusehen möchte und die ich, bei was auch immer, beobachten soll.
Meinem Freundeskreis kann ich es nicht erzählen, dass ich gezwungener Maßen einen Deal eingehen musste, damit niemand dieses Bild zu Gesicht bekommt. Ach, warum kann ich mich einfach nicht dagegen wehren, ich hab kein normales Leben mehr und zu dem auch noch eine Freundin, die am Wochenende nicht zu mir darf, da gerade am Sonntag ja Ruhetag ist und wir da ja auch in Ruhe und ohne das wir beobachtet würden, fummeln könnten.
Was würdet ihr in meiner Situation denn machen, gerade wenn so ein Mädchen auch noch mit auf eure Schule gehen würde und man versucht sich aus dem Weg zu gehen?
Das Schlimme ist zu dem noch, dass sie ohne mein Mitwirken auch noch Bestandteil unserer Clique geworden ist, das verkompliziert die Sache auch noch weiter. Nun gut, die Neugierde ist groß und ich selbst bin dem Loch in der Wand leider auch hin und wieder erlegen und das scheint sie auch schamlos auszunutzen…
Ich hab ja vollkommen vergessen euch zu sagen wie diese durch geknallte Braut heißt, meine Nachbarin ist Emiru Ikuno, ja das Grauen hat einen Namen…obwohl sie ja ganz süß ist…was sag ich denn da.
Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll, ich hoffe es gibt bald eine Lösung für mein Problem…

zum Manga
Der Manga stammt von Wakoh Honna und wurde 2009 in Japan das erste Mal Veröffentlicht. Der Geschichte ist eine Erotik-Comedy und umfasst 13 Bände. Der letzte Band erschien in Japan im Februar 2013. Doch Wakoh Honna zeichnet noch eine andere Mangaserie „Nozo x Kimi“, diese ist noch nicht abgeschlossen.
Hierzulande erscheint der Manga bei Kazé Manga und wird natürlich auch die 13 Bände umfassen. Behandelt wird die etwas komische Beziehung zwischen dem Kunstschüler Tatsuhiko Kido und seiner seltsamen Nachbarin. Natürlich darf von diesem Gespanne keiner etwas wissen, was nicht immer einfach ist. Dabei ergeben sich nicht nur lustige, sondern auch etwas dramatische erscheinende Situationen.

Fazit
Was haben wir von einem Erotik-Manga zu erwarten? Erst einmal könnte man nichts erwarten, doch „Heimliche Blicke überrascht mit einer Vielschichtigkeit, welche man so kaum in anderen Titeln antrifft. Klar, der Titel bringt das meiste an sexuellen Begegnungen auf den Punkt aber trotzdem darf man immer wieder ein Blick in die Seele einiger Protagonisten werfen. So entwickeln sich nicht nur die Hauptdarsteller, sondern man fühlt auch ein wenig mit. Sicherlich, das Rad wird hier nicht neu erfunden, doch man wird sehr gut unterhalten. Vor allem aber Emiru ist sehr interessant: Was sind ihre Beweggründe und wieso erpresst sie ihren armen Nachbarn so?

 

  • Genre: Ecchi/Romance
  • Entstehungsjahr: 2009- 2013
  • Publisher: Kazé Manga
  • Anzahl der Bände: 13
  • Text: Wakoh Honna
  • Zeichnungen: Wakoh Honna

Heimliche Blicke

8.3

Gesamtwertung

8.3/10

Pro

  • es steckt mehr hinter der Geschichte

Kontra

  • zum Ende etwas viel Romanze

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