Fate/stay Night Unlimited Blade Works – Serie


In Fate/Zero nahm der Kampf um den heiligen Gral eine Wendung die kaum einer vorhergesehen hat. Mit Fate/stay night (Unlimited Blade Works) bringt peppermint anime die Fortsetzung auf vier Disk heraus und klärt damit nicht nur einige Fragen, die sich zum Ende des Vorgängers ergaben. Zudem wird der Kampf von Servants und Mastern auf ein ganz neues Level gehoben und von einer ganz anderen , nicht immer schönen Seite gezeigt.

Story
Die Suche nach dem heiligen Gral ist quasi so alt, wie die Legende des heiligen Gral. In einer Welt, die neben der unseren Existiert, ist die Magie nicht verschwunden, sondern noch höchst lebendig. Die Magier leben mitten unter uns, ihre Kinder besuchen normale Schulen, ihre Häuser sind zum Teil mitten in der Stadt und obwohl man sie kaum von den normalen Menschen unterscheiden kann, lebt in ihnen die Magie und sie verfügen zum Teil über unglaubliche Macht. In Abständen von 60 Jahren wählt der heiligen Gral aus sieben Familien einen Vertreter, der mit seinem beschworenen Servant (Heldengeist) als Master an dem Kampf um ihn teilnehmen wird. Nur der Sieger wird die Trophäe erhalten und kann sich mit dem heiligen Gral einen Wunsch erfüllen.

Eigentlich sollten noch mehrere Jahre vergehen, doch nach dem seltsamen Ausgang des letzten Kampfes um den heiligen Gral, wird der nächste Kampf schon zehn Jahre nach dem letzten ausgetragen. Somit fehlt allen beteiligten die Zeit sich ausreichend vorzubereiten, sollten doch eigentlich noch 50 Jahre Zeit sein. Rin Tosaka ist eine der teilnehmenden Magierinnen und als Tochter von Tokiomi Tosaka, bestens geschult und vorbereitet ein Master zu sein. Sie erhofft sich mit dem Legendären Servant Saber in den Kampf ziehen zu dürfen. Leider scheint sich irgendetwas gegen sie verschworen zu haben und nach einer zeitlich eine Stunde zu frühen Beschwörung, kommt nicht Saber zu ihr. Sie erhält Archer an ihre Seite, was sie zuerst etwas ärgert und zu kleinen Komplikationen zwischen beiden führt. Doch schnell akzeptiert sie, das Archer nun ihr Partner ist und erkennt auch die Vorteile dieses etwas anderen Servants, der sie zwar anerkennt, sich aber nicht als Diener unterbuttern lässt. Relativ Zeitgleich wird neben der gut vorbereiteten Rin, noch ihr Schulkamerad Shirō Emiya zu einem Master. Er ist weder gut geschult, noch wollte er an dem Kampf teilnehmen. Dennoch steht er nun mit dem Legendären Servant Saber da und weiß eigentlich nicht was er mit der jungen Kriegerin anfangen soll. Eigentlich möchte er Anfangs nur von dieser Aufgabe entbunden werden. Doch schnell überschlagen sich die Ereignisse und nach dem Archer und Saber aufeinander treffen und Tosaka sich Emiya als Master zu erkennen gibt, kommt dann auch Berserker als starker Gegner auf das Spielfeld und sein Master ist kein Freund von Emiya, obwohl dieser das junge Mädchen nicht einmal kennt. Nach und nach entpuppt sich, das Shirōs Ziehvater Kiritsugu Emiya am letzten Kampf um den Gral teilgenommen hat. Er selber weiß wenig aus dem Leben seines Ziehvaters, der ihn nicht darauf vorbereitet hat ein Magier zu sein. So übernimmt am Ende Tosaka, neben Saber die Aufgabe Emiya aufzuklären, gerade nach dem sie dann auch ein zeitweiliges Bündnis und einen Nichtangriffspakt eingehen. Dieser wurde aber nicht von ungefähr geschlossen. Sie sehen sich mit Caster einem noch stärkeren Gegner als Berserker gegenüber und alleine, hat keiner von ihnen eine Chance gegen die verschlagene Caster, doch ihre wahre Macht unterschätzen sie bei weitem und so kommt es zur unausweichlichen Katastrophe.
Anders als bei Fate/Zero wird hier etwas mehr Fahrt aufgenommen, dennoch ist es nicht einfach nur ein weiterer Kampf um den heiligen Gral, der hier abgespielt wird. Die Master sind anders, als im Vorgänger zum größeren Teil sehr unvorbereitet und noch jung. Sie haben ein wankendes Wesen, verfolgen aber dennoch ihre Ziele, die sie in ihrer Jugend als richtig ansehen und damit legitim. So kommt es auf Grund von noch bestehenden Freundschaften und jugendlichem Eifer zu seltsamen Zusammenschlüssen und Entscheidungen, welche die Servants zum Teil kaum nachvollziehen können. Die Fortsetzung ist in jedem Falle anders, aber nicht weniger gut als der Start, zumal sich hier für Kenner einige Fragen beantworten.

Charaktere
Der Fokus liegt dieses Mal auf Rin Tosaka und ihrem Servant Archer, sowie auf Shirō Emiya und seinem Servant Saber. Erneut ist Saber nicht nur wieder mit dabei, sondern spielt auch noch eine wichtige Rolle als Hauptcharakter. Dennoch werden dabei nicht Tosaka und Emiya vergessen, die sich beide auf Grund der japanischen Mentalität lange Zeit nur mit ihren Nachnamen ansprechen. Ein Rätsel bei allem ist Archer, der für einen Servant nicht nur seltsam beschworen wurde, sondern auch einen sehr eigenen starken Willen zeigt. Gern beißen sich die Ansichten von ihm und seinem Master. Obwohl auch Saber anders beschworen wurde, geht sie mit ihrem Master einen gleichwertigen Pakt ein. Beide Hauptcharaktere haben hier zum Start eine eigene Episode erhalten, die anders als üblich, ganze 45 Minuten lang ist. So wird Rin Tosaka mit Episode 0 dem Zuschauer vorgestellt, während Shirō Emiya die Episode 1 für sich hat. So gibt man hier einen tiefen Einblick auf die Hauptcharaktere und vertieft diesen über die gesamte Season. Am Ende hat man sehr viel über Rin und Shirō erfahren, sowie ihre Motive und ihr Wesen. Obwohl Shirō sicherlich einer der schwierigsten Hauptcharaktere ist, die man sich vorstellen kann, versteht man doch immer mehr seinen unglaublichen Dickkopf und das festhalten an seinem ziemlich anderen Ideal. Rin ist wiederum sehr herrisch und gibt gern den Ton an, hat dabei aber eine sehr weiche Seite, die Archer sehr klar erkennt, während der zielstrebige Shirō damit nur mäßig zurechtkommt.
Für mich hat dieser Anime einen ungewohnten Tiefgang, in einer Zeit wo es immer mehr einfache fast schon Archetypen mäßige Hauptcharaktere in Anime-Serien gibt. Man taucht förmlich ein in die Welt und fiebert mit wenn die Charaktere ihr Abenteuer beschreiten.Obwohl es noch eine ganze zahl an Nebencharakteren gibt, die man anteilig auch noch aus Fate/Zero kennt, dreht es sich hauptsächlich um diese vier. Wobei Saber hier schon fast etwas kürzer kommt als die anderen, dennoch wird auch sie auf die Probe gestellt und sie muss zum Teil stark über sich selber nachdenken. Wer Anime mit einer Charakterentwicklung mach und nicht immer nur die üblichen Hauptcharaktere sucht, der ist hier eindeutig richtig.

Bild
Die Animationen, was soll man da sagen. Es ist Studio ufotable und die sind derzeit einfach nur verdammt gut. Was sie zwischen 2014 und 2015 für ein Feuerwerk abgebrannt haben bei dieser Anime-Serie ist der Wahnsinn. Nicht nur die fast lebensechten Kämpfe, auch die Kräfte der Servants wurden so geschickt in Szene gesetzt, das sie bombastisch und nicht lächerlich wirken. Dann wiederum sind es Kleinigkeiten, wie der sich bewegende Nebel, der Fluss welcher in Perfektion läuft oder die Gischt der Wellen die sich am Pier brechen.
Hier wurde ein bombastisches Werk für die Augen geliefert, sodass man bei einem ersten durchsehen kaum alles wahrnehmen kann. Beim zweiten und dritten Mal entdeckt man so viele Details im Hintergrund, das einem erst klar wird warum die Welt hier so lebendig wirkt. Sicherlich hätte man noch mehr Szenen mit vielen Menschen im Bild zeigen können. Allerdings hat man gewollt darauf verzichtet um die Szenerie einfangen zu können und manchmal auch, um klar darzustellen, das die Magier die Regel von keinen menschlichen Zeugen sehr ernst nehmen. Wodurch sich dann auch erklärt, warum sie oftmals zu Zeiten agieren, wo kein Mensch in der nähe ist.
Für mich ist es einfach nur großartig was Studio ufotable hier zeigt und gehört mit zu dem besten was man derzeit in Deutschland an Animationen in Anime finden kann. Hier wird eindeutig gezeigt, das Anime mehr sein kann, als nur Kinderkram.

Ton & Untertitel
Die Synchronisation ist hier auf einem hohem Niveau und gehört mit zu dem besten, wenn es nicht das beste ist, was peppermint anime Anfang 2015 zeigte. Hier kann man von der reinen Arbeit an der deutschen Synchronisation, wie auch an den Untertiteln nicht meckern. Einzig bei den Stimmen, gefällt mir persönlich Archer nicht. Es ist ein toller Sprecher gecastet worden, den ich mir für viele andere Rollen gut vorstellen kann, nur nicht für Archer. Dies ist aber mehr eine persönliche Anmerkung als eine Kritik. Insgesamt ist es egal ob deutsche Synchro oder japanisches Original mit deutschen Untertitel, beides ist wirklich gut.
Die Musik spielt eine starke Rolle in dieser Anime-Serie und ebenso der Sound. Die Stille spiegelt oftmals die Szenerie wieder, bevor dann der Kampf startet, welcher vom Ton her sehr authentisch dargestellt ist. Und dann sind da noch die erstklassigen Musikstücke. Die erste Hälfte der Anime-Serie wird mit „Ideal White“ von Mashiro Ayano im Opening eröffnet und „Believe“ von Kalafina hört man im Ending. Ab der zweiten Hälfte gibt es dann im Opening „Brave Shine“ von Aimer zu hören und „Ring Your Bell“ von Kalafina. Zudem gibt es noch drei Episoden mit abweichenden Musikstücken. In Episode 12 ist das Ending „This Illusion“ von LiSA und „Ring Your Bell (in the silence)“ von Kalafina ist als spezieller Remix in der 15 Episode im Ending zu hören. Zudem wird in der 20 Episode „Last Stardust“ von Aimer im Ending gespielt.
Egal ob wir von der Synchronisation sprechen oder von den starken oft wechselnden Musikstücken. Wie auch bei den Animationen, wird hier ein ganz großes Kaliber aufgefahren. Es gibt also einiges für die Ohren in diesem Werk.

Fazit
Mein Eindruck von dem Werk, ein Punkt wo ich mich immer etwas bremsen muss. Alleine von den Animationen bin ich ein riesiger Fan von Fate/stay night (Unlimited Blade Works) und dem Vorgänger Fate/Zero. Obwohl die Story etwas anders ist im zweiten Teil, ist sie in meinen Augen nicht schlechter. Für mich sind die beiden Seasons mit das beste was man derzeit kriegen kann, was natürlich nur meine persönliche Meinung ist.
Versuche ich es neutral zu sehen, dann sollte man in jedem Falle den Vorgänger schauen. Sicherlich funktioniert diese Anime-Serie auch als stand alone, aber man wir dann ein paar Fragen haben am Ende. Kennt man den Vorgänger, ergibt sich ein gesamtes Bild, was dem Werk sogar noch mehr Flair verpasst. Dies bedeutet allerdings auch, gut etwas investieren, da man dann acht Volumes käuflich erwerben muss.
Ist dieses Werk die Lorbeeren wert die ich hier vergebe? Ich sage klar ja. Es ist kein Franchise wie SAO, bietet dafür aber aus meiner Sicht eine super Story, erstklassige Animationen und tolle Soundtracks. Jeder Fan von guten Anime sollte diese Anime-Serie und den Vorgänger im Regal stehen haben. Selbst nüchtern betrachtet, gehört dieses Werk in die Top 10 der derzeitig auf Disk in Deutschland erhältlichen Anime-Serien.
Ich bin in jedem Falle ein überzeugter Fan, der Fate/stay night (Unlimited Blade Works) schon als Simulcast bei peppermint anime verfolgt hat und nun auch noch auf Disk mehrfach für diese Review geschaut hat.

 

wir danken peppermint anime für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action/Fantasy
  • Entstehungsjahr: 2014- 2015
  • Typ: Serie
  • Regie: Takahiro Miura
  • Charakterdesign: Tomonori Sudou

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0/PCM 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Clean Opening und Clean Ending, OVA Sunny Day, Trailer

Fate/stay Night Unlimited Blade Works

9.3

Gesamtwertung

9.3/10

Pro

  • gute Inszenierung
  • erstklassige Animationen

Kontra

  • ohne den Vorgänger nicht ganz verständlich

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