Fire Emblem – Three Houses Ein neuer Weg zum Erfolg oder noch ausbaufähig



Es ist nun einige Wochen her, vielmehr einige Monate, als für die Nintendo Switch das langersehnte Fire Emblem – Three Houses in Deutschland auf den Markt erschien. Auch wir haben natürlich einen Blick darauf geworfen und besonders ich habe mir einen tiefen Einblick verschafft. Doch ist es wirklich der erhoffte Schritt nach vorne, ist wirklich alles Gold was glänzt?

Eine Frage die mich nun schon einige Monate begleitet, da ich selber ein Fan der Reihe bin, aber es neben vielen guten Eindrücken und Neuerungen, auch Kritik gibt die ich sehe. Darf man diese äußern? Kann man sich gegen gängige Meinungen stellen? Ist man dann noch ein Fan? Viele Fragen haben mich durch diesen Bericht begleitet und mir manche Kopfschmerzen bereitet.

Die Story
Eigentlich ist die Spielerin, der Spieler mit seinem Vater als Söldner unterwegs. Die streitenden Reiche bringen immer wieder Schlachten hervor, in denen man gut verdienen kann. Doch dann kommt plötzlich alles ganz anders als geplant, durch eine Rettung einiger junger Kämpfer, werdet ihr in die Vergangenheit eures Vaters und eurer verstorbenen Mutter hineingezogen. Danach überschlagen sich die Ereigniss förmlich und warum auch immer, ihr seit Magister in der Militärakademie des Klosters Garreg Mach. Eigentlich viel zu jung dafür, nicht schlecht ausgebildet, aber vielleicht doch nicht gut genug und alle Glauben an euch.

Nur wenig Zeit bleibt, um sich mit der neuen Situation zu befassen, als Magister habt ihr auch einen der drei Lehrstühle inne und es heißt sich zügig für eine der Klassen zu entscheiden. Wobei jeder der Klassen aus Schüler von einem der drei Reiche des Kontinents Fódlan besteht. Doch wem wolt ihr Unterrichten? Man gibt euch die Zeit die Klassensprecher, sowie alle Schüler der jeweiligen Klasse näher kennenzulernen, doch danach steht eine erste maßgebliche Entscheidung für euch an.

Insgesamt wird der Start der Story sehr schnell vollzogen und zieht den Spieler sofort in die Welt. Sobald man sich für eine Klasse und damit eines der Häuser entschieden hat, nimmt das Tempo etwas ab und man wird in die politische und militärische Welt des Kontinent und des Hauses eingeführt. Mir persönlich gefällt der Wechsel im Tempo der Erzählung sehr gut und es sorgt für eine gewisse Dynamik.

Ein kleines Extra hat man hier noch, es sind eigentlich drei Storylines. Zwar bleibt die Hauptstory immer gleich, aber je nach Haus das man wählt, ändert sich der Weg leicht und es gibt andere Sidestorys der Hauscharaktere.

Steuerung
Von der Steuerung gibt es wenig beschwerden. Es wirkt manchmal leicht hakelig, ist aber im Grunde sehr frustfrei konzipiert. Egal ob bei den Passagen in der Schule oder während der Kämpfe. Fans der Reihe, kennen es das man Oldschool vorgeht und für mich wurde es gut umgesetzt, auch wenn das rundenbasierte Kampfsystem vom einen oder anderen als veraltetet gewertet werden kann. Die Kamera ist manchmal etwas nervig, besonders in der Akademie, das nachjustieren ist Anfangs etwas Gewöhnungsbedürftig, aber als Gamer kommt man schnell rein.

Grafik
Die Grafik ist wahrscheinlich mein größter Kritikpunkt an dem neuen Teil der Reihe. So gern ich es Oldschool in der Story und den Kämpfen mag, so sehr war ich von der Akademie und dem somit offenen Welt Teil enttäuscht. Nicht nur, das er eher Klein ist, zudem hinkt die Grafik aus meiner Sicht. Stellenweise zu kantig, zu wiederholend im Aufbau, so grob. Hier zeigen andere Spiele, das die Switch zu mehr Leistung fähig ist und ich hatte hier einiges mehr erwartet.

Warum man sich für die jetzige Grafik entschieden hat, obwohl zb. ein Zelda zeigt wie OpenWorld mit einer besseren Grafik geht, bleibt mir rätselhaft. Dadurch waren die Zeiten in der Akademie für mich leicht getrübt. Da man das altbekannte Kampf-System wählte, kann ich dort mit einer etwas leichteren Grafik leben.

Sound & Übersetzung
Bis auf ein zwei kleine Fehler, war die Übersetzung gut und auch stimmig für mich. Der Sound ist gewohnt einfach, aber nicht so nervig das man ihn sofort abstellen will. Dennoch wird man ihn, auf Grund der eintönigen Wiederholungen schnell leiser stellen. In den richtigen Story Passagen, wird es etwas dramatischer. Für mich ein rundes Paket, nicht überragend, aber auch nicht schlecht und seien wir einmal ehrlich, oftmals wird die Background Musik doch später immer leiser gemacht.

Spielmodi
Wie gewohnt handelt es sich um ein Solo RPG, womit es kein Spiel mit anderen gibt. Dies ist Fans der Reihe bekannt, genau wie das rundenbasierte Kampfsystem. Etwas das man heute immer weniger in Spielen findet, dennoch passt es nach wie vor sehr gut zu der Fire Emblem Reihe.

Mein absolute Highlight, die Multiclass Funktion. Das man nicht nur wie früher, mehrere Charakterklassen zur Auswahl hat, nein man kann sie nun beliebig ändern. Mein Hauptcharakter hat am Ende fünf Klassen, in unterschiedlichen Richtungen. Auch andere oft genutzte Charaktere hatten drei bis vier Klassen. Die taktischen Optionen, die sich hier in der Team-Erstellung ergeben, waren phänomenal. Klar kann man nun meckern, wird es nicht zu leicht. Ich sage, es wird eher schwerer. Da man trotzdem vorher nicht weiß was auf einen wartet. War die letzte Kombination gut, habe ich zu wenig davon oder zuviel davon. Die jetzige Auswahl ist für mich ein taktischer Meisterzug, der mich sehr gefesselt hat.

Das einzige was man wirklich Online nutzen kann, ist die Option auf dem Schlachtfeld Lootfelder von anderen Spielern zu haben, weil in deren Runden dort jemand verstorben ist. Dies bringt einen keinen großen Vorteil, aber man hat am Ende vom Kampf ein bisschen mehr in der Tasche und sei es nur zum Verkauf beim Händler um seinen Reichtum zu mehren.

Das DLC
Nachträglich habe ich noch einen Blick auf das DLC gworfen und mir einen Eindruck gemacht, was euch erwartet. Insgesamt muss ich sagen, auch hier bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Was mir sehr gut gefällt, ist die neue Fraktion. Das gibt dem Spiel noch einmal mehr Optionen, wenn auch manches davon nur im zusätzlichen Kapital geht. Wobei man mit Glück auch manche der Mitglieder im Maingame rekrutieren kann. Etwas weniger sagen mir die Zusätze der Kostüme zu, dies mindert aus meiner Sicht die Qualität des DLC, da man sie eindeutig mit bezahlt.

Dennoch muss ich sagen, es ist ein DLC das vielleicht leicht überteuert ist, sich aber insgesamt gut hält. Bedenkt man was andere Spiele für ein DLC verlangen, ist der Preis hier in Ordnung und es wird in jedem Falle Spielspaß geboten und das ist es, was ich von einem Zusatz erwarte.

Fazit
Puh, da sind wir nun. An dem Punkt, vor dem ich mich schon Monate drücke. Eigentlich bin ich ein Fan von der Fire Emblem Reihe und habe Sehnsüchtig auf das neue Spiel gewartet. Nach dem letzten Teil war klar, das nächste Spiel erscheint auf der Switch. Es geht also weg von einem reinem Handheld. Damit kommen sowohl Erwartungen, als auch Ängste. Wie oft wurden Spiele mit stärkeren Konsolen zu sehr verändert, zu weit von der Reihe getrieben. Aber es gibt auch Beispiele, wo man sensationelles geschaffen hat, durch mehr Performance.
Es war 2019 soweit und Fire Emblem – Tree Houses hatte sein Release. Voller Spannung bin ich in das Spiel gestartet. Schon vorab war bekannt, das Kampfsystem bleibt und zum Glück war die neue Umsetzung gut. Sogar richtig gut, wenn man bedenkt wie taktisch man nun vorgehen kann und der Chance Charaktere noch gezielter in eine Richtung zu entwickeln.

Auch etwas anderes blieb, die Story Führung. Seit jeher beliebt, war es von der ersten Minute an ein Fesseln, das bis zum Ende anhielt. Da man theoretisch und praktisch sogar drei leicht unterschiedliche Storylines hat, durch die Haus spezifischen Charaktere, richtig gut.
Die Welt, ohje da war der Haken. Ich hatte mehr erwartet, deutlich mehr. Die Akademie ist nett und schön und ihr bekommt eine Art Lebenssimulation, aber das ist auf dauer etwas eintönig und langweilig. Zumal dies der einzige OpenWorld Teil ist. Die einzigen Reisen, gehen bei Einsätzen für die Kämpfe nach draußen und das sind die kleinen bis mittleren Maps, wie man es von rundenbasierten Spielen kennt.
So war die bei mir die Erwartung sehr hoch, ich hatte vieles erwaret, wurde aber auch in den Ängsten bestätigt. So schön das alte System ist, die Kämpfe und die Storyführung, so sehr wurde ich bei der Grafik und der Weltgestaltung etwas enttäuscht. Ich habe mir mehr Schauplätze, mehr Open World Feeling erhofft und bei der Grafik hatte ich auch etwas mehr erwartet.
Generell mag ich das Spiel und es ist eine gute Umsetzung für die Switch, es bleibt aber leider doch der leicht fade Beigeschmack, das doch mehr möglich gewesen wäre.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: JRPG
  • Entstehungsjahr: 2018/2019
  • Plattform: Switch
  • Hersteller: Nintendo
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: japanisch/englisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Fire Emblem- Three Houses

7.8

Gesamtwertung

7.8/10

Pro

  • tolle neue Grafikengine...
  • altberwertes Kampfsystem
  • Lebenssimulation

Kontra

  • ...leider matschige Texturen
  • Musik auf Dauer eintönig

verwandte Beiträge

hinterlasse ein Kommentar

Bitte akzeptiere unsere Datenschutzbestimmungen.