Gunslinger Girl: Il Teatrino


Die Mafia war gestern, die Gewalt ist geblieben. Menschen werden durch Bombenattentate aus dem Schlaf gerissen, Das Hallen des Gewehrfeuers dröhnt durch die engen Straßenzüge und das Schreien der Opfer schlüpft durch Fenster und Türen.
Wir sind in Italien, doch die italienische Mafia ist hier wohl im Moment das geringere Problem. Denn bei politischen Veranstaltungen explodieren immer wieder Bomben und viele Verletzte, wenn nicht sogar Tote sind zu beklagen Die Polizei wird dieser übermacht an Gewalt nicht mehr Herr und somit kann die politisch- radikale Gruppe, genannt „Republikaner“, fast ungehindert weiter morden und Terror verbreiten.
Doch eine Hoffnung gibt es, denn eine für dieses Problem geschaffene Organisation wurde vom Staat vor langer Zeit schon ins Leben gerufen. Diese Organisation, genannt „Gesellschaft für soziale Wohlfahrt“, scheint nach außen eine Art Pflege für Behinderte und benachteiligte Menschen, vor allem Kinder, zu sein. Doch in Wirklichkeit ist sie für die Terrorbekämpfung zuständig, denn hinter den Türen lauert für Terroristen die niedliche und sehr tödliche Gefahr.

Die Spezialeinheit besteht aus kinderähnlichen Killermaschinen, sie sehen unscheinbar und ungefährlich aus, doch der Schein ist trügerisch, wehe dem der vor ihrer Gewehrmündung steht.
Es handelt sich hier um eine Art Cyborg, Kinder die fast dem Tode geweiht waren, bekommen Cyborgimplantate und erreichen so extrem schnelle Reaktionszeiten, unvorstellbare und übermenschliche Kräfte. Um sie besser unter Kontrolle behalten zu können, bekommen sie Medikamente, mit diesen werden sie konditioniert. Sicherlich dienen die Medikamente den Mädels in erste Linie dafür, dass die Implantate nicht abgestoßen werden, doch eine Nebenwirkung ist der Gedächtnisverlust, so werden sie aber auch berechenbarer und gehorsamer. Natürlich bekommen die „jungen Wilden“ auch Betreuer bzw. Partner zur Seite gestellt, auch hier greift wieder die medikamentöse Behandlung, durch diese werden sie auf die Betreuer als Bezugsperson geprägt. Von diesen werden sie dann auch zu Profikillern ausgebildet, arbeiten im Verdeckten und vor allem für den Staat. Bei ihren Aufträgen handeln sie stets als Team, während der Partner meist die Befehle erhält und weiter gibt, führt der „Minicyborg diese dann aus. Doch die Lebenserwartung der Cyborgs ist lange nicht so hoch wie bei „normalen“ Menschen, dafür sind sie aber umso effizienter.
Vier dieser Cyborgs sind die Mädels, Henrietta. Triela, Cleas, Angelica und Priscilla, diese jagen die fantischen Republikaner. Die Gruppe plant schon wieder ein Bombenattentat, dieses gelingt auch einigermaßen. Doch entkommen können die Attentäter nicht, sie werden nach und nach von den Mädels gestellt und nach heftiger Gegenwehr auch förmlich exekutiert. Leider war das noch lange nicht der letzte Anschlag, die Jagt nach der fanatischen Gruppe geht weiter. Diesmal möchte sie sich einen ganz besonderen Attentäter zu Nutze machen, der Pinocchio genannt und gefürchtet wird. Er selbst tötet vorrangig immer mit dem Messer und geht immer als Sieger hervor, niemand konnte ihn bisher aufhalten.
Nach einigen Nachforschungen seitens der Geheimorganisation, gelingt es den Aufenthaltsort von Pinocchio zu bestimmen. Triela, die älteste im Bunde der Mädchen, wird damit beauftragt ihn dingfest zu machen. Doch leider scheitert auch sie im Nahkampf und kann ihm nicht mal eine Verletzung zufügen und er kann entkommen. Das Cyborgmädchen Triela macht sich riesige Vorwürfe und trainiert umso härter, auf das sie ihm das nächste Mal gewachsen sei. Denn die Jagt hat gerade erst begonnen, doch es ist ein Wettrennen mit der Zeit. Der nächste Anschlag steht schon fest…

Zum Anime
Die zweite Staffel zum gleichnamigen Manga von Aida Yu, knüpft an die Ereignisse der ersten an und erzählt diese Geschichte, unter Verwendung neuer Optik, weiter. Spannend und flüssig erzählt erhält man hier Einblicke in das Leben der kleinen Cyborgmädchen, die niemals erwachsen werden können. So hat man nicht nur die reine Action, sondern auch eine recht tragische Komponente, auf diese Weise lässt ein der Anime nicht los. Man will unbedingt sehen wie es weiter geht, ob die Mädels erfolgreich sein werden und wie sich das Verhältnis der Cyborg, Mentor Konstellation weiter entwickelt. Der 2007/2008 produzierte Anime, unter der Regie von Morio Asaka, hält sich hierbei nicht immer ganz an die Mangavorlage. Einige der Geschichten werden in einer anderen Reihenfolge wieder gegeben und sorgen beim Mangakenner für ein wenig Verwirrung. Allerdings trübt das nicht den doch recht harten Tobak des Anime und dessen Erzählweise. Man erfährt viel über die Mädchen, die Organisation und auch über die Republikaner und deren fanatischen Ziele. Der Anfangssong geht auch ein wenig ins Ohr, der recht ruhige Song wurde getextet, komponiert und gesunden von KOKIA und heißt Tatta Hitotsu no Omoi (zu Deutsch: „Nur ein Gedanke“).

Fazit
Der actiongeladene Anime konnte schon in der ersten Staffel begeistern, die zweite setzt hier sicherlich keinen drauf, bewegt sich aber auf einen ähnlich hohen Level und kann Fans und neue Zuschauer gleichermaßen begeistern. Ein Anime zum anschauen, doch wer genauer hinter die Geschichte steigen möchte sollte den Manga vorher mal angelesen haben, doch der Nichtkenner wird auch kaum Probleme haben dem Anime zu folgen, vieles wird im Vorfeld oder auch im Verlauf geklärt. Ein muss für alle Action- und Agentenfans, die auch vor einer leicht tragischen Geschichte nicht zurück schrecken.

SF meint
Gunslinger Girl – Il Teatrino, konnte mich schon begeistern. Am Anfang denkt man, „hui niedlich die Mädchen“, doch dann wird man eines besseren belehrt. Für mich gibt es kaum einen Anime der Action und Tragik so nahe bei einander führt und gekonnt in eine Story verpackt. Reinschauen lohnt sich in jedem Fall.

 

wir danken Kazé für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action
  • Entstehungsjahr: 2007
  • Typ: Serie
  • Regie: Morio Asaka
  • Charakterdesign: –

zur DVD

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Poster, Interviews, Originalschauplätze

Gunslinger Girl: Il Teatrino

8.2

Gesamtwertung

8.2/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • coole Inszenierung
  • interessante Geschichte

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