Ecchi und auch das Hentai- Genre gehören ja zur Animeindustrie wie der Schuh an den Fuß. Denn sexuelle Darstellungen können im Anime und auch im Manga einfach auch vielfältiger und auch absurder bzw. unwirklicher verwirklicht werden. Beste Beispiele geben hier Klassiker wie „Urotsuki Dōji“ oder auch „La Blue Girl“ in denen entweder Aliens oder auch Tentakelwesen als Sexualpartner dargestellt werden. Oft werden solche Szenarien immer gern in diverse Genres wie Science- Fiction, Drama-, Comedy- oder auch Abenteuer- Anime verpackt. Gerade im Abenteuer und Fantasy- Bereich sollte einigen erwachsenen Lesern auf jeden Fall „Words Worth“ (welches ja auf einem Erotik- Rollenspiel basiert) bekannt sein. Klar werden in vielen Ecchi oder auch Hentai Titeln Alltagssituationen dargestellt, doch ein großes Thema sind immer Fantatsiewesen, Tiere oder Tentakel und gerades Letzteres findet sich in sehr vielen pornografischen Titeln aus dem Manga und Anime- Bereich wieder.
Hierzulande gibt es nur recht wenige deutsche Publisher, die sich der Erwachsenen- Unterhaltung, ob nun zensiert oder unzensiert, angenommen haben. Für die Titel, welche zur USK- Freigabe eingereicht werden, hatte der Publisher „Anime House“ eigens ein Sublabel namens „Pink Lemon“ ins Leben gerufen und vertreibt hier vor allem Ecchi- Titel. Bei Trimax hat man sich tatsächlich eher auf den „echten“ Erwachseneninhalt konzentriert und bietet bei einigen Titeln jeweils eine Hentai- und eine Ecchi- Variante an. Genau einen solchen Titel haben wir uns mal genauer angesehen.
Aber auch solche Themen wie arrangierte Ehen oder unglückliche und ungleiche Beziehungen werden gern als Blaupause für Geschichten benutzt. Klar gibt es auch solche Ecchi- Geschichten die eine gesunde Ehe mit sexuellen Alltagsproblemen behandeln, hier sei mal eben „Manga Love-Story“ erwähnt. Doch für den Hentai- Bereich ist oft die „Unterwerfung“ interessanter, schließlich richtet sich das Genre vor allem an erwachsene Zuschauer.
Glückliche Beziehung?
Yurika Ichijou ist die Tochter eines erfolgreichen Unternehmers und eine gute Schülerin der zweiten Oberstufe ihrer Schule, dazu ist sie noch eine schöne Frau. So wundert es nicht, dass sie eine Reihe von verehren an der Schule hat und auch sonst ein hohes Ansehen genießt. Ja, selbst außerhalb der Schule haben sie alle gern, da sie zwar unnahbar zu wirken scheint aber eben doch ein ganz normales Mädchen ist.
Daher schwärmt auch der Mitschüler Yuusuke Tokui für sie und kann sich ihrer Schönheit kaum erwehren. Doch er traut sich erst nicht sie anzusprechen. Eines Tages nimmt er aber all seinen Mut zusammen und überwindet seine Angst. Er gesteht ihr seine Zuneigung und möchte gerne mit ihr zusammen sein und tatsächlich wird sein Mut belohnt. So gehen sie schon eine ganze Weile zusammen und es kommt der Tag, an dem sie zusammen „das erste Mal“ erleben. Somit ist die Beziehung der beiden nicht nur irgendwie „besiegelt“, sondern sie scheint auch zu funktionieren. Einige Monate sind die beiden nun schon ein Paar, doch irgendwie verhält sich seine geliebte Yurika plötzlich völlig anders und ist auch sonst ein wenig neben der Spur.
Als dann eines Tages ein großes Auto vor der Tür der Schule steht, um Yurika abzuholen macht sich Yuusuke schon so seine Gedanken. Doch dann bekommt er plötzlich eine E- Mail mit einem seltsame Videoinhalt, in dem sie und ein völlig fremder Mann zu sehen sind. Was er dann zu sehen bekommt, schockt ihn nicht nur zutiefst, sondern beendet gleichzeitig seine Beziehung und ist auch irgendwie geil.
Yurika wurde dem Geschäftsmann Morii nicht nur bekannt gemacht, sondern ihr Vater hat sie mit ihm verheiratet. Denn seine Firma ist in Schwierigkeiten und nur der schmierige Geschäftsmann kann die Firma und die Mitarbeiter vor der Pleite retten, somit muss das junge Mädchen als Gegenleitung herhalten…
Ecchi vs Hentai
Auch bei „High Fall of a fine Daughter“ handelt es sich um einen Hentai- Anime und entgegen der damaligen Meinung und auch Verwechslung steht Hentai für den wirklich härteren Stoff im Hause „Ero- Anime“. In der westlichen Welt wird nämlich hier gern etwas durcheinandergebracht. Denn im japanischen Hentai und Etchi/Ecchi gelten beide Begriffe für jegliche Art von Manga und Anime mit sexuellem Inhalt, während wir hier beides voneinander trennen. So geschah es, dass sich hier leider eine Verwechslung etablierte. Denn Ecchi wurde früher der pornografische Anime und Manga bezeichnet und Hentai die erotische Schiene, welche auch noch im freien Verkauf gelangt.
Übrigens ist Hentai in Japan, anders als im Westen, eine eigene Kunstform. Denn während die Comiczeichner mit der Begabung zu erotischen Geschichten sich eher am Mainstream und somit an sehr Jugendfreien Inhalten orientieren, ist der Hentai- Zeichner da völlig frei in seiner Kunst. Das liegt teilweise aber auch an der Definition von Obszönität in Japan, so sieht man ja schon in diversen anderen Animetitel wie Sailor Moon mehr nackte Haut (die Verwandlungsszenen), doch diese Darstellung steht halt in einem völlig anderen nicht sexuellen Kontext.
zum Anime
High Fall of a fine Daughter: The Animation ist im Original der Hentai „Daraku Reijou The Animation“ und wurde beim Studio T-Rex im Jahr 2017 produziert. Der 17-minütige Anime basiert auf dem gleichnamigen Doujin Manga von Kemigawa Mondo, von dem auch das Charakterdesign stammt. Die Regie führte Ken Raika, welcher schon viele andere Titel für T- Rex umsetzte.
Hierzulande vertreibt der Publisher Trimax den Titel auf DVD und im HD Stream in deutscher Synchronisation oder japanischer Originalfassung.
Fazit
High Fall of a fine Daughter: The Animation ist ein echter Hentai der erstaunlich gut gezeichnet bzw. animiert wurde. Leider ist die Geschichte viel zu einfach gestrickt und daher auch dünner als das 1-lagige Toilettenpapier in diversen Cityklos und wahrscheinlich auch genau so kurz. Denn der „Film“ geht tatsächlich nur ca. 17 Minuten, dafür geht es aber hentai-typisch ordentlich zu Sache. Allerdings hätten die Verantwortlichen aus dem Stoff sicherlich noch mehr rausholen können. Denn zwischen dem Geschehen was man mit dem Protagonisten sehen kann und dem Ende, ist so viel Zeit. Diese Zeit hätte man sicherlich noch ein einem Mehrteiler unterbringen können. Hier wurde selbst für einen Hentai einfach viel Potential verschenkt. Trotzdem sollte man hier einen Blick riskieren, denn die Zeichnungen sind gut gelungen und die deutsche Vertonung ist durchaus auch hörbar, auch wenn die Dialoge genretypisch sehr platt sind.
wir danken TRIMAX für das Rezensionsexemplar
- Genre: Hentai
- Entstehungsjahr: 2017
- Typ: OVA
- Regie: Ken Raika
- Charakterdesign: Kemigawa Mondo
zur DVD
- Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.1
- Untertitel: –
- Extras: Bonusmovie