Das Jahr 1997, Akira Toriyama ist mit dem Manga Dragon Ball immer noch mehr als Erfolgreich, Millionenfach gehen die Bücher noch über die Ladentheke und das Weltweit. Doch ein neuer Zeichner tut sich auf um diesen erfolgreichen Titel vom Thron zu stoßen. Natürlich weiß man, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch der Zeichner ist niemand geringerer als Eiichirō Oda, er schafft das fast unmögliche. Der Mangaka, welcher selbst angibt von Piraten fasziniert zu sein, schaffte es mit der Serie One Piece den Platzhirsch um Son Goku als Nummer 1 zu vertreiben. Ähnlich wie bei Dragon Ball, gibt es auch bei One Piece eine Anime TV- Serie, auch diverse Kinofilme und viele Games für die verschiedensten Plattformen.
Seit einigen Jahren darf sich die Strohhutbande auch in den Gefilden der Dynasty Warriors Titel austoben und ihr dürft den Controller in die Hand nehmen und Monkey D. Ruffy und seine Freunde ins Feld schicken. Der erste Teil der Warriors Reihe war damals eine echte Überraschung, war aber im Großen und Ganzen noch nicht wirklich rund, auch wenn ihr ein Teil der Story miterleben durftet.
Dann gab es 2013 einen zweiten Teil, dieser Ableger konnte durch ein besseres Spielgefühl, gute optische Präsentation und einer Art Story punkten. Die Massenklopperei hatte einen ordentlichen Umfang, spielte allerdings nicht mehr im klassischen Anime- bzw. Manga- Szenario. Es wurde eine völlig neue Geschichte, die so genannte Dreamstory, erzählt. Das erlaubte es den Machern, alle möglichen Gegenspieler der Strohhutbande auf den Screen und somit in das Spiel zu holen. Zu dem war der zweite Teil der Serie recht erfolgreich, Grund genug sich also an einen weiteren Ableger zu setzen und Bandai Namco Games präsentiert uns diesen nun im Jahr 2015 für PS4, PS Vita, PC und PS3.
Äh…schon wieder vom Urschleim!?
Im dritten Ableger der Pirate Warriors Reihe schickt man euch noch einmal auf die Spur des Manga und der TV Serie. Denn ihr beginnt im Storymodus als Ruffy, seht die Sequenzen mit dem Roten Shanks und dessen Strohhut und auch wie er ihn dem kleinen Ruffy auf den Kopf setzt. Wie in der Originalstory, setzt ihr als Ruffy ein paar Jahre später die Segel, denn schließlich wollt ihr ja Piratenkönig werden und das heiß begehrte „One Piece“ ergattern. Allerdings steht euch ein steiniger Weg bevor und der beginnt schon mit dem der Crew. Ihr müsst also erst einmal Mitstreiter finden und der erste ist auch gar nicht weit. Denn die Marine hat den Söldner Zorro gefasst. Auf das Drängen und bitten ein Crewmitglied zu werden geht dieser aber erst einmal nicht wirklich ein und will einfach in Ruhe gelassen werden Allerdings würde er wohl doch eine Hilfe nehmen, denn seine Schwerter sind eingelagert und diese würde er benötigen.
Hier fällt dann auch der Startschuss für eure erste wirkliche Massenschlacht auf einem recht großen Spielfeld mit diversen Arealen.
In der ersten Mission zieht ihr noch völlig allein über die Karte und macht einfach alles Platt, was euch so in die Fäuste läuft. Dabei dienen euch die vielen kleineren Gegner eigentlich nur als Kanonenfutter, während größere und auch schwerer zu beseitigende Gegner euch dann doch ein wenig länger aufhalten.
Im Verlauf des Spiels ist es dann tatsächlich so, das ihr immer mehr Mitstreiter für eure Missionen findet und so eure Crew formt. Dies geschieht ganz im Stil der TV Serie, so schließen sich euch z. B. Zorro, die Navigatorin Nami und der Lügner Lysop an. Das hat im Verlauf des Kampfes auch seine Vorteile, denn sie begleiten euch fortan auf eurem Streifzug nach dem „One Piece“ und machen für euch auch Gegner platt. Also auf geht es zur Grand Line!
Gemeinsamer Kampf ist ein besserer Kampf
Doch eure Mitstreiter bieten noch weitere Vorteile. Denn über das Steuerkreuz könnt ihr euren Kampfpartner für spezielle kombinierte Attacken auswählen. Prügelt ihr euch also durch die dichten Wellen aus Marine-Soldaten und konkurrierenden Piraten, füllt sich eine Statusanzeige ist diese Voll könnt ihr R2 drücken und es kann los gehen: Gemeinsam mit euren Sidekick prügelt ihr euch für kurze Zeit effektiver durch die Massen und macht auch gekonnt größere Widersacher oder gar Zwischengegner platt. Natürlich lassen sich auch innerhalb dieses Zeitlimits auch kombinierte Spezialattacken ausführen. Ein Beispiel gefällig? Kämpft ihr mit dem Zorro und stellt euch Ruffy zur Seite, vollführt unser Schwertkämpfer den „Dreischwerterstil“ und Ruffy macht sie einer „Gum-Gum-Kanone“ alles platt, diese Komination nennt man dann „Kanone 300 Pfund-Phoenix“.
Fernab von diesen Kombinationen könnt ihr, wie schon in den anderen Ablegern, die Statusleiste für spezielle Spezialangriffe aufladen und dann freisetzen, um ganze Horden von Gegenspielern dem Erdboden gleich zu machen.
Auf diese Weise rückt ihr dann auf den themenbezogenen Karten euren Missionszielen entgegen, natürlich müsst ihr bestimmte Areale auf der Karte einnehmen, so genannte Festungen. Dabei steht euch am Anfang nur eine Gegnergruppe gegenüber, doch im Fortschreiten des Spiels werden es mindestens zwei: dabei sind das vor allem die Marine und auch die Piraten eure Gegenspieler.
Habt ihr alle kleineren Missionen erfüllt steht ihr meist einem großen Endgegner gegenüber, dieser hat oft gefährliche Fähigkeiten und ist recht zäh. Wer hier zu stürmisch agiert sieht oft schnell den „Mission gescheitert“ Schriftzug. Ziel ist es meist den Bösewicht mit gezielten Spezialmoves zu betäuben und ihn dann mit Kombos von Schlägen und Tritten zu traktieren, bis er dann schließlich ins Gras beißt.
Innerhalb dieser Missionen gibt es auch immer wieder kleine Nebenaufgaben, welche euch Extra-Bonis und Punkte bringen. Mal müssen bestimmte Ziele angegriffen, Schalter umgelegt oder mächtige Gegner besiegt werden. Denn am Ende jedes Feldzuges gibt es eine Bewertung und hier werden auch die Eingesammelten Charaktermünzen (diese verdient ihr euch bei den Kämpfen, wenn ihr bestimmte Kriterien erfüllt) auf die Charaktere verteilt. Jede der Münzen schalten, bei entsprechender Anzahl und Kombination, weitere Fähigkeiten der spielbaren Charaktere frei. Das können bestimmte Spezialattacken oder einfach eine bessere Widerstandskraft sein. Durch die Punkte, welche ihr einsammelt erhöhen sich zudem eure Partnerlevel als auch die Level eurer einzelnen Protagonisten. Solltet ihr allerdings einmal nicht Ausreichend gut „trainiert“ sein, helfen euch die Berry´s, diese könnt ihr nämlich für Levelaufstockung und andere Dinge aus dem Berryshop ausgeben.
Im Grunde prügelt ihr euch in der üblichen Warriors-Manier durch zig Areale und erlebt die One Piece Story noch einmal auf Massenschlachtart.
Damit es aber nicht nur dabei bleibt, habt ihr die Möglichkeit auch eine Dreamstory zu spielen, hier sind tatsächlich dann wieder Kombinationen möglich, welche es so im One Piece Universum nicht gibt. Ihr könnt also auch mit Buggy, Smoker, Captain Black oder auch anderen Antagonisten in den Kampf ziehen.
Dazu gesellt sich dann auch noch ein freier Modus, hier spielt ihr unter Anderem den roten Shanks frei, zieht in den Kampf der schon freigespielten Karten und erlebt die seltsamste Kämpfe. Das witzige, es macht richtig Spaß diese abstrusen Kampfsituationen zu zocken, erwarten euch doch hier noch viele freischaltbare Charaktere und Kostüme. Allerding gibt es in diesem Modus auch Schattenseiten, denn Anfangs wirkt alles recht kreativ und einfallseich, läuft es Gefahr spätestens bei „Faustkampf gegen Schwertkampf“ in die Einfallslosigkeit abzudriften und auch die Konstellationen „Smarter Pirat vs. coole Piraten“ rettet das dann nicht. Allerdings kann es unterhalten, auch wenn es oft so gar nicht zum One Piece Universum passen mag. Hier gibt es zufällige Events, allerdings scheinen diese sich nach einer gewissen Zeit immer wieder zu wiederholen, da hätte es ruhig mehr Charakterauswahl geben können, denn es gibt so viele.
Als kleine Dreingabe gibt es noch einen lokalen Co-Op Modus, welchen man auch online nutzen kann. Schließt euch also zusammen und spielt die Story Kooperativ an einem Tv Gerät oder gar im Netz.
3D, der Comiclook und auf die Ohren
Pirate Warriors 3 ist ein Spiel, welches optisch die Hardware nicht wirklich auszureizen vermag, das sieht man vor allem an den Maps, da blitzen die kargen Wände und matschigen Texturen nicht nur auf, sie sind allgegenwärtig. Klar, die Karten sind schöner gestaltet und dem Thema entsprechend umgesetzt aber genau hinschauen sollte man trotzdem nicht. Doch wo geht die Hardwarepower hin? Diese fließt in die Generierung der vielen Gegner auf der Karte, diese Massen an Figuren müssen ja schließlich berechnet und flüssig dargestellt werden. Doch leider wiederholen sich die kleineren Gegner immer wieder, hier hätte man sich mehr Skins gewünscht, gerade weil man das Gefühl hat, es gibt nur knappe drei Marinesoldaten, welche immer wieder als Klon auftreten. Eines kann man aber sagen, selbst wenn es wirklich voll wird, läuft das Geschehen trotzdem fast immer butterweich über euren Bildschirm, nur wenn es richtig kracht, kann die Bildrate schon mal absacken.
Die Hauptfiguren und Gegenspieler sind dagegen, trotz 3D- Model, sehr gut aus dem Anime und dem Manga entliehen und machen immer eine gute Figur, da stimmen die Details und auch die Mimik.
Untermalt wird der Look zusätzlich durch die original Synchronsprecher, auch wenn es sich hierbei nur um die japanischen Sprecher handelt. Damit das Soundbild stimmt, kommen noch die typischen Melodien aus der TV Serie als Backgroundmusik dazu und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.
Fazit
One Piece Pirate Warriors 3 hat sich im Gegensatz zum Vorgänger und dem ersten Teil noch einmal stark verbessert. Klar es bleiben die Massenschlachten, es bleibt das Dynasty Warriors Gefühl und es bleibt auch irgendwie ein Spiel für zwischendurch. Aber das Kampfsystem ist für diese Art Spiel einfach perfekt, nichts ist schöner als 100 Gegner mit einem Hieb zu Boden zu werfen, doch es fehlt dabei ein wenig an taktischer Tiefe. Die Optik punktet durch den Animelook ist aber nicht mehr wirklich Zeitgemäß, weiterer Minuspunkt sind die verwaschenen Texturen, sie sind einfach unschön sind und hätten nicht sein müssen. Schön, die Verbindung zwischen den Charakteren, das sorgt für unglaublich schöne Spezialattacken, welche auch sehr effektiv sein können. Alles in allem macht das neue Pirate Warriors eine gute Figur und auch die Entscheidung, der Story des Manga zu folgen, finden wir lobenswert, denn hier funktioniert es besser als damals noch im ersten Ableger. Nur Einsteiger werden ihre Probleme haben der Story zu folgen, denn es ist einfach zu abgehackt und es gibt keine Erklärungen zu den Motivationen der einzelnen Protagonisten. Aber Hand auf euer Herz, ihr seid doch eh alle Fans der Serie und somit ist dieser Punkt dann eher hinfällig. Empfehlung von mir für alle One Piece Kenner und Liebhaber: kaufen!
wir danken Bandai Namco für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares
- Genre: Action
- Entstehungsjahr: 2015
- Plattform: PS3/PS4/PSVita/PC
- Hersteller: Tecmo Koei
- Publisher: Bandai Namco
zum Spiel
- Sprachen: japanisch
- Untertitel: deutsch
- Spieler: 1-2