Man stelle sich vor, man lebt idyllisch in seiner Großstadt vor sich hin, geht seinen Hobbys, seiner Schule und dem Job nach. Ja, man lässt die Tage an sich vorbeiziehen und lebt sein Leben, mit einem Haken: man sieht eben immer nur diese Stadt in der man lebt. Man fährt nicht in den Urlaub, verbringt seine Ferien nur in seinem bekannten gebiet und auch sonst gibt es kaum Abwechslung.
Das ist kaum vorstellbar oder? Aber in dem uns vorliegenden Anime geht es genau um solch eine ähnliche Situation.
The Dome
Am Ende des Jahres 2012 kommt es im Großraum Tokio und der Stadt Sendai zu einem seltsamen Schauspiel, denn zwei seltsam geformte Gebilde werden über den Städten sichtbar. Diese Objekte kommen von den sogenannten Mulians oder Mu, multidimensionalen Wesen, welche die Menschheit unterwandern wollen. Aus diesem Angriff auf die Menschen entsteht ein herber Konflikt, der so weit geht, dass auch ein Atomkrieg unausweichlich scheint. So kommt es wie es kommen muss, die Menschen versuche mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, die Invasoren zu bekämpfen und es kommt zum Atomkrieg.
Daher hüllen die Mu den Großraum Tokio in eine Art Hülle bzw. eine kugelförmige Barriere, welche das Leben der darunterliegenden Menschen und der Mu Schützen soll. Allerdings hat die Barriere einen so genannten zeitdilatierenden Effekt, die Zeit vergeht innerhalb dieser Begrenzung wesentlich Langsamer als außerhalb dieser Hülle.
Da es den Mu gelingt sich an die Menschen perfekt anzupassen, können sie sich unbemerkt unter due Einwohner Tokios mischen und so die Aussage verbreiten, dass die Welt außerhalb der Stadt tödlich ist. Daher hinterfragen die Einwohner die Politik auch nicht und leben ihr Leben in dem abgeschotteten Gebiet. Allerdings gibt es auch eine Wahrheit außerhalb der Barriere, eine Wahrheit von denen die Menschen innerhalb der Stadt Tokio nichts wissen dürfen.
Der Widerstand
Denn außerhalb der Grenzen gibt es tatsächlich Leben, denn die Menschen versuchen sich immer noch der Mu zu erwehren. Dafür nutzt die UN-Organisation TERRA, eine Art riesiger Kampfroboter. Doch so einfach ist der Kampf nicht, denn die interdimensionalen Wesen schicken ihrerseits auch Kampfroboter auf das „Feld“ um sich TERRA vom Hals zu halten.
In dieser unwirklichen Welt lebt der 17-jährige Ayato Kamina, der selbst nichts von den Auseinandersetzungen ahnt. Denn er selbst lebt in Tokio und denkt es währe das Jahr 2015. Denn alle Menschen in Tokio unterliegen der Mentalen Kontrolle der Mu und sind somit nicht in der Lage überhaupt zu erahnen was vor den Toren der Stadt los ist.
Doch eines Tages gibt es einen überraschenden Angriff auf Tokio und Ayato begegnet der rätselhaften Reika Mishima. Sie führt ihn zu einer Art Tempel in dem ein Mecha zu finden ist, den nur er Stauern kann: der RahXephon. Doch diese Erkenntnis ist leider nicht der einzige Schock den er zu verdauen hat, denn seine Mutter ist kein Mensch… Kurz nach diesem Schock wird er von der Geheimagentin Haruka Shitou aufgegriffen und aus Tokio geschafft. Doch wird er nun von TERRA ausgenutzt und kann er mit RahXephon etwas für die Menschen ausrichten?
zum Anime
Der Anime aus dem Hause Studio BONES entstand im Jahre 2001 bis 2002 und umfasst ganze 26 Episoden. Die Regie wurde dem damaligen Anime-Supervisor und Charakter-, Mecha- und Kostümdesigner Yutaka Izubuchi anvertraut und war damals seine erste Regiearbeit. Ziel von ihm war es, den Mecha- Anime auf ein neues Level zu heben und etwas Besonderes abzuliefern, so ließ er auch eigene Ideen in die Produktion mit einfließen. Die künstlerische Leitung hatte Junichi Higashi inne und für das Mechadesign zeichneten sich Yoshinori Sayama und Michiaki Satō verantwortlich.
Die Musik der Serie wurde von Ichiko Hashimoto komponiert während Yoko Kanno den Vorspann „Hemisphere“, gesungen von Maaya Sakamoto, komponierte.
Während der Produktion zur Animeserie entstand schon eine Mangaadaption welche aus der Feder von Takeaki Momose stammt. Aber auch eine fünfteilige Romanreihe von Hiroshi Ohnogi und diverse Videospiele erschienen damals auch neben der TV-Serie. Im Jahr 2003 erschien dann eine 15- minütige OVA mit dem Namen „RahXephon Interlude: Her and Herself/Thatness and Thereness“ und der Kinofilm „RahXephon: Tagen Hensōkyoku“.
Hierzulande wurde der Anime das erste Mal im Jahr 2004 von Panini Video veröffentlicht, Panini Manga veröffentlichte im selben Jahr auch den Manga in drei Teilen hierzulande auf Deutsch.
Dann war es ruhig um den Anime und erst im Jahr 2010 strahlte man die Serie auf Animax erstmals überhaupt im deutschen TV aus. Danach war wieder Ruhe und erst im Jahr 2019, mit der Ankündigung von Nipponart, kam der Anime wieder ins Gespräch. Nach einer Verschiebung ins Jahr 2020 ist es nun soweit und seit Februar 2020 gibt es die komplette Serie wahlweise auf DVD oder erstmals überhaupt auf Blu Ray zu kaufen.
Fazit
Yutaka Izubuchi wollte mit der Serie das Level eines Mecha- Anime kräftig anheben, er wollte das Genre revolutionieren. Dabei wandelt der Titel auf den Spuren von Evangelion und versucht trotzdem eine eigene Geschichte zu erzählen. Dabei driftet der Titel nicht ständig in irgendwelche wirren Nebengeschichten ab, sondern verfolgt stets den Geschichten der Protagonisten und erzählt eine zusammenhängende Geschichte, der man auch folgen kann. Allerdings verliert die Serie zum letzten Drittel merklich an Spannung und fahrt. Man versucht zwar alle Story relevanten Geschichten um die Protagonisten zu schließen aber man hat als Zuschauer trotzdem immer das Gefühl da ist noch Potential. Somit bleibt die Revolution leider aus und man bekommt eine Serie mit romantischem Einschlag und ein wenig Mecha- Action.
Mecha- Fans kommen hier einfach nicht wirklich auf ihre Kosten, da es zu wenig Material um die Mechas gibt. Daher tröpfelt der Titel immer ein wenig dahin und baut auch nur langsam Spannung auf, welche sich im letzten Drittel dann ein wenig verliert. Aber als Animetitel für ein entspanntes Wochenende, kann RahXephon durchaus überzeugen.
Die Blu Ray- Box selbst, kommt in einer Komplettbox mit Schuber und drei größeren Stickern daher. Das Bild der HD-Auflage ist in 4:3 (klassisches TV- Format) und wirkt trotz 1080p leicht unscharf, das liegt hier aber tatsächlich am Material und weniger am Label. Wer mit Neon Genesis Evangelion seine Probleme hatte, sollte hier auf jeden Fall mal zugreifen. Der Titel ist auf jeden Fall leicht verträglicher.
wir danken Nipponart für das Rezensionsexemplar
- Genre: Mecha/Romance
- Entstehungsjahr: 2001
- Typ: Serie
- Regie: Yutaka Izubuchi
- Charakterdesign: Yutaka Izubuchi
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: japanisch DD 2.0, deutsch DD 5.1/ japanisch, deutsch DTS HD MA 2.0
- Untertitel: deutsch
- Extras: Sticker