18. Japanfilmfest Hamburg – die Eröffnung


Hamburg, Heim vom Japan Filmfest Hamburg, welches in diesem Jahr zum 18 Mal stattgefunden hat. Natürlich war ich auch in diesem Jahr für euch mit dabei, wenn auch nur am Eröffnungstag, da ich beruflich über das Wochenende nicht in Hamburg war.
Umso mehr habe ich mich in diesem Jahr auf diesen einen Tag gefreut und war extrem gespannt auf den Film. Anders als in anderen Jahren, habe ich mir nichts zu dem Film durchgelesen und auch keine Trailer geschaut, womit der Film Innocent Blood mich in jeglicher Hinsicht überraschen konnte.

Vor dem Film
Wie die meisten von euch sicherlich mitbekommen haben, war ich in diesem Jahr als externer Begleiter vom JFFH eingeladen worden zu einer kleinen Inside Talkrunde. Diese ging über ganze fünf Episoden und tatsächlich haben mich sogar ein paar Leute vor Ort erkannt und unser gesamtes Team aus dem Inside Talk war anwesend und kurzzeitig standen wir sogar zusammen.
Viel wichtiger als wir war aber etwas ganz anderes, die Ankunft der zahlreichen Ehrengäste vom Japan Filmfest Hamburg und in diesem Jahr ist zahlreich schon fast ein zu kleines Wort gewesen. Es gab mehr als 30 Gäste, die in diesem Jahr anwesend waren und fast alle hatten ihren Flug so legen können, das sie auch am Eröffnungsabend vor Ort sein werden. Darunter waren auch die Mitwirkenden am Eröffnungsfilm. Mit dem Produzenten, dem Regisseur und vier Schauspielern, war ein großes Aufgebot des Filmes Innocent Blood bei der Weltpremiere im Metropolis Kino dabei.
Die Stimmung vor Ort lässt sich kaum in Worte fassen, gerade wenn man das ganze schon Jahre begleitet und selber viele Leute kennt, ist man mitten drin und bekommt das ganze drumherum kaum mit. Die Ehrengäste mischen sich ganz selbstverständlich unter die Besucher, es werden auf Deutsch, Japanisch und Englisch Unterhaltungen geführt. Es ist fast so, als wenn man für eine kurze Zeit in eine andere Welt verschwindet. Und dann geht der Film los.

Die Eröffnung
Der Eröffnungsfilm war nicht nur eine Weltpremiere, zudem war es auch die Eröffnung vom diesjährigen Filmfest, welches im 18 Jahr quasi Volljährig geworden ist. So dürfen natürlich nicht die Reden zu diesem Anlass fehlen, welche auch in Deutsch und Japanisch geführt werden zum Teil. Den Anfang machte der Hamburger General Konsul Takao Anzawa, gefolgt von der Behörde für Medien und Kultur der Stadt Hamburg vertreten Herrn Walter Frömming, welcher dann an Denis Scheither als Vertreter für das Japan Filmfest übergab.
Zum Abschluss wurden dann alle Anwesenden Ehrengäste vorgestellt und auf die Bühne gebeten. In diesem Jahr eine wirklich schwierige Aufgabe, da die Bühne für so viele Gäste auf einmal, fast ein wenig eng war. Danach wurde dann der Film Innocent Blood als Weltpremiere gezeigt. Wer denkt nach fast 3 Stunden war es dann zu Ende, der irrt sich. Es folgte eine ziemlich interessante Q&A Runde mit dem Produzenten, dem Regisseur und den vier Schauspielern des Filmes. Hier wurde nicht nur sehr ehrlich über den Film gesprochen, zudem gab auch das Team einige Details bekannt, die man so nicht erwartet hatte. Unter anderem hatte sich eine der Schauspielerinnen ihr echtes Haar im Film abgeschnitten. Außerdem offenbarte der Produzent, das eine der tragischen Geschichten, auf einem persönlichen Erlebnis von ihm basierten, wo er selber jemanden Schaden durch einen Autounfall zufügte. Es war eine Gesprächsrunde, wie sie wohl niemand erwartet hat und man merkte spürbar, wie beeindruckt das Publikum war.

Das JFFH im Metropolis
Wie schon beim 17 JFFH, war auch in diesem Jahr das Metropolis der offizielle Stützpunkt mit seinem Stand vom JFFH, dem Nihon Media e.V. und der Option Filme des Labels Midori Impuls zu erwerben.
Interessierte konnten sich natürlich das ganze Filmfest lang vor Ort über das Filmfest und dem Verein dahinter informieren. Wer mehr machen möchte, damit es noch zahlreiche weitere Jahre geben wird, hatte die Möglichkeit etwas zu spenden, dem Verein beizutreten oder sich sogar als ehrenamtlicher Helfer für das kommende Jahr zu melden.
Für alle die weder den letztjährigen Bericht, noch das Metropolis Kino kennen. Es handelt sich hierbei um ein Kino, welches neu aufgebaut wurde, dabei aber dem Charme der alten Lichtspielhäuser erhalten hat. Es gibt mit dem Eingang drei Etage, die Wände sind in einem rustikalen Bunker Look und die Teppiche erinnern, welche auch auf den Stufen sind, erinnern an ein altes Opernhaus. Der einzige Saal selber, ist mit der Treppe oder dem Fahrstuhl im Untergeschoss erreichbar. Der Saal selbst ist mit seiner Balustrade gezielt in einem alten Look gehalten worden, dies zeigen auch die Klappsitze, welche aus den modernen Kinosälen schon vor Jahren verbannt worden sind.

Das Fazit nach einem Abend
Was soll ich sagen, hier bin ich eindeutig befangen. Ich bin ein großer Fan vom Japan Filmfest Hamburg und jedes Jahr wieder begeistert, was dieses Team ehrenamtlich auf die Beine stellt. Es gibt Weltpremieren, Internationale Premieren und Europa Premieren vor Ort. Es werden zahlreiche Gäste eingeladen und Dolmetscher, damit man sich mit ihnen verständigen kann. Der Preis für die Filme ist absolut günstig und das Flair ist einzigartig.
Der eine oder andere wird nun sagen, klar das du das sagst, du wirst nur gute Worte haben. Tatsächlich gibt es auch Dinge die ich nicht so sehr mag. So schön die alten Sitze sind mit ihrem Charme, sie nicht für einen fünf Filme Marathon gemacht im Metropolis. Leider liegen die Kinos etwas auseinander. Parkplätze findet man nur mit Ortskenntnis usw. Klar wer Meckern will, der kann es, aber warum sollte man etwa gutes niedermachen.
Für das was geboten wird, ist das Japan Filmfest Hamburg eine unglaubliche Leistung und ein Mammutprojekt ohne gleichen. Das es dennoch jedes Jahr stattfindet, mit so freundlichen Teammitgliedern, wunderbaren Ehrengästen und tollen Filmen, die man sonst nicht im Kino schauen könnte zum Großteil.
Sehr zu empfehlen ist auch der Eröffnungsabend. In diesem Jahr war eine Freundin von mir auch zufällig anwesend. Sie war doch etwas überrascht wie sehr dieser Abend sich von den anderen unterscheidet, da sie es sonst noch nie zum Eröffnungsfilm geschafft hat in den letzten Jahren. Ich selber kann es auch nur bestätigen, mit all den Ehrengästen und seinem ganz eigenen Charme, ist dieser Abend etwas ganz Besonderes. Wer noch nicht die Chance hatte daran teilzunehmen, der sollte es beim JFFH 19 unbedingt ändern. Und ich bete das ich nächstes Jahr nicht wieder arbeiten muss, damit ich mein Japan Filmfest Hamburg in voller Länge genießen kann.


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