Appleseed XIII – Review


Hört man in der Manga- Szene den Namen Masamune  Shirow denkt man unweigerlich an sein wohl größtes Werk „Ghost in the Shell“.  Doch was macht den Mangaka Shirow so besonders? Vielleicht ist einfach dieser einzigartige Mix aus der Frage nach der Natur des Menschen in Verbindung mit dem technischen Fortschritt und der oft neuen sozialen Verantwortung und Struktur der verschiedensten Formen der Gesellschaft, welche mit der rasanten Entwicklung einhergehen. Oft gehen die SciFi- Werke des Ghost in the Shell Machers einen eigenen Weg und zeigen zu den Science- Fiction- Elementen auch immer eine sehr starke philosophische Seite. So gewinnen seine Werke oft noch mehr als nur Tiefe, sie werden lebendig und einzigartig, auch Appleseed gehört zu den Vertretern solch einer Sorte „besonderer“ Manga. Auch die Anime- Umsetzung in der Urfassung hat Kultstatus erreicht und das trotz des mageren Plots und der etwas seltsamen Umsetzung. 2004 aber war es dann soweit und es folgte ein regelrechter Appleseed- Knaller,  der Film hatte alles was ein SciFi haben musste und auch der zweite Film „EX MACHINA“ knüpfte an diese Tradition an, leider hatten sie mit dem Grundgedanke des Manga wenig gemein, nur Setting und die Charaktere waren die gleichen.

Nun haben wir die dazu noch 13teilige OVA, welche mit der ersten Volume am 15. Juni 2012 auch hierzulande veröffentlicht wird.

Im 22. Jahrhundert hat ein durch biomechanische Waffen geführter Weltkrieg dazu geführt das sich die Menschheit auf der Erde um mehr als die Hälfte dezimiert hat. Das was von der Bevölkerung übrig ist kämpft in den zerstörten Städten und in den Badlands ums nackte Überleben, während die übriggebliebenen großen Nationen der längst vergangenen Weltordnung versuchen wieder zu alter Stärke zurück zu kehren. Das Symbol für diese neue Auferstehung der Menschheit steht in mitten der zerstörten Gebiete die nach sozialutopischen Gesichtspunkten gebaute Stadt Olympus. Hier leben gentechnisch veränderte und vor allem perfektionierte Menschen, genannt Bioroiden. Auf Grund der gentechnisch konfektionierten Menschen ist es möglich, dass alle in Frieden miteinander leben, denn der Gewalt soll abgeschworen werden um den Frieden in der Stadt zu sicher. Kontrolliert und geführt wird das Ganze von einer künstlichen Intelligenz namens Gaia, sie verwaltet die genperfektionierten Menschen von Olympus.
Doch es brodelt etwas unter der scheinbar friedlich anmutenden Oberfläche, es schwelt schon und kann zu einem Flächenbrant werden. Religiöse und ethnische Gruppen haben den Bioroiden und Cyborgs den Kampf angesagt, dabei kann natürlich das künstlich geschaffene Gleichgewicht aus der Bahn geworfen werden. Eigens zur Bekämpfung dieser Gefahren wurde die Sondereinheit ES.W.A.T. ins Lebens gerufen. Natürlich sind sie mit hochentwickelten mechanischen Rüstungen und Waffen ausgestattet, Ersteres nennt sich „Landmate“. Primäre Aufgabe der Spezialeinheit ist es terroristische Aktivitäten zu verhindern, bevor sie passieren. Teil dieser Einheit ist auch die junge attraktive Deunen Knute und ihr Freund und Begleiter, der Cyborg Briareos. Beide wurden aus den Badlands in diese Handverlesene Truppe berufen und machen sich gemeinsam für die Sicherheit der Stadt Olympus stark.
Die Sicherheit hat auch oberste Priorität, da sich die Widerstandbewegung Liberation Front gegen das „Ark Projekt“ stellen will, um die aus ihrer Sicht drohende Bevormundung durch die Bioroiden zu stoppen. Das Projekt sieht nämlich die vor, das zukünftige Wohl der Menschheit, in die Hände der künstlich geschaffenen Menschen zu legen. Doch um dieses Projekt zu stoppen ist der Bewegung jedes Mittel recht und so machen sie gemeinsame Sache mit den sogenannten „Argonauten“, eine Terroristengruppe, welche sich in einer amphibischen Festungsstadt verschanz und auch von Dort agiert. Die Gefahr für Olympus ist sehr nahe und mehr als Real, die ES.W.A.T. hat alle Hände voll zu tun um die Bedrohung abzuwenden…

zum Anime
Die 13teilige OVA entstand 2011 bei Production I.G und JINNI´s Animation Studios. Trotz der Erfahrung durch die Produktion von Ghost in the Shell war Appleseed XIII ein Mammutprojekt in Sachen „näher am Manga“. Es sollte ein Anime entstehen der mehr mit dem Manga gemein haben sollte als die Filme davor, trotzdem sollte eine andere Story her und das bei gleichem Schauplatz. Dabei wurden Details des Manga aufgegriffen, die in den vorherigen Verfilmungen keinen Platz mehr fanden, auch das Charakterdesign viel anders aus, so hat z.B. Briareos nur zwei kybernetische Augen, statt wie in den Filmen vier.
Regie führte Talayuki Hamana und das Drehbuch stammt von Junichi Fujisaka, welcher schon bei GitS: S. a. C Hand anlegte. Natürlich wurde der neue Anime unter den wachsamen Augen des Meister, Masamune Shirow persönlich, produziert. Das Setting wurde natürlich auch noch etwas aufgehübscht und verändert, die bekannten Monumente aus den Filmen Tartaros und Daidalos wieder im Zentrum, werden aber ergänzt und sogar überragt von einem Turm, der nicht nur höher bist, sondern auch noch einem Schwert oder Messer ähnelt, welches sich gen Himmel streckt. Auch das Haus von Hitomi ist das erste Mal in einem Anime zu sehen, kunterbunt und wie eine Villa steht es da und begrüßt so seine Besucher. Natürlich gibt es noch einige Details mehr, die mit dem Manga Parallelen aufweisen, doch die Story ist eine andere.
Das Artwork spaltet ein wenig die Gemüter bzw. wird es wohl tun, denn während in den letzten beiden Filmen alles auf D CGI getrimmt war, bleibt es zwar beim CGI, wird aber mit einer zeichentrickartigen Textur belegt. So wirken die Charaktere und Mechas eher zweidimensional und gestrichelt. Leider hat diese Technik auch so ihre Tücken, denn die Emotionen und Mimiken der Protagonisten kommen nicht mehr so schön rüber und genau davon lebt ja auch der Anime, gerade weil Deunan hier als übereifrige Kämpferin mit starken Gefühlen dargestellt wird. Die Gesichtszüge wirken leider etwas steif und der Stil der zeichenähnlichen Textur sieht nicht immer, vor allem an den Menschen, vorteilhaft aus.
Interessant ist auch die Charakterwandlung der Hauptdarstellerin, sie wird hier zu einem gerne partymachenden und leicht kaufsüchtigen Paris Hilton verschnitt gemacht um dann in einem Einsatz wieder voll in Aktion treten zu können.
Diese Paarung dürfte nicht jedem gefallen und man muss sich erst daran gewöhnen, da aber der SciFi- Faktor.

Fazit
Das neu Appleseed wird die Fans spalten, auf der einen Seite ist die Story interessant und man sieht viele Details, welche vielen nur aus dem Manga bekannt vorkommen werden. Doch der sehr gewöhnungsbedürftige Stil der OVA ist doch ein wenig störend. Auch die Synchronisation ist jetzt eine andere, denn fast alle Sprecher wurden durch neue ersetzt. Der Sprecher von Briareos z.B. wird jetzt von Michael Iwannek gesprochen, einige eifrige Conan- Gucker werden ihn als Genta Kojima erkennen.  Man muss sich schon auf die Serie einlassen, hat man das getan, macht sie richtig Spaß und unterhält den Zuschauer mit tollen Mecha- Kämpfen und schönen Backgrounds. Reinschauen lohnt sich also auf jedem Fall.

wir danken Universum Anime für das Probeexemplar

ab 12 Jahren freigegeben


  • Genre: Action/SciFi
  • Entstehungsjahr: 2011
  • Typ: OVA
  • Regie: Talayuki Hamana
  • Charakterdesign: Takayuki Goto

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 5.1/ DTS HD Master 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: behind the Scenes

Appleseed XIII

7

Gesamtwertung

7.0/10

Pro

  • cooles CGI Aufmachung

Kontra

  • leider etwas träge
  • wenig Inhalt

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