Wii U Hand-ON – 18.06.2012 in Berlin


Das Jahr 2011 im Juni, in L.A. fand die E3 statt und auch Nintendo hat ein Stück neue Hardware in petto. Der Öffentlichkeit wird das erste Mal die das Konzept der Wii U vorgestellt. Damals noch alles keine Finale Hardware aber schon mal einen Einblick in die Welt des neuen Kurses in Sachen Gaming bei Nintendo. Doch die Präsentation warf mehr Fragen auf, als das sie Fragen beantwortete.

Auch 2012 kam Nintendo wieder mit einer neuen Heimkonsole auf der E3 um die Ecke. Diesmal nicht nur mit Grafikdemos, sondern mit finaler Hardwarespezifikation und echten anspielbaren Titeln. Leider konnte Nintendo auch hier die Fachpresse nicht wirklich auf seine Seite ziehen und wieder gab es Fragen und nur wenige Antworten. Die wohl meist gestellte Frage, ist jene nach den technischen Spezifikationen. Hier hat Big N ein Datenblatt heraus gegeben mit einem Haken, weder auf Prozessor, noch auf die Grafik wird großartig eingegangen.

Doch am 18.06.1012 war es in Berlin soweit, Anime Illusion und auch andere Pressevertreter wurden eingeladen selbst Hand anzulegen und Wii U zu spielen. Also folgten wir dem Ruf und begaben uns in unserer Heimatstadt auf den Weg zur Veranstaltung um nicht nur gefühlte tausend Fotos von dem Wii U Game Pad zu machen, sondern auch die Konsole abzulichten und selbst ein wenig das Spiele Line Up auszuprobieren. Natürlich muss man dazu sagen, dass es sich bei den gezeigten Titeln um Techdemos, Demoversionen und Arbeitstiteln handelte.

Nett anzusehen und wirkt edel
Die Wii U war zwar nur in einem Glaswürfel und niemanden zugänglich, was wir aber sehen konnten hat uns gefallen. Wieder einmal gelingt es Nintendo die Konsole super in das Wohnumfeld zu integrieren. Positiv anzumerken ist auch, dass es eine schwarze und eine weiße Konsole gibt, ob beide Farben zum Start zu haben sein werden ist leider nicht bekannt. Nach dem wir nun die Konsole bewundern konnten, haben wir uns an das erste Spiel gewagt und uns ein Wii U Game Pad geschnappt. Was sofort auffällt, das Pad wirkt groß aber es ist super leicht und liegt unglaublich gut in der Hand, selbst für kleine Hände sind alle vier Schultertasten gut zu erreichen und auch die Analogsticks, das Steuerkreuz und die Buttons sind sehr gut platziert. Hilfreich zum besseren Handling: Das Pad ist an der Unterseite speziell geformt um es besser in der Hand halten zu können.

Ein Pad das man kaum spürt
Anfangs waren wir skeptisch was das Wii U Game Pad anging, doch es fühlt sich nach einigen Spielminuten nicht anders an, wie übliche Pads. Wir habe mit Ninja Gaiden 3 begonnen und hier wird man ja auch gleich ziemlich gefordert. Dabei konnte man keinen Unterschied zu anderen Versionen spüren und das Buttonmashing konnte beginnen. Sicherlich erfüllte hier der Bildschirm im Controller keine hervorstechende Funktion aber vom Spielgefühl her war es einfach sehr angenehm.
Ganz anders ging es da schon mit Titeln wie „Panorama View 360“, „New Super Mario Bros. U“ und Zombie U zu. Denn hier wird der Bildschirm durchaus clever in das Spielgeschehen integriert. Wobei Panorama View eher eine Art erweiterte Realitätsfenster darstellte und als Techdemo fungiert. Bei Zombie U sah es da schon etwas anders aus. Hier spielt ihr aus der Ego- Perspektive einen Menschen, der vor den Untoten fliehen muss und natürlich auch mit allerlei Bewaffnung auf sie los geht. Dabei spielt vor allem der Bildschirm auf dem Controller durchaus eine wichtige Rolle. Gerade die Szene, die viele aus Pressevideos schon kennen, mit dem Nummernpad ist interessant umgesetzt. Lauft ihr nämlich auf die Schaltfläche zu, blendet das Wii U Pad die Nummerntasten auf dem Bildschirm ein und ihr müsst diese „drücken“, die Atmosphäre die dabei entsteht ist schon sehr beklemmend, man spürt die Panik schon regelrecht. Natürlich ist dazu ein wenig Einspielzeit erforderlich, denn man Spielt ja sonst nicht mit einem zweiten Bildschirm und der Wechseln zwischen TV- und Handbildschirm kann am Anfang durchaus etwas verwirrend sein, spielt sich aber schnell ein.

Auch an Nintendo Land haben wir uns gewagt und sind ein wenig angetan und doch gespalten. Wollte Nintendo nicht die Core Gamer wieder an die Konsole holen?? Keine Angst, Nintendo Land wird als Minispielsammlung abgehandelt und deckt dabei auch Retrofans mit ab. Einige der Minigames sind nämlich an bekannte Nintendo- Franchises angelehnt. Anspielbar waren „Donkey Kongs Crash Course“, „The Legend of Zelda: Battle Quest“, “Luigis Ghost Mansion”, “Animal Crossing: Sweet Day”, “Takamaru´s Ninja Castle”. Dabei kommen die Funktionen des neuen Controllers in den Spielen auf verschiedenste Weise zum Einsatz, bei Takamaru´s Ninja Castle dient das Pad z.B. als Wurfersatz von Ninjasternen. Ihr streicht einfach über den Pad- Bildschirm und schleudert so die Sterne in Richtung der Ziele, je schneller ihr Streicht, desto schneller fliegen auch die Sterne. Bei Donkey Kongs Crash Course habt ihr einen wirklich verwinkelten Kurs, den ihr mit einer Art Fahrzeug absolvieren müsst. Dabei seht ihr den größten Teil des Kurses auf eurem TV Bildschirm, während ihr eine Großaufnahme auf dem Game Pad seht. Nun müsst ihr anfangen das Pad zu neigen um Fahrt aufzunehmen und das Fahrzeug ins Ziel zu fahren. Neigt ihr zu schnell und zu stark, kann das Fahrzeug schnell mal kaputt gehen und ihr müsst von Vorne oder dem letzten Checkpoint beginnen. Das Zelda- Minispiel ist etwas seltsam, hier könnt ihr auf die Jagd gehen und dabei jagen bis zu vier Spieler klassisch mit dem WiiMote als Schwert und ein fünfter Spieler mit Pad als Bogen. Das sieht etwas seltsam aus, weil man den Eindruck gewinnt, einer sieht da TV, hier war die Optik aber nett, denn alles war aus Stoff. Spielerisch hat es aber kaum Tiefgang und ist eine nette Partysache für Zwischendurch. Nintendo Land schickt sich aber nicht an ein Spiel für Hardcore- Gamer zu sein und geht damit auch vollkommen in Ordnung.
Auch Pikmin 3 haben wir uns genauer angesehen, das knuffige Strategiespiel sieht schon sehr schön aus und war auch Spielbar, allerdings nur mit WiiMote und Nunchuck, allerdings versicherte man uns, das man den neuen Pikminableger in der finalen Version auch mit dem neuen Controller zocken kann. In der Vorabversion war darauf leider nur eine Karte zu sehen, allerdings konnte man schon sehen wie gut dabei der kleine Bildschirm auflöst.
Alles was man auf dem kleinen Bildschirm zu sehen bekommt ist gestochen scharf und sehr schön anzusehen. Gerade auch Farben und Kontraste wirken sehr gut und fördern das Spielgefühl noch mehr. Hier hätten wir gedacht, das man eher einen Matsch zusehen bekommt, doch wir wurden positiv überrascht.

Der Touchscreen kann durchaus begeistern, denn er Funktioniert wirklich mit wischen, nicht wie auf dem 3DS mit Drücken des Screens. Zwar kann man den Bildschirm auch mit einem Stylus bedienen, doch die Handbedienung geht super und man benötigt den Stift nur für präzisere Eingaben.
Grafisch konnten wir nichts Negatives entdecken. Die Wii U Exklusivtitel sahen gut aus und gerade dem neuen 2D Mario steht HD wirklich gut zu Gesicht. Die Neue Nintendo Konsole hat scheinbar wirklich Power, eine wirkliche Grafikwertung kann man angesichts der üblichen Portierungen von anderen Konsolen, nicht wirklich vornehmen. Natürlich hoffen wir, dass wir bald neue Titel auf der Wii U präsentiert bekommen, denn Potential scheint vorhanden, gerade in Anbetracht der fehlenden Hardwarewerte zum Thema Prozessor und Grafik. Wir gehen einfach mal davon aus, dass Nintendo hier auch ein wenig vorgedacht hat um zumindest noch Luft nach oben zu haben. Im Moment verhält es sich halt so wie bei der Playstation 3, am Anfang sahen die Spiele auch noch ganz anders aus, auf der Wii U ist es halt nicht anders, es ist halt die erste Generation und somit noch alles offen.

Fazit
Nach dem wir nun eine ganze Weile bei verschiedenen Titeln Probe gespielt haben, können wir ein Fazit ziehen. Die Konsole mag schwer begreiflich sein, was wohl aber eher am seltsamen Marketing seitens Nintendo liegt. Denn hat man die Konsole mal in der Hand und lässt sich wirklich darauf ein, wird einem auch das Konzept begreiflich und man fängt an zu träumen, was noch möglich wäre. Gerade das neue Wii U Game Pad birgt extrem viel Potential und clever eingesetzt eröffnet sich einem tatsächlich ein neues Spielgefühl. Allerdings müssen die Entwickler das Pad auch gut integrieren, sonst bleibt es halt nur ein Inventarbildschirm, was ja auch schon gut sein kann (bei Batman Arkham City macht das Navigieren im Ausrüstungsmenü wirklich sinn). Wir sind auch noch etwas gespalten, doch eines möchten wir auf jeden Fall sagen: Wii U spielt sich gut und macht Spaß, das Gezeigte waren nur Vorabversionen und da gibt es ganz viel Potential. Oft liest man jetzt schon eher negative Prognosen und Wertungen als auch Kolumnen (siehe Krawall.de, Golem und Giga.de). Doch wir gehen davon aus, dass es einfach oft eine viel zu fest gefahrene Meinung in den Köpfen der Fachmagazine gibt,  diese Grenze sollte man aber gerade sprengen. Die Wii U hat  eine Chance verdient, denn sie ist wirklich und wahrhaftig für Coregamer und auch Casualgamer gleichermaßen interessant, wenn die Entwickler sich auch drauf einlassen und oft fängt hier schon das Problem an.

Wir finden es interessant, dass Nintendo versuch festgesetzte Grenzen zu sprengen und neue Spielmöglichkeiten und Impulse zu setzen, soll heißen: Wir freuen uns auf das neue Stück Hardware des Traditionsunternehmens aus Japan- Big N.


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