Donkey Kong Country: Tropical Freeze


Ach ja, wir erinnern uns an das Jahr 2010 zurück, denn im Dezember diesen Jahres erschien es endlich, das neue Donkey Kong Country mit dem Zusatztitel „Returns“ ein Reboot bzw. Remake mit vielen Neuerungen sollte es werden. Am Steuer des Spiels diesmal, die Retro Studios, sie hatten sich schon einen Namen mit den Metroid Prime Titeln gemacht. Das Ergebnis für viele ungewiss, hatten doch die Köpfe um RARE das Spielprinzip anno 1994 für das Super Nintendo Entertainment System erdacht und entwickelt, also sollten die Entwickler von den Retro Studios in große Fußstapfen treten.
Nintendo hatte aber einen guten Riecher und das Spiel wurde nicht nur schön, sondern auch ein absoluter Hit auf der Wii. Besondere Merkmale waren vor allem der hohe und fordernde Schwierigkeitsgrad, das tolle und ausgefeilte Leveldesign und der kooperative Zweispieler-Modus.
Nun sind fast vier Jahre vergangen und die Wii U hat es etwas schwer auf dem Markt, kein Grund für Nintendo den Kopf in den Sand zu stecken, mit Donkey Kong Country: Tropical Freeze schicken sie wieder die Affen in eure Wohnzimmer, um euch zu zeigen wie gute Jump´n´Run´s sein können, doch überzeugt das neue Affenspiel?

Diddy, Dixie und Cranky Kong feiern Donkey Kongs Geburtstag, doch gerade als DK die Tortenkerzen auspusten möchte, zieht ein kalter Eiswind über die Insel und macht sie Sippe stutzig. Kurz darauf taucht ein riesiger Schneedrache in Begleitung einer Schiffsflotte mit Pinguinen und Seelöwen auf und segeln geradewegs auf die Kong-Insel zu. Doch statt friedlich anzulegen, bläst der Drache einen kalten Schnee- und Eissturm über die Insel und verwandelt alles in eine Schneelandschaft. Dabei wird auch Donkey Kong mit samt seiner Sippe von der Insel geblasen und nun liegt es an euch sich wieder auf die Insel zu begeben und den Pinguinen, Walrossen und Eisbären den Gar auszumachen, um eure Heimat wieder zu bekommen.

Die Viehkinger sind da!
Einsteigen tut ihr dabei auf einer der fünf kleinen Inseln, welche vor der Kong-Insel liegen und hüpft als Donkey Kong durch die Level auf besagten Inseln, in denen am Ende je ein Endgegner wartet. Doch dieser Weg ist gespickt von tollen Hüpfpassagen, in denen ihr allerlei Pinguinen nicht nur auf den Kopf spring, sondern auch die Möglichkeit habt sie über den Haufen zu rollen oder mit einem geübten Trommeln auf den Boden in der Nähe des Gegners zu betäuben, um sie dann seelenruhig zu besiegen. Natürlich darf das Werfen von Fässern nicht fehlen, um nicht nur Gegner zu bekämpfen, sondern auch um Geheimnisse frei zu setzen und Bonuswelten zu betreten.

Zu Hilfe kommt euch dabei entweder euer alter Kumpane Diddy Kong, mit ihm auf dem Rücken habt ihr die Möglichkeit nicht nur zwei weitere Lebenspunkte zu bekommen, sondern auch im Sprung eine Weile zu schweben. Wählt ihr Dixie Kong, könnt ihr auf eine Art Sprungschub zählen, den sie mit ihrem Zopf als Propeller erzielt. Springt ihr in die Luft, macht ihr wie ein Helikopter, noch mal einen Satz nach oben.
Dann bleibt da noch Cranky Kong, ja der Opa ist zurück und zeigt wieder einmal eindrucksvoll wie agil er ist. Denn mit dem Drücken der A-Taste für den Sprung und des nochmaligen Drückens, setzt er zu einem Pogosprung mit seinem Gehstock an und kommt so selbst durch gefährliche Levelabschnitte, welche man zu Fuß nicht betreten kann.
Nicht nur das Springen in §Tropical Freeze“ ist dabei wichtig, auch der Einsatz des perfekten Timings mit den Fässern will gelernt sein, hier kann es, wie auch bei den schön inszenierten Lorenfahrten, schnell mal frustrierend werden.
Donkey Kong kann im neuen Abenteuer jetzt auch Hebel aus der Erde ziehen um Puzzleteile, „Kong“ Zeichen freizulegen oder neue Levelabschnitte zu öffnen.

Neuer Teil, eventuell leichter? Nein!
Wer sich den Kampf stürzt und hofft ein paar nette Gamingstunden auf einem entspannten Niveau spielen zu können, wird wohl eines Besseren belehrt. Denn im Gegensatz zu Mario, Rayman und auch dem Jump´n´Run- Ausflug der Rabbids, habt ihr es hier nicht gerade einfach. Es gilt nämlich so unbeschadet wie möglich durch die Level zu kommen und dabei auch noch die Kong- Symbole, Puzzleteile und auch Bananenmünzen einzusammeln. Gerade letztere helfen euch div. Gegenstände bei Funky Kong zu erwerben. Ihr bekommt so Rote Ballons (stellen Leben dar), blaue Ballons helfen euch unter Wasser und die grünen Ballons geben euch eine Chance an Klippen.
Doch all die tollen Items sind kein Wunderhelfer und so kommt es vor, dass ihr mehr als nur einmal an vielen Stellen hängen bleiben werdet. Aber nicht nur Hüpfpassagen wollen gemeistert werden, klettern, fliegen und schwimmen müsst ihr auch. Gerade die hübsch gestalteten Unterwasserpassagen haben es uns angetan, denn sie sorgen für den richtigen Retrofaktor, erinnern sie doch stark an ähnliche Level auf dem Super Nintendo.
Insgesamt seid ihr aber über die sechs Inseln sehr beschäftigt und kämpft, hüpft und hangelt euch durch die sehr schön gestalteten und auch fordernden Welten. Dabei ist das Leveldesign stets so angelegt, dass es zwar fordert aber immer fair bleibt. Einzig euer Geschick im Umgang mit Sprüngen und Timing entscheidet darüber wie viele Leben ihr lasst und was ihr an Frust am Gamepad aufbaut.

Wunderschöne Welten und traumhafte Klänge
Ach ja, wir schwärmen immer noch von dem tollen Leveldesign und der sehr detaillierten Grafik. Nicht nur die Hintergründe sind liebevoll gestaltet, sondern auch eure Protagonisten sehen einfach atemberaubend gut aus. Gerade das Fell von Donkey Kong und Co. hat es uns angetan, hier zeigt die Wii U eindrucksvoll was alles möglich ist. Die Welten sind knackig scharf und rasen mit 60 Bildern die Sekunde über den Bildschirm. Leichte Ruckler konnten wir nur bei den Ladebildschirmen feststellen und stören nicht weiter.
Doch auch die Soundkulisse gehört natürlich mit zum Spiel und hier beweisen die Retro Studios wieder einmal ein gutes Händchen, nicht nur neue und unverbrauchte Tracks kommen hier zum Einsatz, auch neu arrangierte Klassiker von Donkey Kong Country (1994) sind mit dabei. Das ist allerdings auch kein Zufall, denn schließlich war auch diesmal wieder Davide Wise, der Hauptkomponist des Originals, am Soundtrack maßgeblich beteiligt. So erklingen beispielsweise in den Meeres bzw. Unterwasserpassagen bekannte Melodien aus dem SNES-Original, die „aquatic ambiance“. Das Ganze scheppert auch noch in einem glasklaren Ton aus euren Lautsprechern. Habt ihr eine 5.1 Surround Anlage könnt ihr nicht nur die Grafik, sondern auch den Ton in vollen Zügen genießen.
Als kleines Sahnehäubchen obendrauf, dürft ihr sogar im kooperativen Zweispieler-Modus los ziehen und eure Insel retten. Einen Online- Mehrspielermodus gibt es dagegen leider nicht. Auch das Gamepad wird nicht genutzt, vielmehr bleibt es dunkel. Ein Wechsel des Spiels auf das Pad hingegen ist auch während des Spielens mittels Pausenmenü möglich.

Fazit
Donkey Kong Country Tropical Freeze schafft es noch einen drauf zu setzen. War „Returns“ damals schon der Überraschungshit, ist Tropical Freeze die Perfektion. Die Balance zwischen Liebe und Frustration zum Spiel ist einfach dermaßen gut, das man niemals die Lust verliert wieder und wieder Hand anzulegen. Soll heißen, das Spiel ist bockschwer und niemals unfair zu euch, die Steuerung präzise und wenn ihr den Heldentod ins Auge seht, hat es wohl an euch gelegen. Die neuen Kamerafahrten haben uns auch gefallen, sie haben zwar keinen Mehrwert, sind aber sehr schön anzusehen und bringen in den Sidescroller ein wenig mehr Dynamik. Donkey Kong Country Tropical Freeze sollte deshalb in keinem Wii U Regal fehlen.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Jump’n’run
  • Entstehungsjahr: 2014
  • Plattform: Wii U
  • Hersteller: Retro Studios
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2 (kooperativ)

 

Donkey Kong Country: Tropical Freeze

9.1

Gesamtwertung

9.1/10

Pro

  • sieht fantastisch aus
  • ordentlicher Schwierigkeitsgrad
  • gute Steuerung
  • richtig guter Soundtrack

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