Evangelion: 3.33 – You can (not) redo.


Das Jahr 1995, eine Serie sucht ihres Gleichen und wird dabei von der japanischen Presse und von den Animefans hoch gefeiert. Die Kritiken überschlagen sich, die Fans können den Bildschirm kaum verlassen. So ähnlich geht es auch in der deutschen Animeszene zu, als Evangelion den deutschen Bildschirm erblickt, die tiefgründige Story bewegt viele Fans und regt auch Diskussionen und Spekulationen an.
Nun viele Jahre nach der Veröffentlichung der TV Serie erfuhr die Story und auch die Bilder ein Remake. Mit Evangelion 1.01 setzte man damals neue Maßstäbe und katapultierte die etwas angestaubte Serie auf ein neues Niveau. Evangelion 2.22 führte die hohe Qualität der neuen Handlung weiterfort. Nicht nur die Story wurde etwas gestrafft, auch neue Szene und 3D Animationen kamen hinzu. Auf diese Weise wurde die Geschichte mit etwas gestraffter und trotzdem ergänzender Handlung neu Erzählt. Dabei rückt, wie schon in der Serie auch, die tragische Figur Shinji Ikari in den Vordergrund. Als Sohn des Oberkommandanten  der Spezialorganisation NERV Gendou Ikari, ist er dessen Wünschen mehr oder weniger unterworfen und gerät zum Spielball seines Vaters.
Im Dezember 2013, erscheint nun der fast finale und dritte Film unter der Regie von Hideaki Anno, von dem auch das Drehbuch stammt.

Der Kampf mit den so genannten „Engeln“ verlief leider nicht sehr zufriedenstellend. Viele der EVAs wurden schon in den Kampf geschickt, die Piloten, welche in den EVA das Steuer übernehmen sind schon schwer angeschlagen oder nervlich am Ende. Gerade Shinji war am Ende, hatte er doch versucht Rai Ayanami zu retten. Nun 14 Jahre nach dem er fast Menschenvernichtenden Third Impact ausgelöst hatte, wurde Shinji aus seinem EVA 01 geborgen. Führerlos trieb er durch das All und von der neuen Organisation WILLE geborgen. Doch nach seinem Erwachen er findet nicht etwa eine Welt voller Frieden und Wohlstand wieder, sondern eine mit Zerstörung durchzogene Landschaften, die Welt ist verwüstet. Der schon immer instabile Junge sieht sich zudem einer aggressiven Umgebung gegenüber, denn seine ehemaligen NERV Anhänger sind ihm nicht gerade freundlich gesinnt. Durch seine eigensinnige Rettungsaktion hat er nicht nur NERV starken Schaden zugefügt, sondern dafür gesorgt, dass sich Misato Katsuragi gegen die Organisation stellt. So geschah es, dass die Organisation WILLE gegründet wurde. Sie wurde ins Leben gerufen und existiert auch nur, um die letzten EVAs von NERV zu vernichten. Auch die Erkenntnis, dass er den Third Impact mit der erneuten Vernichtung der Menschheit zu verantworten hat und das die Motive, welche NERV hegt, nicht guter Natur angehören, wiegt schwer.
Die Organisation NERV selbst besteht auch nur noch aus wenigen Mitgliedern, welche immer noch an der Verbesserung der Menschheit arbeitet, allen voran Shinjis Vater Gendo Ikari. Aber auch seine ehemalige Mitstreiterin Asuka ist ihm gegenüber nicht positiv gestimmt, als übermotivierte EVA Pilotin mit dem Hang zur Selbstdarstellung, nennt sie Shinji immer noch den Idioten.
Der verstörte Junge versucht all seine Kraft darauf zu setzen, sich der neuen Umgebung anzupassen und hinterfragt sich ständig selbst. Vor allem die versuchte Rettung von Rei geht ihm nicht aus dem Kopf: hat er sie nun gerettet oder nicht und wenn ja, wo ist sie? In all diesem Dunst und auf der alten NERV Basis, trifft er den geheimnisvollen Jungen Kaworu Nagisa und die verschollen geglaubte Rei, doch diese erkennt ihn nicht einmal. Kaworu und Shinji machen sich nun daran herauszufinden was hinter diesem ganzen EVAs, NERV und WILLE steckt, darunter auch das rätselhafte Verschwinden und wieder Auftauchen von Rei. Doch die Nachforschungen halten so einige Überraschungen bereit, interessant auch, das Hauptquartiert von WILLE ist ein Flugzeug und zum Schock der beiden, wird das Flugzeug von EVA 01 angetrieben, der EVA dient als Energiequelle.
Zu dem scheint Shinji die hübsche Rei nicht gerettet zu haben, denn die getroffene Rei ist scheinbar nicht die ihm bekannte Person. Wie er erfahren muss, scheint sie immer noch in dem EVA verschollen und konnte nicht aus ihm geborgen werden.
Auch die Wahrheit über seine Mutter Yui Ikari ist nicht erfreulich, sie war ursprünglich in die Forschungsarbeit von NERV und an den EVAs mit involviert. Sie war für die Steuerung der organischen Roboter zuständig und ihr Ziel war es, sich selbst mit dem Kern zu verbinden. Bei diesem Vorgang verschmolz sie mit dem Kern und konnte nicht gerettet werden, einzig ihre Aufzeichnungen blieben erhalten, doch ihre Seele lebt in EVA 01 wohl weiter. Auch Rei Ayanami´s Seele bleibt im EVA 01 erhalten, zumindest behauptet das Kōzō Fuyutsuki.
Das ist zu viel für Shinji und er bricht ein weiteres Mal seelisch zusammen, vor allem als ihm bewusst wird, dass er wohl seine lieb gewonnene Rei nicht retten kann.
Währenddessen wird der EVA 13 fertig gestellt Kaworu soll mit Shinji zusammen den EVA steuern, auf dem Weg zum Zentral Dogma hegt auch Kaworu immer wieder Zweifel an der laufenden Mission. Kaum angekommen, finden sie den, mit zwei Speeren fixierten Lilith und EVA Mark 06.
Jetzt steht der verwirrte Junge wieder an einem Scheidepunkt, riskiert er den Fourth Impact in dem er die Speere heraus zieht oder können die plötzlich aufgetauchten EVAs 02 und 08 ihn noch aufhalten? Eine Zeit der Entscheidung rückt an, in dem sich die Zukunft der Menschheit entscheiden könnte.

zum Anime
Das 2012 produzierte Finale der Evangelion Filme, reitet wieder unter der Regie und dem Drehbuch von Hideaki Anno und setzt einige Zeit nach den Geschehnissen von Evangelion 2.22 an. An der Regie waren allerdings auch noch Mahiro Maeda und Kazuya Tsurumaki beteiligt. Die Musik stammt von Shirō Sagisu und der Titelsong „Sakura Nagashi“ wurde von Hikaru Utada eingesungen. Sie sang auch bei den anderen Beiden Filmen schon die Titelmusik.
Der dritte EVA Film lief am 17. November in Japan in den Kinos an und wurde 2012 zum zweitbesten Kinostart des Jahres. Der Film nahm fast doppelt so viel Geld an den Kinokassen ein, wie der Zweite.
Universum Film hat sich wieder einmal die Rechte an dem Film gesichert und wird diesen am 13. Dezember 2013 unter dem Label von Universum Anime auf DVD und Blu Ray veröffentlichen. Natürlich wieder mit deutscher Synchronisation und allen bekannten Sprechern der Vorgänger. Erstmals werden auch beide Medien mit einer Sonderedition belohnt.
Die Filme selbst basieren auf der Serie „Neon Genesis Evangelion“ von Studio Gainax aus den Neunzigern. Erzählen die Geschichte aber in gestraffter und moderner Form neu, geben auch einen neuen Einblick und sind auch technisch auf hohem Niveau.

Fazit
Der helle Wahnsinn, Evangelion geht in die dritte Runde und beeindruckt nicht nur visuell, sondern auch wieder erzählerisch. Das Verwirrspiel rund um die Organisation von Shinjis Vater geht weiter und treibt es sogar fast auf die Spitze. Was kann man glauben und was ist Fiktion? Auch die deutsche Fassung kann sich sehen und hören lassen, gerade die Synchronisation ist als sehr gelungen zu bezeichnen, etwas Anderes hätten wir von Unisversum Anime nicht erwartet. Sicherlich klingt Shinji´s Stimme etwas, naja, weinerlich, ist aber angesichts der Situation trotzdem durchaus passend. Wir empfehlen euch: findet es selbst heraus und legt euch den Film zu, er sollte einfach nicht fehlen, vor allem in einer Evangelion Sammlung.

 

wir danken Universum Anime für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Drama/Action/Mecha
  • Entstehungsjahr: 2011
  • Typ: Movie
  • Regie: Hideaki Anno, Kazuya Tsurumaki, Masayuki
  • Charakterdesign: Yoshiyuki Sadamoto

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 5.1/DTS HD 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Rebuild of Evangelion: 3.33, Teaser Evangelion: 4.0, Japanische Original-Trailer, Teaser, Promoreels & TV-Spots, EVA-EXTRA 08, 52-seitiges Booklet

Evangelion: 3.33 – You can (not) redo.

8.3

Gesamtwertung

8.3/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • coole Inszenierung

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