Ghost in the Shell [STAND ALONE COMPLEX]


Vor einigen Jahren veröffentlichte Panini die Cyberpunk Saga „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex“. Doch durch den Ausstieg aus dem Geschäft um Anime, gab es bis jetzt nie eine Blu Ray- Veröffentlichung. Doch nun hat nipponart sich dem Thema angenommen und veröffentlicht die Serie neu auf Blu Ray und DVD, das ist mal wieder ein Grund, den Anime noch einmal genauer zu beleuchten.
Daher ist es wieder mal Zeit eine Zeitreise zu machen, diesmal geht es aber in die Zukunft, denn sie könnte interessant werden. Wir schreiben das Jahr 2030, die Menschen haben es doch tatsächlich geschafft sich von dem körperlichen Leben zu verabschieden und ihren Geist in hochmoderne Maschinen zu transferieren. Die Cyborgkörper sorgen nicht nur für ein extrem langes Leben, sondern auch für Gesundheit und eine schier unglaubliche Gehirnkapazität. Allerdings hat dies auch seine Schattenseiten, denn auf Grund der immer weiter fortschreitenden Computerisierung ist der Mensch auch Angreifbar geworden, da geht es nicht nur um Viren oder Trojaner, es geht vor allem um Hacking. Doch es wird nicht irgendetwas gehackt, sondern vor allem die Gehirne der Cyberkörper. Dabei werden nicht nur scheinbar fremdgehende Frauen indirekt beschattet, sondern auch Firmen ausspioniert aber auch Regierungsangehörige „abgehört“ und sogar ferngesteuert. Diese Entwicklung stellt die Schattenseite der großen technischen Errungenschaften dar und stellt auch die Polizeibehörden vor völlig neue Herausforderungen. Gelingt es doch den Hackern die modernen Sicherheitsvorkehrungen wie Gehirnbarrieren, zu durchbrechen und die „Ghost´s“ anzuzapfen.
Eigens dafür wurde von der Regierung eine völlig neue Spezialeinheit ins Leben gerufen, die Sektion 9. Sie ist spezialisiert auf Cyberkriminalität und soll solche schweren Fälle aufklären. Die Einheit unter der Führung von Daisuke Aramaki, soll nicht nur Cyberattacken verhindern, sondern auch Anschläge aufklären. Da die Möglichkeiten auf Grund der ausgefeilten Technik unbegrenzt erscheinen, um Spuren zu verwischen oder gar andere Menschen zu beschuldigen, muss ein Spezialist diese Spuren wieder finden. Dank Motoko Kusanagi und ihren außergewöhnlichen Cyber-Fähigkeiten, gelingt es immer wieder die Fälle aufzuklären. Natürlich steht sie nicht allein, immer an ihrer Seite ist der Kraftprotz Batou, auch er hat einen vollständen Cyberkörper und besitzt gute Fähigkeiten in Sachen Internet- und Hirnhacking. Er ist meist für das Grobe zuständig und kümmert sich einfach zu gerne um die mobilen und intelligenten Panzereinheiten: die Tachikomas. Ein weiteres wichtiges Mitglied der Truppe ist der ehemalige Polizist Togusa, er ist der einzige in der Einheit, der keinen kompletten Cyberkörper besitzt und nur eine Gehirnkapazitätserweiterung erhalten hat. Er stellt immer die menschliche und auch etwas unberechenbare Komponente des Teams dar. Schließlich sollen seinen Taten auch etwas unvorhersehbar sein, denn Unvorhersehbarkeit ist oft wichtig in dieser Welt voller Vernetzung.

Doch es sind nicht nur Fälle wie das Manipulieren von Regierungsangehörigen oder die Aufklärung von Mordfällen, welche das Team beschäftigen. Es gibt einen Fall der wie ein Schatten über den verstaubten Akten der Polizeibehörde und der Sektion 9 zu thronen scheint. Denn vor einigen Jahren wurden diverse Firmen, welche Mikromaschinen zu Behandlung von Cyberkrankheiten herstellen, bedroht und erpresst. In dem Fall ging es damals um den Vorwurf, dass diese Maschinen bei einer Alzheimer ähnlichen Krankheit nicht wirken, dies aber vertuscht wird und bessere, alternative Behandlungsmethoden keine Anwendung finden. Sogar ein höheres Mitglied einer dieser Firmen wurde von einem unbekannten Mann vor der Kamera bedroht und sollte zur einer Aussage gezwungen werden. Bei dem unbekannten Mann, handelte es sich um einen Hacker, welcher sein Gesicht Live und auch in späteren Übertragungen mit einem  Smilie überlagert hat. Dieser Hacker ging als „der lachende Mann“ in die Geschichte ein und schlug hohe Wellen. Diese Aktion zog weitere Erpressungsversuche verschiedener Firmen nach sich, doch dann war plötzlich schlagartig Ruhe und der Fall wurde nie wirklich aufgeklärt.
Doch seit geraumer Zeit tut sich in dem Fall wieder etwas, denn es gibt neue Erpressungsversuche, Hackerangriffe die nach dem „lachenden Mann“ aussehen und eine Abhörtechnik bei der Polizeibehörde bzw. der Abteilung die für den Fall noch zuständig ist. So nimmt die Sektion 9, neben all den anderen Fällen, auch den Fall um den lachenden Mann wieder auf und versucht alte Spuren auszuwerten und neue Spuren zu finden. Allerdings gestaltet sich das als sehr umfangreich und umständlich, weil wohl der Hacker selbst seine Spuren mehr als nur gut verwischt hat und die neuen Taten auf den zweiten Blick mit dem alten Täter nichts zu tun haben. Es scheint viel mehr so, als sei es ein Trittbrettfahrer und eine Reihe von Straftaten die sogar in höchste Ebenen reicht. Nun muss Sektion 9 noch tiefer graben, um den Fall nach so vielen Jahren doch noch lösen zu können und das bevor noch weitere Menschen ums Leben kommen…

zum Anime
Der Anime unter der Regie von Kenji Kamiyama wurde 2002 produziert und umfasst ganze 26 Episoden. Dabei stand der Erschaffer Masamune Shirow von Ghost in the Shell nicht nur beratend zu Seite, sondern schrieb sogar den übergeordneten Handlungsstrang. Zeitlich ist die Serie zwischen Ghost in the Shell und Ghost in the Shell 2: Innocence angesiedelt, hat aber einen ganz eigenen Handlungsstrang. Es gibt zwar immer mal wieder Hinweise und Anspielungen auf die Filme aber richtig eingegangen wird auf diese nicht. Das Charakterdesign wurde von Makoto Shimomura entworfen.

Beim Soundtrack hat sich das Produktionsstudio Production I.G nicht lumpen lassen, denn die Musik zur Serie wurde von Yōko Kanno (Macross Plus, Arjuna, Cowboy Bebop) komponiert. Der Vorspanntitel „Inner Universe“ wurde von der, leider schon verstorbenen, russischen Sängerin Origa gesungen. Der Titel „Lithium Flower“ am Ende jeder Episode wurde von Scott Matthew gesungen.
Zu dem wird jede der 26 Episoden mit einer Mini-Episode von „Das Leben der Tachikoma“ beendet. Hier erleben die sich entwickelnden Computer-Panzereinheiten witzige Geschichten, meist auf Bezug der vorhergehenden Episode.
Im Jahr 2005 wurde die Serie von Panini Video auf DVD veröffentlicht, diese Veröffentlichung ging bis Juni 2006. Danach wurde die Serie auch im deutschen Fernsehen, auf dem damaligen Musiksender MTV, ausgestrahlt. Für die deutsche Fassung wurden die Synchronsprecher TV SciFi- Serie „Stargate SG1“ engagiert. Sprecher wie Christin Marquitan (spricht Motoko), Tilo Schmitz (Batou) und Hasso Zorn (Aramaki) sorgten für eine sehr hochwertige deutsche Umsetzung der Animeserie.
Zum Start der ersten Staffel in Japan wurde auch bekannt, das es eine zweite Steffel geben sollte, diese wurde dann auch von Panini Video, mit den gleichen deutschen Stimmen, bei uns auf DVD als „GHOST IN THE SHELL: STAND ALONE COMPLEX – 2ND GIG“ veröffentlicht.
Doch Panini stieg aus dem Animegeschäft aus und die Lizenz wurde von nipponart weiter geführt. Nun wurde es aber mal Zeit für eine Neuveröffentlichung, diesmal allerdings als Box auf DVD und Blu Ray. Die Blu Ray glänzt durch ein sauberes und recht scharfes Bild, hat aber immer noch in einigen Szenen ein paar Ruckler, welche meist auf vielen DVDs auf Grund der Konvertierung in das PAL- Format vorkommen. Warum das so ist wissen wir nicht, wird aber im Verlauf des Anime besser.

Fazit
Auch heute noch ist die Serie zu Ghost in the Shell absolute Spitzenklasse. Das trifft auf die Story, die Präsentation und auch die Animation zu. Die Geschichte ist mal locker, mal ernst und oft auch einfach total verschachtelt, es ist auch heute noch Cyberpunk der absoluten Spitzenklasse und das in Serie. Da die deutsche Fassung damals so hochkarätig besetzt wurde und auch nipponart auf die Fassung zurückgreift, stimmt auch bei der deutschen Fassung einfach alles. Das Bild geht in Ordnung, könnte aber auf Blu Ray gerne knackiger sein, allerdings steht sie in punkto Bildqualität trotzdem weit über der DVD. Wer also die komplette Serie noch nicht hat, sollte zugreifen sonst verpasst er was. Alle die schon die DVD haben sollte mal Probe schauen, eventuell lohnt sich ja der Umstieg auf die blaue Scheibe. Rein vom Anime her, sollte aber der Titel nicht in eurem Regal fehlen.

 

wir danken nipponart für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action/SciFi/Cyberpunk
  • Entstehungsjahr: 2002
  • Typ: Serie
  • Regie: Kenji Kamiyama
  • Charakterdesign: Makoto Shimomura

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 5.1/DTS-HD MA 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Interviews mit den Machern, Booklet, Original- Trailer

Ghost in the Shell [Stand Alone Complex]

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • coole Inszenierung
  • interessante Geschichte

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