Girls und Panzer


Panzer sind ein gern gesehenes Kampfmittel in vielen Kriegen, dabei stehen sie allerdings immer in einem schlechten Licht, schließlich ist ein Krieg niemals gut. Doch die interessant sind diese riesen Maschinen dennoch. Dabei stehen vor allem die Vielfalt und auch die teils enorme Wendigkeit im Vordergrund der Faszination. Wie kann es sein, das solch ein Stahlkoloss sich so bewegen kann und doch so unterschiedlich ist? Denn nicht nur die Größe ist unterschiedlich, sondern auch die vielen Arten von Panzer sind schon sehr beeindruckend. Einige Modelle wie den deutschen Leopard 2A5, den T-72 aus dem Jahr 1983 oder auch die für den Strand entwickelten M93- Fuchs (welche sogar tief ins Wasser eintauchen können) und viele weitere mehr sind nicht nur Grundlegend unterschiedlich, sondern auch auf Grund ihrer wirklich unterschiedlichen Bauweise immer wieder ein Erlebnis und auch in verschiedene Arten unterteilt. So gibt es unter Anderem: Schwimmpanzer, hier zählen vor allem der M93, BTR-80 und auch LVT-4 Water Buffalo II zu sehr bekannten Vertretern. Aber auch Minenverlegepanzer, Infanteriepanzer, Flugabwehrpanzer und viele weitere spezielle Modelle für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke wurden erdacht und gebaut. Viele bewegen sich mittels Kettenantrieb (als Kettenfahrzeug) fort und einige sind auf Rädern, also Radpanzer (wie der bis 2009 verwendete „Fuchs“), unterwegs. Dabei ist die Steuerung vieler dieser Fahrzeuge fast so vielfältig wie die Panzer selbst, denn ein Kettenpanzer steuert sich natürlich grundlegend anders als ein Radpanzer. Doch wer sitzt denn nun hinter dem Steuer dieser Panzer? Dazu muss man erst einmal wissen, dass es durch die Arten und die verschiedenen Größen auch unterschiedliche Zusammensetzungen der Crew, ja eine Crew, gibt. Bei einem Panzer gibt es steht´s einen Kommandanten, Richtschützen, Ladeschützen und Fahrer. Allerdings kann das Team auch etwas größer sein und ein Funker wird extra mit an Bord genommen. Natürlich ist der Militärberuf bzw. auch das Steuern eines Panzers immer noch eine absolute Männerdomäne, obwohl auch immer mehr Frauen im Militär ihren Weg suchen und finden. Doch was zum Teufel hat das mit dem Anime zu tun??

Sagen wir es mal so: wenn plötzlich junge Mädchen Panzer fahren, die Panzer Rot, Gold oder gar pink angemalt werden und es auch noch taktische Wettkämpfe mit Panzern gibt, ergibt das schon Sinn und joa… willkommen mal eben im Anime „Girls und Panzer“.

Wir schreiben eine fiktive Zeitlinie, in denen nach den zwei Weltkriegen das Panzerfahren eine Art Wettkampf geworden ist. Doch nicht etwa die gestandenen Männer duellieren sich in diesen Wettkämpfen, sondern es sind vor allem junge Mädchen, welche sich als Panzernerds herausstellen.
Dabei wird dieser, als „Senshadō“ (z. deutsch: „Weg des Panzerfahrens“), bezeichnete Sport vor allem an den Mädchenschulen gelehrt und aus ausgeübt. In regelmäßigen Abständen finden national und auch international Turniere statt. In diesen Kampfsportarten messen sich die besten Oberschulen der verschiedensten Präfekturen und auch Nationen und jedes Jahr geht dann ein Sieger hervor. Jene Schule, welcher diese Ehre zu Teil wird, genießt natürlich ein hohes Ansehen.
Auch die Schwarzwaldgipfel-Mädchenschule nimmt jedes Jahr an diesen Wettkämpfen teil und hat diese in zehn Jahren, ganze neun Mal gewonnen. Im letzten Jahr des Wettstreits ging das Match durch eine Aktion von Miho Nishizumi leider verloren. Das war nicht nur schlimm für die Schule, sondern auch für die Mutter von Miho, denn sie, ihre Schwester Maho Nishizumi und die Miho, stammen aus einer glorreichen Reihe von Senshado Kommandanten und die Familie hegt auch diese Tradition sehr. Das hat natürlich zur Folge, dass der Druck sehr hoch ist und der Sieg auf jeden Fall her muss, natürlich auch mit Opfern, wenn es sein muss.
Aus diesem Grund wechselt Miho von der Schwarzwaldgipfel-Schule an die Ōarai-Präfektur-Mädchenschule, denn hier wird Senshado nicht als Wahlfach angeboten. Als „die Neue“ hat sie natürlich die üblichen Startschwierigkeiten: sie muss neue Freunde finden, sich einleben und sich natürlich auf die Schule konzentrieren.
Eines Tages wird sie von Hana Isuzu und ihrer Freundin Saori Takebe angesprochen und sie werden schnell Freundinnen. Beide wissen, dass sie eine ehemalige Schülerin der Schwarzwaldgipfel-Schule vor sich haben, verlieren allerding kein Wort darüber. Bis eines Tages der Schülerrat, allen voran Momo Kawashima, an Miho heran tritt und ihr vermittelt, dass sie sich doch freiwillig für Senshado eintragen soll.
Aber wird denn das Fach überhaupt noch gelehrt?
Bei einer Schülerversammlung, wird vom Schülerrat bekannt gegeben, dass Senshado wieder in die Wahlfächer aufgenommen wird. Erst einmal sind viele begeistert, nur Miho will nicht, gerade weil sie sich ja von dem Kampfsport zurückgezogen hatte. Diese Entscheidung wird von ihren neuen Freundinnen, trotz Begeisterung für den Sport, mitgetragen und alle drei wollen sich für andere Fächer gemeinsam eintragen.
Der Schülerrat bekommt das natürlich mit und will der neuen Schülerin noch einmal ins Gewissen reden. Im Büro des Rates wird ihr noch einmal klar gemacht, dass sie unbedingt in dieses Fach muss, gerade weil es so viele begeisterte Mädchen gibt aber keiner eine Ahnung hat, wie man einen Panzer überhaupt steuert. Gerade die Schulratsvorsitzende Anzu Kadotani mit ihrem Süßkartoffeltick, will Miho umstimmen. Als dann auch Hana und Saori zugeben durchaus interessiert zu sein, gibt sich Nishizumi geschlagen und trägt sich für diesen Kurs ein. Allerdings eröffnet sich nun ein neues Problem, denn in der Garage steht nur ein Rosthaufen von einem Panzer. Das ist aber nur ein Problem, denn mit nur einem Panzer kann man keine Matches austragen, es müssen noch mehr Panzer her. Auf dem Schulgelände und in unmittelbarer Umgebung soll es tatsächlich noch die ausgemusterten Panzer geben. Schließlich wurde das Fach abgeschafft und die Panzer vergessen.
Tatsächlich gelingt es den Mädchen noch weitere Panzer zu finden, auf diese Weise haben sie schon mal ganze vier Fahrzeuge, allerdings in einem eher erbärmlichen Zustand. Damit es mit dem Training also losgehen kann, müssen die Panzer erst einmal gereinigt und auch restauriert werden. Hier ist vor allem der Automobilclub der Schule, der selbst natürlich auch nur aus Mädchen besteht, wirklich hilfreich.
Da es nun mal Mädchen sind, wird den Panzern auch bei der Instandsetzung gleich noch ein weiblicher Touch verpasst. Denn von den vier Panzern wird einer pink (Panzer vom Typ: M3 Lee), ein anderer Gold (Panzertyp: PzKpfw 38(t) ) und einer bekommt einen roten und gelben anstrich und das ganze auch noch mit Flaggen (Panzertyp: Sturmgeschütz III Ausf. F). Das klingt nicht nur seltsam, es sieht auch sehr befremdlich aus. Es werden Anfangs fünf Teams gebildet, welche je nach Größe des Fahrzeuges verteilt werden. Zu dem wird Miho zur Kommandantin erklärt und plant die Taktik und übernimmt die Organisation der Panzer.
Nach dem eine Lehrkraft organisiert und die Panzer repariert wurden, wird auch ein erstes Freundschaftsmatch mit der St.-Gloriana-Mädchenschule vereinbart. Zwar können sich die Ōarai- Mädchen als Anfänger recht gut schlagen, verlieren allerdings zum Ende hin das Match. Doch vor allem ist die Kommandantin des britischen Teams von Miho angetan. Erst einmal trennen sich die Wege der Teams, doch der Schülerrat hat die Schule zum alljährlichen Turnier eingeschrieben und die Zweifel sind groß. Wird es den Mädchen überhaupt als Außenseiter gelingen, gegen die reichen und etablierten Schulen zu bestehen?
Eine gute Frage, die nur die Zeit beantworten kann. Doch der Rat hat auch ein großes Geheimnis, welches wohl für einen ungewollten Erfolgsdruck sorgen könnte…

zum Anime
Die Anime TV Serie aus dem Jahre 2012 unter der Regie von Tsutomu Mizushima wurde von Studio Actas produziert. Im Zuge der Produktion entstand auch gleich ein Manga aus der Feder von Ryūichi Saitaniya, welcher im selben Jahr des Animestarts veröffentlicht wurde. Die Idee zu dem Anime kommt von Reiko Yoshida und auch ein militärischer Berater war mit an der Produktion beteiligt. Für die Authentizität der Panzer zeichnet sich nämlich Takaaki Suzuki verantwortlich, er war auch schon als Berater an „Strike Witches“ und „Upotte!!“ beteiligt.
Die Musik zur Serie wurde von Shirō Hamaguchi komponiert und arrangiert. Als Vorspanntitel wählte man „DreamRiser“ von ChouCho, der Abspanntitel „Enter Enter Mission!“ wurde gesungen von Mai Fuchigami, Yuka Iguchi, Ai Kayano, Ikumi Nakagami und Mami Ozaki. Zu dem greift die Serie auf bekannte Musikstücke zurück, dabei orientierte man sich vor allem am zweiten Weltkrieg. Es ertönen in den Schlachten Melodien wie „The British Grenadiers“, das „Panzerlied“ oder auch das sowjetische Volkslied „Katjuscha“.
Die Serie war so erfolgreich, das der Handlungsort Ōarai im Original ein Pilgerort für viele Panzerfans geworden ist. So verzeichnete man einen enormen Besucheranstieg und auch das jährliche Ankō Matsuri („Anglerfisch-Fest“) hat stetig steigende Besucherzahlen zu verzeichnen.
Die japanische Post hat sogar eigens Sonderbriefmarken von „Girls und Panzer“ herausgegeben und auch das Spiel „World of Tanks“ wurde in Japan mit Bezug auf den Anime beworben.
Hierzulande zeichnet sich KSM Anime für die Veröffentlichung der Serie verantwortlich. Die ganzen 12 Episoden werden auf Insgesamt drei Blu Ray´s und DVD´s veröffentlicht und das auch noch in einer wirklich guten deutschen Synchronisation.
Im November 2015 lief in Japan sogar ein zweistündiger Kinofilm zur TV Serie in den Kinos.

Fazit
Girls und Panzer ist auf den ersten Blick echt gewöhnungsbedürftig. Doch nach der ersten Sequenz und dem darauffolgenden Opening ist man irgendwie ungewollt schon in den Bann gezogen. Was bitte ist das für eine durch geknallte Idee mit Mädchen bzw. Frauen in einem Kampfsport in Panzern? Diese Frage beschäftigt einen am Anfang erstmal und getrieben von der Faszination und dem guten Soundtrack, gibt man sich dem Anime dann hin und man wird einfach gut unterhalten. Spannung und Witz wechseln sich hier immer wieder ab, auch das Zusammenwachsen der völlig unterschiedlichen Charaktere ist schön anzusehen. Was mich besonders fasziniert, ist die Animation der Panzer, welche völlig aus dem Computer stammt aber extrem flüssig und cool anzusehen ist. Die Animationen an sich sind natürlich auch schön und die Synchronisation kann sich wirklich hören lassen, alle Protagonisten sind gut besetzt worden und geben ihren Charakter oft sehr authentisch wieder. Mehr kann man zu dem Anime eigentlich nicht sagen, außer: geht nicht dran vorbei, auch wenn  die Story eher flach daher kommt, für Unterhaltung ist hier wirklich gesorgt und man kommt aus dem Staunen und Lachen nicht mehr raus. In diesem Sinne: „Panzer vor!!“

 

wir danken KSM Anime für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Comedy/Action
  • Entstehungsjahr: 2012
  • Typ: Serie
  • Regie: Tsutomu Mizushima
  • Charakterdesign: Isao Sugimoto

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch DD 2.0/DTS HD MA 2.0, deutsch DD 5.1/DTS HD 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: u.a. Bonusepisode 5.5: Darf ich vorstellen!, Opening Song „DreamRiser“, Closing Song “Enter Enter Mission!”, Promo Videos 1-3, Blu-Ray Spot, TV-Spot, Trailer, Bildergalerie

Girls und Panzer

8.4

Gesamtwertung

8.4/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • sehr spaßig
  • coole Inszenierung
  • kurzweilig

Kontra

  • völlig Sinnfrei

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