PSYCHO PASS – 2. Staffel


In einer nicht all zu fernen Zukunft ist der Mensch gläsern. Dabei geht es weniger um Daten von Leuten, welche gerne Einkaufen gehen, sondern eher um die komplette Überwachung. Denn was man überwachen kann, kann man auch viel effektiver bei Problemen beseitigen. Man stelle sich einfach mal vor, man könnte zu jeder Zeit den geistigen und mentalen Zustand eines Menschen einsehen und so beurteilen, ob er noch für die Gesellschaft tragbar ist und therapiert werden kann oder ob er sich nicht mehr integrieren lässt und eliminiert werden muss.
Im der Anime- Serie „Psycho Pass“ ist das nicht nur Fiktion, sondern eine allgegenwärtige Situation.

Was bisher geschah
Dieses Auslesen ist in dieser Zukunft keine Angst- Vision mehr, denn mit Hilfe des sogenannten „Psycho Passes“ ist es möglich den Gemütszustand eines jeden Bürgers genau zu überprüfen und zu bewerten. Dieser Ausweis misst permanent den mentalen Zustand jedes Bürgers und übermittelt die Daten an das Amt für öffentliche Sicherheit. Aber wehe dem, der den kritischen Wert überschreitet, das wird sofort gemeldet und das Amt schickt eine Spezialeinheit um den vermeintlichen kriminellen zu stellen. Wird ein gewisser wer überschritten, ist das ein festes Indiz dafür, dass ein Verbrechen ausgeübt werden könnte. Also rückt die Spezialeinheit, die sogenannte Kriminalabteilung des Amts für öffentliche Überwachung aus, um das Verbrechen zu verhindern, bevor es wirklich passiert. Dabei kommen bei den Inspektoren und den Vollstreckern so genannte „Dominator“ zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine hochtechnologische Multifunktionswaffe. Sie liest während des Einsatzes den Psycho Pass der vermeintlich kriminellen Person aus und wählt automatisch den passenden Funktionsmodus aus. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass man nicht aus Versehen jemanden verletzt wird. Diese Hightech-Pistole kann dabei nicht nur ihren Gegner betäuben, sondern gleich in den tödlichen Lethal-Eliminator-Modus schalten, sofern der Kriminalitätskoeffizient extrem hoch ist.

Akane Tsunemori wurde der Einheit 1 der Kriminalabteilung als Inspektorin zugeteilt und  hat dort die Ermittlungen der letzten Ausschreitungen und Manipulationen geleitet. Denn eine große Verschwörung schien im Gange und einige Vollstrecker ihres Teams verschwanden oder wurden getötet.
Die Vollstrecker sind latente Straftäter, welche nach dem Sibyl- System als diese bewertet wurden. Sie werden mit einem Gefangenen Transport an den Ort des bevorstehenden Verbrechens gebracht und gehen auf die Jagd nach Ihresgleichen. So jagen „Verbrecher“ tatsächlich andere bald straffällig werdende Menschen und schalten sie aus oder eliminieren sie gänzlich.

Einige Zeit Später, wenig vom Alten
Die Einheit 1 ist tatsächlich etwas angewachsen und Akane Tsunemori ist immer noch die Inspektorin dieser Einheit. Doch die Stadt schläft nicht und die Psycho-Pässe trüben sich bei vielen Menschen immer noch sehr schnell und oft auch gefährlich.
Bei einem Einsatz passiert allerdings das Unglaubliche: bei der Untersuchung eines Tatortes wird eine Inspektorin der Einheit 2 entführt und der ihr zu Seite stehende Vollstrecker getötet. Doch er wurde nicht von der Inspektorin getötet, sondern von einer vollkommen fremden Person. Eigentlich erkennen die Dominator ihren Träger automatisch und schalten sich dann erst frei, die Waffen sind also in fremden Händen vollkommen wertlos, so scheint es zumindest. Leider beweist dieser Vorfall anscheinend das Gegenteil.
Einheit 1 macht sich sofort ran, das Verschwinden und den Mord aufzuklären, dabei kommt es immer wieder mit Auseinandersetzungen mit Menschen, welche einen erhöhten Psycho-Pass- Wert haben. Allerdings schwafeln sie immer etwas von einer Person, die es schafft die Trübung des Passes umzukehren. Dabei fällt immer wieder der Name Kamui, doch solch ein Name ist dem System nicht bekannt und auch sonst scheint ihn niemand zu kennen. Es gibt nur zwei Fakten: bei den Auseinandersetzungen und Anschlägen war irgendwie steht´s ein sehr gut gemachtes Hologramm anwesend und auch der Täter selbst konnte nie direkt mit einem Dominator zu Strecke gebracht werden, da der Wert des Täters nicht festgelegte Grenze weit unterschritt. Am Tatort wurden zu dem auch seltsame Initialen gefunden, welche Tsunemori erst gar nicht wahr genommen hatte.
WC! Diese Initialen stehen für „what color“ und jetzt wird es auch der Inspektorin klar, „what color“ ist die Frage nach der Farbe des Psycho Pass: Welche Farbe habe ich. Doch diese Vorkommnisse sollen nicht die einzigen gewesen sein, weitere Menschen sterben bei ähnlichen Situationen und dieser Kamui scheint damit zu tun zu haben bzw. viel mehr der Drahtzieher zu sein. Doch er wird vom Sibyl System nicht erkannt und kann so auch Inspektoren und Vollstrecker einfach umbringen, ohne selbst getötet zu werden.
Wie wurde dieser Kamui denn unsichtbar und wie soll man einen, für das System, unsichtbaren Menschen überhaupt finden oder gar aufhalten? Eine Frage der sich Akane Tsunemori stellen muss, zumal auch einer ihrer Vollstrecker scheinbar seine eigenen Pläne zu verfolgen zu scheint.

zum Anime
Die im Jahr 2014 produzierte zweite Staffel von Psycho Pass entstand unter der Regie von Naoyoshi Shiotani und Kiyotaka Suzuki, wurde allerdings diesmal nicht von Production I.G produziert, sondern vom Studio Tatsunoko Pro, welches sich schon für Rock´n´Cop und auch Macross- The Movie verantwortlich zeichnete. Das Skript für die zweite Staffel kam diesmal von nicht von Gen Urobuchi, sondern wurde von niemand geringerem als  Tow Ubukata, er schuf auch die komplette Mardock Saga. Gravierend ist allerdings der Episodenunterschied beider Staffeln, denn die aktuelle Weiterführung hat nur ganze 11 Episoden, während die erste Staffel noch auf  ganze 22 Episoden kam.
Dabei stützt sich die zweite Staffel fast gar nicht auf den ersten Ableger, sondern behandelt eine komplett neue Story mit vielen bekannten aber auch vielen neuen Charakteren. Dabei steht natürlich immer noch die Frage nach der Richtigkeit des Sibyl- Systems im Vordergrund. Auch die Effizienz eines solchen Systems wird immer wieder in Frage gestellt.
Für die zweite Staffel wird im Vorspann Enigmatic Feeling von Ling Tosite Sigure und im Abspann Fallen von EGOIST verwendet. Schon in der ersten  Staffel wurde ein Titel von EGOIST als Abspann gewählt.

Fazit
Psycho Pass 2 oder auch Psycho Pass 2. Staffel ist wieder einmal ein mysteriöser und trotzdem actiongeladener SciFi- Anime. Die Geschichte, um einen unsichtbaren Menschen in der völlig überwachten Gesellschaft als unglaubwürdig hinzustellen, zeugt von verdrehter Realität. Natürlich aus unserem Standpunkt aus gesehen. Dazu dann seltsame Verstrickungen im und um das Überwachungs- und Bewertungssystem Sibyl. Ist das System überholt, ehrlich bzw. überhaupt sinnvoll? Diese und weitere Fragen beschäftigen auch den Zuschauer der zweiten Staffel von Psycho Pass. Doch leider ist der Spaß diesmal leider schneller vorbei, denn ganze 11 Episoden lang dürft ihr dem Amt für öffentliche Sicherheit über die Schulter schauen, doch die Geschichte ist dicht und man fiebert bis zum Ende mit. Allerdings ist der Animetitel, trotz 16er Freigabe, kein Titel für zarte Gemüter, denn explizite Gewalt wird auch entsprechend dargestellt. Dann ist da noch die deutsche Fassung, diese ist durchaus gut gelungen und weiß das Ohr zu überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass fast alle Sprecher der vorhergehenden Staffel mit an Bord sind. Ich hatte zumindest meine Freude an dem Anime, finde es allerdings nur schade, dass man die Vorgängerstaffel so außer acht lässt. Wenn ihr auf SciFi steht und auch Gewaltdarstellung nicht abgeneigt seid, kann ich Psycho Pass in der 2. Staffel einfach nur empfehlen, wenngleich einer der geheimnisvollsten Charaktere (Kogami) fehlt.

 

wir danken Kazé für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: SciFi/Action/Thriller
  • Entstehungsjahr: 2014
  • Typ: Serie
  • Regie: Naoyoshi Shiotani, Kiyotaka Suzuki
  • Charakterdesign: Akira Amano

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0/DTS HD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Postkarten, Textless Opening & Ending

PSYCHO PASS - 2. Staffel

8.3

Gesamtwertung

8.3/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • coole Inszenierung
  • interessante Geschichte

Kontra

  • leider etwas kurz

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