Vom Dating Game zum Dating Anime. Mit Photo Kano kam nicht nur ein Spiel fĂŒr die PSP auf dem Markt, es folgten auch mehrere Manga Reihen in Japan, bevor dann FrĂŒhjahr 2013 die Anime-Serie gestartet ist. Diese wurde dann durch KazĂ© lizenziert in Deutschland und das erste Volume kam Ende 2015 heraus. Doch ist dies nur ein Anime fĂŒr Liebhaber von Höschen und BrĂŒsten oder steckt mehr dahinter?
Kazuya Meada ist ein ganz normaler SchĂŒler, der bald seinen Abschluss an der Hochschule hat. Nur Hobbys oder Interessen hat er keine. Nach einem fĂŒr ihn traumatischen Erlebnis in der Jugend spielt er kein FuĂball mehr und alle Hobbys die er seitdem angefangen hat, haben ihn bestenfalls kurz beschĂ€ftigt. Eine wirkliche Leidenschaft hat er nie entwickelt, dies merkt auch seine Umgebung. Da er keine Leidenschaften in dem Sinne hat, ist sein Leben eher etwas eintönig und voll von Gedanken. Doch dann schenkt sein Vater ihm seine alte Digitalkamera und fĂŒr Kazuya beginnt plötzlich ein ganz neues Leben. Ihm gefĂ€llt die Fotografie nicht nur, sie entpuppt sich als eine richtige Leidenschaft, etwas das er lange nicht mehr empfunden hat. Zum Teil noch von sich selbst ĂŒberrascht, stehen auch schon die Clubs der Schule an und aus irgendeinem Grund entscheidet er sich fĂŒr den Club mit den Spannern beizutreten. Vielleicht hat ihn der Frauenanteil von 100% im anderen Club verschreckt. Kaum angekommen erfĂ€hrt er das sein neuer Club sich der Fotografie von schönen Frauen verschrieben hat. Die PortrĂ€tfotografie ist anfangs noch absolutes Neuland fĂŒr ihn, doch er gewöhnt sich schnell daran. Da ihm im Gegensatz zu seinen Kollegen im Club nicht an Busenknipsern und SchnappschĂŒssen unter den Röcken gelegen ist, kommt er bei den Frauen besser an. Seine schĂŒchterne, aber gleichzeitig fordernde Art ist sogar recht hilfreich. Zum Erstaunen seines Clubs bekommt er so selbst die scheuen MĂ€dchen der Schule vor die Linse und bekommt dabei oftmals tiefere Einblicke als er wollte. Doch am Ende ist er trotz seiner neuen Leidenschaft recht einsam nun sucht nach der Liebe.
Interessant ist die Idee hinter dem Anime. Hat man noch bis zur ca. vierten Episode den Eindruck einer normalen Anime-Serie, kommt dann das spezielle hervor. In den spĂ€teren Episoden ist dieser Anime wie ein Dating Game aufgebaut. So trifft der Hauptcharakter unterschiedliche MĂ€dchen und entscheidet sich dann immer wieder fĂŒr eine andere Favoritin, mit der er seine Schulzeit verbringt.
Dies ist zumindest einmal eine andere Idee und sorgt so fĂŒr viele mögliche AusgĂ€nge der Story. Manch ein Date hat mich auch ĂŒberrascht und tatsĂ€chlich fehlte mir sogar die eine oder andere Begegnung, die ich von diesen kleinen Story Bereichen eigentlich erwartet hĂ€tte. Insgesamt, nett umgesetzt und definitiv etwas anderes.
Charaktere
Der Hauptcharakter ist hier eindeutig Kazuya Meda, dessen unterschiedliche Liebesgeschichten erzĂ€hlt werden. TatsĂ€chlich wirkt er in den ersten Episoden noch etwas flach, bekommt spĂ€ter aber ein wenig mehr tiefe. Das allgemeine Wesen mit Desinteresse und langweilig ist hier sogar so gewollt. Erst durch die Fotografie als versteckter Helfer, kann er sich MĂ€dchen nĂ€hern, um so die Liebe zu erfahren. Vielmehr ist er noch unbeholfen und schĂŒchtern, was durch die fehlende Leidenschaft in seinem Leben, einen eintönigen Charakter erzeugt.
Es gibt aber auch ein paar interessante Nebencharaktere wie Haruka Niimi, seine Liebe aus Kindertagen, die öfter auftaucht und ein wichtigeres MĂ€dchen in seinem Leben ist. Aber auch Hiromichi KudĆ, der Chef seines Clubs erhĂ€lt eine wichtigere Nebenrolle. Leider werden aber viele der Nebencharaktere nur wenig beleuchtet, besonders geht hier aus meiner Sicht Yuko Uchida. Aus ihr hĂ€tte man deutlich mehr machen können. Insgesamt hĂ€tten dem Werk mehr Episoden gut getan, damit man manche Charaktere mit mehr Leben versieht.
Bild
Es ist ein Wechselbad der GefĂŒhle, was einem die Animation liefert. Zum einen sind einige echt tolle Wasserszenen in dem Anime, dann die gewollten ruhigen leeren Landschaftsaufnahmen, einfach toll. Dann sind da auch einige Szenen mit den Charakteren, die etwas zu einfach dargestellt worden sind aus meiner Sicht und manche Momente wirken etwas hastig erstellt, fast schon leicht lieblos. Dies macht den Anime natĂŒrlich nicht automatisch schlecht, aber dennoch sorgt dieser Wechsel dafĂŒr, dass es insgesamt nur fĂŒr einen eine mittlere Bewertung langt, obwohl man sogar in mehreren Episoden zeigt, dass noch mehr möglich gewesen wĂ€re. Etwas mehr liebe fĂŒr das Detail durchgehen hĂ€tte dem Werk nicht geschadet.
Ton & Untertitel
Anfangs dachte ich, dass ein paar Stimmen etwas seltsam klangen. Da sich aber im spĂ€teren Verlauf zeigt, dass sich einige der weiblichen Charaktere eher nicht als Frau sehen, passten die nicht immer weichen Stimmen dann wiederum sehr gut. Dies unterstreicht ein den Aufbau der Charaktere. So wird hier geschickt, durch die Wahl der Synchronsprecher, sowohl die Geschichte als auch da Wesen der Charaktere unterstĂŒtzt. Das hat mir wirklich gut gefallen, gern mehr davon.
Insgesamt sind mir weder in der deutschen Synchronisation, noch bei O-Ton mit deutschen Untertitel grobe Fehler aufgefallen. Einziges Manko sind fĂŒr mich die gelben Untertitel, die selbst in einem recht bunten Anime oftmals fehlplatziert wirken.
Fazit
Sicherlich ist Photo Kano nicht der beste Anime der mir jemals unter die Augen kam. Allerdings ist es ein Höschen und BrĂŒste Anime, der mir dennoch zusagt. Obwohl ich mir noch etwas weniger dieser Ecchi AnsĂ€tze gewĂŒnscht hĂ€tte, da die Story an sich recht gut ist und ihr Umsetzung interessant gestaltet wurde.
Ich erinnere mich das auch unsere Schule einen Fotografie Club hatte, allerdings gab es zu meiner Zeit eher weniger Sinn nach halb erotischen SchnappschĂŒssen. Wie sich aber immer wieder zeigt, steht das Thema Fotografie im Vordergrund und die besten Bilder von Kazuya, sind immer die harmlosen PortrĂ€tbilder.
Wer damit Leben kann mal ein Höschen oder einen wippenden Busen zu sehen, der findet hier auch eine schöne Geschichte ĂŒber Fotografie und ein paar wirklich tolle Landschaftsaufnehmen in manchen Szenen. Ein guter Anime, der mit weniger Erotik AnsĂ€tzen, noch besser wĂ€re, dennoch kann man ihn sich durchaus einmal ansehen.
wir danken KazĂ© fĂŒr das Rezensionsexemplar
- Genre: Romance
- Entstehungsjahr: 2013
- Typ: Serie
- Regie: Akitoshi Yokoyama
- Charakterdesign: –
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0/DTS HD 2.0
- Untertitel: deutsch
- Extras: jedem Volume liegt ein Booklet bei