Kill la Kill


Wir Menschen hatten in den Anfängen unserer Zeit auch ein Fell, wir waren bekleidet durch Haare und das von oben bis unten. In den Jahrhunderten, ach Jahrtausenden der Evolution legten wir diese Haare ab. Natürlich mit einigen Ausnahmen wie zum Beispiel dem Kopf und die Achselbehaarung. Ein weit verbreitetes Schönheitsideal sieht auch die Entfernung aller intimen Behaarungen vor, diese Entwicklung hat natürlich den Nachteil, dass wir an kalten Tagen frieren würden. Ganz logisch, nackte Haut kann die Körperwärme nicht isolieren, deshalb haben sich die Menschen frühzeitig etwas einfallen lassen und Kleidung erfunden. Mit den Jahrhunderten veränderte sich die Kleidung, die Stoffe wurden besser und nun gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Stoffen, Designs und Kleidungsstücken. Ja wir Menschen tragen Kleidung in weiß, schwarz, blau, grün, rosa, gelb und vielen weiteren Farben und Farbzusammenstellungen. Doch was währe nun und das soll nur eine Theorie sein: wenn die Kleidung gar nicht von uns getragen wird, sondern die Kleidung uns trägt? Unvorstellbar?! Doch genau das könnte doch sein oder etwa nicht? Auf jeden Fall gibt es einen besonderen Faden, zumindest in diesem Animetitel hier, denn er erzählt eine Geschichte voller Schmerz, Liebe, Freundschaft, einem sprechenden Kleidungsstück und eben diesem besonderen Faden.

Die Rache beginnt, wenn der Schmerz tief sitzt
Ryuko Matoi ist ein traumatisiertes aber auch gleichzeitig rachsüchtiges Mädchen, welches durch die Lande zieht und nicht nur nach sich selbst sucht, sondern vor allem nach dem Mörder ihres Vaters. Im Anschlag hat sie stets eine Waffe, eine Art Schere, allerdings besitzt sie nur die Hälfte davon. Der Täter hinterließ genau diese Hälfte nach dem tödlichen Hieb am Tatort und verschwand spurlos. Mit Hilfe der halben Schere versucht Ryuko nun den Täter aufzuspüren, um sich zu rächen und so ihren Schmerz zu stillen. Ihr Weg führt sie dabei als Austauschschülerin zur Honnouji-Akademie. Doch kaum angekommen riecht hier mächtig nach ärger. Der Grund: an der Schule herrscht das Recht des Stärkeren. Hier wird um die Rangordnung gekämpft und dabei kann es auch gern mal etwas brutaler zugehen. Das muss auch Matoi am eigenen Leib erfahren. Kaum trifft sie in der Schule auf dem Schulgelände ein, wird sie auch gleich belagert, allerdings von dem Clubführer des Boxclubs und der brettert ihr für ihre miesen Sprüche eine ordentliche Rechte und viele weitere Schläge. Die Flucht rückwärts, geradewegs aus dem Schulgelände hinaus auf das ehemalige Gelände ihres Heims, ist die Konsequenz des Kampfes.
Doch was war passiert? Als Ryuko auf das Schulgelände kam brüllte sie unkontrolliert herum und bedroht dabei auch die Präsidentin des Schülerrats Satsuki Kiryuin. Natürlich lassen die Schüler, welche ihr wohlgesonnen sind, das nicht auf sich sitzen.
Eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen war die Konsequenz, doch der Fall soll nicht umsonst gewesen sein, denn sie fällt in einen unterirdischen Raum mit reichlich alten Kleidungsstücken.

Da ruft doch etwas?!
Wieder zu sich gekommen, blutend auf einem Wäschehaufen liegend, vernimmt sie im Kellergeschoss eine seltsame Stimme, die nach ihren Blut lechzen und kurze Zeit später ist es passiert, eine sprechende Schuluniform begrabbelt und betatscht sie plötzlich: „…gib mir mehr, gib mir mehr von deinem Blut, ich will nicht mehr Schlafen. Los zieh mich an…“
Mit frischem Mut, der halben Schere und scheinbar mit reichlich Selbstvertrauen kehrt sie zur Akademie zurück, um dem Boxclubleiter die Stirn zu bieten. Nur mit einer Art Leibchen bekleidet gelingt es ihr den Boxer aus dem Ring zu befördern und nebenbei auch noch seine Uniform zu zerstören. Das Kleidungsstück ist eine sogenannten „Kamui“ und wird „Senketsu“ genannt, es ernährt sich aus dem Blut des Trägers und wird somit auch völlig eins mit seinem Nutzer. Diese Symbiose verleiht der Austauschschülerin Ruko besondere Kräfte. Auch interessant, Senketsu nimmt nach der Zerstörung einer mit Kampffaden versehenen Kleidung, diesen Zerschnitten Faden in sich auf. Den Kampffaden kann aber auch nur die Scherenklinge durchtrennen.

Stoff ist nicht gleich Stoff!
Klar, Stoff geht bei dem Einsatz von scharfen Gegenständen durchaus kaputt, allerdings haben viele der Schüler auf dieser Akademie eine besondere Uniform an, die sogenannte „Goku- Uniform“. Diese besondere Kleidung wird durch die Schülerratsvorsitzende Satsuki an die Schüler verteilt und stellt deren besonderen Fähigkeiten heraus, auf diese Weise bekommen sie übermenschliche Kräfte. Dabei unterteilen sich die Uniformen in drei Rankings, es gibt die Ein-Stern-, die Zwei-Stern- und die Drei-Stern- Goku- Uniform. Je mehr Sterne die Uniform hat, je höher ist nicht nur das Ansehen der Person, sondern auch die Kraft des Trägers. Die Uniformen mit den drei Sternen werden von den „Elite-Vier“ getragen, welche auch die Gesetzte der Schule durchdrücken. Zu den Elite vier gehören der Vorsitzende des Sportausschusses Uzu Sanageyama, der Vorsitzende des Ausschusses für Information und Strategie Houka Inumuta, der Vorsitzende des Disziplinarausschusses Ira Gamagoori und die Vorsitzende des Kulturausschusses Nonon Jakuzure.
Da Ryuko Matoi aber herausfinden will, wer ihren Vater getötet hat und sie vermutet das Satsuki mehr Informationen besitzt, muss sie, sie zu einem Kampf herausfordern. Allerdings gibt es ein hartes Regelwerk an der Schule: erst wenn sie alle Elite-Vier bezwungen hat, darf sie gegen Kiryuin antreten. Auf diesem sehr beschwerlichen Weg wird sie unfreiwilliger weise von Mako Mankanshoku und ihrer Familie begleitet, welche sie auch bei sich aufnehmen. Mako ist eine Null-Sterne-Uniform- Trägerin und eine einfache Schülerin, welche die Weisheit nicht gerade mit Löffeln gefressen aber sie bezeichnet sich als beste Freundin von Matoi. So beginnt ein schier endloser Kampf gegen das Schulsystem, doch was Ryuko noch nicht weiß, der wirkliche Kampf soll auf ganz anderer Ebene Statt finden. Denn der Lebensfaden ist allgegenwärtig und was das bedeutet, das die Menschen in großer Gefahr sind. Wieso? Nur so viel: Der Lebensfaden wird in jeder Kleidung vernäht und die Firma, welche diese Kleidungsstücke herstellt, verfolgt perfide Pläne damit. Allerdings bestehen auch die Goku- Uniformen zu einem gewissen Prozentsatz aus diesem Faden, nur so kann er diese Kräfte verleihen. Kann die noch herausfinden wer ihren Vater getötet hat und was steckt hinter dieser Schule, den Kleidungsstücken und was verdammt ist Nudist Beach? Ihr werdet es beim ansehen dieser Serie erfahren…

zum Anime
Der im Jahr 2013 von Studio Trigger produzierte Anime ist das erste größere Werk des noch jungen Studios. Hiroyuki Imaishi, u. a. auch verantwortlich für FLCL, führte bei diesem durch geknallten Anime Regie und war damals noch beim Studio Gainax tätig. Die Idee zu diesem Werk, entstammt aus dem Hirn von Kazuki Nakashima, welcher auch das Drehbuch verfasste. Beide Arbeitet auch schon zusammen an dem ähnlich durch geknallten Anime“Gurren Lagann“. Shigeto Koyama war für das Artdesign verantwortlich und für den Soundtrack wurde kein geringerer als Hiroyuki Sawano (Xenoblade Chronicles X) verpflichtet.
Als erster Vorspanntitel wird „Sirius“ gesungen von Eir Aoi verwendet, das zweite Opening „ambiguous“ wird von GARNiDELiA gesungen. Der erste Abspann „Gomen ne, Ii Ko ja Irarenai“ wird von Miku Sawai und der zweite Abspann „Shinsekai Kōkyōgaku“ wird von Sayonara Ponytail gesungen.
Die Erstausstrahlung erfolgt am 4. Oktober 2013 nach Mitternacht auf dem Sender MBS im Großraum Kansai, gefolgt von TBS im Großraum Tokio (Kantō) und CBC im Großraum Nagoya (Chūkyō) ab 5. Oktober und BS-TBS ab 6. Oktober per Satellit landesweit. Schon vor der Ausstrahlung wurde die Serie von Aniplex of America lizensiert und gleichzeitig als Simulcast auf Daisuki.net weltweit ausgestrahlt. Der deutsche Simulcast erfolgte als Sublizenz von peppermint anime ab 3. Oktober 2013.
Als erster Vorspanntitel wird „Sirius“ gesungen von Eir Aoi verwendet, das zweite Opening „ambiguous“ wird von GARNiDELiA gesungen.
Fast gleichzeitig zur Produktion und Veröffentlichung, wurde der Anime als Manga adaptiert. Dieser wird von Ryō Akizuki gezeichnet und von März bis September 2015 erschien dieser bei Tokyopop auf Deutsch und ist mit 3 Bänden abgeschlossen.

Fazit
Kill la Kill ist over the top Action am laufenden Band, gemischt mit reichlich Humor und Situationskomik, dabei aber auf keinen Fall etwas für zarte Seelen. Denn eines ist Sicher, hier geht es meist recht hart zu Sache, dabei ist die Story Anfangs fast eher undurchsichtig und lichtet sich gekonnt erst im Verlauf der Geschichte. Denn oft geht es Anfangs immer um den Kampf in der Schule, seltsame Schulfeste und Herausforderungen, doch dann erfahren wir als Zuschauer worum es denn wirklich geht und man kann sich nicht mehr vom Bildschirm lösen. Mir ist vor allem Ryuko Matoi ans Herz gewachsen, weil sie unter ihrer harten Schale doch ein sensibles Mädchen ohne Zugehörigkeit zu sein scheint und insgeheim immer auf der Suche nach Freunden ist. Doch die heimliche Heldin (das merkt auch ihr erst im Verlauf des Titels) ist Mako Mankanshoku, sie ist auch in den Schweren Situationen für ihre Ryuko da, selbst wenn es aussichtslos erscheint und alles den Bach runter geht, Mako steht ihrer Freundin immer mit ihren dümmlichen Ratschlägen und sinnfreien Kommentaren zur Seite. Kill la Kill ist also weitaus mehr als es am Anfang vermuten lässt, denn wischt man die Fäden weg, ist es eine Geschichte rund um die Veränderung, Freundschaft und das Erwachsen werden. Nur eben so durch geknallt und spannend verpackt, dass man es als Zuschauer nicht merkt. Die Serie glänzt durch ein geniales Artdesign, einen geilen Soundtrack, die coole Story und einer guten deutschen Fassung. Wer den Anime nur im Simulcast gesehen hat, sollte die auf jeden Fall die Blu Ray in sein Regal stellen, weil in HD wirkt die Serie einfach noch mal dynamischer und natürlich schärfer, nicht nur wegen der vielen knappen Outfits der weiblichen Protagonisten. Von mir gibt es eine absolute Kaufempfehlung.

 

  • Genre: Action/Ecchi/Comedy
  • Entstehungsjahr: 2013
  • Typ: Serie
  • Regie: Hiroyuki Imaishi
  • Charakterdesign: Sushio

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0/PCM 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Sammelschuber (limitierte Version)

Kill la Kill

9

Gesamtwertung

9.0/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • coole Inszenierung
  • interessante Geschichte
  • kurzweilig
  • viel Action

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