Lupin the 3rd – Der Meisterdieb – Review


Seit 1967 ist er nun schon im Dienst und er ist einfach bis heute nicht tot zu kriegen. Damals von  Kazuhiko Katō erdacht, war er eher ein Frauenheld und wurde erst zu dem was er heute ist. Doch wer ist  Kazuhiko Katō? Viele von euch dürften ihn als Monkey Punch kennen, denn unter diesem Künstlername wurde er bekannt und er schuf niemand geringeren als den Meisterdieb Arsène Lupin III. Dabei soll Arsène Lupin III, der Enkel des berühmten Meisterdiebes Arsène Lupin, aus den Romanen von  Maurice Leblanc, sein. Natürlich bleibt vieles in der Familie und so tritt natürlich der Enkel in die Fußstapfen seines berühmten Opas. Viel Zeit ist vergangen seit 1967, es gibt bis heute viele Serienstaffeln (in denen Lupin immer wieder ein anderes Jacket trägt- grün, rot oder auch blau) und es gibt diverse TV Specials die seit 1989 immer wieder produziert werden und meist abendfüllende Filme sind. Im Jahr 2013 begegnete Lupin sogar dem Meisterdetektiv Conan in einem TV Special und Crossover unter dem Namen „Rupan Sansei vs Meitantei Conan: The Movie“, allerdings trafen beide schon einmal 2009 in einem Spezial aufeinander. Auch das Indi- Label SPV nahm sich hierzulande dem Meisterdieb an und veröffentlichte insgesamt vier TV Specials auf DVD in deutscher Sprachfassung und auch der Film „Das Schloss des Cagliostro“ wurde bei Label Kazé noch einmal richtig veröffentlicht (der Film wurde damals Herzlos und komplett geschnitten als „Hardyman räumt auf“ auf VHS veröffentlicht).
Es sollten also nun doch seit der ersten Veröffentlichung des Manga fast 47 Jahre vergehen, bis dieser bzw. auch der Anime in einem echten Film adaptiert wurde (den ersten Realfilm von 1974 zählen wir hier mal nicht mit). 2014 war es soweit und der Film lief in den Japanischen Kinos an und schickte sich an der Vorlage gerecht zu werden. Jetzt, im Jahr 2015, hat Splendid Film unter dem Amasia Label, den Film auch nach Deutschland geholt.

Ein Film, alle bekannten Figuren sind vertreten
Ein wichtiges Artefakt, umhüllt von einem Glaskasten auf einem Podest, in einem großen Raum, dieser auch wieder geschützt durch Lasertechnik, welche vermeintliche Diebe nicht immer abschreckt aber vor eine große Herausforderung stellt. Doch eine Frau nimmt diese Herausforderung an und springt wie eine Gazelle durch die Laserschranken, während einer ihrer Begleiter mit einem Jet pack darüber fliegt. Doch kaum vor der Vitrine angekommen, bricht plötzlich der Boden direkt unter dem Austellungsvitrine auf und das Artefakt, eine Goldene Münze, verschwindet durch ein Loch im Boden. Niemand geringerer als Lupin der Dritte hat sich diese große goldene Münze geschnappt. Da schaut selbst die überaus fitte Frau, ja es ist Fujiko, aus der Wäsche.
Doch so einfach macht man es dem Meisterdieb nicht, schon in Sicherheit wiegend wird ihm die Münze abgenommen und er muss ohne Beute zu einem Treffen der Diebeselite, den so genannten „Elstern“. Diese Organisation ist aus allen möglichen Dieben zusammengewürfelt und eine Art Eliteclub oder auch Ersatzfamilie für die Gauner. Hier trifft unser Meisterdieb auch wieder auf Fujiko und den Waffennarren Daisuke Jigen. An einem Tisch sitzend mit dem Vorsitzenden des Clubs geht die Feier seinen Gang und der Sieger dieser Diebstahlrally wird bekannt gegeben. Doch diese lockere Atmosphäre wird schnell durch das Eindringen einer unbekannten und bewaffneten Gruppe unterbrochen. Sie stehlen nicht nur eines der wertvollsten Artefakte des Hauseigenen Safes, sondern töten auch noch den Kopf der Elstern.
Für Lupin wird jetzt klar, das befielt ihm seine Diebesehre, das gestohlene Schmuckstück ist Cleopatras Kette und diese Kette muss zurückgeholt werden, am Bestem mit dem fehlenden Stein in der Mitte, dem „großen Herz Cleopatras“.
Doch so einfach wie es klingt, ist es dann leider nicht, denn es gibt noch einen Vertreter des Gesetztes der es unserem Meisterdieb auch einmal schwer machen kann, Inspektor Koichi Zenigata klebt nämlich förmlich an Lupin´s Fersen. Immer wieder versucht der Nudel schlürfende Polizist ihn zu verhaften, allerdings hat hier der Inspektor meist dann noch das Nachsehen. Neben Fujiko, Jigen und natürlich Lupin fehlt noch einer in der Gruppe, der Mann für die grobe Nahkampfaction und diesen gilt es für das Team zu rekrutieren, denn nur dem schwertschwingende Goemon schenkt man Vertrauen. Auch hier gibt es eine Hürde zu bewältigen, denn ohne entsprechendes Geld ist er nicht zum Mitmachen bereit, außerdem liegt er ständig im Streit mit Jigen, der ja immer meint, dass Feuerwaffen effizienter sind. So beginnt nicht nur ein wilde Jagd nach dem Halsschmuck, sondern auch die Suche nach dem großen Herz Cleopatras, denn dieses fehlte ja noch in dem Schmuckstück.

Irgendwie klassisch Lupin aber großes Actionkino
Die Liveaction- Adaption des Kultdiebes kommt sehr Actionreich und weniger abenteuerlastik daher, denn es wird nicht gesucht und gefunden, viel mehr explodiert oder kracht es ständig. Allerdings ist man trotzdem der Vorlage treu geblieben, denn während Jigen tatsächlich nur auf seine Waffen vertraut, säbelt Goemon mit seinem scharfen allmächtigen Schwert alles in Zwei. Lupin weißt dieselbe Schwäche auf wie eh und je, denn er kann Fujiko einfach nicht wiedestehen und bekommt immer wieder Probleme. Fujiko selbst ist immer der Sexfaktor und diesen beweist sie auch in diesem Film. Einzig der Inspektor kommt nicht ganz so vertrottelt rüber und zeigt hier und da eine gewisse Cleverness. Natürlich fehlt auch der gelbe Fiat nicht, dieser gehört einfach dazu und auch das Comichafte verlieren von Geldscheinen über das ständig offene Dach des Fahrzeugs, darf natürlich nicht fehlen.
In den Rollen wurden alle sehr gut besetzt und dürften sicherlich einigen von euch bekannt vorkommen:

Lupin the 3rd: Shun Oguri (Detektiv Conan als Shinichi Kudo)
Daisuke Jigen: Tetsuji Tamayama (Goemon)
Fujiko Mine: Meisa Kuroki (Space Battleship Yamato)
Goemon: Gou Ayano (Rurouni Kenshin)
Inspektor Zenigata: Tadanobu Asano (Thor & Thor: The Dark Kingdom)

Die Regie hatte übrigens kein geringerer als Ryuhei Kitamura, welcher schon das Zepter in „Godzilla Final Wars“ und “ No One Lives – Keiner überlebt!“ in der Hand hatte.

Fazit
Ryuhei Kitamuras Interpretation von Lupin weiß durchaus zu begeistern, klar liegt der Fokus hier doch mehr auf Action, da sieht man auch das der Film sich auch an das westliche Publikum richten soll aber trotzdem versucht er der Vorlage treu zu bleiben. Ein kleiner Hingucker ist da vor allem der ständige Wechsel der Jacken von Lupin, hatte er doch in den Animeserien und Filmen immer wieder eine andere Farbe an, das wird hier wunderbar mit eingebaut. Klar die Story ist platt und sicherlich vorhersehbar aber die „over the top“ Action holt es mehr als wieder raus, gerade wenn Goemon mit seinem Schert einen Hummer in die Luft befördert, das sieht einfach nur richtig cool aus. Auch die von Kitamuras inszenierten Slowmotion- Sequenzen wissen durch zu überzeugen und tragen maßgeblich zur Lupin-Atmosphäre bei. Ich als Lupinfan kann jeden dem Film einfach nur empfehlen, auch wenn die deutsche Fassung etwas durchwachsen ist, hier habe ich den Eindruck, dass einfach die Abmischung nicht stimmt und man hört einfach, dass keine der Sprecher zusammen mit dem jeweils Anderem in einer Tonkabine war. Aber eine Entschädigung gibt es dann doch dafür, denn Fujiko wird wie immer von Ghadah Al-Akel gesprochen (sie sprach Fujiko schon in den Animetiteln). Als Lupin- Fans solltet ihr euch diesen Film auf jeden Fall zulegen.

by SF

wir danken Splendid Film für das Rezensionsexemplar

Lupin the 3rd - Der Meisterdieb

8.2

Gesamtwertung

8.2/10

Pro

  • coole Action...

Kontra

  • ...die leider manchmal aufgesetzt wirkt

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