Mario Party 10


Wir schreiben das Jahr 1999 und Nintendo lässt die Gamer auf dem N64 eine Auszeit nehmen. Eines der ersten Casual- Games erscheint für die damalige Konsole. Mario Party war geboren, entwickelt wurde das Spiel damals von Hudson Soft und wer jetzt denkt: „Hudson Soft, das sind doch die Jungs hinter Bomberman gewesen?!“ Der hat wohl recht, denn Hudson ist vielen vor allem durch das Multiplayer- Frustspiel Bomberman bekannt. Allerdings wurde die Softwareschmiede damals von Nintendo beauftragt ein Multiplayerspiel für eine Konsole zu entwickeln, welches einem Brettspiel ähnelte und mit einer Menge Minispielen gespickt war. Das erste Mario Spiel als virtuelles Brettspiel, welches jeder in der Familie spielen konnte.
Dazu seid ihr auf dem Spielbrett mit einem Würfel nach voran gerückt und habt dabei Münzen gesammelt oder auch verloren. Der Gruppe, meist bestehend aus Mario, Luigi, Peach usw. sah sich auf dem Bowser- Feld stehts Marios größten Gegenspieler gegenüber, Bowser. Seid  ihr auf das Feld gekommen, wurde Roulette gespielt und so ein Minispiel freigeschaltet. Hier konntet ihr weitere Münzen gewinnen.
Das Ziel war es, Sterne zu sammeln, haben zwei Spieler die selbe Anzahl an Sternen, wurde auch der Münzenstand genommen und wer dann die höchste Anzahl hatte, gewann die Runde.
Das Prinzip ging auf und so folgte ein Jahr später auf der selben Plattform und wieder in Zusammenarbeit mit Hudson Software, der zweite Teil der Mario Party Reihe.
Nun viele Konsolengenerationen weiter und jetzt aktuell bei Teil 10 angekommen, hat sich an dem eigentlichen Spielprinzip nichts geändert. Noch immer zieht ihr auf einem Spielfeld umher, um Münzen zu Sammeln und so das Spiel, inkl. Zieleinlauf, zu gewinnen.

einige Veränderungen, nahe an Teil 9
Wie viele Fans schon wissen, hatte Mario Party im neunten Ableger eine große Veränderung durch gemacht. So wurde sich ab hier, nicht mehr einzeln über das Spielbrett bewegt, sondern alle Spieler saßen in einem Vehikel und fahren gemeinsam, wie in einem Auto, über das Spielbrett. Natürlich wird gewürfelt und die Augenanzahl entscheidet darüber wie viele Felder ihr vorrücken dürft. Dabei sammelt ihr auf jedem Feld kleine Sterne ein oder verdient sie euch in diversen Minispielen.
Nun im neusten und zehnten Teil der Reihe sind die Ministerne immer noch da, man kehrt also nicht zu alten Tugenden zurück und bleibt auf dem neuen, linearen Weg in Richtung Ziel. Ihr bewegt euch schlussendlich auch wieder auf einem Fahrzeug quer über das Spielbrett und abgesehen von einigen Abzweigungen, die man als Spielführer der jeweiligen Runde bestimmen kann, gibt es keinen Einfluss auf die Richtung. Ihr bewegt euch je nach Würfelauge die entsprechenden Felder nach vorne und müsst, ab ca. der Hälfte eine Art Zwischengegner bezwingen und am Ende des Spielfeldes, natürlich dann Bowser selbst. So ungefähr seid ihr im normalen Party Modi unterwegs, ganz „klassisch“ wie auf einem Spielbrett. Aufgefrischt wird das ganze durch eine Auswahl an Spielbrettern, die sich an diverse Themen anlehnen. So könnt ihr im Spukwald unterwegs sein oder gar einen Freizeitpark besuchen, damit ihr auch reichlich beschäftigt seid, wird in den Minispielen wieder ordentlich gesprungen, gezappelt und gerannt.

Allerdings hält sich die Steuerungsvielfalt in Grenzen, mit dem Touchpad macht ihr nämlich garnichts, er dient nur als Monitor und Statusanzeige, wann Bowser aus seinem Gefängnis ausbricht. Sonst benutzt ihr nur den Nunchuk, weder Pro Controller noch irgendeine andere Steuerungsart wird unterstützt, sehr schade.
Jedes Auge ist als Schloss von 1- 6 zu sehen, wurden alle Zahlen einmal gewürfelt, bricht Bowser aus und platziert seine Bowserfelder auf dem Spielfeld. Wird dieses Feld betreten, gibt es entweder eine Direktentscheidung über Sterne, die jemand bekommt oder ein anderer Spieler an einen weiteren abgegeben muss. Auch ein Minispiel um eure Sterne kann durchaus mal stattfinden und soll ein wenig dafür sorgen, dass nicht einer mit einem Sack voll Sterne in Ziel kommt, ohne das jemand die Chance hatte ihn einzuholen.
Beim Würfeln habt ihr natürlich den normalen Würfel aber auch einen langsamen, einen von den Zahlen von null bis eins, einen von eins bis drei und zu guter Letzt noch vier bis sechs. Soll für euch heißen, ihr könnt zwar ein wenig Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen aber zum Schluss entscheiden vor allem das Glück und natürlich der Zufall, was auch sehr gut ist.
Am Ende erwartet euch noch eine Auswertung vom besten Spaßbringer oder langsamsten Spieler, dafür gibt es noch mal zusätzliche Sterne, so kann man durchaus noch an anderen Spielern vorbei ziehen, wenn die Punkte nahe bei einander liegen.
Doch das alles erinnert immer noch stark an das klassische Spielprinzip und hat mit großen Neuerungen so nicht viel zu tun. Deswegen spendierte man Mario Party 10 wohl noch zwei zusätzliche Spielmodi.

Bowser ist am Drücker
Der erste Spielmodi, welcher neu ist, ist wohl auch am interessantesten. Denn anders als im klassischen Modus, werdet ihr auf dem Spielfeld von Bowser verfolgt. Dabei schlüpft ein Spieler in die Haut von Bowser und muss anhand von hohen Würfelzahlen versuchen die Helden einzuholen und so zu vielen Minispielen zu zwingen. Denn verlieren die Spieler alle Herzen haben sie verloren. Witzig: Bowser stampft dabei wie Godzilla über das Spielfeld und zerstört es teilweise auch. Haben allerdings die Helden den Stern erreicht, kann Bowser diesen noch bekommen und unter den Protagonisten verstecken, erraten die Helden wer den Stern hat, ist das Spiel so gut wie gewonnen, liegen sie daneben, werden sie zurück gesetzt und müssen einen Teilweg neu bestreiten. Allerdings muss man leider festhalten, dass die Runden kürzer sind und so das Spiel auch schneller vorbei ist.

amiibo Figuren als Brettfiguren
In der amiibo Party seid ihr mit bis zu vier Spielern auf einem kleineren klassischen Spielfeld unterwegs. Dabei ist der Parkour kreisförmig angeordnet und sorgt natürlich mit einigen Minispielen auch für Spaß. Selbst einige Elemente und Regeln des alten Mario Party sind mit dabei. So sammelt ihr keine Sterne, sondern ganz klassisch goldene Münzen, pro 20 Stück, könnt ihr dann große Sterne erwerben und seid so einen Schritt näher am Gewinn. Wenn ihr keine vier Spieler zusammen bekommt, ist es auch möglich KI Gegner in fünf Schwierigkeitsstufen hinzu zu schalten.
Die amiibos schalten auch Themenbezogene Spielbretter frei, so habt ihr mit dem Mario- amiibo ein Spielbrett das im Mario-Flair gehalten ist. Auch das Gewinnen von einer Art Sticker, die besondere Items freischalten ist interessant, denn diese lassen sich auch an den jeweiligen amiibo binden. Leider sollte die Figur für Smash Bros. noch nicht benutzt worden sein, denn diese Spieldaten würden bei der Übertragung leider verloren gehen. Allerdings ist dieser Modi für die kürzeren Runden durchaus interessant und die amiibo Funktion hier noch am besten umgesetzt. Einziger Nachteil, für jedes Würfeln müsst ihr eure Figur noch einmal auf das Gamepad legen, so dient es als Cennectionpoint für eure Spielrunde, auf die Dauer kann das aber schon ein wenig nerven.

Natürlich könnt ihr später alle Minispiele, welche ihr freigespielt habt, auch einzeln im Menü anwählen und so direkt erleben. Eine Partie Badminton gefällig, kein Problem, es ist sogar möglich ein wenig taktisch zu spielen, das bringt durchaus Spaß in einer kleinen Runde.
Optisch präsentiert sich Mario Party 10 gewohnt bunt und detailliert. Klar, die Grafik ist nicht super realistisch, hat aber den schon bekannten Comic-Stil. Dazu kommt dann noch, dass es das erste Mario Party in HD ist und das tut dem Titel sehr gut. Hier erlauben sich die Entwickler kaum Schwächen, es sieht bunt und scharf aus.

Fazit
Mario Party 10 ist durchaus spaßig, gerade für die ein oder zwei Runden in der Familie oder unter Freunden ist das Wort „Party“ durchaus noch wörtlich zu nehmen, leider sieht es da mit der Dauermotivation nicht ganz so gut aus. Denn man hat irgendwann den Punkt erreicht, wo man einfach alles schon freigespielt und gesehen hat. Ab diesem Punkt kramt man das Spiel sicherlich nur noch hin und wieder raus, wenn Leute am Start sind, die es halt noch nicht kennen. Daran können auch die zwei neuen Spielmodi nicht viel ändern. Trotzdem macht das Spiel aber Spaß, auch weil es schön inszeniert ist, die HD Auflösung tut dem Spiel einfach gut und sorgt für die Darstellung aller Details. Auf Grund schlechter oder auch wenig Konkurrenz bleibt es die Referenz an der Konsole.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Party
  • Entstehungsjahr: 2015
  • Plattform: Wii U
  • Hersteller: Nintendo
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-5 (Bowser-Party)

Mario Party 10

7.4

Gesamtwertung

7.4/10

Pro

  • schöne Grafik
  • tolles Partyspiel

Kontra

  • kaum Dauermotivation

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