Metroid: Samus Returns


Wow, die Serie um die gute Samus Aran als Alienjägerin ist einfach nicht totzukriegen, auch wenn die Fans seit einigen Jahren einen echten und vor allem guten Ableger fordern, welcher dem Klassiker auf dem Super Nintendo in nichts nachsteht. Dann war ja da noch die Prime- Reihe, welche vor allem auf dem Gamecube die Muskeln zeigte, hier hatten die Retro Studios gezeigt, was technisch auf dem kleinen Würfel möglich ist und holten das Spielprinzip sehr erfolgreich in die dritte Dimension, einer der besten Abenteuer- Shooter war geboren. Natürlich darf man die mobilen Ableger der Reihe nicht vergessen, der klassische Gameboy wurde ja mit dem Spiel „Metroid: Return of Samus“ bedacht. Dieser Ableger gehört tatsächlich zur Hauptreihe, stellt aber den kleinsten und kürzesten Ableger dar. Doch Nintendo holt gerade diesen Klassiker zurück und dank dem spanischen Entwicklerstudio Mercury Steam in einem neuem Gewand. Doch der Klassiker ist gar kein Klassiker mehr, denn Samus Returns hat zwar den Urplot des Game Boy Originals, glänzt aber mit neuen Inhalten, Extras und natürlich moderner Optik auf eurem 3DS- sogar mit 3D- Effekt.

Gefährliche Hirnfresser!
Der damalige Metroid- Ableger spielte zwischen Metroid Prime 3: Corruption und Super Metroid, denn nach den Ereignissen auf Zebes, wird von der Galaktischen Föderation beschlossen, dass die Metroids ausgelöscht werden müssen. Zu diesem Zweck schickt man Samus auf den Heimatplaneten SR-388. Kaum dort angekommen, muss sie sich durch ein komplexes Höhlensystem quälen, natürlich gestaltet sich alles etwas schwieriger als gedacht. Fast unerreichbare Höhen, steile Felswände und knietiefe Höhlenverbindungen, doch das sind nicht die einzigen Hindernisse. Da kommt ihr als Spieler ins Spiel und müsst Wege finden, die euch weiter voran bringen. Das hat auch zur Folge, das ihr einige Abschnitte erst im Verlauf der Geschichte betreten könnt, weil sie einfach nicht betretbar sind aber auch sonst müsste ihr ordentlich werkeln, damit ihr die Credits seht, denn eines ist sicher, das Remake ist wesentlich größer als sein Vorgänger vom Game Boy.

Lass die Tunnel krachen
Doch mal einfach losrennen und alles niederbretzeln was einem vor die Flinte kommt ist nicht. Ihr müsst tatsächlich mit Bedacht vorgehen, denn es könnte sonst sehr frustig werden. Kleines Beispiel: ich steht von einer Felswand und springt um die nächst höhere Ebene zu erreichen, doch scheinbar wird das nichts und ihr stürzt immer wieder in die Tiefe, selbst mit Anlauf scheint es nicht zu funktionieren. Nach etlichen Versuchen und kurz vor dem Aufgeben, dann die rettende Idee: ein erneuter Blick auf die Karte kann helfen. Dort sieht man das komplexe Tunnelsystem des Planeten und hier und da tun sich auch versteckte Wege auf, selbst solche die man auf den ersten Blick nicht erkennen konnte. Schnell mal den Scanner eingeschaltet und einen Impuls losgeschickt, da ist es doch, ein maroder Fels. Dieser legt tatsächlich einen neuen Gang frei, leider führt dieser Weg noch tiefer in den Planeten und der wird durch die vielen Monster noch erschwert. Egal! Schließlich müssen wir eh alles ausräuchern, und so werden wir nach schwierigen Kämpfen mit einem neuen Item, einer Verbesserung des Morphballs- der Spinnenball, belohnt. Mit dieser Erweiterung ist es nun Möglich auch Wände hinaufzugehen und so auch höher gelegene Tunnel zu begutachten.

Neues Extra- Mega mächtig?!
Kaum hat man nun ein neues und cooles Gadget denkt man gleich man sei der Überheld, leider wird man stets daran erinnert, dass es so einfach nicht ist. Denn kaum habt ihr ein Hindernis überwunden, müsst ihr die Rübe, sprich euer Gamerhirn, erneut anstrengen und so giftige Flüssigkeiten, Lava oder ähnlichen überwinden, denn so einfach rein und hoffen nicht dem Heldentod zu erliegen ist nicht. Dabei hält sich die Action mit den Erkundungs- und Rätselpassagen gut die Waage, da haben die Entwickler wirklich alles richtig gemacht. Auf diese Weise habt ihr nach und nach wieder einen Draht zu Samus und baut eure alten Metroid Skills wieder auf. Dabei ist aber nicht alle nur Aufguss, sondern es gibt ein wesentlich komplexeres Leveldesign mit vielen neuen Wegen und Abzweigungen, euer Hirn wird hier und da durchaus auch mal rauchen. Interessant sind auch Abschnitte in denen sich bestimmte Felsformationen immer wieder rematerialisieren, hier muss schnell reagiert werden: Rakete schießen, morphen, hinauf und weiter geht es. Auch die Möglichkeit seine Bomben als Sprungbrett zu benutzen, sind nicht vergessen. Denn viele höhere Abschnitte erreicht ihr nur durch Morphen und das geschickte Legen von Bomben, auf diesen „springt“ ihr dann auf die gewünschte Ebene. Auch eine neue Energie wurde in das Spiel integriert, so benötigt ihr z.B. zum Scannen da so genannte „Aieon“, diese Energiequelle müsst ihr bei eurem Abenteuer erwerben, sonst könnte es schwer werden eure Wege zu erspähen. Allerdings ist es für diese Art Game tatsächlich erschwinglich, was wieder zu Folge hat, das ihr es einfacher habt, die blau leuchtenden Geheimwege zu finden.

Der Feind ist euer Feind
Ihr denkt ihr habt alle Gadgets und könnt jetzt jeden Feind in die Knie zwingen? Dann habt ihr falsch gedacht. Nur wer das Timing gut beherrscht wird bei vielen der Gegner Erfolg haben können, einmal verdrücken könnte das Ende bedeuten. Das klingt jetzt sicherlich härter als es ist aber viele der Gegner sind durchaus sehr anspruchsvoll und können nur durch Deckung und der perfekten Kombination aus verschiedensten Skills besiegt werden.

Dunkel und öde war gestern
Das Spiel ist größtenteils ein Remake des Ablegern für den klassischen Gameboys allerdings ist es auch im Leveldesign so viel anders. Das trifft auch auf die Optik zu, denn statt dunkler Tunnel und triste Höhlen, erwartet den Spieler eine fast plastische Welt voller fieser Felsen und verdeckter Geheimnisse. Dazu kommt eine farbenfrohe Kulisse. Kleiner Tipp: dreht unbedingt den 3D Effekt auf und schiebt den Regler auf Anschlag, was dann abgeht ist referenzwürdig auf dem Handheld. Denn man taucht hier tatsächlich noch tiefer in das Spielgeschehen ein. Selbst die liebevoll designten Hintergründe sind nun noch cooler und sorgen dafür, dass ihr tatsächlich in die Höhlen abtaucht. Ich habe selten einen so schönen 3D Effekt auf dem 3DS gesehen und ich schiebe den Regler meist nicht mehr nach oben, weil es eben oft nur „nett“ ist aber einen nicht umhaut.
Auch sonst wirkt das Bild rund und kann sich sehen lassen, nur auf einem 3DS XL ist es etwas pixeliger, da die Auflösung leider nicht höher ist, sondern nur das Bild gestreckt wird.

Der amiibo macht es schwer
Ihr wollt nicht auf „normal“ zocken, es soll richtig schwer zu Sache gehen und das am besten jetzt? Dann checkt mal ob ihr die passenden amiibos im Haus habt, sonst wird da wohl nichts mit einem ordentlichen Ritt mit Samus. Allerdings gibt es die Möglichkeit, sich erst durch den normalen Modus bis zu den Credits zu kämpfen, um dann den nächsten Schwierigkeitsgrad „Fusion Modus“ zu erhalten. Anders sieht es mit der Musik aus, denn ihr könnt euch den Soundtrack direkt über das Menü anhören aber NUR wenn ihr die Zero Suite Samus amiibo besitzt, denn diese Figur schaltet dieses Feature frei.

Steuerung voll belegt
Bei der Steuerung werden fast alle Buttons belegt, die es auf dem 3DS so gibt, so benötigt ihr zwar etwas Übung aber später erweisen sich viele Funktionen durchaus als sehr Sinnvoll. So hat Samus mit einem Druck auf „X“ die Möglichkeit zu Kontern, das muss im richtigen Augenblick geschehen und erfordert daher etwas Übung. Beherrscht man diese Taktik aber dann gut, hat man es bei Kämpfen etwas einfacher und es sieht sehr gut aus. Dann kommt noch das freie Schießen in 360° dazu, später folgen noch Greifhaken und Supersprünge und all diese Fähigkeiten wollen kombiniert und angewendet werden. Das wird verzwickt und eine gute Hand- Augen- Koordination ist da vorausgesetzt. Das wird auch dann interessant, wenn man die DND Beute benötigt um Okkulte Apparaturen zu öffnen, diese Gegner sind meist etwas schwerer und müssen gekonnt aus einem Mix aus Konter und Angriff besiegt werden.

Fazit
Was für eine Rückkehr, „Samus Returns“ stellt tatsächlich nicht nur eine fade Neuauflage dar, sondern präsentiert sich nicht nur optisch hervorragend, es glänzt mit einem sehr guten Leveldesign. Dazu zählt natürlich auch die coole Verschachtelung und das immer wieder Suchen auf der Karte, auch wenn diese sich nicht zoomen lässt. Dafür kann man aber deine Ziele und Startpunkte markieren, um leichter wieder zu ihnen zurück zu finden. Dazu kommen faire aber nicht zu einfache Savepoints und viele weitere kleine Gimmicks die es so nicht im Original gab. Abgerundet wird das Abenteuer durch den guten 3D Effekt, den ich hier gern als Referenz sehe, auch wenn Big N diese Funktion nicht mehr offensichtlich bewirbt. Was wirklich nervt ist, dass man für das gesamte Spielgefühl und die Extras tatsächlich amiibos benötigt, für Enthusiasten mit einem Faible für Extras ist das mehr las Ärgerlich, weil sie dann noch mal 15 Euro je amiibo ausgeben müssen. Lässt man das aber außeracht, macht das Spiel alles richtig und ihr bekommt ein vollwertiges und vor allem mobiles Abenteuer aus der Metroid Reihe.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Jump’n’run/Adventure
  • Entstehungsjahr: 2017
  • Plattform: N3DS
  • Hersteller: Mercury Steam
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Metroid: Samus Returns

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • richtig gutes Remake
  • wundervolle Grafik
  • Sinnvolle Extras

Kontra

  • amiibo- Anbindung eher unfair

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