Seit das Internet den Siegeszug angetreten hat, kamen auch die ersten Onlinegames auf. Dabei waren Shooter, Strategiespiele und Rollenspiele. Gerade das zuletzt genannte Genre hat noch ein Subgenre, die MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games). Gerade dieses Genre erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, gerade weil die Spiele immer größer werden und es einfach möglich ist, alles zu machen. Natürlich entwickelte sich die Grafik auch in einer isometrischen Darstellung in echte und auch teilweise sehr detaillierte 3D Optik. So wirken die MMOs nicht nur unendlich (was sie ja auch irgendwie sind), sondern sehen auch recht gut und realitätsnäher aus. Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir wohl bald extrem realistische Grafik serviert bekommen oder sogar vollkommen in die virtuelle Welt abtauchen können. Dabei geht es weniger um das Thema VR, sondern das man seinen Körper bzw. Geist über eine Schnittstelle mit seinem Avatar verbinden kann und so vollkommen in den Spiel abtaucht und es real erleben kann.
Der Lord der Lords
Das Jahr 2126, das Virtual Reality Sensations-Online-Game „Yggdrasil“ geht online und wird sofort ein Hit. Denn man spielt nicht nur, man lebt das Spiel förmlich. Über die Zeit bilden sich Gilden und die Lords werden geboren und werden vom Thron gestoßen. Das Spiel ist über viele Jahre sehr erfolgreich und mittlerweile schreiben wir das Jahr 2138 und es ist etwas leerer geworden in Iggdrasil und auch das Spiel selbst, ist nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Zudem sind 12 Jahre eine lange Zeit und viele der Gamer loggen sich nun weniger ein, da sie selbst Jobs und auch Familie haben. Diesen Umstand sehen auch die Betreiber des Spiels und wollen die Server nun abschalten. Grund genug für Momonga, der selbst mit seiner Gilde stets ganz oben dabei war, bis zum Ende zu bleiben und das Abschalten der Server noch mitzuerleben, während seine Mitglieder alle offline gehen.
Jetzt heißt es für ihn noch einmal die Jahre etwas Revue passieren zu lassen, wie die Gilde sich bildete, was sie erlebt haben und wie die Mitglieder immer weniger online waren. Ja, es wird Zeit für den Abschied, nochmal schnell alle NPC checken, das Dashboard aufrufen und die Zeit vergehen lassen. Denn Mitternacht werden die Server abgeschaltet und dann wird man einfach ausgeloggt. Die Minuten vergingen und der Servershutdown sollte immer näher rücken, Momonga war schon fast beim Einschlafen als plötzlich 0:00 Uhr überschritten wird.
Wenn der Lord allein unter vielen anderen ist
Doch was ist passiert, laufen die Server etwa doch noch weiter? Also schnell mal wieder zu sich kommen und schnell mal die Konsole aufrufen. Allerdings lässt sich weder die Konsole, noch der Supportchat öffnen. Was ist da los?
Da ihm nichts weiter übrig bleibt, als die NPC zu checken und sich im Schloss umzusehen, versucht er einen Weg zu finden das Spiel zu verlassen. Doch er stellt seltsame Veränderungen fest, denn die NPC führen selbst bestimmende Aufgaben durch und scheinen auch ein eigenes Bewusstsein zu haben. Das äußert sich vor allem in den Avancen die sie ihm gegenüber machen, alle wollen ihm zeigen, dass sie wichtig sind und welche Fähigkeiten sie besitzen. Natürlich versucht Momonga nun herauszufinden ob noch jemand anderes sein Schicksal mit im teilt und nach anfänglichen Bedenken seines Stabes, macht er sich auf den Weg. Dabei ist er mit krassen Fähigkeiten ausgestattet, die es ihm erlauben zu fliegen, sich zu teleportieren und im Prinzip jeden Kampf zu gewinnen.
Als dann auf die ersten Menschen trifft und sich erste Probleme auftun und er versucht diese Anzugehen. Denn von einem entfernten Königreich werden Truppen entsendet, um ein Dorf zu erobern. Als für diesen Zweck nun auch starke Magier aufgefahren werden, muss er einfach eingreifen, die Magier platt machen und so das Dorf retten. Dieser Akt der Freundlichkeit ermöglicht ihm den ersten Kontakt zu Menschen in dieser Welt und er knüpft erste Bande mit Soldaten des Königreiches, welches angegriffen wird.
Doch ist noch jemand hier in dieser Welt, den er kennt, der auch keine Anbindung an den Server zu haben scheint? Die Suche geht also weiter, zur Seite steht ihm dabei seine Gefolgschaft. Allem voran ist da Albedo, sie war ursprünglich auch ein NPC zum Schutz der Gilde „Ains Ooal Gown“ und dessen Territorium. Jetzt liest sie Momonga förmlich jeden Wunsch von den Augen ab und erfüllt ihm auch jeden Wunsch, wirklich jeden Wunsch, denn es ist ihr eine Freude ihm zu dienen. Doch sie hasst die Menschen und jeden der einfach nur in ihren Augen als Schwach herüber kommt. Aber auch Shalltear Bloodfallen ist immer wieder mit dabei, als Vampirwesen hat sich natürlich auch besondere Kräfte und ist die Wächterin der 1., 2. Und 3. Ebene der Gruft von Nazarick. Auch sie hat ein Auge au Momonga geworfen, das scheint auch der Grund wieso sie sich ständig mit Albeo in die Haare kriegt.
Unter den Menschen, tritt Momonga auch als Momon in Erscheinung, hier tritt er dann als starker Krieger auf und ist nicht zu erkennen. Doch wird er immer mehr in die Welt eingesaugt oder ist womöglich alles nur ein sehr realer Traum?
zum Anime
Die bisher 13teilige Serie unter der Regie von Naoyuki Itō basiert auf der Light Novel von Kugane Maruyama und so-bin (Illustrationen) und wurde im Jahr 2015 von Studio Madhouse produziert. Die Light Novel wird seit 2012 in Japan veröffentlicht und ist noch nicht beendet. Auch ein Manga läuft seit dem Jahr 2014 und wird von Satoshi Ōshio geschrieben, während Hugin Miyama zeichnet. Auch der Manga ist noch nicht beendet und läuft derzeit noch. Bei uns ist er seit Juli 2017 beim Carlsen Verlag erhältlich.
Die Musik zur Anime Serie wurde von Shūji Katayama inszeniert, während das Intro Clattanoia von OxT stammt, wurde für das Ending L.L.L. von Myth&Roid verwendet.
Das die Serie in Japan recht erfolgreich lief, wurden zwei Filme Produziert, der erste unter dem Namen Overlord: Fushisha no Ō und der zweite Film Overlord: Shikkoku no Eiyū. Hierzulande erschien die Overlord Animeserie bei KSM Anime in einer limitierten Komplettbox in deutscher Synchronisation. Das Besondere: Stefan Kaminski variiert seine Stimme so, dass er völlig anders klingt. Denn Momonga hat ja seine Menschliche Stimme (die Gedankliche) und eine Stimme mit der er spricht, diese wiederum klingt böse und nachdrücklich. Im japanischen Original haben sie zwar auch ein Sprecher aber er spricht beide Parts in einer Stimmenlage. Dahingehend ist die deutsche Fassung einzigartig. Die Synchronisation entstand übrigens bei Köln- Synchron.
Fazit
Overlord könnte man am Anfang doch glatt für einen Sword Art Online- Klon halten aber das ist er nicht. Denn im Laufe der Geschichte entwickelt der Anime eine ganz eigene Richtung und einen eigenen Charme, welcher einem MMORPG tatsächlich doch noch etwas näher kommt als man vielleicht am Anfang denkt. Denn alles was in dieser fremden Welt passiert, passiert nach den Regeln eines Rollenspiels, das ist nicht nur irgendwie total überzogen (im positiven Sinne), sondern auch für Rollenspieler sehr interessant. Auch optisch weiß der Anime zu gefallen und an Witz fehlt es ihm auch nicht. Auch die Tatsache, dass sich Momonga immer selbst beherrschen muss nicht völlig abzudriften, ist durchaus interessant. Denn sind wir mal ehrlich, wenn man in solch einer Welt wäre, würde man irgendwann auch völlig vergessen wer man wirklich ist, gerade wenn man die Macht hat alles zu vernichten. Auch die deutsche Fassung weiß durchaus zu begeistern, denn Stimmlich wurden die Charaktere gut getroffen und gerade das stimmliche Wechselspiel von Stefan Kaminki ist einfach interessant und passt gut zu dem gezeigten Bild. Der große Wehrmutstropfen: der Anime ist mit den 13 Episoden echt kurz geraten und gerade wenn man sich an die Charaktere gewöhnt hat und mit fiebert, ist es vorbei. Doch jedem der die Chance hat an den Anime zu kommen und eventuell selber MMORPGs zockt, sollte hier auf jeden Fall mal reinschauen.
wir danken KSM Anime für das Rezensionsexemplar
- Genre: Action/Fantasy
- Entstehungsjahr: 2015
- Typ: Serie
- Regie: Naoyuki Itō
- Charakterdesign: Takahiro Yoshimatsu
zur DVD/Blu Ray
- Sprachen: japanisch DD 2.0, deutsch DD 5.1/ japanisch DTS HD MA 2.0, deutsch DTS HD MA 5.1
- Untertitel: deutsch
- Extras: 28-seitiges Booklet, 6 Charakter-Postkarten, 1 DIN A4 Miniposter, 1 Aufkleber des Schriftzuges, 8 Bonus-Clips „Ple Ple Pleiades“, Opening- und Ending-Song (Creditless), Trailer, Bildergalerie [nur Komplettbox]