Pokémon Tekken


Einmal selber Pokémon sein und mit seinen Attacken voll austeilen, dies ist mit Pokémon Tekken nun möglich geworden.

Pokémon goes Arcade, eine Nachricht die mehr als überraschend kam. Es gab sicherlich viele Ableger und Spinoffs des beliebten Franchise, aber dies ist das erste Beat’em Up für die Wii U. Mit einer Auswahl an verschiedenen Pokémon darf man sich in die Kämpfe werfen und weitere Pokémon zur Unterstützung rufen. Doch sind Pokémon geeignet um als Beat’em Up Arena Kämpfer zu überzeugen? Lest mehr dazu in diesem Test.

Story
Tatsächlich gibt es eine kleine Story in diesem Spiel. Damit die Trainer in Ferrum mit ihren Pokémon zu solchen Liga Kämpfen oder auch freien Trainings antreten können, benötigen sie die Kraft der Resonanzsteine. Diese geben die Erdkräfte ab, damit Trainer und Pokémon agieren können und in der Lage sind ihre Limits zu nutzen.
Kaum sind wir in der Liga angekommen und haben uns durch die grüne Liga gekämpft, fällt uns ein schwarzes Mewtu an, das einen seltsamen großen Stein in der Schulter hat. Nach dem wir von ihm in der Arena nach allen Regeln der Pokémon Kampfkunst verhauen wurden, verschwinden das Mewtu und das Mädchen im Umhang, welches augenscheinlich seine Trainerin zu sein scheint.
Während wir weiter unseren Weg in die blaue Liga starten, nehmen die Gerüchte um das Mewtu zu und es hat wohl noch andere Trainer aus dem nichts attackiert. Doch keiner konnte es bisher besiegen und alle blieben mit der schwach des Verlierens zurück. Doch was hat es mit dem Mewtu wirklich auf sich, das mittlerweile als Schatten-Mewtu betitelt wird und werden wir noch eine weitere Chance bekommen, um unsere Ehre als Kampfteam zu verteidigen?

Steuerung
Die Steuerung selber ist einfach gehalten und als Nintendo Spieler muss man sich an kaum etwas gewöhnen, da die Angriffe gut auf die vier Tasten gelegt worden sind. Die wenigen Spezial-Angriffe werden über die Standard Schultertaste gelöst. Obwohl man das Spiel auch mit dem Wii U GamePad spielen kann, merkt man hier doch schnell das dies für ein Beat’em Up etwas groß ist. Es behindert einen nicht direkt, aber es liegt aus meiner Sicht nicht so gut in der Hand. Mein Test mit dem Wii U Pro Controller ergab, das dieser nicht nur besser in der Hand liegt, das Feeling ist auch ganz anders. Gerade für ein rasantes Beat’em Up, liegt der Pro Controller deutlich besser in der Hand und die Tasten liegen dichter beieinander.
Obwohl man sowohl das Wii U GamePad als auch den Wii U Pro Controller nutzen kann und bei beidem die Steuerung gut funktioniert, ist der Pro Controller einfach die bessere Wahl durch die Größe und die Lage der Buttons.

Grafik
Puh die Grafik. Dies ist der Punkt an dem ich etwas hin- und hergerissen bin. Zum einen muss die Engine so schnell sein, das man bei einem Beat’Em Up schnelle rasante Fights hat, zum anderen will man aber auch etwas für das Auge haben. Bei einigen Arenen ist mir doch aufgefallen das die Zuschauer und/oder Pokémon im Hintergrund etwas lieblos wirken. Auf der anderen Seite haben wir dann aber auch wieder sich im Wind bewegende Fahnen, was echt toll aussieht. So sind die Arenen zum Teil leicht enttäuschend bei manchen Grafiken, dann aber auch wieder überzeugend bei anderen Grafiken.
Die Pokémon selber sind gut gestaltet und ihre Bewegungen wirken überwiegend durchaus überzeugend. Etwas enttäuscht war ich hier vom dem Fell, das dann leider doch nur durch geschickte Muster dargestellt wird. Da ich mich für Lucario als Partner entschieden habe, ist es mir wohl besonders aufgefallen. Hier hätte ich mir doch etwas mehr erhofft. Abgesehen von solchen Kleinigkeiten, sind die Pokémon aber gut animiert und haben teils absolut spektakuläre Attacken, besonders die Limit Angriffe sind bei allen ein Fest für die Augen.

Sound und Übersetzung
Was mir hier ziemlich schnell positiv aufgefallen ist, sind die Optionen der Sprachwahl. Das Spiel selbst setzt auf deutsche Untertitel. Für Fans interessant dürfte die Option sein, dass man nicht nur die englische, sondern auch die japanische Tonspur auswählen kann.
Der Sound selber ist vorwiegend unauffällig, was besonders auf die Musik zutrifft. Eigentlich genau das was ich bei einem Spiel dieses Genre erwartet. Die Musik ist vorhanden, aber nicht dominant oder störend. Sie ist einfach vorhanden für das Gefühl. Die Sounds beim Kampf sind satt und klassisch für ein Beat’em Up. Ein „Pow“ hier, ein „Eek“ dort, so soll es sein.
Die Übersetzung selber ist durchaus gelungen und mir sind soweit keine groben Fehler aufgefallen. Auch die Texte sind soweit verständlich und glaubwürdig umgesetzt worden. Was die Menüs selber angeht, ist alles so wie man es bei einem Beat’em Up erwartet.

Spielmodi
Es gibt innerhalb des Spieles verschieden Orte, wo man unterschiedliche Optionen hat, die einem zur Verfügung stehen.
Die Stadt ist nicht nur euer Heim, dort werden auch alle relevanten Entscheidungen getroffen. Hier könnt ihr euren Avatar gestalten, mit zahlreichen Frisuren und Klamotten. Mit jeder erfolgreich beendeten Liga, gibt es mehr Auswahl. Zudem können hier auch: Name, Titel und Kommentar geändert werden. Durch amiibo Figuren kann man täglich bis zu fünf Kleidungsstücke und/oder Titel freischalten. Zudem wählt ihr hier euren Pokémon Partner und könnt jederzeit frei seine Punkte neu Verteilen auf: Angriff, Resonanz, Strategie und Verteidigung. Ebenfalls werden hier die drei Helferteams gewählt und ihr könnt euren Coach Konfigurieren. Zur Auswahl stehen hier neben dem Outfit noch die Motivationsfertigkeit und die Ratschläge. Durch Motivationsfertigkeiten erhaltet ihr vor dem Kampf einen Bonus für die Runden, während Ratschläge einfach nur Tipps für Anfänger sind, damit man im Kampf nichts vergisst.
Training ist der Ort wo ihr ein Tutorial für das Spiel durchlaufen könnt und zudem die Chance habt mit den Pokémon die Angriffe genau zu studieren, damit ihr im Kampf bestens gerüstet seid. Man kann hier auch gezielt Manöver und Kombos üben.
Einspieler-Kampf ist genau das wonach der Name klingt. Hier kann man alleine gegen die KI spielen, welche man unterschiedlich stark einstellen kann. Als Option kann man entweder einen Standardkampf wählen oder den Extrakampf, wo man durch zusätzliche Items stärker oder schwächer werden kann.

Online-Kampf, die Chance gegen Spieler weltweit anzutreten. Hier könnt ihr entweder wie in der Liga einen Rang erkämpfen oder ihr macht Freundschaftskämpfe mit festen Match Einstellungen. Zudem könnt ihr dort die Punkterangliste einsehen und die Siegesrangliste. Dort kann man den aktuellen und die vorherigen Monate einsehen.
Lokaler Kampf ist der Bereich, wo ihr gegen Freunde im heimischen Zimmer antreten könnt. Wie auch im Einspieler-Kampf stehen hier die Optionen Standardkampf oder Extrakampf zur Auswahl.
Die Ferrum-Liga ist der Story Bereich. Hier startet man im D Rang in der grünen Liga und muss sich dort erst einmal beweisen. Dies bedeutet das man sich erst einmal innerhalb der Liga nach oben kämpfen muss. Hat man dort den 8 Platz erreicht, darf man am Turnier teilnehmen. Dies funktioniert per Ausscheidungskampf. Wurde dies Erfolgreich absolviert, ist man die Nummer eins in dieser Liga und darf jetzt einen Ligameister herausfordern, der euch bei einem Sieg erlaubt in den nächsten Rang aufzusteigen. In der nächsten Liga, wird es nicht nur schwieriger, zudem muss man auch mehr Leute besiegen, bis man zum Turnier gelangt. In jeder Liga wiederholt sich der Ablauf.
Die Pokémon selber haben wie in anderen Spielen auch ein Level. Es empfiehlt sich die unterschiedlichen Kämpfe auszutragen, damit man sein Pokémon ideal trainieren kann. Also wechselt durchaus mal von der Liga in den Online-Kampf.

Fazit
Ein Pokémon Beat’em Up. Im klassischen Sinne mit Arenen und sich messenden Kämpfern. Kann das wirklich überzeugen oder ist es nur ein Versuch noch mehr aus einem Franchise zu ziehen. Diese durchaus schwere Frage galt es zu beantworten bei meinem Test. Am Ende bin ich nach etlichen Stunden sowohl überzeugt, als auch nicht überzeugt.
Wie jedes Beat’em Up kommt irgendwann die Frage der Landzeitmotivation und die ist auch in diesem Spiel nur bedingt gegeben. Es kommt der Zeitpunkt an de, man einfach durch ist mit allem und danach bleiben nur die Kämpfe Online oder Lokal über. Dies ist nur bedingt eine Kritik in dem Sinne, es ist eher ein Schwachpunkt des gesamten Beat’em Up Genre. Nur die Fans bleiben in der Regel noch dabei.
Großes Potenzial zeigt das Spiel aber für Partys in meinen Augen. Da es sehr einfach gehalten ist und man ziemlich coole Angriffe auch als Anfänger gut ausführen kann, ist dies Spiel durchaus tauglich, um auf Partys mal spontan mit Freunden ein paar schneller Lokale Runden im heimischen Wohnzimmer hinzulegen.
Ich habe am Ende durchaus einige Stunden Spielspaß gehabt, was eindeutig für das Spiel spricht, aber mir haben auch immer wieder etliche Pokémon gefehlt. Einer der wohl schwersten Nachteile ist die sehr begrenzte Auswahl der aktiven Pokémon. Selbst mit der amiibo Karte des Schatten-Mewtu, kommt nur eines dazu. Viele werden hier einfach ihren Liebling vermissen. Da bleibt nur zu hoffen das es ein Update geben wird oder man einen zweiten Teil, mit deutlich mehr Pokémon herausbringt.
Alles in allem ist Pokémon Tekken trotz eins zwei Minuspunkten ein gutes Spiel, mit dem man Spaß haben kann und wird. Ich für meinen Teil bereue es nicht hier einige Spielstunden investiert zu haben. Für alle Fans von Pokémon ist es fast schon eine Pflicht in das Spiel hineinzusehen.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Beat’em up
  • Entstehungsjahr: 2016/ DX Fassung 2017 (Switch)
  • Plattform: Wii U/Switch
  • Hersteller: Bandai Namco
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: englisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2

Pokémon Tekken

7.8

Gesamtwertung

7.8/10

Pro

  • Avatar zum selbergestalten
  • passender Sound
  • Pokémon selber steuern im Kampf
  • Switch- Fassung enthält alle DLC

Kontra

  • zu wenig Kämpfer die man aktiv steuern kann
  • kaum schwierige Kombos für Beat'em up Pro Spieler
  • Grafik nicht immer ideal

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