Was passiert wohl wenn unsere Game-Helden einfach mal so durch die Lande streifen uns nichts aber auch wirklich nichts zu tun haben? Das ist eine Frage die sicherlich viele von euch beschĂ€ftigen könnte, doch so einfach zu beantworten lĂ€sst sie sich nĂ€mlich nicht. Eine Theorie zauberte uns Bandai Namco damals mit Project X Zone auf den Spielbildschirm. Hier trafen dann die verschiedensten Charaktere von SEGA, Capcom und Bandai aufeinander und man prĂ€sentierte uns eine nicht wirklich durchdachte Story, allerdings war das Spiel im Kern eine Taktik RPG, auch wenn es einfach gestrickt war. Denn anders als bei anderen Ablegern dieses Genres, war es in den KĂ€mpfen möglich direkt ĂŒber âButtonmashingâ einzugreifen, doch es am dabei auf das Timing des DrĂŒckens an. Der Reiz des Spiels lag also eher in der Zusammenkunft der vielen Charaktere und deren VerstĂ€ndigungsproblemchen.
Der zweite Teil, noch mehr Protagonisten
WĂ€hrend ihr im ersten Ableger schon mit Helden von Capcom, SEGA und Bandai Namco selbst, in die Schlacht ziehen durftet, könnt ihr nun mit noch mehr Charakteren durch die Level wandern. Denn diesmal gesellen sich noch Charaktere von Xenoblade Chronicles und Fire Emblem dazu, diese Games dĂŒrften den meisten Spielern aus dem Nintendo-Sektor durchaus bekannt vorkommen. Das bei all diesem Staraufgebot aus verschiedene Universen auch Hindernisse dazu kommen, dĂŒrfte wohl den meisten Spielern durchaus bewusst sein. Aus dem ersten Teil dĂŒrften den meisten noch das Duo Xiaomu und Reiji im GedĂ€chtnis geblieben sein, denn sie waren die Hauptakteure des Spiels und sie dĂŒrfen diesmal noch einmal im zweiten Teil durch die Lande streifen und sich mehr als freche und auch durchgeknallte SprĂŒche an den Kopf hauen, bis sie schlieĂlich auf Probleme treffen. Diese Probleme manifestieren sich, wie schon im VorgĂ€nger, in plötzlich auftauchenden Dimensionsportalen, hier vermischen sich plötzlich verschiedene Raum- Zeit- Dimensionen und treffen genau an diesem Punkt aufeinander. Das sorgt schon fĂŒr Probleme, doch dann sind da plötzlich auch so viele goldene Ketten, auf diese seltsame Erscheinung kann sich auch niemand einen Reim machen. Also rĂŒcken Xiaomu und Reiji aus, um diesen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen.
Das war es auch schon zum grundsĂ€tzlichen Plot, dieser ist wie in Project X Zone recht dĂŒnn und bietet kaum Potential um sie weiter auszubauen. Aber bei diesem Spiel spielt das eh nicht die gröĂte Rolle, denn die Fans wollen die vielen Charaktere sehen, welche hier aufeinandertreffen
Fire Emblem light
Das Spielprinzip ist an den Klassiker Fire Emblem angelehnt. Ihr bewegt eure Protagonisten Zug um Zug, bis ihr euer Ziel erreicht. Bewegen tut ihr euch auf einer Isometrischen Karte des jeweiligen Levels, hier seht ihr auch eure Protagonisten, diese stehen auf Kacheln und diese sind eure Felder, Ă€hnlich wie beim Schach. Ihr habt pro Runde immer einen gewissen Weg den ihr gehen könnt bevor die Kraft erschöpft ist, habt ihr alle Charaktere bewegt, geht es in die NĂ€chste Runde. NatĂŒrlich werden die ZĂŒge immer abwechselnd mit euren Kontrahenten absolviert. Ziel ist es meist euren Gegner auszuschalten oder aber vor ihm am Ziel zu sein. Gerade ersteres ist Hauptbestandteil des Spiels, der Clou kommt aber noch. Einfach Frontal solltet ihr die Gegner nicht bezwingen wollen, denn der Ăberraschungseffekt geht flöten und die Widerstandkraft gegen eure Angriffe ist stĂ€rker. Cleverer ist es tatsĂ€chlich den Gegner von der Seite oder gar von Hinten zu attackieren, hier sind die Chancen recht hoch auch zu gewinnen, denn der Ăberraschungseffekt wĂ€re dann auf eurer Seite. Allerdings laufen die KĂ€mpfe ab hier anders ab, als man es von dem groĂen Vorbild gewohnt ist: in den richtigen Augenblicken mĂŒsst ihr die Aktionstasten drĂŒcken und so Combos generieren, je mehr ihr dabei schafft und kombiniert, desto schneller ist eurer Gegner bezwungen. Wie im ersten Teil fĂŒhlt sich die Kampsequenz eher wie in BeatÂŽemÂŽ Up an, weniger wie ein Taktik- RPG. Dabei wechselt in der direkten Konfrontation auch die Ansicht in eine effektreiche halb dreidimensionale Kampfarena und ab hier dĂŒrft ihr eure Button ordentlich mashen bis die Finger wund sind.
Auf diese Weise kÀmpft ihr euch mit den verschiedensten Partnerfiguren, welche ihr zu Hilfe bekommen könnt, durch das Spiel. Als Protagonisten sind u.a. dabei: Mega Man, Phoenix Wright und Maya Fey, Chris Redfield, Fiora, Ryu und Ken Masters, Aya-me, Break, Zagi, Axel Stone und sehr viele mehr.
Grafik wie SNES aber auf 3DS
Der Grafikstil des Spiels bewegt sich auf einem Ă€hnlichen Level wie das groĂe Vorbild âFire Emblemâ, auf der Karte erwartet euch eine isometrische Darstellung der Level und eine leicht 16bit Angehauchte Spielfigur bzw. Spielfiguren. Im Kampf werden euch dann die Effekte nur so um die Ohren geballert, denn jeder der Combos wird mit einem schön anzusehenden Effekt untermalt und birgt immer die Angst eines Epilepsieanfalls. Dabei erinnert das Kampfgeschehen an einen Mix aus 2,5D Street Fighter und dem Klassiker âStreets of Rageâ. Die, zugegeben, dĂŒnne Story wird durch viele nicht animierte Bildchen mit aufploppenden Sprechblasen und einigen kleinen Anime-Videosequenzen untermalt und weiter erzĂ€hlt. Alles in allem prĂ€sentiert sich das Game auf einem durch Guten Niveau. Ein 3D- Effekt wie bei anderen Titeln solltet ihr hier aber nicht erwarten, der ist tatsĂ€chlich etwas dĂŒnn.
Auf die Ohren, fertigâŠlos
Beim Ton gibt es dabei wenig zu meckern, denn viel zu hören gibt es so nicht. Die Soundtracks sind nicht aufdringlich, die Sprachausgabe ist durchaus gelungen, auch wenn sie auf japanisch ist und auch sonst gibt es hier kaum etwas zu meckern. Nur eine deutsche Sprachausgabe hĂ€tte ich mir hier durchaus gewĂŒnscht, gerade wenn man das Spiel auch den westlichen Spielern schmackhaft machen möchte. Eines möchte ich dennoch anmerken, die GesprĂ€che sind das erste Mal ĂŒberhaupt bei diesem Spiel deutsch untertitelt und lesen sich gut weg. Interessant dabei, die flapsigen SprĂŒche, welche sich die Charaktere an den Kopf hauen, da bleibt der Tiefgang auf der Strecke aber die Unterhaltung ist auf jeden Fall gegeben.
Fazit
Project X Zone 2 ist eine Art âFire Emblem lightâ! Wieso? Eine gewisse Taktik wird bei den KĂ€mpfen durch vorausgesetzt, allerdings beschrĂ€nkt diese sich tatsĂ€chlich nur auf den Angriff ĂŒber die Karte. Hier wird nur die jeweilige Stellung des Protagonisten als wichtig empfunden: stehe ich hinter, vor oder neben dem Gegner? Seid ihr dann im Kampf zĂ€hlen nur noch die Combos und das DrĂŒcken der richtigen Knöpfe zur richtigen Zeit, das nimmt dem Spiel natĂŒrlich vollkommen die taktische Tiefe und erinnert zu sehr an ein Street Fighter oder Streets of Rage (auch wenn viele der Helden dieser Serien hier aufeinander treffen). Aber Project X Zone 2 kann man trotzdem genieĂen, denn wer es mag, dass sich so viele Helden und Antihelden auf dem Bildschirm tummeln, der wird hier seine helle Freude haben. Denn sind wir mal ehrlich, wann treffen schon mal so viele Helden aus so vielen Franchises in einem Spiel aufeinander? Richtig! Nirgens. Kurz um, das Spiel ist schlichtweg zu leicht als Taktik RPG aber als abgefahrener Genremix ist es ein Gewinn fĂŒr die Fans der Serien wie Resident Evil, Streets of Rage oder gar Mega Man.
wir danken Bandai Namco fĂŒr die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares
- Genre: RPG
- Entstehungsjahr: 2016
- Plattform: N3DS
- Hersteller: Monolith Soft.
- Publisher: Bandai Namco
zum Spiel
- Sprachen: japanisch
- Untertitel: deutsch
- Spieler: 1