Samurai 7


Akira Kurosawas „Die sieben Samurai“ gilt als einer der einflussreichsten japanischen Filme. Als der Film 1954 in die japanischen Kinos kam, war er ganze 2017 Minuten lang, eine deutsche Version lief natürlich auch im Kino, diese wurde in deutscher Synchronisation aber um fast eine Stunde gekürzt. Zudem war es der erste Film dieser Art, der mit drei Kameras gedreht wurde, um die volle Action der Kämpfe in der ganzen Pracht einfangen zu können. Bis heute gibt es das Epos nur in der gekürzten Fassung, die Komplette 207 minütige Fassung wird man leider nicht ohne Importwege bei uns finden, schon gar nicht als deutsche synchronisierte Version.

fiktive Erde zu einer fiktiven Zeit
Der Krieg ist zu Ende! Sollte man zumindest meinen, denn es herrscht Frieden im Lande, die Schwerter sind niedergelegt und die Waffen ruhen. Doch die Waffen wurden zu Gunsten eines unsicheren Friedens, ihrer Aufgabe beraubt und leider führt das zu einem Phänomen, dessen Ausmaße noch nicht absehbar zu seinen scheinen. Diese Waffen, welche hier gemeint sind, sind ausgediente mechanisierte Samurai und einige von ihnen sehen in diesen ruhigeren Zeiten keine Zukunft. Denn der Kampf ist das wofür sie gelebt haben und dass wollen sie um keinen Preis der Welt missen wollen. Sie schließen sich zu Gruppen zusammen, hier liegt auch dann das Problem, denn genau diese „Nobuseri“ werden zu einem Problem für den Frieden und für die Bevölkerung im Land.

Ein Dorf wird unterdrückt
Das Dorf Kanna ist ein Dorf voller Reisbauern und diese führen eigentlich ein ruhiges, wenn auch nicht reiches, Leben. Keiner will ihnen etwas Böses und auch die Ernte verläuft recht gut. Die Zeiten der Reisbauern sind aber in letzter Zeit, genauer gesagt seit der Einführung des Waffenstillstandes, schwieriger geworden. Denn seit geraumer Zeit werden sie regelmäßig beraubt und können sich selbst gegen diese dreisten Diebe nicht erwehren. Denn die „Nobuseri“ überfallen die Bauern in ganze Gruppen und allein können sie gegen die ehemaligen Samurai leider nichts ausrichten. Ein Problem das auch die Wasserpriesterin Kirara erkennt und handeln will. Sie möchte, dass es im Dorf wieder ruhig zu geht und niemand Angst haben muss, sein Hab und Gut zu verlieren. Sie beschließt zusammen mit ihrer Schwester Komachi etwas dagegen zu tun, der Entschluss steht fest: das Dorf muss verteidigt werden. Es gibt im Dorf allersing keine Wirklichen Kämpfernaturen aber den etwas mutigeren Bauern Rikich, denn auch er will sich das nicht mehr gefallen lassen. Doch wie verteidigt man ein Dorf gegen eine ganze Gruppe von ehemaligen Kämpfern?
Die Lösung scheint einfach, man benötigt selbst eine Gruppe von Kämpfern, eine Art A-TEAM (Anm. der Reaktion) für das Dorf. Es scheint auf der Hand zu liegen, man muss sich eine eigene kleine Armee schaffen. Allerdings gestaltet sich das in näherer Umgebung als schwierig, da kommt den Dreien die Idee, dass man ja in der großen Stadt eher fündig werden würde und kurzerhand geht es auch eben in diese Stadt.

Auf der Suche nach Schutz
Angekommen in der Stadt, begeben sich die drei „Helden“ auf die Suche nach Kämpfern, die das Dorf verteidigen könnten. Doch die angeworbenen Samurai wollen natürlich ordentlich entlohnt werden und das macht die Suche nach Beschützern noch schwieriger, denn außer Reis können sie den Samurai nichts anbieten. Wer will schon für Reis arbeiten, wenn er auch in echten Wertgegenständen entlohnt werden kann. Natürlich macht sich Resignation breit, denn ohne Geld keine Beschützer und ohne die Beschützer geht der Terror im Dorf einfach so weiter.
Als sie dann noch im Begriff sind überfallen zu werden, haben sie schon fast die Hoffnung aufgegeben, doch es kommt ganz anders. Denn der Samurai Katsuhiro hilft ihnen plötzlich und schließt sich der Sache an. Natürlich reicht ein Samurai nicht, um das Dorf Kanna zu schützen. So begeben sie nun die vier weiter auf die Suche nach potentiellen Kämpfernaturen, die bestmöglich für etwas zu Essen arbeiten und noch einen Gerechtigkeitssinn besitzen.
Also geht die Suche weiter und sie werden tatsächlich nach und nach fündig. Doch die Truppe, welche hier entsteht ist aus völlig unterschiedlichen Charakteren zusammengewürfelt. Gelingt es diesem sehr unterschiedlichen Charaktermix das Dorf vor Dieben und Plünderern zu schützen?

zum Anime
Samurai 7 ist eine Studio GONZO Produktion und entstand unter der Regie von Toshifumi Takizawa, während Atsuhiro Tomioka das Drehbuch zum Anime schrieb. Als Vorlage für die 26teilige Anime Serie diente der 1954 entstandene Film „Die sieben Samurai“ von Regisseur Akira Kurosawa. Im Original wird wiederholt ein kleines Bauerndorf geplündert, die Plünderer haben es vor allem auf die Ernte abgesehen, von der die Bewohner leben. Doch obwohl das Dorf außer Verpflegung keinen Lohn bieten kann, gewinnen sie sieben Kämpfer für die Verteidigung: den alternden Samurai Kambei, den jungen Sohn einer Samurai-Familie Katsuhiro, Shichiroji, einen Freund Kambeis, den Bogenschützen Gorobei, Heihachi, den schweigsamen Kyuzo, der von Katsuhiro bewundert wird, sowie den Bauernsohn und Möchtegern-Samurai Kikuchiyo. Dabei wird vor allem die Spaltung zwischen Samurais als Kriegerkaste und den Bauern deutlich, denn das Vertrauen ist am Anfang nicht wirklich vorhanden, vielmehr haben die Dorfbewohner Angst vor den Kriegern. Doch mit der Zeit und ein wenig Kampftraining gelingt eine Annährung der Samurai und der Bauern.
Diese Story wird auch im Groben in „Samurai 7“ erzählt nur spielt sie in einer fiktiven Welt und wird mit Steampunk- und Cyberpunkelementen vermengt. Auf diese Weise wirkt dieser Klassiker moderner, frischer als aber auch anders als noch 1954.
Die musikalische Untermalung in der Anime- Serie wurde von Eitetsu Hayashi und Kaoru Wada. Der Vorspanntitel Unlimited wurde von Nanase Aikawa gesungen, während der Abspanntitel Fuhren von Rin‘ produziert wurde.
Im Jahr 2005 wurde die Serie von Panini Video in einer recht guten deutschen Synchronisation auf DVD veröffentlicht. Nun hat Nipponart die Lizenz und hat die Serie als Komplettbox mit DVD und sogar Blu Ray (in einer Box zusammen) im Februar 2017 noch einmal veröffentlicht. Natürlich ist die gewohnte deutsche Synchronisation enthalten.

Fazit
Steampunk, Cyberpunk und Samurai, das ist Samurai 7. Doch passt der Genremix überhaupt zusammen? Ich sage einfach mal ja, denn irgendwie lassen sich Samurai in fast jede Zeit einbringen und gerade weil die Vorlage einen gewissen Kultstatus besitzt, kann der Anime durchaus unterhalten. Klar, es gibt keine neue und frischere Synchronisation aber angesichts der relativ guten Qualität ist das auch kein Beinbruch. Viel wichtiger ist, das die Blu Ray mit einer richtig guten Bildqualität glänzt und dass trotz der eher mittelmäßigen CGI- Einbindung, auch wenn diese sich in die Zeichnungen gut einfügen. Wer also auf Samurai Stories steht und den Mix mit modernen Mitteln nicht scheut, sollte den Anime auf jeden Fall einmal schauen. Zumal das Preis- Leistungsverhältnis ist zu dem sehr gut, da ihr zwei Medien bekommt und somit insgesamt 8 Scheiben in einer Packung.

 

wir danken nipponart für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action
  • Entstehungsjahr: 2004
  • Typ: Serie
  • Regie: Toshifumi Takizawa
  • Charakterdesign: Hideki Hashimoto, Takuhito Kusanagi

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch DD 2.0, deutsch DD 5.1/japanisch PCM 5.1, deutsch DTS HD 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Poster, Sticker

Samurai 7

7.8

Gesamtwertung

7.8/10

Pro

  • cooler Mix aus Steampunk- und Samuraimovie
  • coole Inszenierung

Kontra

  • einige Längen

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