Super Mario Maker


Das Jahr 1985, die Videospielindustrie liegt am Boden und Firmen wie ATARI sind starke Marken, straucheln aber im Angesicht des Videospielcrashes. Doch dann kam Nintendo, nach einigen Erfolgen in den Videospielhallen aber vielen Verlusten durch Fehlkalkulation, auf den Heimvideospielmarkt. Denn hier schien es tatsächlich Potential zu geben und Nintendo schickte im selben Jahr in Japan das Famicom (Family Computer) auf den Markt. Im Set war einer DER Klassiker enthalten, jenes Spiel, welches den Weg für viele weitere ebenen Sollte. Der damals noch unbekannte Gamedesigner Shigeru Miyamoto hatte die führende Hand in diesem Titel und durch den Erfolg wurde er einer der berühmtesten Gamedesigner der Videospielgeschichte. Natürlich sprechen wir hier von Super Mario Bros. jenes Jump´n´Run das dafür sorgte, dass Heimkonsolen eine Blütezeit erlebten und bis heute in vielen Wohnungen stehen. In Europa erschien der Titel dann 1986 für das hierzulande umbenannte Nintendo Entertainment System, kurz NES. Der Erfolg der Konsole und der Spielserie konnte nicht mehr aufgehalten werden. Kurze Zeit später erschien, nur für den europäischen Markt, Super Mario Bros. 2. Allerdings gehörte dieser Ableger nicht offiziell zur Serie, das merkt man auch an der anderen Spielmechanik (Pflanzen pflücken, ShyGuys usw.) Der offizielle zweite Ableger erschien nur in Japan und galt als zu schwer für die Spieler, erschien später aber als „Super Mario Bros. Lost Levels“.
Mit Super Mario Bros. 3 war Nintendo dann endgültig auf der Erfolgsspur angekommen, da schrieben wir das Jahr 1988 in Japan bzw. 1991 in Europa.

Jetzt im Jahr 2015 und dreißig Jahre nach dem Release dürft ihr nun selber ran und euch durch Mario Level kämpfen, die ihr selbst kreiert habt. Ein Traum wird war, denn haben sich nicht alle schon einmal gewünscht ein Mario- Game oder wenigstens mal ein Level selbst zu gestalten, um es noch spannender oder schwieriger zu machen?!
Der Super Mario Maker erlaubt euch diese Kreativität, denn hier könnt ihr ganz einfach abgedrehte und durchgestylte Level im Super Mario Universum erschaffen.
Dazu landet ihr im Hauptspiel in einem sehr überschaubaren Hauptmenü, bestehend aus zwei Buttons, wählt einfach aus „Spielen“ oder „Bauen“. Hinter dem Spielen-Button verbergen sich dann zwei weitere Modi, hier könnt ihr dann Lokal eine 10-Mario-Herausforderung spielen oder aber Level aus aller Welt ausprobieren.
Wählt ihr ersteres, landet ihr auf einer Art Landkarte, ähnlich der aus dem letzten 3DS Ableger, dort wandert ihr mit 10 Marios über insgesamt 8 Levels und müsst Prinzessin Peach befreien. Das ihr schon wieder die Prinzessin befreien müsst ist einfach nur der Aufhänger und ist auch scheinbar nicht so wirklich ernst gemeint. Ihr bekommt 8 Levels per Zufallsprinzip vorgesetzt, diese müsst ihr bezwingen und dürft dabei nicht alle 10 Marios verbrauchen, sonst habt ihr verloren. Beendet ihr den Level werden sie übrigens euren Beispielen in der Galerie zugeordnet, dazu aber später mehr, außerdem erhaltet ihr am Ende immer wieder mindestens ein Mario als Leben zurück.
Doch welche Level spielt ihr denn da? Der Super Mario Maker erlaubt es euch in Welten von Super Mario Bros., Super Mario Bros. 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. rumzuspringen.

In den Leveln aus aller Welt stellt ihr euch entweder über die Baumeisterliste oder der Levelsuche den Welten aus den Federn der Super Mario Maker Leveldesigner. Damit ihr euch nicht selbst durch die Listen quälen müsst, könnt ihr die 100-Mario-Herausforderung spielen und euch mit 100 Leben durch insgesamt acht oder 16 teils sehr kreative Welten kämpfen. Die Auswahl wird aus ca. 3,4 Millionen gestalteten Leveln getroffen und sorgt so für ein extrem unterschiedliches Spielgefühl.
Hier können wir euch schon einmal versichern, dass es einfach nur Spaß macht die Kreationen zu erleben, zu versagen oder sie sogar zu bestehen.
Neu seit dem 5. November 2015: ihr könnt nun auch Eventlevel von Designern, Moderatoren oder anderen Künstlern spielen. Sogar einen Reiter „offizielle Baumeister“ wurde hinzugefügt, lasst euch einfach mal überraschen.

Doch wie war das noch mit dem Designen??
Damit ihr nicht gleich überfordert seid führt euch das Spiel erst einmal in der Welt von Super Mario Bros. in die Mechanik des Leveldesigns ein. Dazu habt ihr auf dem Gamepad das Level als Raster und darüber eine Auswahl an Leisten und darauf platzierten Symbolen. Dort findet ihr Anfangs erst einmal nur u.a. den Fragezeichenblock, die Münzen, Gumbas, Schildkröten und die Piranhapflanzen. Während ihr die ersten Items auf eurem Pad platziert, habt ihr nach und nach auch die Möglichkeit zwischen Oberwelt, Geisterlevel, Unterwasser oder Unterwelt zu wählen. Auf diese weisen ändern sich natürlich auch die zu platzierende Objekte. Anfangs müsst ihr eine gewisse Anzahl an Objekten platzieren, um noch mehr freizuspielen. So erarbeitet ihr euch eine ansehnliche Palette und könnt so auch Geister, „POW“ Blöcke, Röhren, Maulwürfe, Bowser und vieles mehr in euren Welten platzieren.
Damit ihr euch aber nicht nur in Super Mario Bros. austobt, kommen auch noch die Möglichkeiten in Spielmechanik und Grafik von Super Mario Bros. 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. dazu. Ihr solltet also beim Design darauf achten, das nicht alle Möglichkeiten in allen Spielen gegeben waren und sind. Hierbei können euch z.B. die Beispiellevel aus der Galerie helfen. So ist es z.B. bei Super Mario Bros. 3 und später, die Schildkrötenpanzer zu tragen, während das beim ersten Ableger nie möglich war. Auch der Wandsprung ist erst ab New Super Mario Bros. möglich und es gibt noch weitere Regeln die ihr beachten müsst (Sprünge von Mario usw.). Das ist aber so ziemlich die einzige Einschränkung die ihr bei dem Leveldesigner zu fürchten habt.

So einfach wie Kartons stapeln
Wir erinnern uns an den guten aber doch oft sehr komplexen Designpart in Little Big Planet, es funktioniert gut aber nicht intuitiv. Da müsst ihr beim Super Mario Maker keine Angst haben, man kann mit wenigen kniffen und ein wenig Kreativität richtig coole Sachen kreieren und das ganz einfach. Ihr zieht einfach mit dem Stift auf dem Pad jene Sachen auf den Screen, die ihr haben wollt und könnt sie auch da platzieren wo ihr möchtet. So entstehen nach und nach coole Welten, mal minimalistisch und schwer oder auch mal größer und verwinkelt.
Einige Elemente lassen sich über das „Schütteln“ sogar noch verwandeln oder anpassen, so habt ihr hinter einem Item meist sogar zwei oder gar dreiunterschiedliche Designs. Auch das aufzeichnen eines individuellen Sounds ist möglich (leider wird dieser aber Online nicht mit übertragen). Auf diese Weise könnt ihr eure neuen Kreationen noch einen abgedrehten und persönlicheren Touch verpassen.
Habt ihr euer Level dann fertig, müsst ihr es im Ganzen noch einmal selbst durchspielen, nur dann könnt ihr es hochladen.
Neu seit dem 5. November 2015: Ihr könnt nun auch Checkpoints im Level setzen, so verändern sich auch die Regeln des Hochladens etwas. Ihr müsst es einmal im Ganzen durchspielen und dann müsst ihr es ab dem Checkpoint noch einmal bis zum Ende spielen. Danach kann es endlich online gehen und steht der Community zur Verfügung.
Ab jetzt könnt ihr Sterne für eure Kreationen zu sammeln und so eure Wertung nach oben treiben.

(c) by Nintendo

Fazit
Super Mario Maker ist kein echter Mario Ersatz? Das können wir mit einem Ja und einem Nein beantworten. Klar es gibt keinen echten Storymodus, nur Herausforderungen und wenig Tiefgang aber sind wir mal ehrlich: in den Mario- Titeln war die Story schon immer etwas dünn, das wurde durch das Spiel an sich aber immer wieder ausgeglichen. Ähnlich ist es nun auch beim Super Mario Maker: die Idee eines Leveldesigners ist an sich schon mal ein gelungener Kniff, denn ab jetzt dürfen die Fans der Serie ihren kreativen Gedanken freien Lauf lassen. Da werden Dinge miteinander kombiniert, die es so noch in keinem Mario Game gegeben hat. Wir konnten schon viele verrückte Level ausprobieren und haben auch einige selbst kreiert. Was sollen wir nun dazu sagen, es macht einfach nur Spaß, man baut und spielt, vor allem aber liegt der Reiz am Spielen von Welten anderer Zocker. Wer also schon immer mal die Welt von Mario, in den wichtigsten Epochen, auf den Kopf stellen wollte, sollte den Super Mario Maker auf jeden Fall in seine Sammlung aufnehmen.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Jump’n’run/Leveldesign
  • Entstehungsjahr: 2015/2016 (3DS)
  • Plattform: Wii U/N3DS
  • Hersteller: Nintendo
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Super Mario Maker

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • alle 2D Mario Titel designbar
  • fast unendliche Möglichkeiten
  • coole User- Level

Kontra

  • 3DS Version beim Teilen von Leveln eingeschränkt
  • keine Story

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