The King of Fighters XIV


Wir schreiben das Jahr 1994, das Super Nintendo und der Mega Drive stehen in vielen Haushalten und werden von den Kids meiner Generation mehr als vergöttert. Die eine Seite ist für den Klempner und die andere Seite wendet sich dem blauen Igel zu. Natürlich gab es in diesem Jahr eine regelrecht hochwertige Spieleflut. Titel wie „Donkey Kong Country“, „Super Metroid“ und „Super Street Fighter II“ erblickten das Licht der Welt auf dem SNES. Aber auch bei SEGA geht es mit dem dritten Sonic- Ableger und „SONIC & Knuckles“ ins Rennen um die Gamer, doch auch „Earthworm Jim“ und „König der Löwen“ wurden in diesem Jahr für das Mega Drive veröffentlicht. Auf dem PC gab es auch so einiges zu Zocken „DOOM 2“, „U.F.O. Enemy Unknown“ und „The Need for Speed“ sind da nur einige Kracher gewesen. Allerdings dreht sich ja die Welt im Land der aufgehenden Sonne etwas anders. Hier gibt es neben dem Game Boy und den Heimkonsolen von SEGA und Nintendo, noch eine richtig heiße Maschine, welche technisch den anderen Konsolen durchaus überlegen ist, das NeoGeo. Diese Heimkonsole, welche es später auch als „Pocket“ Version gab, schaffte es nur über teure Importwege nach Deutschland und war auch eher für Liebhaber interessant. Doch im selben Jahr, erschien auf dieser Konsole auch der erste Ableger einer Kampfspielreihe, welches heute gängige Standards einführte, die Rede ist von KoF oder auch King of Fighters. Das Spiel stammte von SNK (sie entwickelten auch die NeoGeo Konsolen) und ließ Protagonisten aus eigenen Titeln wie „Art of Fighting“ und „Fatal Fury“ zusammen in einem Spiel auftreten. Über die Zeit gab es bis zur Playstation 3 bzw. Xbox 360 ganze 13 Ableger, in denen die Geschichte, um die Kämpfer der Reihe weiter erzählt wurde. Das NeoGeo ist im Prinzip ein Teil der Geschichte und der letzte Ableger dieses Titels erschien vor mehr als fünf Jahren, doch jetzt ist er da, der 14. Teil und somit leider zwei Jahre nach einem möglichen Anniversary.

Neues auf den ersten Blick
Während Street Fighter, Dead or Alive und auch andere Ableger des Beat´em up Genres schon lange auf 3D Modelle setzten, hatte SNK weiterhin auf die detaillierte 16bit Grafik in 2D gesetzt. Schaut man sich nun aber die Packung an, gibt es plötzlich 3D Modelle und plastische Hintergründe, welche in die Tiefe gehen. Erfrischend, denn schließlich ist man es ja eher traditionelle Kost im Retro- Look gewohnt, trotzdem gibt es aber einen Unterschied zu den anderen Titeln. Die Arenen und die Bewegungen darin stellen den Unterschied dar, in Dead or Alive bewegt man sich dreidimensional durch die Arena und kann teilweise in die Tiefe gehen und die Kamera dreht sich entsprechend. Bei King of Fighters sind die 2D Kämpfe immer noch traditionell verankert und trotz 3D-Modelle vorhanden, das hat einen Vorteil, man wird nicht unnötig verwirrt und kann sich ganz auf den Kampf und die Kombinationen konzentrieren.

Viele Modi, alles frei
Wenn ihr mit dem Spiel beginnt habt ihr den Luxus aus ganze 48 Kämpfern und wirklich allen Spielmodi zu wählen. Denn nichts von den Inhalten muss ewig freigespielt oder gar dazu erworben werben. Das ist in sofern gut, da man nicht ewig Zeit damit verbringt ständig an irgendetwas zu scheitern und man seinen favorisierten Modus nicht freischalten zu können. Dabei unterteilt sich das Menü in verschieden Auswahlmöglichkeiten. Vom Training über den VS Kampf, bis hin zum Online Modus ist alles dabei, was man sich von solch einem Titel alles erhofft.

Die Story, die keine ist
Widmen wir uns mal dem, so könnte man es als Nichtkenner auffassen, Herzstück des Spiels- dem Story Mode. Wenn ihr in die Story startet habt ihr die Wahl aus 48 Charakteren, diese setzen sich aus den klassischen und auch neuen Teilnehmern zusammen. Unter anderem bekommt ihr von den bekannten Charakteren die gute Mai Shiranui, Angel, Iori Yagami, Leona und Terry Bogard. Aber auch neue Kämpfer sind im Spiel vertreten und das sind gar nicht so wenig: u.a. dürft ihr euch Sylvie Paula Paula, Love Heart oder Kukri auswählen. Neu ist auch der Ausrichter des Turniers Antonov, er ist der amtierende Champion des KoF und ruft zum Wettkampf, als Sieger geht dann der hervor, der ihn im Finale besiegen kann. Natürlich geht es Herrn Antonov vor allem um die Einschaltquote, denn das Turnier wird seit langem wieder veranstaltet und muss Quote bringen.
So seid ihr als Spieler gefragt und wählt aus dem üppigen Pool von Kämpfern ganze drei aus, welche euch halt zusagen. In 1 vs. 1 Matches stellt ihr euch eurem Gegnern, geht einer K.O. ist die Runde zwar entschieden aber der nächste eures bzw. des gegnerischen Trios geht in den Ring. So schreitet ihr in den Kämpfen immer weiter voran und treibt die Story so zum Ende. In regelmäßigen Intervallen, nach ca. 10 Kämpfen, seht ihr eine Videosequenz, die so viel Inhalt hat wie Belag auf dem Hamburger vom Burgerbrater mit dem goldenen „M“ liegt. Das macht in dem Fall aber rein gar nichts, dass ist man von anderen Ablegern noch viel Schlimmer gewohnt, die wollen nämlich aus dem Nichts eine epische Story erzählen. Allerdings erzählt jede der Charaktere bzw. Teams eine etwas andere Geschichte und hat unterschiedliche Enden. Für den Versuch alle Versionen durchzuspielen, ist also durchaus gesorgt. Zu dem bekommt ihr beim erstmaligen Durchspielen.

VS als Quickie, Survival für die Herausforderung und vieles mehr
Im VS Modus könnt ihr schnell eintreten und so einfach mal schnell einen Kampf bestreiten. Dabei steht euch das 1 vs 1, das 3 vs 3 und der Team VS zur Verfügung. Mehr gibt es hier tatsächlich nicht mehr zu erzählen.
Bei den Missionen dürft ihr einmal im „Trail“ eure Skills unter Beweis stellen und müsst als Könner die Tastenkombinationen beherrschen, um auch wirklich voran zu kommen. Sonst erwartet euch noch der „Time Attack“ und „Survival“ Mode. Gerade im letzteren müsst ihr nach und nach gegen alle Kämpfer antreten und euer Durchhaltevermögen unter Beweis stellen.
Sonst erwarten euch noch Modi wie das Training und der Online Kampf, dieser ist Übrigens vorzüglich umgesetzt und hatte bei mir noch keine groben Aussetzer oder gar Lags. Die Onlinekämpfe liefen alle flüssig, wenn gleich ich nicht alle gewinnen konnte, das lag aber mehr an fehlender Kampferfahrung.

Tastenkombi like a Boss
Ähnlich wie in anderen Games des Genres, nutzt ihr im Kampf natürlich solche Manöver wie niedriger Schlag, hoher Tritt, Block, ausweichen usw. Doch die hohe Kunst liegt auch hier, ähnlich wie bei Mortal Kombat, in der Kombination aus eben diesen Moves, denn das wilde Knöpfe drücken bringt euch nicht wirklich weiter.
Jeder der 50 Charaktere hat ganz eigene Spezial- Angriffe, die auch recht einfach ausgelöst werden können. Interessant ist hier eher der Max Mode, diesen aktiviert man mit R1 und kann nun innerhalb diesen Modi seine EX Special Moves einsetzen. Wenn ihr also die Tastenkombinationen beherrscht könnt ihr mächtige Techniken auf eure Gegner einprasseln lassen, diese Climax Super Special Moves sind stärker als andere Techniken. Außerdem gibt es noch die Möglichkeiten der so genannten „Cancels“, welche sich dann in Super- Climax- und Avancedcancels aufteilen, sie sind schwer auszuführen aber interessant anzusehen und sorgen für einen spannenden Kampf.
Einfacher ist da der „Rush- Modus“, diesen löst ihr mit der Quadrattaste aus, vorausgesetzt ihr habt einen oder mehrere Powerbalken gefüllt. So wird dann im Rush Modus aus einem Special Move ein Max Super Special Move, das ist vor allem dann interessant, wenn man nicht alle Techniken beherrscht. Allerdings hat das auch einen kleinen Haken, der Move ist zu einfach auszuführen und dabei doch auch recht stark.

Keine Blume aber hübsch anzusehen
Wenn man bedenkt, dass die Optik in den Vorgängern eher an die 16bit Ära erinnerte, hat doch der neue Ableger einen guten Sprung nach vorne gemacht. Die Charaktermodelle sind schön und auch durchaus detailliert modelliert, können aber nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Bei den Arenen sieht es ähnlich aus: auch hier wurden viel wert auf hübsche Details gelegt und auch auf Animation aber auch hier sind die Mitbewerber durchaus etwas weiter. Aber unter dem Strich muss man einfach betonen, dass King of Fighters XIV ein schöner Prügler geworden ist. Die Animationen sind flüssig und es spielt sich trotz veränderter Optik durchaus wie seine klassischen Vorgänger. Das liegt durchaus auch am passend gewählten Soundtrack, gerade der Track im Hauptmenü geht gut ins Ohr und bei den Kämpfen ist der Sound immer gut gewählt und niemals aufdringlich. Sonst besticht das neue King of Fighters durch einen großen Umfang und einem internen Belohnungssystem, ihr könnt Artworks und auch Soundtracks freischalten, das sorgt durchaus für mehr Motivation zum erneuten Spielen.

Fazit
Wie gut ist King of Fighters XIV denn nun geworden? Die Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Der Umfang ist gewaltig, die Abwechslung ist groß und der Einstieg fällt auch Neueinsteigern durchaus leicht. Die Optik ist gelungen, auch wenn nicht überragend und der Soundtrack passt wie die Faust auf das sprichwörtliche Auge. Klar, hier und da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen aber unter dem Strich passt einfach alle zusammen und man hat eine Menge Spaß mit dem Game, auch wenn es nicht der „King of all Fighting- Games“ ist, da thronen tatsächlich andere. Ich kann aber King of Fighters XIV trotzdem allen Fans und auch Neueinsteigern sehr empfehlen, denn es macht Spaß, sieht gut aus und spielt sich online einfach vorbildlich.

 

wir danken Koch Media für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

  • Genre: Beat’em up
  • Entstehungsjahr: 2016
  • Plattform: PS4/PC
  • Hersteller: SNK Playmore
  • Publisher: Deep Silver/Koch Media

zum Spiel

  • Sprachen: englisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2

The King of Fighters XIV

8.2

Gesamtwertung

8.2/10

Pro

  • detaillierte Charaktermodelle...
  • flüssige Animationen
  • gewaltiger Umfang
  • online absolut vorbildlich
  • 19 völlig neue Kämpfer

Kontra

  • ...hinken hinter der Konkurrenz her
  • Story echt dünn

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