The Tatami Galaxy


Es ist schon dunkel und einen Studenten aus Kyoto treibt der Hunger raus in die Nacht. An einem Nudelwagen, der kaum bekannt ist in dieser Gegend, macht er halt. Laut einem Gerücht schmeckt es hier besonders gut, weil wohl Katzen für die Brühe verwendet werden, aber es ist wahrscheinlich nur Gerede. Noch jemand hat den Weg zu diesem Stand gefunden, ein komisch anmutender Mann sitzt gleich neben unserem unbekannten Protagonisten, er schmatzt und schlürft seine Suppe nur so weg. Plötzlich fragt der sonderliche Mann ob der Student auch in dem Wohnheim wohnen würde, zögerlich bejaht er dies und dann fällt ihm ein, stimmt dort hatte er diesen Kauz schon einmal gesehen.
„ich bin der Gott des Shimogamo-Schreins, genauer gesagt der Gott Kamotaketsunomi“ so seine Worte. Und dieser Fremde scheint eine ganze Menge über unseren Studenten zu wissen, die Namen der Eltern, die erste Liebe oder die Zensuren in den Prüfungen. Wie vom Blitz gerührt rasen die Bilder der letzten Jahre nur so an ihm vorbei. Plötzlich reißt dieser „Gott“ ein Buch hervor und berichtet ihm das man sich im Herbst daransetzt um über Liebesdinge zu reden, welcher Mann zu welcher Frau passend würde und ähnliches. Und es würde dort im Buch ein Name stehen der ihm sehr vertraut wäre, Akashi-san. Ebenso sein Name und der Von Ozu, die Frage ist nur mit wem will er Akashi-san verkuppeln, mit dem Studenten oder mit Ozu.

Die Erinnerungen waren alle wieder da: Es ist das erste Semester und wie vielen fällt es auch unserem Studenten sehr schwer sich „neue“ Freunde zu suchen, seine Idee, dem Tennisclub betreten und mit den hübschen jungen Mädchen flirten und alles andere kommt dann ganz von alleine, aber so läuft das in der Realität nun mal nicht. Und so kommt er ziemlich hart wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. durch sein nicht vorhandenes Talent beim Tennis fiel es ihm auch nicht gerade leicht in Kontakt mit den anderen zu treten, wer wollte schon mit jemanden spielen der den Ball nicht trifft. Und dann stand er dort Ozu.
Seinem Ruf nach war Ozu eher jemand mit dem man sich lieber nicht umgeben sollte, jemand der sich am Leid von anderem erfreut. Aber er war da und im selben Semester wie unser Student. Aber eigentlich hatte dieser Typ doch echt nur Unsinn im Kopf. Er überredete ihn an einem Abend mit Feuerwerksraketen am Fluss auf verliebte Pärchen zu schießen. Als der Student Akashi-san alleine entdeckt will er die ganze Sache abblasen, aber schon donnern die Raketen los und die Pärchen verstreuen sich in alle Richtungen. Nur einer hat hier seinen ungeteilten Spaß: Ozu.
Und damit nicht genug, um sich weiter am Leid und den Gemeinheiten gegenüber anderen erfreuen zu können, schlug Ozu erneut zu. Auf Tennisbälle schrieben beide gemeine Botschaften, ob erfunden oder wahr schien am Ende beiden egal zu sein. Nirgends sollte mehr Harmonie und Glück sein, geschweige denn Liebe, alles zu zerstören und die anderen in ihrem Unglück zu sehen, genau das war Ozus Ding und er Student machte fleißig mit.

Schon bald flogen beide aus dem Tennisclub, aber dies war nicht das Ende von Gemeinheiten und Intrigen, sondern erst der Anfang. Der Ruf des „schwarzen Amors“ eilte ihnen voraus. Aber für den Student war es irgendwann zu viel Ozu brauchte diese ganzen negativen Gefühle um sich selbst glücklich zu fühlen, aber er? Durch die Straßen laufend stieß er auf eine Wahrsagerin, es kann ja nicht schaden sich an zu hören was sie so zu sagen hat. Er solle seine Chance nicht verpassen, das sagte sie immer wieder zu ihm, aber welche Chance? Und dann war auch schon wieder Ozu da, aber diesmal mit einem Mädchen im Arm, was sollte das dann? Er hätte sie getroffen und sie seinen noch was trinken gegangen, aber er dachte immer Ozu hält nicht viel von Mädchen.
Beim Essen kommen beide sehr schnell auf Akashi-san zu sprechen, der Student findet sie zwar sehr nett und interessant aber nicht so aufregend und so hält er weiter an seinen utopischen Träumen fest, nicht so Ozu der den Wert von Akashi-san schon längst erkannt hat. Dann würde er halt an seiner Stelle mit ihr glücklich werden.

Aber gibt es da nicht doch eine Chance für unseren Studenten, wenn er doch sein Leben umkrempeln würde, und was wäre wenn er eine Möglichkeit bekommen würde einige seiner Fehler wieder gut zu machen? Würde er auch diese Entscheidungen dann bereuen?

Fazit
The Tatami Galaxy erschien im Dezember 2004 und wurde im März 2008 neu aufgelegt. In der Geschichte um einen Studenten der mit seinem Leben nicht zu Frieden ist und eine neue Chance erhält es besser zu machen, wird nie der Name von ihm erwähnt, vielleicht um es einem einfacher zu machen sich in die Situation hinein zu versetzen. Jeder von uns war schon mal in Situationen in denen sich später herausstellte das eine andere Entscheidung vielleicht besser gewesen wäre. Man so Fehler umgangen hätte und auch so mancher Kummer erspart geblieben wäre. Wie wäre dann das Leben wohl so verlaufen? Was für andere Erfahrungen hätten wir dann erleben können? Oder würde man diese andere Entscheidung dann vielleicht auch bereuen?
The Tatami Galaxy wurde in der Traditionellen Animation hergestellt, das heißt alle Bilder sind von Hand gezeichnet worden, natürlich nichts im Vergleich mit dem Computer hergestellten Animes. Bei den Traditionell hergestellten Animationen beginnt alles mit dem Storyboard, dieses besteht als Bildern und Texten Ähnlich eines Comic-Strips. Es hat einen anderen „Flüssigen“ Ablauf als die heutigen am PC entstandenen Animes, aber es lohnt sich auch dieses Werk mal genauer zu betrachten und neue Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. Also Leute ran an die Fernbedienungen und auf Play gedrückt.

 

wir danken nipponart für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Comedy/Drama
  • Entstehungsjahr: 2010
  • Typ: Serie
  • Regie: Masaaki Yuasa
  • Charakterdesign: –

zur DVD

  • Sprachen: japanisch DD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: –

Tatami Galaxy

7.6

Gesamtwertung

7.6/10

Pro

  • interessante Geschichte
  • coole Inszenierung

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