Tokyo Ghoul: Special


Mit Tokyo Ghoul kam eine Reihe nach Deutschland, die schon vorher in Japan zahlreiche Fans begeistern konnte. Doch was steckt eigentlich dahinter und was sind Ghoule eigentlich? In diesem Special werden wir dies einmal ein wenig für euch beleuchten.

Der Ghul, was ist das?
Die Fabelwesen Ghule, die man im englischen Ghoul nennt, sind Leichenfressende bösartige Wesen. Anders als ihre Verwandten die Dschinn, sind diese dämonischen Fabelwesen dem Menschen nicht wohlgesonnen.
Ihre Herkunft kommt aus dem persisch-arabischen Kulturkreis, wo dieser Dämon meist in der Wüste heimisch ist. Er kann unterschiedliche Formen annehmen und lockt reisende von ihrem Weg ab. Sein einziges Ziel ist dabei das Verschlingen von den Ahnungslosen reisenden.

In der europäischen Kultur waren sie zuerst unbekannt, erst durch die Romane von H.P. Lovecraft wurde der Ghul auch hierzulande als Fabelwesen bekannt.  Anders als die Vorlage, hat der Autor ihnen ein hundeähnliches Aussehen vom Gesicht gegeben und ließ sie in Höhlen hausen. Diese waren meistens in der Nähe von Friedhöfen.

In der Literatur werden die männlichen Vertreter der Fabelwesen Ghule genannt, während man die weiblichen Vertreter als Ghula bezeichnet.
In der Literatur haben sich neben H.P. Lovecraft  unter anderem auch Terry Pratchett, Dennis L. McKiernan, Joanne K. Rowlings und Wohlgang Hohlbein mit den Fabelwesen beschäftigt.

Der Ghul und seine Rolle in Tokyo Ghoul
Abweichend von beiden Ursprüngen, gab man dem Ghul in der Reihe Tokyo Ghoul einen ganz neuen Ursprung. Der Autor Sui Ishida hat seinen Ghoulen ein ganz eigenes Leben gegeben und integrierte sie al eigene Gesellschaft in unsere normale Welt.

Sie sind mehr oder weniger ganz normale Menschen, die mitten unter uns Leben. Dennoch sind sie auch anders, da ihr Organismus zwar äußerlich und innerlich wie unserer Funktioniert, aber nur Fleisch von Menschen als Nahrung dienen kann. Normale Nahrung können sie oft nur unter Qualen aufnehmen und behalten sie auf Dauer nicht bei sich. Aus irgendeinem Grund kann ein Ghoul aber Café trinken und die meisten mögen ihn auch gern. (Anmerkung: Ich persönlich kann Café nicht ausstehen)

Ihre Gesellschaft existiert neben der unseren, ist aber nicht gänzlich geheim. Da viele Ghoule gern auf die Jagd gehen, bei der sie die Menschen töten wissen Nachrichten und Behörden über sie Bescheid. Es gibt sogar eine ganz eigene Behörde, die sich der Jagd auf die Ghoule verschrieben hat. Die Ghoule nennen diese Ermittler Tauben.

Es gibt aber auch Ghoule die lieber ein ruhiges unerkanntes Leben führen. Sie haben einen Job, eine Beziehung und oftmals sogar Kinder. Diese lernen schon von in frühester Jugend, das sie anders sind und dies nicht in der Öffentlichkeit zeigen sollen. Ein Treffpunkt für diese Ghoule ist das Antik, welches Yoshimura gehört. Er ist ein mächtiger Ghoul den die Ermittlungsbehörde CSCG nur unter dem Decknamen „Der Einäugige“ kennen. Ihm gegenüber steht der Phönixbaum, eine Terrororganisation, die gezielt Jagd auf die Tauben macht und sich immer wieder mit der gesamten CSCG anlegt. Sein Gründer ist nicht bekannt, sie soll sich aber aus Mitglieder vom 24 Bezirk zusammensetzen. Dieser wurde von den Ghoulen gesäubert und nur wenige haben diese Aktion überlebt.

Der Autor
Sui Ishida ist ein Mangaka aus der Präfektur Fukuoka, welcher mit Tokyo Ghoul seinen Durchbruch in Japan schaffte.

Vor der Arbeit an dem Werk hat er an den beiden Webcomics The Tale of Longing for Sex (セックスしたい物語) im Jahr  2009 und THE PENISMAN im Jahr 2010 mitgewirkt. Darauf folgte dann noch 2010 der One-Shot Tokyo Ghoul in der Miracle Jump, welcher so erfolgreich war das eine wöchentliche Serie in der Weekly Jump 2011 folgte. Dank des anhaltenden Erfolges folgten dann   Tokyo Ghoul: Rize (東京喰種 リゼ) in der Miracle Jump im Jahr 2011, Tokyo Ghoul: Jack (東京喰種[JACK]) in der Jump LIVE im Jahr 2013, Tokyo Ghoul: Joker (東京喰種 ジョーカー) in der Shonen Jump im Jahr 2014 und Tokyo Ghoul:re (東京喰種:re) in der Weekly Young Jump im Jahr 2014.

Anime und Games nach Tokyo Ghoul
Tatsächlich ist das erste eigene Werk des Autors, nach der Arbeit an den Webcomics auch gleichzeitig sein einziges großes Werk.
Mit diesem konnte Sui Ishida weltweit Bekanntheit erreichen und hat sogar schon zwei Anime-Serie mit jeweils zwölf Episoden erhalten, sie heißen Tokyo Ghoul und Tokyo Ghoul √A. Zusätzlich wurden noch die beiden Anime-Filme Tokyo Ghoul [Jack] und Tokyo Ghoul: PINTO herausgebracht.
Alle Anime Verfilmungen wurden durch japanische Studio Pierrot umgesetzt. In Deutschland erschienen beiden Serien bei Kazé. In beiden Fällen wurde der Originalname übernommen. Auch der Manga und Light Novel fanden ein Heim bei Kazé mit den Manga Reihen Tokyo Ghoul und Tokyo Ghoul: re und der Light Novel (Roman) Reihe Tokyo Ghoul: Alltag: Light Novel.

Seit 2013 gibt es auch eine Light Novel von ihm zu Tokyo Ghoul beim Shueisha Verlag.

Und sogar zwei Spiele gibt es von Bandai Namco Games zu dem Werk von Sui Ishida. Zu einen ist da Tokyo Ghoul: Carnval, welches für Android und iOS Geräte in Japan erschienen ist. Zum anderen gibt es noch Tokyo Ghoul: Jail welches für die PS Vita erschienen ist.

Tokyo Ghoul, ein paar abschließende Worte
Egal wie man es sieht und ob man das Werk Tokyo Ghoul mag. Hier hat Sui Ishida ein Werk erschaffen, das weltweit Anerkennung bekam. Abgesehen von den hier genannten Werken, gibt es zahlreiche Franchise Merchandise Artikel, in Deutschland bringt Kazé zb. Schon zum zweiten Mal einen Wandkalender zu Tokyo Ghoul heraus.

Die Idee ein Fabelwesen, das kein Vampir, Werwolf oder Zombie ist, mit einem ganz eigenen Leben und einer Gesellschaft zu versehen, hat sich durchgesetzt und zieht eine anhaltende Welle der Faszination nach sich.

Ich selber habe mich lange gegen den Titel gewehrt, wegen des Hypes. Als großen Fan der alles sammelt würde ich mich immer noch nicht bezeichnen, aber auch ich muss sagen, es ist ein gutes Werk. Angenehm empfinde ich immer noch, dass man hier nicht auf die üblichen Fabelwesen gesetzt hat, sondern mutig etwas Neues probiert hat.  Dieser Mut hat sich absolut bezahlt gemacht und die weltweite Anerkennung ist durchaus gerechtfertigt.


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