Wedding Peach


Vor einigen Jahren hatte das Indi- Label SPV mit der Veröffentlichung von Anime- Titeln begonnen, Perlen wie „Lupin the 3rd“, „Texhnolyze“ und „Armitage III“ (Filme und OVA), sind da nur wenige Beispiele aber eben auch die Shojo Serie Wedding Peach fand den Weg auf eine lange Reihe von DVDs. SPV veröffentlichte mit voller Mut die komplette Serie auf insgesamt 10 Silberlingen. Das Besondere war, dass auch die vier Wedding Peach DXD Episoden in der Sammlung enthalten waren. Doch dann kam der Bruch, SPV musste, wie schon ein anderes Label davor, Insolvenz anmelden und strich jeglichen Animetitel aus dem Portfolio und konzentrierte sich wieder ausschließlich auf Musik. Das hieß fast das Aus für die schon lizenzierten Animetitel, doch ein vermeintlicher Retter stand schon in der Tür: nipponart sicherte sich die verbliebenen Lizenzen und übernahm den Vertreib der Anime DVDs. Nun im Jahr 2015 hat das Label auch die Wedding Peach Lizenz noch immer und schickt sich an sie noch einmal in Sammelboxen zu veröffentlichen, denn jetzt kommen sie noch mal im Schuber daher und sehen halt schick aus. Grund genug für uns, sich dem Anime noch einmal anzunehmen uns zu schauen, wie gut sich der Titel im Animeregal macht.

Wedding Peach ist, wie der Name schon vermuten lässt eine Magical Girl Anime Serie. Der Stil erinnert ein wenig an Sailor Moon. Aber wen wundert das auch, ist doch das Charakterdesign von Kazuko Tadano, der sich schon für die Sailor Moon TV Serie verantwortlich zeigte und dort die Charaktere in das TV Format adaptierte.

Nun aber zum eigentlichen Teil, worum geht es eigentlich in Wedding Peach? Fangen wir am Besten ziemlich weit vorne an.

Momoko Hanasaki ist 12 Jahre alt und eigentlich ein ganz normales Mädchen. Sie ist ein wenig tollpatschig und voller wirklich voller romantischer Träumereien. Ihre besten Freundinnen Hinagiku und die immer elegant gekleidete Yuri stehen ihr da in wirklich nichts nach. Alle drei schwärmen sie für Kazuya Yanagiba, den wohl bestaussehendsten und beliebtesten Schüler des Santa-Flora-Gymnasiums. Das Kazuya so beliebt ist, hat einen bestimmten Grund, er ist der Topstürmer der Fußballmannschaft des Gymnasiums. Er ist so beliebt das der beste Freund und Torwart seines Teams, Yosuka Fuma, ständig damit beschäftigt ist ihm, die „wilden weiblichen Fans“, darunter auch Momoko, Hinagiku und Yuri, vom Hals zu halten. Das beschert Yosuka eher kein gutes Ansehen bei den weiblichen Fans von Kazuya.

Momoko, Yuri und Hinagiku gehen auch auf das Flora Gymnasium und leiten und schreiben gemeinsam die Schülerzeitung der Schule. Alle drei gehen auch regelmäßig zu den Spielen um endlich, über die Zeitung, mal ein Interview mit Kazuya zu bekommen, der ja sowieso immer irgendwie auf dem Titelcover der Schülerzeitung landet. Ein Schelm da dabei böses denkt, denn die Chance an den Schönling heran zu kommen, tendiert ja dank seines besten Kumpels gegen Null.
Eines Tages geht Momoko wieder einmal mit ihren Freundinnen nach der Schule gemeinsam nach Hause, als Momoko plötzlich von einem merkwürdig aussehenden Mann belästigt wird und dieser auch noch den Ring verlangt den sie trägt. Das wohl einzige Erbstück ihrer verstorbenen Mutter (so glaubt Momoko). Als sie sich schließlich weigert den Ring raus zu rücken, ruft der Dämon- Ame seinen Diener Jamapi. Dieser vergiftet die Herzen von Yuri und Hinagiku und erfüllt sie mit Hass. Momoko begreift nichts mehr und versucht alles, ihre besten Freundinnen wieder zum Guten zu bekehren doch nichts hilft.
Als die Situation aussichtslos erscheint, taucht plötzlich der blonde und gut aussehende Engel Kiiro auf und gibt Momoko einen Zauberspiegel. Er erklärt ihr, dass sie die Wiedergeburt von Wedding Peach sei, dem Engel der Liebe. Sie soll fortan das Böse aus den Herzen der Menschen vertreiben und die Liebenden retten. Im Namen der Liebe soll sie das Böse und den Hass von der Erde verbannen. Momoko gelingt es schließlich, trotz Verwirrung, das Böse vorerst zu vertreiben. Als ihre besten Freundinnen wieder zu sich kommen und überhaupt nicht wissen was los ist versucht Momoko alles zu erklären. Aber nicht mal ihre besten Freundinnen glauben ihr.
In den späteren Episoden stellt sich aber heraus, dass auch Yuri und Hinagiku zu den Liebesengel zählen. Die Engel Lily und Daisy. Alle drei kämpfen nun im Namen von Afrodite- die Göttin der Liebe und Schönheit, mit Unterstützung von Kiiro dem Engel, gegen das Böse. Es geht gegen den Widersacher Ame und dessen Helfershelfer. Diese sind nämlich hinter den zauberhaften Vier her. Es gilt zu verhindern, dass diese in den Besitz von Ame gelangen. Ansonsten geht es im Prinzip so weiter im normalen Leben der drei Mädchen. Sie wollen endlich mit Kazuya sprechen, nur kommen sie an Yosuke nicht so einfach vorbei…

zum Anime
Dem Anime liegt ein um 1994 entstandener Manga zu Grunde. Federführend war hier Sukehiro Tomita (Idee) und gezeichnet wurde er von Nao Yazawa. Dabei bestand der Manga aus der Hauptstory und vielen zusätzlichen Geschichten.
Auf Basis des Manga wurde dann von KSS im Jahr 1995 mit der Produktion einer Animeserie begonnen. An der Produktion waren Hirofumi Umeshita, Keisuke Iwata und Takao Asaga beteiligt. Bis 1996 entstanden mit dem Charakterdesign von Kazuko Tadano, ganze 51 Episoden. Diese wurden vom 5. April 1995 bis zum 27. März 1996 durch den japanischen Fernsehsender TV Tokyo ausgestrahlt. Im Jahr 1996 bis 1997 entstanden noch weitere Folgen als OVA, diese wurden mit Wedding Peach DX betitelt.
Die Musik der Serie wurde von Hiroyuki Kōzu und Tomoki Hasegawa komponiert, der Vorspann Yume Miru Ai Tenshi (dt. „träumender Liebesengel“) wird von Furil gesungen der zweite Vorspann Wedding Wars – Ai wa Honō (dt. „Heiratskriege – Liebe ist eine Flamme“) von Nakashima Erina. Der Abspann 21-seiki no Juliet (dt. „Julia des 21. Jahrhunderts“) und Virgin Love (dt. „jungfräuliche Liebe“) von Furil, wurden auch im japanischen Original benutzt. In der deutschen Fassung wurden für den Vorspann so wie auch  für den Abspann zwei deutsche Songs eingesungen, „Ich hab dich im Traum gesehen“ und „Liebe ist Kampf“.

Eine Videospielversoftung fand auch den Weg auf das Super Nintendo, den Game Boy und die Playstation.
Bevor die Serie damals bei RTL II im Animeprogramm lief, erwarb OVA Films 1999 die Rechte an der Anime- Serie und veröffentlichte sie auf VHS. Doch dann erhielt RTL II die TV-Rechte und fertigte eine neue Synchronisation an. Nun veröffentlicht nipponart, nach SPV, die DVDs noch einmal neu. Die Synchronisation bleibt dabei die schon Bekannte.

Fazit
Wedding Peach war und ist so vollkommen schmalzig, das es einem fast aus den Ohren heraus kommen könnte. Allerdings muss man der Serie zugestehen in direkter Konkurrenz zu Sailor Moon gestanden zu haben. Trotzdem ist der Kampf um die Liebe in Wedding Peach nett anzusehen und hat auch nach der langen Zeit nichts von seinem Reiz verloren. Die Magical Girl Serie wird ihrem Ruf also gerecht und richtet sich vorrangig an Mädchen und die Über- Romantiker. Hier darf noch geträumt werden, denn die Engel der Liebe werden die Welt durch ihre Liebe retten. Die Synchronisation geht auch heute noch vollkommen in Ordnung und auch die Aufmachung der Sammelboxen kann durchaus überzeugen. Für Fans von Sailor Moon oder Sailor Moon Crystal, ist Wedding Peach die perfekte Ergänzung für das Animeregal.

 

wir danken nipponart für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Magical Girl
  • Entstehungsjahr: 1995
  • Typ: Serie
  • Regie: Kunihiko Yuyama
  • Charakterdesign: Kazuko Tadano

zur DVD

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Postkartenset (erste Volume)

Wedding Peach

7.2

Gesamtwertung

7.2/10

Pro

  • für Fans von Sailor Moon interessant
  • relativ gute Synchroniation

Kontra

  • platte Geschichte
  • einige Längen

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