Xenoblade Chronicles


Rollenspieleinöde, Trockenlandschaft oder ähnliche Begriffe prägten seit Jahren die Wii. Doch da gab es doch was, ah ein Zelda- Spiel gab es als Rollenspiel, allerdings ist das nun schon mehr als fünf Jahre her. Danach gab es leider keinen wirklich guten Titel mehr, welche auch den Namen „Rollenspiel“ verdient hätten.
Nun schreiben wir das Jahr 2011 und am 19. August war es in Deutschland soweit, Xenoblade Chronicles ging an den Markt. Der Entwickler Monolith Soft. schickt sich an, der Wii eines der letzten großen Abenteuer zu schenken und die Gunst der Gamer zu gewinnen. Einige, welche schon die Screenshots bewundern konnten, dachten sich sicherlich: „…das ist ein Wii Spiel…?“ Wir klären auf und sagen euch im Folgenden wie gut sich das Spiel wirklich spielt und ob es am RPG Thron von Titeln wie Final Fantasy rütteln kann.

„lecker Story“
Vor Äonen bekämpften sich zwei riesige  Titanen, Bionis und Mechonis, stehend im Meer. Der Kampf dauerte  so lange bis beide starben. Nun sind nur noch die Hüllen übrig und auf diesen Hüllen hat sich Leben entwickelt. Doch während sich auf Bionis Wesen aus Fleisch und Blut angesiedelt haben, darunter auch menschähnliche Homs und viele Monsterarten und andere Lebewesen, leben auf Mechonis die maschinenartigen Mechons. Die maschinenartigen Lebewesen haben es sich aber zum Ziel gemacht die Homs auszurotten und die weitläufigen Gebiete Bionis zu besiedeln. Daher führen sie auch mit aller Macht Krieg gegen die Menschen, die haben es nicht einfach, da die Mechons immun gegen normale Waffen sind. Die Lösung für dieses Problem beherbergt das sagenumwobene Lichtschwert „Monado“, nur mit diesem Schwert ist es möglich die Mechanik- Wesen zu bezwingen. Du bist nun der Held mit der Kraft das Monado zu führen, welches auch den Blick in die Zukunft gewährt. Nach einem letzten großen Angriff der Mechons wird Shulks, den ihr übrigens auch spielt, Freundin Fiora getötet, nun sinnt er auf Rache und macht sich mit seinem besten Freund Reyn auf den Weg das Zentrum der Macht der mechanischen Monster zu finden und ihnen den Gar aus zu machen. Ab hier steigt ihr erst richtig ins Abenteuer ein.

„…weitläufig geht es zur Sache, wenn wir weit schreiben, meinen wir weit…“
Bionis ist groß und wenn ihr richtig ins das Abenteuer einsteigt, wisst ihr erst wie groß die Welt wirklich ist. Starten tut ihr in Kolonie 9, die auch eure Heimat ist, liegt so ziemlich noch am Anfang von Bionis bzw. an der Ferse des ehemaligen Titanen. Danach geht es nach weiten Strecken entlang der Kniekehle und bringt euch nach einer Art Steppe, hier tummeln sich extrem abwechslungsreiche Wesen und Monster, zur Kolonie 6. Dann seid ihr unterwegs in Abwasserkanälen, durch Minen und viel mehr. Ihr stiegt mit jedem Schritt immer weiter auf und legt extrem lange Strecken zurück. Dabei sind die Welten sehr abwechslungsreich und bieten immer wieder neues für das Auge. Mit der Zeit ist das aber etwas Nervenaufreibend immer wieder solch weite Strecken zurück legen zu müssen. Hier haben sich aber die Entwickler aber was nettes einfallen lassen, nach einigen Stunden Spielzeit kommt ihr nämlich in den Genuss des Teleporters und könnt euch zu weit entfernten Orten „beamen“. Im Verlauf eures Abenteuers und der Strecken kommt ihr auch in den Genuss des Tag- und Nachtwechsels und deren Vor- und Nachteile. Tagsüber begegnet ihr nämlich andern Monstern als Nachts und auch viele sammelbare Gegenstände werden erst zu bestimmten Tageszeiten sichtbar.

Natürlich müsst ihr nicht allein als Shulk gegen die Horden von Monstern kämpfen, im Verlauf des Spiels begegnet ihr immer neuen Charakteren mit ganz eigenen Storys, diese helfen euch noch weiter voran zu kommen. Ähnlich wie in „Secret of Mana“ bildet ihr eine Party und geht gemeinsam gegen eure Gegner vor und baut die Fähigkeiten aller immer weiter aus, so werdet ihr Stärker und besser. Wie es sich dabei für ein Rollenspiel gehört hat auch jeder seine eigenen Fähigkeiten: Ryen verfügt über Erfahrung im Kampf da er zur Armee gehörte und kann besonders mit großen Waffen umgehen, andere hingegen können eher mit Fernwaffen gut Gegner platt machen und wieder andere besitzen die Kräfte euch zu heilen. Je nach Kampfsituation empfiehlt es sich also genau auszuloten wer mit welchen Waffen Kämpft und was genau seine Aufgabe ist, denn Strategie ist auch in den Kämpfen ein wichtiger Fakt, die haben es nämlich in sich.

„…kämpfen aus dem Handgelenk…“
Die Kämpfe in Xenoblade Chronicles laufen allesamt in Echtzeit ab und gehen recht leicht von der Hand. Doch die Kämpfe an sich haben es in sich und hier liegt genau der Hase im Pfeffer, denn ihr müsst wissen, welche Hiebe ihr ausüben müsst um den Kampf zu gewinnen. Dabei Spielt die Art der Hiebe, der Anzahl und auch der Zeitpunkt eine große Rolle. Spielt ihr einige Stunden, geht euch der Teil eines Kampfes bald recht einfach von der Hand. Wählt ihr also eine Attacke haut euer Protagonist so lange auf das Monster ein, bis einer von beiden das Zeitliche segnet und das macht er automatisch, ihr wählt während des Kampfes eure Attacken aus. Das Leveln dürft ihr aber trotzdem nicht vergessen, sonst seht ihr selbst bei einem guten Kampf ganz schnell alt aus und ihr findet euch unter den Grashalmen wieder.
Soll unter dem Strich heißen, das Kampfsystem ist gut sortiert und übersichtlich aber braucht Übung um alle Facetten zu begreifen.

„…ist das wirklich ein Wii- Spiel…?“
Die Optik des Spiels spielt in einer ganz anderen Liga, ihr seht weitläufige Welten, habt schön animiertes Wasser und die Gebirge am Horizont sehen auch so aus und wirken extrem hoch. Grashalme strecken sich euch entgegen, Monster streifen umher, Tag- und Nachtwechsel und Lichteffekte schmeicheln dem Auge. Die Grafik ist für die Wii einfach grandios und so etwas sieht man nur selten auf der in die Jahre gekommenen Konsole. Doch die Optik hat trotzdem ihre kleinen Schattenseiten, man merkt das die Wii einfach nicht allzu viel Details darstellen kann, besonders sehen kann man das an den Grashalmen und auch an den Gesichtern.
Der Sound im Spiel ist dagegen 100%ig grandios gelungen, die Backgroundmusik passt sich eurer Umgebung und Situation immer perfekt an und ist dadurch besonders dynamisch, soll heißen: Keine Piepsmusik, sondern echte orchestrale Klänge strömen aus euren Boxen und ziehen euch erst recht in das Spielgeschehen hinein.
Raus kicken kann euch hier nur manchmal die Kameraführung, an der scheitert es nämlich gerne mal. Ihr steuert ja eure Helden aus der Third- Person- Perspektive und die Kamera lässt sich auch anpassen, allerdings nur langsam und mit einem umständlichen Drücken mehrerer Tasten auf eurem Pad. Das Nervt und ist unkomfortabel, vor allem in Situationen in denen ihr auf einen schnellen Wechsel der Kamera angewiesen seid.

Fazit
Xenobalde Chronicles ist ein waschechtes Rollenspiel für die Wii mit einer beeindruckenden Optik und einer etwas kränkelnden Kamera. Doch es hat vor allem alles was ein Rollenspiel benötigt: einen scheinbar schwachen Held, der über seine Grenzen hinaus wächst, unzählige Gegenstände, Nebenquests ohne Ende und eine extrem lange Spielzeit von mehr als 110 Stunden. Wer also eine Wii sein Eigen nennt und nach einem epischen Spiel sucht, wird hier fündig. Die Lange Spielzeit, die Story und die Optik, alles passt und nun benötigt ihr nur noch ganz viel Zeit und ein Keller mit Klo unter eurem Sitz. Das Spiel lässt euch nie wieder los. Sicherlich könnt ihr in ca. 60 Spielstunden das Spiel durch haben aber da sind noch die unzähligen Nebenaufgaben zu bewältigen und die solltet ihr schon zum Leveln alleine nutzen, denn ohne geht es nicht. Stürzt euch also ins Abenteuer, ihr habt auch die Wahl zwischen zwei Editionen: die Normale und die Special Edition mit rotem Klassik- Controller. Derzeit bestes Spiel für die Wii.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: JRPG
  • Entstehungsjahr: 2011
  • Plattform: Wii
  • Hersteller: Monolith Soft.
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: japanisch/englisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Xenoblade Chronicles

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • riesige offene Welt
  • interessantes Kampfsystem

Kontra

  • etwas schwache Kamera

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