Yo Kai Watch 2: Knochige Gespenster & Kräftige Seelen


Was bist du, ein Knochiges Gespenst oder eine Kräftige Seele? Mit Yo Kai Watch 2 gibt der Entwickler und Publisher Level-5 dem Spieler nun eine Wahl, zwingt sie aber auch gleichzeitig sich zu entscheiden, da nicht jeder Yo-Kai in beiden Versionen dabei ist.
Aber lohnt sich der zweite Teil des Spieles überhaupt oder sind sie nur weiterer Punkt in einem Franchise? Sollte man beide Teile haben?
Erneut habe ich einen Blick in die Welt der Yo-Kai geworfen und mich mit diesen Wesen der japanischen Mythologie in ihrer spielerischen und kinderfreundlichen Variante beschäftigt. Wer mehr erfahren mag, sollte ab diesem Punkt gern weiterlesen und sich nicht durch Zaudrak davon abhalten lassen.

Die Story des Spieles
Nicht nur die Spiele haben unterschiedliche Namen, es gibt tatsächlich auch zwei Seiten in den Spielen. Besitzer von Knochige Gespenster stehen bei den Knochis, während die Inhaber von Kräftige Seelen bei den Kraftis sind. Somit hat man nicht nur eine leicht unterschiedliche Story, zudem sind einige Yo-Kai nur in der entsprechenden Version vorhanden.
Die Geschichte selber, erzählt dieses Mal von Anfang an von einem Gegeneinander der Yo-Kai, sondern auch von den Auswirkungen für die Welt der Menschen. Dies bekommt auch Nathan innerhalb seiner Familie zu spüren. Zudem muss er sich mit dem Rätsel plagen, warum er fast vergessen hätte das es die Yo-Kai gibt. Immer wieder kommt es zu Situationen, die ihm leicht bekannt vorkommen, als wenn er sie schon einmal erlebt hat.
So richtig los geht es aber erst, als er auf Hovernyan trifft und eine Reise durch die Zeit macht. Ja ihr lest richtig, Nathan wird durch die Zeit reisen und das, Achtung Spoiler, sogar mehrfach. Doch warum er dies tut und was er dort erlebt, das verrate ich euch nicht.
Auch wenn es tatsächlich eins zwei Wiederholungen gibt, sind die beiden Spiele dennoch komplett neu und weisen eine ganz andere Story auf, als die vom ersten Teil. Sehr schön ist es, dass man zwar den roten Faden der jeweils anderen Version hat, sich aber lange Zeit nicht abzeichnet, was eigentlich los ist. Die neuen Gegenspieler sind auch interessant gewählt und stellen an manchen Orten sogar alte Hasen vor Herausforderungen.
Leider gibt es aber schon hier einen Haken, nämlich das die Story in beiden Spielen recht ähnlich ist, wie auch bei anderen Spielen des Genres. Sowohl bei Yo Kai Watch, als auch bei Pokémon gibt es nur begrenzt Abweichungen, dennoch lohnt es sich für Fans, schon alleine damit man alle Yo-Kai sammeln kann und nur wer beide Spiel hat, kennt wirklich alle Storys aus Lenzhausen.

Steuerung
Wie schon im ersten Teil, ist die Steuerung an sich gut und funktioniert absolut reibungslos. Im Test beider Versionen tauchten keine Fehler auf. Es passierte sogar noch mehr, man hat einiges im zweiten Teil verbessert. So gibt es nun eine zuschaltbare Navigation für Quests, was einen durchaus Sucharbeit erspart. Auch die wichtigen Gebäude im Spiel sind nun deutlich hervorgehoben, womit man sie nicht ewig sucht. Sogar die Portalex hat man verbessert, sie werden gefühlt deutlich früher freigeschaltet, was die Wege angenehm verkürzt. Einige wurden auch verschoben, womit man näher an dem Ort landet, wo man hinmöchte.
Die Bahn als neue Option des Reisens und die Erweiterung des Spielgebietes ist eine gute Idee und es tarnt die Ladezeiten, welche insgesamt bei dem New 3DS sehr kurz sind, was ich als angenehm empfinde.

Grafik
Die Grafik, etwas das gern bei dem 3DS belächelt wird. Aus meiner Sicht ein Fehler, da der kleine Handheld schon ein bisschen was kann und gerade dieses Spiel zeigt es gut. Insgesamt hat sich die Grafik vom ersten auf den zweiten Teil verbessert und sieht einfach passender aus. Auch wenn mich man ein Fan hauen wird, sie ist aus meiner Sicht besser als beim neuen Pokémon, da mir hier einfach weniger bis kaum grafische Patzer aufgefallen sind. Für einen Handheld wird hier schon etwas geboten und es sind hier und dort auch schöne Kleinigkeiten, wie Wellen oder fliegende Vögel zu finden.
Es gibt einen 3D Modus, ich habe ihn auch probiert, generell bin ich aber nicht so der Fan davon. Dies ist sogar eine Funktion, die ich als unnötig ansehen würde. Der Modus macht wenig her, wie bei vielen Games und lange kann man sich das meist nicht ansehen, zumindest ich kriege irgendwann Augenschmerzen davon.

Sound und Übersetzung
Der Sound ist gut, wie schon im ersten Teil ist er nicht zu dominant und schafft es auch nach 40 Stunden nicht nervig zu werden, so dass man ihn abschalten möchte. Die deutsche Übersetzung wirkt soweit gut und deckt sie weitgehend mit den Stimmen die man kennt.
Bei der Übersetzung sind mir vom Text wenig Fehler aufgefallen, da gab es schon ganz andere Spiele, wo die Textmassen eines Rollenspiels für Fehler sorgten. Mir sind während der gut 100 Stunden die ich in den beiden Spielen verbrachte fast keine aufgefallen. Zumindest nicht etwas das mich massiv entsetzt hat, aber auch die kleinen Patzer waren kaum vorhanden.

Spielmodi des Spieles
Der Hauptmodus im Spiel ist natürlich das Spiel alleine mit der Story. Hier erwarten die Spieler nicht nur einige interessante Wendungen, es gibt auch wieder schnippische Kommentare und die Figur vom Protagonist gibt auch Whisper etwas mehr Contra. In diesem Modus spielt man alleine, kann sich aber natürlich mit Yo-Kai anfreunden und später auch die Funktion des Tauschens und Online Kampfes, sowie den Blasters Spielmodus ändern.

YO-KAI WATCH BLASTERS
Ganz neu dabei ist dieses Mal der YO-KAI WATCH BLASTERS Modus. In diesem kann man alleine oder einem Team von bis zu vier Leuten sowohl Online, als auch Lokal spielen. Anders als im Spiel selber wird hier kein Team von Yo-Kai kontrolliert, sondern nur ein einziger, mit dem man dann die Schreckenszeit spielt. Der Yo-Kai kann frei aus allen bisher gesammelten Freunden gewählt werden und verfügt über zwei Angriffe. Einer ergibt sich daraus welcher Yo-Kai gewählt wird und der zweite hängt damit zusammen ob dieser Yo-Kai Krieger, Schütze, Wächter oder Heiler ist. Es ist generell möglich auch vier Mal den gleichen Typ zu wählen, im Test zeigte sich aber dass ein Heiler hier doch viel Sinn macht, zumindest wenn man die Oni angreifen möchte.

Yo-Kai Drahtlos-Kampf
Ebenfalls neu ist der Yo-Kai Drahtlos-Kampf. In diesem Modus geht es nicht um das Spiel miteinander, sondern gegeneinander. Man kann hier gegen Freunde, Lokal oder Online gegen andere Yo-Kai Teams antreten, die wie man selber immer sechs Yo-Kai enthalten und deren Level auf 60 angehoben oder gegebenenfalls gesenkt wird. Mit den Punkten die man dort sammelt, kann man in einem speziellen Laden, der nur in dem Modus existiert, besondere Waren erwerben wie z.B. Level Kugeln oder Münzen für den Automaten.

Yo-Kai-Medaillen-Tausch
Der letzte neue Modus, ist mehr eine Erleichterung beim Vervollständigen vom Medaillum. Man kann nun Online oder Lokal mit Freunden seine Yo-Kai tauschen. Ja es geht noch nicht mit jedem, aber das es zumindest mit seinen Freunden möglich ist, ist ein riesiger Schritt nach vorne. Das tauschen selber funktioniert gut und einfach, hat aber gerade Online eine gewisse Ladezeit bevor es losgeht.

Mini-Spiele
Natürlich sind auch die beliebten Mini-Spiele wieder mit dabei. Es gibt neue Spiele für das ausführen der Ultiseel Attacken, aber auch für die Reinigung bei der Beseelung. Die alten sind natürlich weiterhin mit dabei. Zudem kann man sich, nach Erhalt der Ingame App, auch die Videos ansehen.
Für alle Sammler und Jäger sind das Fischen und das das Kämpfer sammeln wieder mit dabei. Beides wurde im Spielmodus verändert, am meisten hat man hier bei Fischen getan, das nun noch stärker das Touchpad mit einbezieht.

Insgesamt sind die neuen Spielmodi wirklich gelungen. Sehr gut gefällt mir, dass manches als quasi Ingame App freigeschaltet wird und man so nicht von Anfang an Medaillen tauschen kann oder Blaster spielen. Es ist ein zusätzlicher Anreiz die Bitten und Gefallen der NPCs zu erfüllen. Das man hinterher die Apps dann auf dem 3DS Bildschirm anders anordnen kann ist ein schönes Gimmick.

Fazit
Ich war schon beim ersten Teil ein Fan und bis es beim zweiten immer noch. YO KAI WATCH 2 ist genau wie sein Vorgänger, bei weitem kein Pokémon Abklatsch und macht vieles in der Fortsetzung deutlich besser. Machte ich mir zum Teil sorgen, dass meine Erwartungen zu hoch sind, wurden sie doch vollkommen erfühlt.
Besonders freut es mich, dass der zweite Teil ein wenig Einsteiger freundlich wurde, aber immer noch Herausforderungen für erfahrene Spieler zu bieten hat. Auch das Menü und viele Kleinigkeiten in der Konsole wurden sehr zum Vorteil verbessert. Das man nun Online spielen kann, ist ziemlich gut und mit Blaster kann man mit Freunden unglaublich viel Spaß haben, besonders wenn man Lokal spielt.
Immer noch muss ich sagen, der erste Fehler den man machen kann ist, dass man dieses Spiel mit Pokémon vergleicht. Sicherlich gibt es parallelen und trotzdem liegen Welten zwischen diesen Spielen.
Alles in allem ist dies eine würdige Fortsetzung, das einzige worüber man diskutieren kann ist, ob wirklich zwei Versionen nötig waren. Bedenkt man aber die Story, finde ich persönlich es sehr passend. Wer YO KAI WATCH mochte, der ist bei YO KAI WATCH 2 goldrichtig.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: JRPG
  • Entstehungsjahr: 2017
  • Plattform: N3DS
  • Hersteller: Level 5
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: deutsch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2

Yo Kai Watch 2: Knochige Gespenster & Kräftige Seelen

8.7

Gesamtwertung

8.7/10

Pro

  • tauschen und Online- Kämpfe möglich
  • verbessertes Menü
  • leichteres Anfreunden
  • mehr Yo Kai

Kontra

  • teils steigt der Schwierigkeitsgrad zu extrem
  • leider ist das Tauschen nur mit Freunden möglich

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