Blutromanze – Devils‘ Line


Monster, Vampire oder gar Dämonen sind schon fast so alt wie die Menschheit selbst, so gibt es in allen Mythologien ein dämonisches Wesen oder eine Erscheinung welche als solches wahrgenommen wird. Das Dämonen nicht immer als böse Erscheinung gesehen wurden, soll hier nur am Rand erwähnt werden. Bei Vampiren ist es ähnlich, hier hält sich ja der Mythos des einen echten Vampires, dem Grafen Dacul, welcher eigentlich Vlad III. war und bis heute als Vorlage für die Romane von Bram Stroker gilt. Denn genau diese Verkörperung eines bluttrinkenden Wesens hat sich in den meisten Köpfen festgesetzt und gilt scheinbar immer als Blaupause für weitere düstere Geschichten rund um diese Blutsauger. Aber eventuell gibt es ja Dämonen und Vampire wirklich und wir sehen sie nur nicht, weil sie Menschen einfach zu ähnlich sind oder sich perfekt angepasst haben. Auch der immer wieder erwähnte Blutdurst spielt eine große Rolle, doch wenn diese Wesen unter uns sind, müssen sie eventuell nicht immer Blut trinken und können auch ohne den roten Lebenssaft auskommen. Alles sicherlich Theorien die man einfach mal auch sacken lassen kann, so lange konzentrieren wir uns halt auf andere Dinge.

 

Wenn der Dämon mit einem Menschen
Wir schreiben das hier und jetzt, die Menschen gehen ihrer Arbeit nach, besuchen Schulen oder sind anderweitig ausgelastet. So geht es auch der jungen Studentin Tsukasa Taira, sie geht zur Uni und muss sich überlegen wie sie ihr weiteres Leben verbringt und gestaltet. Studiert sie weiter oder geht sie nach ihrem Studium direkt in den Job eine Frage der sich auch ihrer Mitstudenten stellen müssen. Auch ihre beste Freundin und Mitstudentin Miwako Toda ist sich noch nicht ganz schlüssig wie sich ihr weiteres Leben entwickeln wird und auch dann ist auch noch Shouta Akimura, welcher auch ein guter Freund von Tsukasa ist aber tatsächlich mehr für sie empfindet sich aber damit abfinden muss, dass wohl nie ein festes Band zwischen beiden entsteht.

Eines Abends fahren alle drei zusammen in der Bahn durch die Stadt und bekommen nur mit, dass es mal wieder einen großen Polizeieinsatz in der Stadt gegeben hat. Von seltsamen Vorkommnissen ist da tatsächlich die Rede und der ein Verdacht, dass es sich hier um Dämonen handeln könnte, wird gehäußert. Tsukasa tut das diese Vermutungen nur als Schwachsinn ab, denn schließlich gibt es ja keine solcher Fabelwesen, allerdings fühlt sie sich schon die ganze Zeit etwas beobachtet.

Doch aus der Bahn ausgestiegen verfliegt dieses Gefühl erstmal und Akimura schlendert mit Tsukasa durch die Straßen, als plötzlich hinter ihnen eine finstere Gestalt auftaucht. Der etwas seltsam aussehende junge Mann will angeblich einen Dämon aufhalten und spricht dabei direkt Akimura an, er solle doch die Finger von ihr lassen, das könnte schlimm enden.

Kaum dieses Gespräch beendet, outet sich der junge Student auch als Dämon und auf die Anschuldigungen des unbekannten Mannes angesprochen, er soll viele Frauen getötet haben, reagiert er ablehnend und bei einem kleinen Handgemenge wird Tsukasa leicht verletzt. Allerdings ist sie eher schockiert das ihre Begleitung ein Dämon sein soll und bekommt davon nicht all zu viel mit. Als er dann auch noch zu gibt, dass er die Frauen getötet hat aber ihr niemals etwas tuen würde, weil er sich ja mag, ist sie völlig von der Rolle. Allerdings schreitet der unbekannte junge Mann direkt ein und setzt den Dämon außer Gefecht.

Der Junge „Retter“ ist einem Mitglied der Spezialeinheit der Polizei, welche Dämonen jagt die Straffällig geworden sind oder unter verdacht stehen Brutal zu werden. Der Polizist bietet der jungen Studentin an sie nach Hause zu bringen und stellt sich ihr als Yuuki Anzai vor. Allerdings ist auch er kein Mensch, er ist ein „Bastard“, ein Mensch mit dämonischem Blut. Das soll sie auch zu spüren bekommen, denn als er sieht das sie etwas Blut an der Wange hat, fällt er fast über sie her, kann sich allerdings noch beherrschen und zieht ab.

Wenn der Dämon zweimal klopft
Einige Zeit später, träumt Tsukasa immer noch von dem Vorfall, wobei sie selbst tatsächlich eher romantisch, sexuelle Träume plagen. Hat sie sich da in etwas verrannt? Wer weiß, sie hat seltsamer Weise keine Angst vor Anzai und hofft immer, dass es ihm gut geht. Allerdings soll sie auf seinen Rat hin am besten den Vorfall und auch ihn vergessen. Doch er selbst ist es der plötzlich auf ihrem Balkon steht und nach dem Rechten sieht. So richtig weiß er auch nicht wieso er immer wieder nach dem Rechten sieht, er weiß nur das Beziehungen zwischen Menschen und Dämonen gefährlich sind. Denn auch er kann seine dunkle Seite nur schwer beherrschen, daher nimmer er meist auch ein entsprechendes Beruhigungsmittel. Sieht er nämlich Blut, kommt seine wilde Seite durch und es fällt ihm schwer sie zu kontrollieren, doch genau diese Reaktion wird der jungen Studentin sogar helfen…

Irgendwie haben beide etwas füreinander übrig, doch hat das Zukunft oder wird es ein Ende geben bevor es angefangen hat…?

 

zum Anime
Der 12teilige Anime stammt aus dem Hause Platinum Vision und entstand unter der Regie von Yoshinobu Tokumoto und Hideaki Nakano auf Basis des gleichnamigen 13 Bänden umfassenden Manga von Ryo Hanada (welcher bei uns von Kazé Deutschland vertrieben wird). Das Charakterdesign stammt von Chisato Kawaguchi, der auch die Leitung für die Animationsregie übernahm.  Der Anime ist eine Art mix aus Romantik und einem Actionanime, welcher sich einiges auch aus dem Horrorgenre abgeschaut hat. Hier und da merkt man tatsächlich auch den anscheinenden Einfluss von Tokyo Ghoul. Das hier und da auch mal das Blut fließt gehört natürlich auch dazu, da ja der rote Saft in Verbindung mit den Ereignissen der Dämonen und Vampire steht. Allerdings wird man im Grunde sanft an eine Romanze herangeführt, nämlich die Beziehung zwischen Anzai und Tsukasa. Der Soundtrack im Anime wurde übrigens von Kana Shibue komponiert.

Hierzulande wird der Anime von Universum Anime veröffentlicht und hat neben der japanischen Originaltonspur natürlich auch eine deutsche Synchronisation. In den deutschen Stimmen werdet ihr u.a. Felix Strüven hören, der schon Kanade Yuzuriha in The Anonymous Noise sprach. Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Muriel Bielenberg gibt in dem Anime mit der Figur der Tsukasa Taira ihr Anime- Synchron- Debüt.

 

Fazit
Devils‘ Line ist schwer zu beurteilen, auf jeden Fall für mich, doch ich schreibe trotzdem mal meine Gedanken dazu. Ich habe den Anime mit der Erwartung eingelegt, dass mich das Szenario fesselt und der Horror- Ansatz mit den leicht mystischen Elementen mich mitreißt, zu einem kleinen Teil hat das auch funktioniert. Denn die Bildsprache erinnert ein Wenig an „Tokyo Ghoul“ und „Garden of Sinners“. Gerade der letztere Anime hat mich damals unglaublich fasziniert, etwas ähnliches konnte ich auch von „Another“ behaupten. In Devils´Line gibt es auch durchaus coole Ansätze, nette Kameraeinstellung und Action, soweit ist das schön anzusehen. Doch dann hatte ich das Gefühl, das mir hier ein wenig ein Schwein als Pferd verkauft wird. Ihr wisst nicht was ich meine? Ich versuche es mal zu erklären: in den ersten Szenen sieht man coole Action, Blut und zerstreute Dämonen, man bekommt in den Straßen Tokios ein beklemmendes Gefühl serviert und eine Polizeitruppe, die einfach weiß was sie tut. Doch dann passiert es, relativ schnell verguckt sich der Titelheld in die weibliche Hauptrolle. Natürlich will er das nicht und auch sie kann es sich erst nicht eingestehen, träumt aber von ihm und hegt neben romantischen Gedanken auch sexuelle Fantasien. Ab diesem Punkt wird es in vielen Episoden weniger gruselig, sondern eher schnulzig und beginnt gefühlt eher in einen Romance-Anime abzudriften und genau hier habe ich so meine Probleme. Diese „ich will dich nicht gefährden, stecke dir aber trotzdem regelmäßig und vorsorglich die Zunge in den Hals“- Thematik ist oft etwas fehl am Platz. Dieser „Schnulz“ in einem Action- Horror Anime finde ich in kleinen Mengen durchaus erträglich aber hier gibt es in vielen der Episoden einfach zu viel davon. Klar geht es auch um die Frage: Kann ein Mensch einen Bastard bzw. einen Dämon lieben? Aber so richtig warm geworden bin ich damit nicht, auch wenn mir die deutsche Synchronisation durchaus gefallen hat. Wer allerdings genau auf diesen Mix steht und auch Filme wie „Interview mit einem Vampir“ mag, sollte auf jeden Fall mal reinschauen.

 

wir danken Universum Anime für das Rezensionsexemplar

  • Genre: Fantasy, Romance, Action
  • Entstehungsjahr: 2018
  • Typ: Serie
  • Regie: Yoshinobu Tokumoto
  • Charakterdesign: Chisato Kawaguchi

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: deutsch, japanisch DD 2.0/DTS HD Master 2.0
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Textless Opening & Ending

Devils' Line

7

Gesamtwertung

7.0/10

Pro

  • gute deutsche Synchronisation
  • anfangs düstere Story...
  • gutes Setting

Kontra

  • vieles vorhersehbar
  • ...die schnell eine Romanze wird

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