Fullmetal Alchemist: The Sacred Star of Milos


Die Alchemie ist gerade im 17. Und 18. Jahrhundert eine verschwiegene und zugleich sagenumwobene Macht gewesen. Viel Mythen rankten sich um diese besondere Kunst, die Kunst unedle Stoffe in edelste Materialien zu transmutieren. Dabei beherrschten nur wenige diese Kunst und durften auch nicht darüber sprechen, was natürlich zur Folge hatte, dass auch seltsame Gerüchte entstanden. Da war dann die Rede vom finden des Stein der Weisen, dem Artefakt, was es ermöglichen sollte aus allem wertlos erscheinendem, wertvolle Stoffe zu erschaffen. Natürlich wissen wir heute, das die Alchemie wie stellenweise überliefert wurde, nichts mit irgendwelchen okkulten Mythen zu tun hatte, es ging vielmehr um die Transmutation von Metallen in Edelmetalle, wie Silber oder Gold, dazu war natürlich eine gewisse Grundkenntnis in Chemie von absoluter Wichtigkeit. Auch der sogenannte „Stein der Weisen“ stellt lediglich einen bestimmten Katalysator dar, der es ermöglicht an sein Ziel, bei einer Umwandlung, zu kommen.
Doch nun schieben wir mal etwas die Geschichte fort und widmen uns der mystischen Seite der Alchemie, welche nicht nur die Transmutation ermöglicht, sondern auch in Bannkreisen und ähnlichen und eher magisch angehauchten Dingen endet. Willkommen in der Welt von Fullmetal Alchemist und dem zweiten Film, eine Sidestory zu damaligen TV Reboot „Brotherhood“.
Düster ist es und Schreie dringen aus den Gassen der verschiedenen und seltsam anmutenden Stadt. Mittendrin ein sehr junges Mädchen, welches einen Aufzug hinauf zu fahren scheint und plötzlich Schüsse, unter ihr sterben Menschen, doch sie weiß nicht wieso.

Einige Jahre später träumt das einst junge Mädchen nur noch von diesem Erlebnis, mittlerweile wohnt sie in einem Haus mit ihren Eltern und ihrem Bruder. Doch leider ist ihr das Glück auch hier nicht hold, denn ihre Eltern und ihr Bruder werden getötet nur sie bleibt am Leben…
Hat das alles mit den Forschungen ihrer Eltern mit der Alchemie zu tun?
Einige Jahre später, bricht der mysteriöse Häftling Melvin Voyager aus dem Zentralgefängnis in Central City aus. Das interessante bei dem Ausbruch: Wieso ist er erst nach viereinhalb Jahren ausgebrochen und wieso so kurz vor seiner Haftentlassung? Vor allem auch die quälende Frage, wieso er sich hat überhaupt inhaftieren lassen, wenn er doch mit Hilfe der Alchemie, die er ja beherrscht, eh das halbe Gefängnis zerlegt hat und sie so hätte schon gar nicht erst in Haft bringen lassen.
Fragen die nicht nur das Militär beschäftigen, sondern auch Edward und Alphonse gehen der Sache genauer nach. Bei der genaueren Untersuchung der Zelle des entflohenen Häftlings, finden sie einen Zeitungsartikel über eine Verhaftung von Julia Crichton in der Nachbarland Creta. Beide machen sich, in der Hoffnung auf weitere Hinweise, auf den Weg dorthin. Leider wird die Reise keine angenehme, denn kurz vor den Toren von Table City werden sie unfreiwillig in einem Kampf mit hinein gezogen. Dabei wird der Zug von fledermausgeflügelten Terroristen angegriffen, aber auch ein Wolf-Chimäre ist mehr der minder mit daran beteiligt. Doch auch der entflohene Melvin ist mit an Bord des Zuges und macht mächtig Ärger. Im Mittelpunkt dieser Auseinandersetzung steht Julia, sie kann aus dem Gefängnis fliehen. Doch im Gefecht der Parteien gerät sie selbst in Gefahr, wird von Alphonse gerettet, dabei werden beide aber in die kreisförmige Schlucht um Table City gerissen.
Edward macht sich kurzentschlossen auf den Weg seinen Bruder zu suchen, doch bei seiner Ankunft in der Schlucht, findet er nicht nur seinen Bruder, Julia und Melvin, sondern auch das Volk der Milosian.
Von den Bewohnern von Creta vor vielen Jahrhunderten unterworfen und ins Exil verbannt hat sich nun um die noch junge Alchemistin Julia eine Widerstandsgruppe formiert. Ziel ist es, das Volk zu befreien und ihr Land zurück zu erobern. Dabei helfen soll ein mächtiger Stein, der Stern des frischen Blutes. Doch Ed und AL warnen vor dem Verwenden des Steines, denn sie wissen aus eigener Erfahrung um den Preis, den man für die Entfesselung der Macht zahlt. Aber auch so ist nicht alles im grünen Bereich, denn Melvin scheint sich sein eigenes Süppchen kochen zu wollen und hat wohl eigene Pläne mit dem besonderen Stein. Auch das Militär von Creta scheint etwas auszuhecken….
Viele Geheimnisse gibt es auch rund um die Stadt Table City, doch die Zeit scheint knapp um die Geheimnisse zu entschlüsseln…

zum Anime
Der zweite Film, welcher auf dem Fullmetal Alchemist Manga von Hiromu Arakawa basiert, ist eine lose Nebenhandlung zum damaligen Reboot der TV Serie FMA Brotherhood, welche hierzulande nie erschienen ist. Dabei nahm Kazuya Murata auf dem Regiestuhl Platz, während Kenichi Konishi das Charakterdesign für den Film adaptierte und auch die neuen Figuren an das Design der übrigen Charaktere anpasste. Dabei fällt allerdings auf, dass sich am Design doch einiges geändert hat, auffallend vor allem, das einige Details fehlen und an der Umgebung wurde scheinbar an Details gespart. Gerade Figuren, welche eher im Hintergrund agieren, sehen etwas lieblos aus oder werden nur durch Standbilder dargestellt.
Das Drehbuch stammt übrigens von Yuichi Shinbo, der mit dem Thema Fullmetal Alchemist bisher auch nichts zu tun hatte, was im Übrigen auch auf die Regie und das Charakterdesign zutrifft. Realisiert wurde der Anime vom renommierten Animationsstudio BONES, welches sich schon für die erste TV Adaption und FMA: Brotherhood verantwortlich zeichnete.
Bei der japanischen Originalsynchronisation wurden allerdings die Sprecherbeibehalten und die Fans der Serie müssen sich nicht umgewöhnen. Anders sieht es dabei in Deutschland aus, hier wurde seinerzeit Fullmetal Alchemist von Panini lizensiert und eine Synchronisation in Auftrag gegeben. Nun da Panini keine Animetitel mehr lizensiert und zu dem auch einige Jahre ins Land gingen, hat sich Animaze die Rechte am zweiten Film sichern können. Das zog nun auch ein Sprechercast- Wechsel nach sich und die Fans der Serie müssen sich etwas umgewöhnen. Welche Sprecher den Fans nun gefallen, müssen sie selbst entscheiden. Genauer gehen wir im Fazit noch mal darauf ein.

Fazit
Der zweite Film zu Fullmetal Alchemist ist eher eine Detektivgeschichte als ein Alchemistenanime, was wir allerdings nicht schlecht finden. Zudem gibt es mehr als eine Überraschung in der Story, was auch der Spannung durchaus zuträglich ist. Der frische Wind in Sachen Regie und Drehbuch ist allerdings auch ein zweischneidiges Schwert, zum Einen bekommt man eine frische Story serviert, zum Andere werden Fans ein wenig enttäuscht sein. Die Action stimmt und ist hochkarätig umgesetzt und gut animiert, die schnellen Schnitte sorgen für zusätzliche Dynamik und sorgen für reichlich Freude bei Actionfans.
Der größte Kritikpunkt unter Fans, ist die deutsche Synchronisation des Animes, verpflichtet wurde hier soundcompany berlin audiopost, welche auch Blood- C vertont haben. Doch besonders  sauer stieß den Fans auf, dass sich keine der alten Sprecher im Film wieder fand. Jetzt sagen wir, auch wenn wir hier Gefahr laufen gemeuchelt zu werden, das finden wir überhaupt nicht schlimm. Sicherlich hat man sich an Stimmen in mehr als 50 Episoden gewöhnt, doch sind wir mal ehrlich, die meisten schauen solche Serien ein bis zweimal und dann stehen sie halt im Regal, zu dem waren im alten Cast auch Sprecher dabei, die mit Anime eigentlich nichts anfangen können und wollen bzw. auch nicht auf solche kleinen Jobs angewiesen sind.
Wir finden die neue Vertonung sehr gelungen und können auch vorurteilsfrei sagen, dass es eine gute Arbeit ist. Wir können in diesem Fall zwar nachvollziehen, dass man sicher ärgert über eine komplette Neubesetzung, doch muss man auch bedenken, dass sich ja der Lizenznehmer geändert hat und auch ein komplett neues Studio die Vertonung vorgenommen hat. Auf jeden Fall ist der Film mit der jetzigen deutschen Fassung durchaus gelungen. Wir können euch nur empfehlen rein zuhören, natürlich sollte man sich als Fan dem auch öffnen können.
Unterm Strich bietet der Anime gute Unterhaltung für Actionsfans und bedingt auch für FMA- Fans. Wir können euch aber den Anime nur empfehlen, denn er bietet kurzweilige Unterhaltung ohne das Rad neu erfinden zu wollen.

 

wir danken Animaze/I-ON für das Rezensionsexemplar

 

  • Genre: Action/Fantasy
  • Entstehungsjahr: 2011
  • Typ: Movie
  • Regie: Kazuya Murata
  • Charakterdesign: Kenichi Konishi

zur DVD/Blu Ray

  • Sprachen: japanisch, deutsch DD 5.1/DTS HD 5.1
  • Untertitel: deutsch
  • Extras: Wendecover, Trailer

Fullmetal Alchemist: The Sacred Star of Milos

7.8

Gesamtwertung

7.8/10

Pro

  • coole Inszenierung
  • kurzweilig
  • gut vertont...

Kontra

  • lose Geschichte
  • ...aber der Sprachgebrauch gewöhnungsbedürftig

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