Resident Evil: Revelations


Das Herrenhaus liegt nun schon eine ganze Weile hinter uns. Damals war es nämlich, vor fast genau 15 Jahren, das ein Horrorspiel über die Bildschirme flimmerte und das uns das Blut in den Adern gefrieren lies. Wir erinnern uns, eine Gruppe von Söldnern schafft es nur mit Mühe in das scheinbar schützende Haus aber nach einiger Zeit stellt sich heraus, das scheinbar traute Heim ist noch viel gefährlicher. Die Umbrella Corp. Hat ein Virus entwickelt, den T- Virus, der es totem Gewebe erlaubt wieder lebendig zu werden. Aber auch Mutationen bringt das Virus hervor und ihr seid mittendrin. Begleitet von knackigen Rätseln und Möbelschiebereien bahnt ihr euch den Weg in die Freiheit, das ganze gepaart mich reichlich Schockern, die einem immer wieder zusammenzucken ließen.

Nach vielen Jahren und einigen weiteren Ablegern war mit Resident Evil 5 das letzte an Survival verloren gegangen, so die Kritik der Fans. Die Serie war zu einer Balleraction verkommen und bot keine Rätsel mehr. 2011 kam dann auf dem 3DS der Mercenaries Ableger als reine Arcade- Ballerei und Spaß hat es gemacht, bot aber keine Storyline.
2012 nun, soll alles anders werden. Capcom hat mit Resident Evil Revelation seine Wurzeln wieder entdeckt und besinnt sich, zumindest zu einem Großteil, auf alte Tugenden.

Einsam auf dem Meer und doch wo anders…
Ihr landet anfangs mit Jill Valentine und ihren neuen Partner Parker auf dem verlassenen Kreuzfahrtschiff, die Queen Zenobia. Kaum angekommen, auch noch bei einem heftigen Sturm, bietet sich euch ein Anblick des Grauens. Ihr habt den Auftrag Chris Redfield zu finden, denn sein Notruf wurde zuletzt auf dem Meer geortet. Ihr verschafft euch recht schnell Zutritt zum Schiff und macht dort schon eine seltsame Entdeckung, blutverschmierte Gänge und eine Leiche, die verstümmelt scheint.   Kurz darauf stoßt ihr auf einen Mutanten der scheinbar durch einen neuen Virus der Vereinigung Veltro, mutiert ist. Jill gelingt es gerade so dem Ding zu entkommen und es niederzustrecken.

Rückblende…
Am Strand vor der verwaisten Stadt Terragriga seid ihr mit Jill vor Ort um Biomasse zu scannen und im Auftrag der BSAA, die Organisation gegen Bioterror, die Mutationen zu untersuchen um Spuren zu sichern. Einiger dieser seltsamen Kreaturen Leben noch und machen euch das Leben nicht gerade leicht und wollen euch natürlich an Leder.

Zurück auf dem Schiff…
Ihr streift noch immer durch das schunkelnde Schiff und ihr bekommt es mit immer mehr Gegner, genannt „BOW“ zu tun. Dabei erkämpft ihr euch den Weg bis zur Brücke und begegnet dort einem alten Bekannt von Parker.

Auf der Flucht…
Wieder zurück in Terragriga müsst ihr den Horden an Mutanten entkommen, ihr streift durch ein Hochhaus gejagt von Truppen der Vereinigung und den aggressiven mutierten Gegnern. Ihr springt und schießt euch dabei den Weg frei. Ihr entkommt den Truppen und seht euch plötzlich einer Horde an Virusversuchten Gegner konfrontiert und müsst unbedingt aus der Stadt entkommen, denn sie wird bombardiert. Schafft ihr den Weg zum Hubschrauber um der Katastrophe zu entkommen…?

Alles auf Eis…
Nun seid ihr mit Chris Redfield und seiner neuen und attraktiven Partnerin Jessica in der Eiswüste unterwegs um die Absturzstelle eines Flugzeugs zu untersuchen. Doch die Story erschließt sich euch nicht so schnell und ergibt erst im Verlauf des gesamten Spiel einen Sinn.

Gameplay
Das erfreuliche bei Revelations ist, dass die Action zurück genommen wurde und nun wieder eher auf Survival gesetzt wird. So streift ihr manchmal minutenlang durch die Gänge des Schiffes ohne das wirklich etwas passiert. Doch die bedrohliche Atmosphäre und die Geräusche, welche das Geschehen dabei unterstützen, schüren ein beklemmendes Gefühl welches dann mit einem Gegner aus dem Hinterhalt im Höhepunkt endet. Das Gefühl, es laufe euch Kalte den Rücken runter, begleitet euch das gesamte Spiel über.
Einzig der Rätselanteil wurde hier auf ein, für Serienfans, beschämendes Kinderniveau zurück geschraubt. Doch es erhöht ein wenig die Dynamik des Spiels und sorgt für weniger Frust, anspruchsvoller hätte es aber trotzdem sein können.
Suchaufgaben gibt es zum  Glück nicht zu viele, oft müsst ihr nur einen Schlüssel aus anderen Räumen holen um eine Tür zu öffnen an der ihr vorher nicht weiter gekommen seid. Besonderes Element im Spiel, der Genesis- Scanner, mit dem ihr niedergestreckte Gegner Scannt um Schlüssel oder andere Gegenstände zu erspähen. Oft könnt ihr den Scanner auch einsetzen um versteckte Waffenupgrades oder Munition, sowie Heilkräuter zu finden.
Sicherlich kennt ihr noch die Kisten aus früheren Teilen der Serie, sie sind zurück. Im Spielverlauf sind einige solcher Inventarkisten versteckt und ihr könnt hier euer Inventar ein wenig verschlanken, schließlich ist es beschränkt. Auch Waffenupgrades, solange ihr etwas gefunden habt, sind an den Kisten möglich. Aber so rar oft die Kisten sind, so rar sind Speicherpunkte über das Spiel verstreut, Spätestens bei Kapitelende gibt es einen Savepoint, doch so ein Kapitel kann lang sein und vor allem auch schwer, hier könnte bei einige auch etwas Frust aufkommen.

Optik 1+
Die Grafik von Resident Evil – Revelations ist das wohl Beste was ihr bisher auf dem 3DS zu sehen bekommen habt. Was Capcom hier an Detailgrad auf den Bildschirm zaubert ist der Wahnsinn, das Brennt eine Lampe durch, hier laufen Ratten den Gang entlang und der Blick aus dem Bullauge zeigt ein weites Meer außerhalb des Schiffes. Es gibt kaum etwas, was es nicht gibt. Die Figuren sind detailliert gestaltet und es gibt kaum eine Ecke die nicht nur so vor Details strotzt. Hin und wieder gibt es mal kleine Flecke wo es etwas trist wirkt aber ansonsten leistet sich das Spiel optisch keine Schwächen. Man müsste glauben, es ruckelt bei hohen Gegneraufkommen, doch das Game rauscht flüssig über den Bildschirm, auch bei angeschalteten 3D Effekt. Dieser ist auch der absolute Wahnsinn, nicht nur eine Einstellung am 3DS ist möglich, auch im Spiel habt ihr noch mal die Möglichkeit den Tiefeneffekt anzupassen. Dadurch seid ihr noch tiefer im Spiel und erlebt es noch bis in den letzten Knochen eures Körpers mit.
Zwischen den Rückblenden und Kapiteln gibt es übrigens eine wirklich kinoreife Inszenierung der bisherigen Geschehnisse alles in der Qualität des CGI Movies „Degenerations“.

Sound der anderen Dimension…
Wie schon bei andern Teilen spielt die Geräuschkulisse und auch die Musik eine große Rolle, nur so wirkt der Horror auch real. Ständig klappert oder scheppert es irgendwo und auch die Musik passt sich der Situation stets an um die Atmosphäre weiter zu unterstreichen. Wir empfehlen euch hier Kopfhörer, so erlebt ihr alles Hautnah. Auch die deutsche Synchronisation ist durchaus in Ordnung, die Sprecher sind gut gewählt, wer aber Wert auf die original Synchronsiation legt, kann das Spiel entsprechend umschalten.

Das Ende…
So halb, denn das Spiel hat einen hohen wiederspielwert. Ihr könnt nach der Kampagne noch einmal aufbrechen, dabei habt ihr schon alle Waffen die ihr beim ersten Durchspielen schon gesammelt habt und bekommt einen höheren Schwierigkeitsgrad. Doch das soll es nicht gewesen sein, ihr schaltet nämlich dabei auch noch den Raubzug- Modus frei. Dieser erlaubt es euch mit weiteren Spielern zusammen auf die Jagd zu gehen. Dabei erinnert das Design mit eigenen Levels an Mercenaries und hier erwarten euch neue Items, Waffen und auch Fähigkeiten. Zu dem trainiert ihr eure Zielgenauigkeit und die Geschwindigkeit beim Schießen.

Steuerung
Die erfolgt klassisch über die Tasten und Schultertasten, ihr könnt jetzt wie schon bei Mercenaries ziehen und gehen. Wichtige Items sind auf dem Touchscreen hinterlegt und einfach an wählbar, da behält man den Überblick. Ihr könnt hier aus insgesamt drei Modi wählen. Doch Nintendo hat Resident Evil Revelations zum Anlass genommen und in Deutschland jetzt das so genannte Circle Pad Pro veröffentlicht und das Game unterstützt die neue Hardware. Anfangs ist es etwas gewöhnungsbedürftig, doch ihr bekommt mehr Schultertasten und ein zusätzliches Slidepad spendiert. So gewöhnt man sich schnell daran und alles geht etwas leichter von der Hand. Man hält auch den 3DS etwas ruhiger und konzentriert sich besser auf das Spiel.

Fazit
Capcom macht bei Resident Evil – Revelations fast alles richtig, die Story ist etwas banal und wirkt Anfangs etwas wirr und zusammenhangslos, doch das Finale soll euch da helfen und die Zusammenhänge erklären. Gut hat uns die kinoreife Präsentation gefallen, die Zwischensequenzen als CGI oder auch die Ingamesequenzen, es könnte ein Film sein. Die Steuerung geht mit und auch ohne Circle Pard Pro gut von der Hand. Der 3D Effekt überzeugt voll und ganz, der Sound haut einem vom Hocker, einzig das es so wenig Gegnertypen gibt ist etwas schade. Auch die Möglichkeit online zu spielen hat uns gefallen, gerade weil bei richtigem Gezocke ist die Story innerhalb von 10- 13 Stunden durch.
Ziehen wir einen Strich, es ist das beste Resi, welches wir seit Jahren zu Gesicht bekommen haben. Teil 4 war gut, Teil 5 war naja und Revelation ist einfach klasse gelungen, trotz kleinerer Schwächen.
Ihr solltet das Spiel auf jeden Fall in eure Sammlung aufnehmen.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Horror/Survival
  • Entstehungsjahr: 2012
  • Plattform: N3DS/PS4/PS3/PSVita/XBox One/Xbox 360/PC/Switch/Wii U
  • Hersteller: Capcom
  • Publisher: Capcom/Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: englisch
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1-2

Resident Evil: Revelations

8.9

Gesamtwertung

8.9/10

Pro

  • bestes Resident Evil seit Jahren
  • Optisch ein Leckerbissen (3DS)
  • guter Mix aus Survival und Action

Kontra

  • einige karge Texturen
  • leider keine deutsche Synchronisation

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