FĂŒnf Tage japanische Filme, fĂŒnf Tage ein anderes Kino in Hamburg, fĂŒnf Tage Spannung, SpaĂ und Freude? Eine Frage die sich jedes Jahr sowohl fĂŒr Fans, als auch interessierte Besucher stellt ist, lohnt sich das Japanfilmfest Hamburg, welches komplett in ehrenamtlicher Arbeit auf die Beine gestellt wird, ohne eine kommerzielle Firma dahinter?!
Meinen Eindruck von Eröffnungsabend gab es kĂŒrzlich und nun steht die ein kleines Fazit ĂŒber die Tage insgesamt an. Mit dem ersten Film am Mittwochabend stehen jedes Jahr fĂŒnf Tage Kino aus Japan an in Hamburg. NatĂŒrlich ist dies hier meine Meinung, sie kann, darf und sollte von denen anderen Besucher, Fans und Kritiker abweichen.
Meine Highlights
Auch wenn das Filmfest selber nur in den kleinen Kinos Metropolis, 3001 und Studio Kino stattfindet, laufen dort auch wirklich groĂe Produktionen. Insgesamt waren es ĂŒber 60 Filme in diesem Jahr. Eines der Highlights war in diesem Jahr der Animationsfilm oder auch in Fachkreisen Anime genannte, Titel “your name.” von Makoto Shinkai. Er ist der derzeit erfolgreichste japanische Animationsfilm und hat weltweit fĂŒr Begeisterung gesorgt. Sogar in Deutschland lief er im FrĂŒhjahr so erfolgreich in groĂen LichtspielhĂ€usern, das man die geplanten zwei Vorstellungen auf Grund der Nachfrage verdoppeln musste. Beim JFFH wurde der Film im japanischen O-Ton mit deutschen Untertiteln gezeigt und sorgte fĂŒr ein volles Haus im Metropolis, so dass man sogar den oberen Rang öffnen musste. Auch fĂŒr mich war der Film ein Highlight und auch beim zweiten schauen immer noch extrem beeindruckend.
Aber nicht nur groĂe Produktionen haben ihren Charm. Der zweite Film, welcher mich genau so wie âyour name.â begeistert hat, war Tatara Samurai. Hierbei handelt es sich um eine Independent- Produktion, die man in Japan im Gegensatz zum anderen Film, mit einem sehr kleinen finanziellen Rahmen ermöglichen musste. Dennoch kann dieses Werk mit vielen Werken mithalten, die deutlich mehr finanzielle UnterstĂŒtzung haben. FĂŒr Fans von guten Samurai Filmen, die dazu noch die kritische Zeit des Untergangs der Samurai beinhalten, ist dies nicht nur ein Highlight, sondern auch ein absolter Geheimtipp.
Der konnte mich nicht kriegen
Meine persönliche EnttĂ€uschung in diesem Jahr war Brave Storm. Dieser lief in einer Doppelvorstellung mit Red Ash, der zwar zu kurz aber gut war. Mich konnte er leider nicht packen, obwohl ich durchaus fĂŒr das Genre begeistern kann, war mir die Mischung hier nicht spektakulĂ€r genug. Dennoch waren die anwesenden anderen GĂ€ste begeistert von dem Werk.
Hier zeigt sich ganz klar, jeder hat zum GlĂŒck einen anderen Geschmack und wo ich sage, Daumen runter, sagen andere Daumen hoch.
FĂŒnf Tage japanisches Kino in Hamburg, das Fazit
TatsĂ€chlich will ich euch gar nicht lange mit einem gezogenen Artikel langweilen, zudem gibt es ja auch den Eindruck vom Eröffnungsabend zusĂ€tzlich. Das natĂŒrlich an allen Tagen der Stand der Filmfreunde im Metropolis steht, wissen Kenner und das man hier immer wieder sehr nette Unterhaltungen fĂŒhren kann, das versteht sich von selbst.
In diesem Jahr waren es nun schon 19 Jahre, wo dieses Projekt durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer auf die Beine gestellt wurde und es war in keinster Weise langweilig oder qualitativ schlechter. Die Auswahl der Filme war absolut gut, es gab wie immer ein Motto, das in diesem Jahr Realfilme von Anime in seinen Fokus setzte. Einige davon werden auch noch auf Disk erscheinen, wie zb. Gintama.
Insgesamt zeigt sich ĂŒber die Jahre, das Werke vom JFFH auch ihren Weg auf DVD oder Blu-ray finden und manch einer hat sogar seinen Weg ins Free-TV gefunden hat. Somit kann man als Besucher und Fan sagen, wer hier einen Film schaut, ist damit der Zeit voraus und hat das VergnĂŒgen sogar auf der groĂen Leinwand genieĂen dĂŒrfen.
FĂŒr mich persönlich ist das JFFH ein Highlight in jedem Jahr, wofĂŒr ich auch gerne zwei Urlaubstage opfere um Donnerstag und Freitag sicher ins Kino zu kommen. Wer den japanischen Film schĂ€tzt und liebt, der kommt ohnehin nicht um diese Tage herum. Aber auch neugierige sollten sich nicht abgeschreckt fĂŒhlen. Neben dem amerikanischen Blockbuster und deutschen Filmen, hat der weltweite Film deutlich mehr zu bieten und gerade Japan zeigt, das Kino auch ganz anders sein kann, als das was man kennt. Wie jeder fĂŒr sich die Werke aufnimmt, das hĂ€ngt natĂŒrlich von der Person ab, aber eine Chance sollte man auch den Teams aus Japan geben, die wirklich interessante und hervorragende Werke auf die Leinwand bringen.
Ich kann auch in diesem Jahr wieder sagen, es waren fĂŒnf groĂartige Tage, die ich gerne im Kino verbracht habe. Es gab tolle Filme, es gab auch nicht so tolle Filme, es gab gute GesprĂ€che, es gab viel SpaĂ, es gab nichts was mich wirklich gestört hĂ€tte. Das JFFH ist ein tolles Projekt, welches im nĂ€chsten Jahr sein zwanzigjĂ€hriges JubilĂ€um feiert und ich bin jetzt schon mehr als gespannt, was sie dafĂŒr auf die Beine stellen werden. Wir sehen uns im nĂ€chsten Jahr wieder im Kino.