Hey! Pikmin


Um die Jahrtausendwende herum schaute der Spieledesigner Shigeru Miyamoto, bei einem Spaziergang, auf einen Ameisenhaufen, dieses „Gewusel“ faszinierte ihn wohl so sehr, dass er sich an die Idee eines neues Spiels für den Gamecube setzte. Dieses kleine aber feine Spiel, fand dann im  Jahr 2002 den weg auf den kleinen Würfel. Das Wuselspiel „Pikmin“ war geboren und Nintendo schuf zusammen mit Shigeru Miyamoto ein witziges Gamefranchise, welches bis heute noch durchaus unverbraucht wirkt. Das liegt wohl auch daran, dass es bisher nur drei Teile der Strategie- Reihe gibt.
Alle drei Teile haben eins gemeinsam, sie sind bisher nur für die Heimkonsolen von Nintendo erschienen. Seit Juli 2017 nun, machen die Pikmin die 3DS Familie unsicher. Allerdings gibt es einige gravierende Änderungen. Denn der mobile Ableger weicht den Strategieansatz ein wenig auf und kommt als 2D Sidescroller und wie ein Jump´n Run daher.

Wieder eine Bruchlandung
Captain Olimar kennen die meisten Pikmin- Spieler noch und dieser streift wieder einmal durch das All und wie es so ist, kommt es zu einem Notfall. Olimar muss mit seinem Raumschiff notlanden und steuert den nächstgelegen Planeten an-Bruchlandung inbegriffen.
Nun muss er das Raumschiff wieder flott machen, dafür benötigt er viele Ersatzteile und den besonderen Treibstoff „Glitzerium“. Diesen findet er auf dem Planeten, allerdings ist ihm der Zugang meistens verwehrt und hier braucht er Hilfe und diese findet Olimar in Form der kleinen Pikmin.
Also, Pfeife gezückt, losgelaufen und Pikmin rekrutiert.

Alles gleich aber irgendwie anders
Das Pikminprinzip funktioniert auf dem 3DS im Kern fast genauso wie auf den großen Konsolen und es wird reichlich gewuselt, Zeug gesammelt und es werden Brücken gebaut, um Hindernisse zu überwinden. Dabei stehen die Farben der kleinen Helfer für die besonderen Fähigkeiten. So können die roten Pikmin dem Feuer trotzen, während die blauen Helferlein das Wasser lieben und es durchlaufen können, die gelben Pikmin hingegen können für den Spieler Stromkreise schließen und Stromschläge einfach wegstecken. Doch das sind nicht alle Arten, aus Pikmin 3 kommt natürlich noch der rosafarbene Überflieger, denn sie überwinden Hindernisse über die Luft und können so auch Weiter entfernte Gegenstände über Schluchten transportieren, mit den Felsenpikmin ist jeder Schlag ein Gewinn, denn sie sind besonders gegen Gewalt von außen besonders Standfähig und selbst auch sehr gut im austeilen. Doch anders als in den anderen Ablegern, findet dieses Abenteuer nicht in 3D statt, sondern wird euch als Sidescroller präsentiert. Dadurch fühlt sich das Spiel zwar bekannt an aber auch irgendwie anders.

Steuern mit Stift
Damit ihr nicht alles mit einem Knopfdruck steuern müsst, steuert ihr alles über das Digikreuz oder das Pad, die Pikmin hingegen werft ihr mit dem Stylus über den Touchscreen auf Hindernisse oder eure Gegner. Damit der Kampf oder Sammeln auch optimal verläuft, wählt ihr per Touchscreen vorher die richtigen Pikminfarben und könnt diese dann auf eure Ziele werfen. Das macht vor allem dann Sinn, wenn ein Pikmin etwas stärker ist als andere und so schneller Gegner besiegen könnte, dann fallen ihm eventuell auch keine kleinen Helfer zum Opfer.
Doch nicht immer habt ihr Zugriff auf alle Arten von Pikmin, denn ihr bewegt euch nicht frei durch die Level, sondern habt eine Karte (ähnlich eines Plattformers wie Mario World) und steigt per Auswahl in die entsprechende Abschnitte, hier stehen euch dann vordefinierte Pikmin zur Nutzung zur Verfügung. Beim Sammeltrieb hingegen hat sich nicht viel geändert, denn die alltäglichen Gegenstände aus der realen Welt dürfen nicht fehlen. Da kommt es nicht selten vor, dass eure Helfer einfach Zahnbürsten, Telefone usw. finden und einsammeln.
Anfangs geht ihr mit Olimar noch alleine los, ihr entdeckt aber auf dem Weg Verstecke und Nester mit Pikmins, welche ihr per Berührung oder Pfeife für euch rekrutieren könnt. Über diese „Sammelstellen“ könnt ihr auch verlorengegangene Helfer wieder aufstocken.

Strategie adé
Natürlich fühlt sich unter den Gesichtspunkten, das Spiel auch eher wie ein Jump´n Run mit etwas anderer Steuerung an obwohl es ein „kleiner“ Pikiminableger ist. Leider geht auf Grund dieser Tatsache ein wenig der strategische Ansatz baden. Die Level sind Linear und zu entdecken gibt es leider auch nicht wirklich viel, selbst in den Kämpfen geht es mehr um die richtige Wahl der kleinen Helfer, als um einen strategischen Ansatz. Leider kommen die Kenner der Serie hier etwas zu kurz aber gerade für Neulinge und Gelegenheitszocker ist das Spiel durchaus ein Blick wert. Das heißt jetzt nicht, das man nicht auch strategisch handeln muss aber außer der Wahl der Pikmin bleibt nicht allzu viel übrig aber trotzdem funktioniert das Spie auch im Miniformat erstaunlich gut.

Kein 3D?
„Hey! Pikmin“ kommt grafisch wie ein Wii U Spiel in 2D daher aber statt es in 3D auf dem 3DS erscheinen zu lassen, wurde hier auf den 3D- Effekt verzichtet. Das hat sogar einen einfachen Grund, denn die Level erstrecken sich über beide Bildschirme und hier wär der 3D Effekt einfach sehr hinderlich. Sonst sieht das Spiel allerdings, für 3DS- Verhältnisse, durchaus gut aus. Leider testen wir auf einem 3DS XL und hier ist sind die Pikmin leider arg pixelig und auch nicht sonderlich schön anzusehen. Allerdings gefällt der Rest und entschädigt ein wenig für die leicht pixelige Optik.

Pikmin Park und amiibo Level
Etwas seltsam ist der Pikmin Park, hier sammelt ihr eure Entdeckten Pikmin, welche wiederum in dem Garten nach weiteren Schätzen suchen. Ihr müsst nur aufpassen, denn z.B. rote Pikmin sollten nur da graben, wo es heiß ist- das Feuer kann ihnen nichts anhaben. Etwas ärgerlich ist allerdings die Tatsache, dass man hier die „toys to life“ Einbindung sehr ernst nimmt, denn viele Level auf der Karte sind exklusive amiibo- Level. Das heißt natürlich für euch: 15 Euro und mehr investieren oder das Level niemals zu Gesicht zu bekommen.

Fazit
Das neue Pikmin- Abenteuer habe ich tatsächlich durch und bin mit gemischten Gefühlen, den die Optik muss schon arge Einstriche hinnehmen allerdings bleibt der Grundcharakter durchaus erhalten. Noch immer sammelt ihr Objekte, welche Olimar helfen, sein Schiff wieder flott zu machen. Damit es nicht zu einfach ist benötigt ihr alle Pikminarten und diese Sammelt ihr in einem Mix aus Wuselstrategie und Jump´n Run ein. Auch die Tatsache, dass die Farben der kleinen Wesen entscheidend sind für bestimmte Vorteile und Kräfte ist aus dem großen Spiel entliehen. Trotzdem bremst der amiibo- Zwang ein wenig den Spielspaß, gerade für Spieler, die gerne das Game mit 100% abschließen. Schaut man allerdings darüber hinweg, sticht nur noch die Optik in Auge und diese ist 3DS-typisch leider durchwachsen. Nimmt man die normale Version des Handhelds, sieht es noch ganz nett aus, hat man aber die XL- Variante wird es pixelig. Sonst gibt es nur die typisch positiven Dinge zu beichten, denn der Sound ist typisch für die Serie, geht nicht ins Ohr und nervt nicht. Die Steuerung geht dank Stylus gut von der Hand und auch sonst wirkt das Spiel durchaus gelungen, doch die Tiefe eines echten Ablegers erreicht das Spiel zu keinem Zeitpunkt. Es ist aber ein schöner Lückenfülle für Unterwegs, auf jeden Fall einen Blick wert.

 

wir danken Nintendo für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares

 

  • Genre: Strategie
  • Entstehungsjahr: 2017
  • Plattform: N3DS
  • Hersteller: Arzest
  • Publisher: Nintendo

zum Spiel

  • Sprachen: –
  • Untertitel: deutsch
  • Spieler: 1

Hey! Pikmin

7.7

Gesamtwertung

7.7/10

Pro

  • gutes Spielkonzept
  • spaßig für Unterwegs

Kontra

  • amiibo Nutzung etwas unfair
  • Optik wirkt pixelig auf 3DSXL
  • zu einfach

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